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  • Ersteller olaf_berlin
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aber muss man ein Instrument unbedingt so quälen?

Das ist das alte Problem: muß die Komposition dem Instrument folgen, oder muß das Instrument der Komposition folgen? Die Frage taucht so oder anders letztlich überall im Leben auf, wie z.B. "muß man den schönen(?) Porsche unbedingt durch die Wüste nach Dakar quälen?, muß man das Foto unbedingt während der Fahrt schießen, wo sich doch auch alle vor der Garage stehend ablichten lassen können? ...

Es ist einfach die Frage, was im Vordergrund steht. Und da steht bei den Profimusikern zuallererst mal die Musik, die sie zur maximalen Entfaltung bringen wollen, und dann kommt erst das Instrument, das in deren Augen halt das Mittel zum Zweck ist, ein Arbeitsgerät eben. Dabei bleibt es natürlich nicht aus, dass hie und da mal ne Stimmplatte über den Jordan geht.

Bei Hobbymusikern ist das aufgrund der etwas anderen Verhältnisse in aller Regel etwas anders. Da diese nicht ihr Geld durch die Musik verdienen und das Instrument nicht (geldbringendes) Arbeitswerkzeug ist, sondern einen teilweise exklusiven Luxusgegenstand darstellt, entsteht da natürlich eine andere Gewichtung.

Allerdings muß ich natürlich schon auch zugeben, dass die modernen Kompositionen mich bisweilen auch ziemlich ins Grübeln bringen. Das wollte ich meinen Instrumenten auch nicht zumuten. Zum Einen weil ich diese Musik mitunter im Konzertsaal gerne hören mag aber nicht selber produzieren will, aber eben auch , weil ich mich vor den Reparaturkosten scheue. Wie gesagt, das ist alles eine sehr individuelle und relative Ansichtssache - ich habe mal beim Fotografieren eine Kamera (unbeabsichtigt) im Meer versenkt, aber das Bild, das dabei entstand ist heute noch super.

Drum gilt hier für mich: was und vor allem wie Stefan Hussong da spielt ist beeindruckend, aber ich, für mich will es nicht selber machen!

Gruß,
maxito
 
Also bei dem modernen Zeug bluten mir die Ohren. Keinerlei Ästhetik.
 
Das ist nicht modern. Das ist normal und gut.
 
ich wusste, daß es Dir gefällt...
 
Ich bin mir nicht sicher, ob es jemand schon auffiel, aber Stefan Hussong ist neurdings auch bei Youtube vertreten. Momentan hat er hauptächlich für den Durchschnittshörer eher "unübliche" Musik hochgeladen, leider bisher nicht zB die von ihm wunderschön gespielten Englischen Suiten. Hier ein Link zu dem einzigen "normalen" Stück von ihm:

http://www.youtube.com/watch?v=CnWwNLskaJk&feature=channel

Weiß zufällig jemand, wo man die Noten von dem Stück herbekommt? Trotz intensiver Suche bei Jetelina und Google habe ich nichts gefunden bis auf ein Choralbuch aus dem Schott Verlag, wo das Stück wohl drin ist. Allerdings dürfte es sich dabei mit Sicherheit um eine deutlich "entschärfte" Version handeln, die mit der von Stefan Hussong gespielten nicht mehr viel gemein hat.
 
Zufällig, ja!

Bach Orgelwerke Bd. 4, Bärenreiter, Kassel.
ISMN M-006-46627-6

Das Choralvorspiel ist Teil der 'Clavierübung', eines der umfassendsten und bedeutendsten Werke für Tasteninstrument von J.S. Bach. Darin enthalten sind auch die Partiten und die Goldberg-Variationen.
Dieses Choralvorspiel wird gerne in Verbindung mit 'De profundis' von S. Gubaidulina gespielt, es behandelt ja den selben Psalm.

Viel Erfolg beim Üben!
M
 
hat jemand schon mal so ein dreireihiges akkordeon gesehen? Ich nicht (aber das will ja nicht unbedingt was heissen....)

http://www.youtube.com/watch?v=3xaNgyex0AM&feature=related

Ja ich, aber bisher nur auf Bildern, live gespielt noch nie.

Ich habe bei dieser Tastatur lange eine "Kombitastatur-Knopf-Taste" oder eine "Sonderentwicklung" vermutet. Zuerst sah ich es auf Noten des Akkordeonisten P.Frosini. Seine Kompositionen sind gespickt mit chromatischen Läufen und Sequenzen.

Die Erklärung für diese Tastatur ist aber simpel und überraschend, weil historisch bedingt: Zuerst gab es bekanntlich Knopfakkordeons, erst später wurde das Pianoakkordeon entwickelt und war sofort der absolute Renner, es galt als "feiner" und "moderner" Taste statt Knopf zu spielen.
Was taten die damaligen profesionellen Knopfspieler die trotzdem "Up-to-date" sein wollten weil sie gigs brauchten um weiterhin Geld zu verdienen? => Sie liesen sich ein dreireihiges Knopfakkordeon bauen das aber wie ein Pianomodell aussah! Und so eins sehen wir im Film deines links. Die weissen Pianotasten haben also kein C-Dur sondern sind die dritte Reihe der Knopfanordnung! (das ist besonders effektvoll wenn ein Pianospieler damit spielen will :D)

Aus heutiger Sicht unglaublich :redface: aber so war das. Ein Beispiel dafür das vieles was wir Denken und uns krampfhaft Argumente dafür zusammensuchen nur Mode ist. :gruebel:

mfg Balgseele
 

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Hi Leute,

beeindruckende Fingerbeherrschung: http://www.youtube.com/watch?v=L6RFKKHhoIw
So eine "Steirische" reizt mich mehr und mehr...

Auch das von der gleichen Musikerin gespielte "Solide Alm" ist echt der Hammer.
Reizvoll finde ich so eine Ziach auch, insbesondere die Helikonbässe.
Aber als langjähriger eingefleischter Akkordeonist ist das wohl nichts für mich. Zumal ich ja eigentlich eher einer anderen Musikrichtiung anhänge. Aber ich muss sagen, das hat was.
Aber so mal als "Spaßinstrument" ist so eine Steirische eigentlich zu teuer.
 
Hi Leute,

beeindruckende Fingerbeherrschung: http://www.youtube.com/watch?v=L6RFKKHhoIw
So eine "Steirische" reizt mich mehr und mehr...


Eigentlich beeindrucken mich spezielle Kompositionen für die Steirische mehr wie das da ... http://www.youtube.com/watch?v=Ob2kPy_hLTI&feature=related

auch wenn "Zirkus Renz" natürlich "schnellere Finger" verlangt.

Bin dadurch auf Herbert Pixner aufmerksam geworden
http://www.youtube.com/watch?v=xLcZLHS8OT8&feature=related

Ein bisschen beneide ich als Akkordeonist die Steirer um ihre "lebendige Tradition". Irgendwie bekommt man das auf dem Akkordeon nicht so hin :(
Andererseits: Bis man diese Bewegungsmuster auf der Steirischen "drin" hat, vergeht auch einige Zeit. :gruebel: Ich bleib beim Akkordeon! :great:
Gruß druckluft
 
Auch das von der gleichen Musikerin gespielte "Solide Alm" ist echt der Hammer.
Reizvoll finde ich so eine Ziach auch, insbesondere die Helikonbässe.

Ja, so Helikonbässe haben schon was.... Aber es gibt ja auch Pianoakkordeons mit Helikon...
 
Die hatten wohl wirklich ein Problem damals.

Die "Goldenen Zwanziger" (und auch Dreisiger) waren wohl schon eine Sache für sich - recht schnellebig und der äußere Schein, nebst sehen und gesehen werden, war sehr wichtig, da konnte es dann schon vorkommen, dass die Leute das Instrument mit dessen Musik verwechselten und danach meinten, ohne die "richtige" äußere Form kann es ja gar nicht richtig klingen (und wer weiß auch schon, was sich die Schicki Micki damals so alles durch den Kopf gepfiffen hat). Und in dem geistigen Nebel sind dann halt auch solche exotischen Ideen entstanden!

Zum Glück hat sich das wieder gelegt (hoffe ich zumindest)!

Halleluia!,
maxito
 

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