Hallo an alle.
Hier ein paar meiner Eindrücke von der diesjährigen Musikmesse:
Ich war pünktlich zur Eröffnung am ersten Messetag vor Ort. Vorher hatte ich mir einen Schlachtplan zurechtgelegt, da ich neben dem Akkordeon auch an PA und Mikrofonen interessiert bin. Um es gleich vorwegzunehmen: Ein Tag auf der Messe ist dafür eigentlich viel zu kurz.
Meine erste Station waren die Hallen der PLS (Pro Light + Sound), die zeitgleich zur eigentlichen Musikmesse auf dem Messegelände stattfindet - de facto ist es aber eine große Messe, da die Eintrittskarten jeweils für beide Veranstaltungen gelten.
Vermutlich aufgrund der Tatsache, daß es der erste Messetag war (und noch so früh am Morgen), war die Messestände recht spärlich besetzt (auch seitens der Aussteller!), so daß ich kurzerhand eine Stippvisite in allen Hallen der Messe gemacht habe, um mir einen kurzen Überblick zu schaffen.
Gelandet bin ich am späten Vormittag schließlich in der Akkordeon-Abteilung, wo ich kurz sondiert habe, was sich lohnt, nachmittags weiter anzuschauen. Danach ging's wieder zurück in Richtung PLS, wo nun deutlich mehr los war und ich mich an den Ständen gezielt informieren konnte.
Gegen 13:00 Uhr habe ich mich dann zum Yamaha-Logo ("Board-Treff") begeben, wo ich mit Musikerclaus verabredet war (andere Board-User, die ich kenne, habe ich nicht entdeckt - es war relativ "überschaubar"). Claus und ich haben uns ein gemütliches Plätzchen auf einer Bank in der Sonne gesucht und eine knappe Stunde lang angeregt unterhalten (wirklich sehr interessant, Claus - ich hoffe, das wiederholen wir bei nächster Gelegenheit...).
Den Nachmittag habe ich dann fast komplett in der Akkordeon-Abteilung verbracht. Was direkt auffiel: Hier war wirklich "Musik drin" - im Gegensatz zu vielen anderen Abteilungen wurde an einigen Ständen vorgespielt und ausprobiert. Der Hohner-Stand war wie erwartet zentraler großer Anlaufpunkt in dieser Halle - dort fanden den ganzen Tag über Events (mit verschiedenen Instrumenten) statt.
Zunächst spielten Julien Gonzales und Grayson Masefield virtuos auf Genius, Fun Flash und Fun Flash Piano - tolle Intrumente mit einer großen Klang-Bandbreite von klassisch über Jazz bis Musette. Leider klang es über die PA ein wenig steril, aber trotzdem sehr beeindruckend (und ein wenig frustrierend), was die Profis so drauf haben.
Direkt gegenüber war der HDS-Stand, wo das eigene Einbau-Mikrofonsystem vorgeführt wurde (war soweit ich mich erinnere in einer Morino Avsenik Retro verbaut): Sehr klarer, realistischer Klang ohne erkennbare Schwächen!
Hauptthema bei Limex war die "Midische", eine Steirische komplett ohne Stimmzungen, klanglich sehr nah am "Original". Generell war das Thema MIDI sehr präsent, da auch Roland (V-Accordion) und Musictech entsprechende Instrumente vorführten.
Accordiola hatte ein Akkordeon mit geschweiftem Griffbrett ausgestellt.
Außerdem waren Hersteller von Stimmplatten (Acmuton und Titlbach) und Zubehör/Riemen vertreten.
Sehr gut gefallen haben mir die Präsentationen der mir bisher unbekannten Marken "Cooperfisa" und "Piermaria" - toller typisch italienischer Klang.
Daß Lanzinger sehr gute Akkordeons baut, davon hat man sicher schon gehört. An deren Stand hatte ich die Gelegenheit, zum ersten Mal live ihre Instrumente zu hören und war davon sehr begeistert.
Auch alle anderen bekannten Hersteller waren mit eigenen Ständen vertreten: Zupan, Beltuna, Bugari, Ballone Burini, Delicia, Excelsior/Pigini, Golden Cup, Kärntnerland, Victoria (mit separater Test-Kabine zum Spielen), ...
Weltmeister hatte nach Hohner den zweitgrößten Stand.
Zurück bei Hohner habe ich mir die Live-Performance der Hooters angesehen und -gehört: Klasse, hat wirklich Laune gemacht.
Leider ist mir dann doch ein wenig die Zeit davongerannt, und ich habe weitgehend auf das intensive Selbst-Ausprobieren verzichtet (auch wegen der Akustik in der Halle) und hauptsächlich das Vorspielen auf den Ständen als Zuhörer konsumiert (Hohner, Lanzinger, Piermaria, Cooperfisa, Roland, Limex, ...). Ein wirklich schlechtes Akkordeon habe ich den ganzen Tag über nicht gehört (gezielte Anfragen von Euch nach einzelnen Instrumenten versuche ich natürlich gerne zu beantworten).
Bemerkenswert, daß die Akkordeon-Abteilung eine sehr große Bandbreite an Publikum angezogen hat (grob geschätzte Altersverteilung von 25 bis 70) - allerdings hauptsächlich Männer.
Schwer bepackt mit Infomaterial habe ich mich dann um kurz nach 17:30 Uhr auf den Weg zum Ausgang gemacht, aber nicht ohne dabei noch einmal einen kurzen Abstecher bei der Agora-Stage (Dynacord, EV, ...) zu Steve Lukather (Ex-Toto) zu machen.
Im nächsten Jahr werde ich mir vermutlich eine Dauerkarte besorgen, da ein Tag tatsächlich viel zu wenig ist, um alles zu sehen.
Anbei ein paar Fotos (sorry für die bescheidene Qualität der iPhone-Kamera)...