Nitrolack und Polylack - warum/wofür welcher (Unterschiede, Einflüsse, Auftragstärke) ?

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Wenn ich den Bericht von der NAMM richtig verstanden habe, führt PRS gerade Nitro ein.

PRS hat schon immer Gitarren hergestellt, die Nitrolack bekamen. Dies galt und gilt für Core wie auch Private Stock Modelle. Der V12 Lack war eine Mische als Nitro und PU. Er war aber nicht ganz stabil bei ein paar Gitarren. Ein MB Forist hatte leider das Pech bei mehr als einer Gitarre.
 
Ich hab jedenfalls mal die Erfahrung mit einer mit Polylack lackierten Gitarre gemacht, bei der der Korpus gar nicht mehr schwang aufgrund einer sehr dick aufgetragenen Polylackierung. Wie seht ihr das?

Kannst du einmal näher erläutern, warum ein richtig flexibler Lack wie Poly die Korpusschwingung beseitigen sollte?
 
Flexibel heißt aber nicht, das er Schwingungen nicht dämpft. Denk mal an Öl und Wasser, glashart dagegen...
 
Wenn sich (z.B.) Leo F. in den frühen 50ern seinen Kopf in ähnlicher Weise zerbrochen hätte, gäbe es womöglich seine heute unbezahlbaren Erstlinge und deren Kinder und Kindeskinder gar nicht :gruebel: ? LG Lenny
 
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Flexibel heißt aber nicht, das er Schwingungen nicht dämpft. Denk mal an Öl und Wasser, glashart dagegen...

Wenn du auf die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten hinaus willst, die taugt nicht als Vergleich zum Lack, die lässt sich sogar brechen.

Der "Schwingungskiller" Polylack wird allerdings heutzutage im Klavier- und Flügelbau benutzt, bekanntlich um den Klang ordentlich zu verschlechtern. Beides sind wirklich akustische Instrumente, bei denen die Holzschwingung als Filter und Resonanzkörper dient, im Gegensatz zur (elektrisch verstärkt gespielten) E-Gitarre.
 
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Leider gibt es auf die Ausgangsfrage keine rechtsverbindliche Antwort. Du musst wohl einfach hoffen, dass der Gitarrenbauer weiß, was er tut.

Es gibt geile Poly-Gitarren, geile Nitrogitarren und auch geile unlackierte Gitarren.

Genauso gibt es auch schlechte Gitarren beider Sparten:)
 
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Der "Schwingungskiller" Polylack wird allerdings heutzutage im Klavier- und Flügelbau benutzt, bekanntlich um den Klang ordentlich zu verschlechtern.

Die Fichtendecke von Klavieren oder Flügeln wird überhaupt nicht lackiert soweit mir bekannt.
 
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Die Fichtendecke von Klavieren oder Flügeln wird überhaupt nicht lackiert soweit mir bekannt.

Die Decken sind bei beiden auch mit Polyesterlack mehrschichtig lackiert. Allerdings wird so ein Flügel offen gespielt, bekommt seine Klangcharakteristik vor allem auch über den i.d.R. unlackierten Resonanzboden und hat, wie auch beim Klavier, nur an den äußeren sichtbaren Stellen Lack. So ist ein Piano hinten nicht lackiert, weil es dort an der Wand steht. So ein unlackierter Resonanzboden eines Flügels wird übrigens nach einigen Jahrzehnten ausgetauscht.

Nun könnte man sich fragen, welche Rolle unlackiertes Fichtenholz denn nun im E-Gitarrenbau spielt, wo die Holzresonanz so extrem relevant sein soll.
Man könnte aber einfach einsehen, dass Nitrolack dann doch eigentlich für den Automobilbau entwickelt wurde und bei E-Gitarrenbauern in den 50er Jahren nur deshalb verwendet fand, weil es keine besseren Alternativen gab.
Man klatschte damals Nitrolack auch auf Holzmöbel, auf Fernseher und Radiogehäuse, weil er billig und leicht zu verarbeiten war.
Nitrolack ist ja auch nicht unbedingt unflexibel, er wird erst richtig hart, wenn sich die Weichmacher verflüchtigt haben und das dauert viele Jahre.
 
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Der ganze Hype um Lacke führt nicht zum richtigen Weg. Früher, als Fender die ersten Gitarren herstellte, gab es nur den Nitrolack der dünn genug war. Außerdem wohl auch gut zu bekommen, weil die US Pkw damit lackiert wurden? Zumindest die Farben kamen aus dem Fahrzeugbau. Mit den heutigen Lacken und Techniken kann auch Poly Lack dünn genug aufgetragen werden. Für mich persönlich käme Nitro nicht in Frage, weil er schneller abnutzt und sich statisch auflädt. Dazu ist eine solche Nitrolackierung überall teurer als andere Lacke...
 
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Ich geb zu, ich hab keine Gitarre mit Nitrolack, wohl aber mit Poly. Und schwingen tun meine Gitarre wie die Sau, da kann der Lackpanzer nichts ausrichten. Ich würde mir da wirklich nicht allzu sehr den Kopf darüber zerbrechen, wenn der Gitarrenbauer eh nur Nitrolack verwendet, dann nimm ihn. Dass es klanglich einen großen Unterschied macht wag ich zu bezweifeln, aber wie schon hier angesprochen: gib mir zwei baugleiche Gitarren, eine mit Nito eine mit Poli und dann machen wir einen Vergleichstest.

Btw. ist zu viel Schwingung bei der E-Gitarre eher unerwünscht, weil die Schwingungsenergie soll ja eher in die Pickups und von dort in den Verstärker gehen als in den Korpus, der ja kein Resonanzkörper sein muss.
 
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vor allem auch über den i.d.R. unlackierten Resonanzboden und hat, wie auch beim Klavier, nur an den äußeren sichtbaren Stellen Lack. So

Ich meinte natürlich den Resonanzboden als ich "Decke" schrieb. Klavierbau ist ja nicht so mein Metier, aber ich hätte sonst wohl Deckel geschrieben.

Nitrolack ist ja auch nicht unbedingt unflexibel, er wird erst richtig hart, wenn sich die Weichmacher verflüchtigt haben und das dauert viele Jahre.

Gitarrenbauer verwenden heutzutage gezielt Nitrolacke denen erst gar keine Weichmacher zugesetzt wurden damit das mit dem altern schneller geht. Vierzehn Tage trocknen lassen und dann ab in die Tiefkühltruhe...
 
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Einfluss des Lackes auf den Klang? Keine Ahnung - Hör ich eh nicht :D

Ich hab trotzdem 3 Strats und ein Paula mit Nitrolack - Warum? Weil ich auf die Optik(Alterung) und Haptik stehe ;)
 
Der V12 Lack war eine Mische als Nitro und PU. Er war aber nicht ganz stabil bei ein paar Gitarren.

Kann ich leider auch bestätigen. Bei meiner Pauls Guitar ist der Lack eher empfindlich. Er platzt zwar nicht ab, kann aber relativ leicht milchig/trübe Stellen bekommen. Von der Haptik und dem Aussehen ist er sonst aber super. (Und die Gitarre klingt auch gut - würde ich nicht hergeben...)
 
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Der "Schwingungskiller" Polylack wird allerdings heutzutage im Klavier- und Flügelbau benutzt, bekanntlich um den Klang ordentlich zu verschlechtern. Beides sind wirklich akustische Instrumente, bei denen die Holzschwingung als Filter und Resonanzkörper dient, im Gegensatz zur (elektrisch verstärkt gespielten) E-Gitarre.

Dabei mußt du bedenken, daß der Polylack bei Flügeln nur für Teile genutzt wird die nicht schwingen sollen!!!

Ich habe beides und muß sagen die Gitarre mit Polylack sieht einfach schöner aus. Es handelt um Vogelaugenahorn. Durch die sehr dicke Lackschicht bekommt das ganze eine große "Tiefe". Der Hals bei dieser Gitarre ist extrem dünn behandelt. Man spürt das Holz.
Meine Les Paul hat dagegen Nitrolack und sieht vergleichsweise schmucklos aus. Der Hals ist dagegen sehr dick behandelt!

Dadurch daß es zwei ganz verschieden Gitarren sind kann ich nichts über die Auswirkungen auf den Klang sagen. Der Polylack gefällt mir optisch besser ABER: ich habe ein komisches Gefühl dabei. Polylack ist ja kein Lack. Das Instrument wird praktisch in Plastik eingeschweißt und das gibt mir nen komisches Gefühl. Und um das Gefühl gehts ja! Sollte man ein Instrument in Plastik einschweißen

LG
Raubmarder
 
Bei meiner Eigenbau-Gitarre konnte ich keinerlei Klangunterschiede vor und nach der Lackierung (mit Acrylfarbe)
 
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Man stelle sich vor, Vai, Satriani, Gilbert Eddie Van Halen, etc. würden auf einmal merken, dass ihre Gitarren ohne Nitrolack ja überhaupt nicht klingen :eek:

Sorry für die Ironie, wenn man sic aber mehr aufs Spielen konzentrieren würde, dan ließe sich da sicherlich mehr an Sound rausholen, als auf der Suche nach den Unterschieden von verschiedenen Lacken.
 
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Man stelle sich vor, Vai, Satriani, Gilbert Eddie Van Halen, etc. würden auf einmal merken, dass ihre Gitarren ohne Nitrolack ja überhaupt nicht klingen :eek:

O.k., da hast Du nicht ganz unrecht.....die Spielen halt mit so vielen Effekten etc. da spielt dann am Ende der Klangkette der Lack keine Rolle mehr *g*
 
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deswegen hab ich meine Pedale alle mit Nitro umlackiert.
 
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