Muss man alles auch clean spielen können?

  • Ersteller Up_The_Irons
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Wie schon gesagt, man *muss* cleanen Kram gut clean spielen können und verzerrten Kram gut verzerrt. Bis dahin führen viele Wege nach Rom und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es hier sonderlich viele Leute gibt, die sich um derartige Details sonderlich viele Gedanken machen müssten.

- Sascha
 
Abgesehen von den genannten Dingen (ich bin nebenbei auch der Meinung, dass man bei cleanem Sound am ehesten Unsauberkeiten beim greifen hört, andererseits auch mit (viel) Verzerrung (spielerisch) klar kommen muss, wenn es der Musikstil erfordert; zu leises üben kann aber auch Unsauberkeiten "unhörbar" machen), kann aber auch gemeint sein, dass ein guter Song auch clean gut klingen muss/sollte... das er also nicht allein durch Effekte wirken sollte... Gilt vermutlich auch nicht universell...
 
(ich bin nebenbei auch der Meinung, dass man bei cleanem Sound am ehesten Unsauberkeiten beim greifen hört,

Das ist für ein generelles Statement als ziemlicher Quatsch einzustufen. Wenn man etwa Saiten nicht ordentlich abdämpft, nimmt man das bei einem cleanen Sound *deutlich* weniger wahr als bei einem verzerrten. In dem Fall macht es also sehr viel weniger Sinn, die Sache clean zu üben.
Auch klingen irgendwelche Jazzer, die über Jahrzehnte fast nur clean gespielt haben, fast immer total scheiße, wenn dann mal ein Zerrer angeschaltet wird. Schlicht und ergreifend deshalb, weil sie mit dem Zerrsound nicht umzugehen wissen.

Ich hab's ja jetzt schon mehrfach gesagt: Es ist absolut unsinnig, sich generell über das Thema Gedanken zu machen. Muss halt gut klingen. Einige Sachen sind verzerrt einfacher, wenn man sie vorher clean geübt hat. Andere überhaupt gar nicht. Manchmal profitiert der cleane Sound von Techniken, die man sich durch den Zerrsound angeeignet hat. In anderen Fällen aber auch nicht.

- Sascha
 
Das ist für ein generelles Statement als ziemlicher Quatsch einzustufen.

Du hast meinen Beitrag jetzt aber auch nicht komplett gelesen, oder? Weitere Erläuterungen dazu sind dann auch ziemlich überflüssig...
 
Ich finde das auch nicht so. Abdämpfen hat mit seiner Behauptung nicht viel zu tun, bei der es ums Greifen ging. Und wenn man beim Greifen Unsauberkeiten einbaut, hört man diese dann auch. Ob jetzt Clean oder mit Zerre sei dahin gestellt, da kommts sicher auf Individualitäten an.
 

Fein... dann hast du ja auch fogendes gelesen: "...andererseits auch mit (viel) Verzerrung (spielerisch) klar kommen muss, wenn es der Musikstil erfordert..."

Bidde? GERADE in der Greifhand ist das Abdämpfen *essentiell*!

chrushii hat aber, im Gegensatz zu dir, schon verstanden, worauf ich hinaus wollte... Greife ich einen Akkord und verschiebe dabei Saiten, oder dämpfe eine Saite (die nicht klingen soll) nicht korrekt, oder dämpfe versehentlich eine Saite, die eigentlich klingen soll, dann höre ich das clean sehr deutlich. Bei verzerrtem Spiel wäre ich da jetzt nicht so sicher, ob ich das höre bzw. fürchte ich, dass es durch die Verzerrung "verwischt" wird... Kann aber sein, dass du das da besser hörst...
Aber, wie ich weiter ausgeführt habe, muss man beim verzerrten Spiel eben auch korrekt spielen, und ggf. nicht nur mit der Greifhand korrekt abdämpfen, um sauber zu spielen...

Und noch wichtiger war mir aber der Punkt, den ich darüberhinaus ansprechen wollte, nämlich dass ein Song auch ohne Effekte (also clean) optimalerweise bereits gut klingen sollte, wobei ich da bereits schrieb, dass die Aussage vermutlich nicht so allgemeingültig haltbar ist.
 
Fein... dann hast du ja auch fogendes gelesen: "...andererseits auch mit (viel) Verzerrung (spielerisch) klar kommen muss, wenn es der Musikstil erfordert..."
chrushii hat aber, im Gegensatz zu dir, schon verstanden, worauf ich hinaus wollte... Greife ich einen Akkord und verschiebe dabei Saiten, oder dämpfe eine Saite (die nicht klingen soll) nicht korrekt, oder dämpfe versehentlich eine Saite, die eigentlich klingen soll, dann höre ich das clean sehr deutlich. Bei verzerrtem Spiel wäre ich da jetzt nicht so sicher, ob ich das höre bzw. fürchte ich, dass es durch die Verzerrung "verwischt" wird... Kann aber sein, dass du das da besser hörst...

Das hat rein gar nix mit "besser hören" oder so zu tun, sondern mit physikalischen Gegebenheiten.
Wenn ich etwas spiele und es klingt leise eine Saite mit, die an sich nicht mitklingen sollte, dann hört man das mit einem verzerrten Sound sehr viel deutlicher als mit einem cleanen, schlicht und ergreifend weil alle leisen Signale hochkomprimiert werden. Durch Verzerrung "verwischt" wird da auch nix.

- Sascha
 
Tach!

Fühlt sich hier etwa jemand durch eine vermutete Forderung "immer alles clean spielen zu müssen", stigmatisiert? :) Ich habe schon zu alten Fachblatt-Zeiten nicht verstanden, was dahinter steckt. Außer, dass man kleine Mädchen mit wenig Können und viel Zerre ziemlich billig beeindrucken konnte (viel Können und wenig Zerre geht aber auch, dauert nur länger, bis man's kann :D )

Clean oder Higain sind komplett unterschiedliche Welten. Also muss man das doch auch schlicht getrennt voneinander betrachten.

Was Abdämpfen angeht, wird das umso wichtiger, jeder stärker die Verzerrung wird. Das ist doch eigentlich klar. Sascha hat es doch ausgeführt: Durch Kompression werden an sich leise Dinge bei Verzerrung angehoben, so dass mehr Arbeit auf's Abdämpfen verwendet werden muss, damit der Ton nicht absäuft. Einerseits Feedbacks, andererseits aber Störgeräusche z.B. durch unsauber gesetzte und rutschende Finger.

Andersherum betrachtet ist es recht schwer, eine clean gespielte Gitarre ohne Unterstützung der Zerre zum Singen zu bringen. Das bedeutet, dass die Anschlagshand mit viel mehr Kraft arbeiten muss, aber auch mit mehr Dynamik arbeiten kann. Und einen kräftigen Anschlag muss man sich ebenfalls separat erarbeiten.

Zu dem Video: Interessanterweise ist gerade das erste Sweep Lick nicht ganz sauber gespielt, die letzten drei Noten e''-g''-a'' sind mit leicht asynchronem Anschlag gespielt. Aber schönes Lick ist es allemal :) Und ein guter Gitarrist ist der Typ ebenfalls allemal!

Grüße Thomas
 
@ Sascha
Du liest auch nur das raus, was du rauslesen willst, oder? Fein, mach nur...
 
Man muss überhaupt nix, außer sterben.

Ja nu! Kann man so auch nicht wirklich sagen. Dass man sterben muss ist der Erfahrung nach sehr sehr wahrscheinlich. Aber wer weiss? Wir können nicht absolut sicher ausschließen, dass nicht doch einer von uns überlebt, oder?
 
Ja nu! Kann man so auch nicht wirklich sagen. Dass man sterben muss ist der Erfahrung nach sehr sehr wahrscheinlich. Aber wer weiss? Wir können nicht absolut sicher ausschließen, dass nicht doch einer von uns überlebt, oder?

Das mit dem Sterben und "man", das muss noch diskutiert werden. Der Sterbevorgang an sich ist ja ein endlicher Vorgang mit einem Anfang und einem Ende. Da in der Zwischenzeit aber "man" entfällt, weil er/es (Edit: also das Subjekt) ja am Ende des Vorgangs verstorben und somit nicht mehr existent sein wird, ist die Aussage "Man muss überhaupt nix, außer sterben" nicht ganz richtig. Ich würde vorschlagen: "Man muss überhaupt nix, außer zu sterben beginnen"

So. Und nun gehe ich zur Steinigung.

Otternasen, anybody?
 
Ist Weibsvolk anwesend?
 
Ist Weibsvolk anwesend?

Ja. :gruebel::D

Zum Thema:
Es ist sehr hilfreich, verzerrte Sachen auch clean und cleane Sachen auch mal verzerrt zu spielen. Alles hat so seine Tücken, z.B. das unbeabsichtigte Mitklingen von Saiten bei Zerre.
Müssen muß man das (um mal von den anderen Beiträgen abzusehen) natürlich nicht.
Aber ist schon jemand davon gestorben, etwas zuviel geübt zu haben? ;):D

geka
 
Clean Shredden ist meiner Erfahrung nach ziemlich gefährlich.
Ich hab mich auch mal belabern lassen, ich müsse unbedingt clean Sweepen können, also hab ich meine Sweeping Licks auch clean geübt.
Das Problem: Beim Shredden fasse ich die Gitare nur gans zachte an, die Kompression und Gain machen den Rest.
Clean aber muss ich die Gitarre schon bestimmter in die Hand nehmen damit was schönes rauskommt.
Also habe ich Clean auch fester zugepackt und automatisch, kraftvoller Angeschlagen und leider auch Gegriffen.
Erst habe ich gedacht das hätte bestimmt einen Netten trainingseffekt, weil dnach meine linke Hand immer komplett kaputt war, als hätte ich gewichtheben mit den Fingern gemacht.
Nach 2 Wochen stellte sich aber ein Ganz anderer Effekt ein:
Sehnenscheidewandentzündung.

Was habe ich daraus gelernt:
1. Beimn Shredden ganz Kraftlos spielen ( dann ist man auch schneller )
2. Shredd kann clean nicht gut klingen, und wieso soll ich was üben was scheiße klingt?
3. Ich lass mir nicht von anderen einreden wass ich können muss und was nicht, vor allem weil sie's selber wahrschinlich nicht können.
 
Ich frage mich gerade warum das überhaupt zur Diskussion steht. Ist doch ganz logisch, dass man alles was man verzerrt spielt auch clean sauber spielen sollte. Das ist ja sonst selbst beschiss und meiner Meinung nach wird durch die Zerre eine unsaubere Spieltechnik nicht wirklich verdeckt sondern kommt für mich auch zum Vorschein.

Ich persönlich übe alles clean und meistens auch ohne Verstärker (das liegt aber eher an der Zimmerlautstärke die ich einhalten muss, nicht weil es besonders sinnvoll ist, habe aber auch eine recht laute E-Gitarre).

Den Soundbrei an Zerre will ich mir nicht anhören, welchen man produzieren muss um grobe Unsauberheiten verdecken zu wollen. Frei nach dem Motto " grob motorischer Anschlag, verkrampfte Schlaghand - ach stell ich den Gainregler noch ein bisschen höher".

Weiterhin verstehe ich manche Aussagen nicht, dass man beim verzerrten Spiel mehr oder weniger Kraftaufwand brauch um einen Ton zu erzeugen. Wenn du eine Saite sauber greifst und runter drückst sollte ein sauberer Ton kommen, egal ob Zerre oder nicht und man brauch keine Bodybuilderfinger um so eine Gitarrensaite runterzudrücken, dass ist dann eine sinnlose Verkrampfung der linken Hand.
 
2. Shredd kann clean nicht gut klingen, und wieso soll ich was üben was scheiße klingt?

Ganz meine Rede.
Man sollte alles so üben, wie es gedacht ist.

3. Ich lass mir nicht von anderen einreden wass ich können muss und was nicht, vor allem weil sie's selber wahrschinlich nicht können.

Darüber kann man sicherlich diskutieren, prinzipiell aber der richtige Ansatz.

Ich frage mich gerade warum das überhaupt zur Diskussion steht. Ist doch ganz logisch, dass man alles was man verzerrt spielt auch clean sauber spielen sollte.

Und warum genau? Wenn ich etwas niemals clean spielen werde, es verzerrt aber schon ganz geil klingt, was um alles in der Welt sollte mich dazu bewegen, meine Zeit zu verschwenden, damit es auch clean super ist?

Frei nach dem Motto " grob motorischer Anschlag, verkrampfte Schlaghand - ach stell ich den Gainregler noch ein bisschen höher".

Das klappt ja eben nicht. Jedenfalls nicht dann, wenn man sich wirklich zuhört.
Es kann ja sein (und ich würde das auch fast behaupten), dass es viele Leute gibt, die von welcher Zerrmatsche auch immer total beeindruckt sind.
Aber über diese Leute will ich, ehrlich gesagt, gar nicht reden.

Weiterhin verstehe ich manche Aussagen nicht, dass man beim verzerrten Spiel mehr oder weniger Kraftaufwand brauch um einen Ton zu erzeugen.

Was genau ist daran nicht zu verstehen? Verzerrung komprimiert. Als Folge dessen werden leisere Töne angehoben. Das bedeutet schon mal weniger Kraftaufwand für die Anschlagshand. Und wenn man weniger stark anschlägt, muss die Greifhand auch weniger stark drücken.
Ob das unterm Strich förderlich ist, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Gruß
Sascha
 
Ich übe Tonleitern und so immer clean, Lieder übe ich meist aber so wie ich die auch später spielen werde. Weiter oben das Beispiel der clean in die Saiten hauen musste und dann beim verzerrten Spiel nen totalen Scheissbrei hat weil er zu hart anschlägt. Also muss er sich wieder umgewöhnen. Und grade so wie man es am Anfang übt brennt es sich auch am ehesten im Gehirn ein, daher sollte man sich wiederholende Fehler am Anfang vermeiden. Warum sollte ich einen Rocksong clean spielen wenn ich den niemals clean performen würde?

Wie gesagt, Tonleitern, Patterns, Fingersätze, Aufwärmübungen etc. clean aber Songs spiele ich so wie ich die auch performen würde.
 

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