Sänger...buah!
Unserer hat Null Taktgefühl (musikalisch wie gesellschaftlich). Und seit wir ein paar Gigs spielen macht er einen auf Rockstar.
Kommt zu spät, wir müssen sein Equipment zu den Gigs mitnehmen und und und...
Topic:
Neulich wollte mir eine aus meinem Freundeskreis doch tatsächlich erzählen, der Basser sei derjenige in einer Band, der am leichtesten zu ersetzen ist und hat keines meiner Argumente zählen lassen.
So der Wissenschaftler fragt sich jetzt, warum ein ziemlicher Laie, wie besagte Person, auf so eine offensichtlich falsche These kommt. Nunja der Freund der selben ist sozusagen "Bassist", d.h. er spielt Grundtonachtel mit Plek ohne Ahnung von der Materie mit geliehenem Bass und geliehenem Amp. Eigentlich ist er Gitarrist, aber von seiner Band eben der schlechteste, ergo wird er zum Bassisten "degradiert". Daraufhin denkt der Laie:
Für einen beliebigen Bassisten b aus der Menge aller Bassisten B gelte:
er kann in einer Band nach kurzer Zeit mitspielen.
Daraus schließt man dann, dass auch der b+1. Bassist nach kurzer Zeit in einer Band spielen kann.
Der entscheidende Fehler liegt darin, die variable Band nicht genauer zu definieren...
Lange Rede ohne Sinn, denn der kommt jetzt:
Ich finde es relativ zum Kotzen, dass Leute aus Faulheit und Inkompetenz Gitarre zu spielen der Bequemlichkeit wegen auf Bass wechseln um in eine Band zu kommen und lokale Berühmtheit zu erlangen und damit das Bild des Bassisten für die Öffentlichkeit total zu Verzerren. Das Argument, dass es der Musik (wie z.B. Punk, Hardcore,...) angepasst wäre ist in so fern unzulässig, als dass die "Einfachheit" des Basses in der Musik als Anpassung der MUSIK an die mangelnde Kompetenz des entsprechenden Musikers zu verstehen ist und nicht etwa umgekehrt.
Dass einfaches Bassspiel auch erlaubt ist, will ich nicht bestreiten, denn es zählt zu den Aufgaben das Bassisten, sofern er kein Solokünstler ist, sein Können in der richtigen Dosis synchronisiert mit dem Rest der Band einzusetzen, aber kann ein "Bassist" der nichts als Grundtonachteln kann nachher die gleiche Gage verlangen, wie der Lead Gitarrist, der sich um seiner Soli sowie seiner Rhytmus-Riffs Willen täglich stundenlang Theorie und Spieltechniken einpaukt?
Jaja schon richtig, dass der Bassist nicht der prädestinierte Solospieler, sondern eher das Bindeglied zwischen Rhythmus und Melodie ist, aber warum gibt es dann Schlagzeugsoli in bedeutend größerer Anzahl als Basssoli (bei der durchschnittlichen lokal-Band)? Warum spielt selbst der Punk Drummer so oft es geht ein tolles Fill und der Basser nicht?
Man muss sein Können nicht in Stundenlangen tapping-Soli raushängen lassen, aber das heißt nicht, dass man es sich als guter Musiker (egal mit welchem Instrument) nicht aneigenen muss. Ich wünschte ich hätte die Ausdauer mehr zu üben und zu lernen, aber nur weil ich die nicht habe, würde ich nie auf die Idee kommen "brauch ich nicht" zu sagen.
Und übrigens: Wer zu Faul ist sich mit den technischen Möglichkeiten des Equipments auseinanderzusetzen, der sollte unverstärkt Akustikbass, oder am besten gleich nur Claves spielen.