Zu Waldgyst "Früh übt sich"
Hoffentlich wird der kleine Mann nicht hauptsächlich auf schnelles Spiel dressiert. Auch dass man ihm ein Knopfakkordeon in die Hand drückt, könnte darauf hin deuten. (...) Andersherum wird vom Knopfspieler auch schon ein schnelles Spiel erwartet, so wie vom Porsche der rasante Fahrstyle.
Lieber Akkotue, das kann ih so nicht stehen lassen...
Bestimmte Dinge gehen auf Knopf besser, andere auf Pianotaste.
Nimm ein Stück wie Vossens FlickFlack - das ist _höllisch_ schnell, für Piano geschrieben und liegt - zumindest auf C-Griff - Passagenweise ganz unangenehm.
Nimm die rumänische Musica-Lautareasca-Tradition. Die spielen _alle_ Piano und Leute wie Marian Mexicanu oder Ionica Minune entwickeln doch z.T. ein atemberaubendes Tempo voller Verzierungen in den Melodielinien. Dagegen gibt es unzählige Beispiele sehr getragener und besinnlicher Interpretationen klassischer Musik von russischen Bayanisten.
Dann nimm den aktuellen Kult um den deutschen Piano-Akkordeon-Virtuosen Matthias Matzke - also wenn das nicht Porsche ist, dann weiß ich auch nicht...
Hier ein link passend zum thread-Thema - und dann auch noch von Hohner, hehe:
http://youtu.be/Tg8yUpMZ8II
Es sind beides einfach Akkordeons - und die Geschichte mit "haste einen Fingersatz dann geht auf Knopf alles in jeder Tonart" erzählen nur erstaunte Anfänger - bei etwas differenzierterer Musik tut sich auch das nichts. Man hat wegen den Hilfsreihen nur oft mehrere Möglichkeiten und kann den Fingersatz für die eigene Hand passender machen, da ist das Piano etwas starrer.
Für mich liegt der Vorteil von Knöpfen vor allem in zwei Punkten: a) es sind mehr Töne auf geringerer Bauhöhe unterzubringen und b) die Töne liegen dichter beieinander und gemeinsam mit den Hilfsreihen bin ich vom Fingersatz her flexibler. _Ich_ komme damit viel weiter als mit einem Piano-Akkordeon.
Porsche fahren kann man mit beiden Systemen.
viele Grüße
Thuja