Musik und Gehirn - Referat

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Schapka
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Hallo alle miteinander^^

Da das mein allererster Beitrag hier ist möchte ich mich zuvor erstmal kurz vorstellen: mein Name ist Daniel, bin 19 Jahre alt, studiere Medizin und wie alle hier liebe ich die Musik über alles. Seit 13 Jahren spiele ich nun das Akkordeon und habe auch vor ein paar Jahren mit einer Klavierausbildung begonnen^^ Es wundert mich wirklich, dass ich im Internet noch nie auf diese Website gestoßen bin aber nunja jetzt ist dies ja behoben :)

So nun zu meiner Frage oder eher Bitte, ich hoffe ich habe mir dafür das richtige Forum ausgesucht :D
In ein paar Monaten habe ich ein Referat über den Einfluss von Musik auf unser Gehirn und damit natürlich unsere Entwicklung zu halten. Die eigentliche Präsentation dauert zwar nur 10 Minuten (viel zu kurz meiner Meinung nach um den Zuhörern einen wirklichen Einblick in dieses hochinteressante Feld zu geben) aber danach habe ich ebenfalls die Aufgabe, eine 30-40 minütige Diskussion zu dem Thema zu halten. Natürlich ist es schwer so eine Sache zu moderieren vor allem, da es mir in einer gewissen Weise auch an fragen fehlt, über die es sich zu diskutieren lohnt. Zunächst viel mir im Sinne des positiven Aspektes von Musik auf uns ein, über die Einsparungen im kulturellen Sektor zu sprechen. Weiterhin war mein Gedanke, den anderen die Idee einer verpflichtenden musikalischen Ausbildung außerhalb der Schule näherzubringen also dass die jedes Kind bis zu einem gewissen Alter die Musikschule besuchen MUSS. Dem anschließend steht die Frage offen: soll Musik für jedermann kostenlos zugänglich gemacht werden, also neben der Musikschule auch Dinge wie Opern, (Rock)konzerte etc.? Gedanken wie: sollte man Musik als manipulatorisches Mittel wie zB in den Medien verbieten, um den Konsumenten nicht unterbewusst zu beeinflussen habe ich verworfen, da es meiner Meinung nach zu extrem ist (wenn es allerdings Leute gibt, die denken solch eine Frage wäre legitim in einer Diskussion wäre ich euch sehr verbunden mir soetwas mitzuteilen :D)
Nunja soweit so gut, aber für 30 Minuten ist es natürlich sehr sehr wenig. Ich hoffe, dass auf der einen Seite sich hier Leute finden werden, die mit anderen interessanten Aspekten hinsichtlich dieses Komplexes mir weiterhelfen könnten, bzw. dass ich gleich hier eine Diskussion über die bereits genannten bzw hoffentlich später auch neu aufgeführten Fragen starten kann :) Das wäre meine Bitte und es wäre sehr schön wenn jede menge Leute sich an diesem Thema beteiligen :) Ich werde natürlich nicht faul rumsitzen und nichts tun sondern ebenfalls hier beteiligt sein bzw. mir weitere Teilaspekte überlegen und mein Referat weiter ausbauen :)

Vielen Dank für das Durchlesen :)
Viele Grüße
Daniel
 
Eigenschaft
 
Einige sehr interessante Themen sind das, die du da vorschlägst. Inwiefern muss sich das Thema der Diskussion mit medizinischem Inhalt vereinbaren lassen?
Besonders bei dem Oberthema "Einfluss von Musik auf unser Gehirn" würde ich von Diskussionen um eine musikalische Pflichtausbildung abstand halten.
Besonders wenn man vorher die positiven Aspekte des Einflusses von dieser Art Musikerziehung vorstellt.

Ich würde dich ermutigen wirklich über den Einsatz von Musik im Alltag, bzw. in den Medien zu diskutieren. Ich halte es nicht für zu extrem, du musst ja nicht gleich auf ein Verbot pochen.
Insgesamt finde ich diesen Themenkomplex überaus spannend. Da Musik in erster Linie immer mit Gefühlen verbunden ist, wird sie in sehr vielen Bereichen gebraucht. Im Film auf eine sehr positive Art. Wie man die unterbewusste Berieselung im Supermarkt zu beurteilen hat, will ich nicht kommentieren.
 
Naja über die Wirkung von Musik aufs Gehirn kann man ja eher weniger diskutieren wie über beispielsweise Atomkraftaustieg :/ Ist ja alles mehr oder weniger wissenschaftlich belegt. Ich hab einfach die Schlussfolgerungen gezogen aus der ganzen Thematik: Wenn Musik einen Einfluss auf unsere Psyche hat, dann....anders könnte ich mir das halt leider nicht vorstellen - aber wenns da doch Möglichkeiten gibt, dann wärs natürlich super :D Und ich muss meinen Vortrag ja unbedingt auch nicht "Musik und das Gehirn" nennen^^ Ich würde ohnehin eher weniger auf die chemisch -physikalischen Prozesse bei der Tonwahrnehmung eingehen sondern dies eher sehr kurz halten und dafür mehr eine bestimmte damit in Verbindung stehende Zone auswählen - sei es nun Musiktherapie oder doch "nur" eine Überischt über die neusten Forschungsergebnisse, Statistiken etc.
Im gröööößten Notfall könnte ich auch mein Thema ändern, allerdings finde ich es interessant und ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Thema einzigartig sein würde wenns dann später um die Wurst geht :D

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Aber vielen Dank fern797 für dein Interesse an diesem Thema :)
 
Von einer Musikschulpflicht würde ich in jeden Fall absehen. Warum sollte einer Musik machen, dem das überhaupt nicht liegt und der da keine Lust zu hat? Aber die, die das gerne machen würden, sich das aber nicht leisten können, für die könnte man was tun.
Aber Musik wirkt auf jeden Menschen. Denn irgendeine Musik hört ja jeder gern.
Ich persönlich finde es auch interessant, dass Musik auch auf Demenzkranke wirkt. Wenn man denen Musik vorspielt aus ihrer Jugend, dann werden sie alle ganz munter und fröhlich.
 
Ok...also dann sollte ich es besser umforumlieren: sollte man Musikschule für alle finanziell erschwinglich machen? ;) dankeschön :D
 
Einige Hinweise die vielleicht was bringen:



Kinder die rufen: Maaamaaa rufen dabei ziemlich genau eine große Terz abwärts. Selbst Babyschreie sind bei Analysen oft Terzen und Quinten.
=> Irgendwie werden wir schon vor der Geburt Musikalisch gebildet

Von einer Musikschulpflicht würde ich in jeden Fall absehen. Warum sollte einer Musik machen, dem das überhaupt nicht liegt und der da keine Lust zu hat?
Das hat auch etwas mit Bewahrung von Kultur zu tun. So als würde man in der Schule auf Goethe verzichten - reicht ja wenn die es machen die später damti arbeiten wollen. So ganz geht diese Rechnung nicht auf ;)
Ich bin aber auch nicht für eine Musik-Pflicht. Vor allem da man Musik "machen" sollte um sie zu verstehen, und dazu reicht die Zeit in normalen Schulen nicht.
 
Heyhey,

Mein Ansatz wird dir womöglich zu theoretisch/medizinisch/aufwändig sein. Aber alleine über Musik und Gehirn alleine könnte man ohne Probleme 30-40 Minuten dozieren. :)
Als Mediziner hast du ja pubmed Zugang? Dort reicht es oft nur die abstracts zu lesen. Gibt massenhaft Themen zu Musik und Gehirn :) . mir fallen persönlich ein:

1) Music and Early Language Acquisition (Anthony Brandt,1,* Molly Gebrian,1 and L. Robert Slevc2) - Text auf Pubmed

2a) Music Therapy in dementia (wie oben erwähnt - gibt es vieles auf pubmed)

2b) Rapid improvement of depressive symptoms and cognition in an elderly patient with a single session of piano playing: a clinical treatment report.

3) Feeling music: integration of auditory and tactile inputs in musical meter perception (Huang J, Gamble D, Sarnlertsophon K, Wang X, Hsiao S.)

4) Musical training during early childhood enhances the neural encoding of speech in noise (Strait DL, Parbery-Clark A, Hittner E, Kraus N.)

5) Music as an Adjuvant Therapy in Control of Pain and Symptoms in Hospitalized Adults: A Systematic Review.

6) Influence of music on a decision of mathematical logic tasks... (ebenfalls pubmed wie alle andern)

und vieles mehr wie neuroanatomische Veränderungen z.b. im motorischen Cortex von Musikern? Wirkung auf das limbische System? Wirkung von Musik z.b. im Film über die Amygdala (Angst) oder was auch immer? ^^


Die Wirkung von Musik ist einfach faszinierend!

Plus noch Fragen die ich auch nicht gerade beantworten könnte, aber Recherchen wohl interessant sein könnten:

7) Was ich immer interessant fand, ist wie beim Menschen Dissonanz empfunden wird. Ist doch eigentlich total irrational eine Quinte als konsonant, eine Prim als dissonant zu interpretieren? Im Barock war ne Quarte doch auch noch dissonant?
Wer gibt vor, was sich schön anhört? was schrecklich? Sind das Hörgewohnheiten? Sind Tonleitern neuroanatomisch vorgebeben?

8) Was soll der neuroanatomische Unterschied sein zwischen Leuten mit absoluten Musikgehör zu Personen mit "relativem" Musikgehör? Wieso erkennen die einen Ton, und andere nicht? Ist das gelernt? Da müsste man fast eine Studie mit Kindern machen und schauen, ob man ein absolutes Musikgehör mit Übung entwickeln kann ;-)...

9) irgendwo hab ich mal was über einen Zusammenhang zwischen Gedächtnis/abstraktes Denken/Konzentrationsfähigkeit mit Musizieren gelesen, aber keine Ahnung mehr wo. Wird wohl ein Pubmedtext oder Zeitungsartikel gewesen sein.

Kommt halt drauf an wie weit deinen Neuroanatomischen Kentnisse schon sind :)

Freundliche Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:
Um viel Input zu bekommen (falls du es noch nicht gesehen hast), ist die Doku "Noten und Neuronen" wirklich klasse - genau dein Themenbereich, und wie ich finde ein klasse Thema.

Zeitlich gesehen ist das echt wenig. Da muss man sich dann schon auf ein spezielles Thema fokusieren, wie z.B. :
- Musiktherapie-Möglichkeiten bei Hirnkrankheiten
- Welche Auswirkungen hat das frühe erlernen eines Instrumentes für die Jugend eines Kindes?
- Warum gibt es Gänsehaut?
- ...

Für die Diskussionsrunde kann man dann die Themen nehmen die du schon genannt hattest - gut wird bestimmt die Diskussion, warum in der Schule/Kindergarten/Therapie... so wenig Musik gemacht wird, obwohl es nachweislich sehr weiterhelfen kann. Natürlich auch durch wenig fähige Mitarbeiter. Es gibt doch so viele Menschen, die Musik zum Beruf machen wollen. Warum nicht einfach als Musikpädagoge oder -therapeut?
Schön wäre es, wenn du recherchieren könntest, wie es dort in anderen Ländern aussieht.....ich kann mir vorstellen, dass die Niederlande und die nordischen Länder uns da vorraus sind, weiß es aber nicht genau....

Ich hätte da sehr viele Anregungen, weiß aber nicht ob es das ist, was du hören möchtest ;-)

Grüße vom Drummerle
 
Ok...also dann sollte ich es besser umforumlieren: sollte man Musikschule für alle finanziell erschwinglich machen? ;) dankeschön :D

Aber das sind die öffentlichen Musikschulen in Deutschland doch. Da kann man sogar als HartzIV-Bezieher seine Kinder hinschicken. Dass diese Musikschulen mitunter nicht genügend Kapazitäten haben, ist ein ganz anderer Punkt.

Ich finde in der Diskussion über Sinn und Nutzen von Musik für die Erziehung immer interessant, dass Musik zwar schnell mit Gefühlen gleichgesetzt wird, die Argumentation aber häufig auf einen nachweisbaren Nutzen zielt, der mit Emotionen nicht mehr viel gemein hat. Ansonsten gibt es da ja je nach gerade herrschendem Paradigma sehr interessante Ansichten. Man schaue mal bei Platon und Aristoteles nach. Die zum Teil sehr unterschiedlichen Ansätze wirken auf uns heute sehr befremdlich und ich bin mir sicher, dass in der näheren Zukunft auch unsere paradigmatisch geprägten Ansichten als befremdlich aufgefasst werden.

Ich nehme mal an, dass das Referat und die Diskussion für ein Medizinerpublikum gedacht ist. Meinst du, dass sich da alle Anwesenden bisher ernsthaft überhaupt mit dem Thema öffentlichte Kulturarbeit beschäftigt haben? Außer eventuell über die Kosten zu jammern? Willst du wirklich in diesem Rahmen darüber (denn deine Frage ist ein Teilaspekt davon!) diskutieren?

Mal ein kurzes gedankliches Spiel: In deinem Ausgangspost wirfst du ja die Frage auf, ob der Zugang zu Musik kostenlos sein sollte. Dann müsste davor aber der Zugang zu Nahrungsmitteln kostenlos sein, denn das ist, da wirst du mir als Mediziner hoffentlich zustimmen, noch erheblich essentieller als dieses kulturelle Artefakt, das sich Musik nennt.

Wie gesagt, ich weiß nicht, ob du dir mit diesem Ansatz wirklich einen Gefallen tust.
 
Wie immer, ist es nicht so eindeutig. macht musik intelligent oder macht man musik, weil man intelligent (was immer das ist) ist.
Es gab zeiten, da waren kultur und musikunterricht sehr preiswert, was aber von vielen nicht genutzt wurde.
 
Dem anschließend steht die Frage offen: soll Musik für jedermann kostenlos zugänglich gemacht werden, also neben der Musikschule auch Dinge wie Opern, (Rock)konzerte etc.?
Weil ein Vorposter darauf eingegange ist... das ist ja so eine Piratenansicht. Ohne genau festzulegen was "freier Zugang" ist. Heißt das der Bürger muss nicht mehr dafür bezahlen weil der Staat es tut - etwa Orchestermusiker anstellen? Oder soll gar niemand mehr bezahlen für die Leistung der Musiker und Komponisten?
Naja das hat aber nicht mehr viel mit medizinischen Aspekten zu tun.
 
Naja das hat aber nicht mehr viel mit medizinischen Aspekten zu tun.

Darauf wollte ich hinaus! Es ist ja nicht so, dass man das ganze nicht diskutieren könnte (und eventuell sollte, aber das lass ich mal offen). Aber ob sich der Schapka mit einer solchen Ausrichtung erstens einen Gefallen tut und zweitens nicht einen "drüber" kriegt, weil er das Thema etwas zu frei ausgelegt hat, das sollte er sich nochmal überlegen.
 
Nun es ist auch nicht meine größte Absicht, alles unter medzinischen Aspekt zu diskutieren^^ Wie bereits geschrieben, der Titel Musik und Gehirn ist ja nicht verpflichtend^^ Es war bloß ein Gedanke von mir, aufgrund der ja wohl offensichtlichen positiven Aspekte der Musik auf unsere Entwicklung/ der Möglichkeiten, die sie in unserer Gesellschaft bFragen abzuleiten wie mit diesem Medium verfahren werden soll. Dieser Vortrag ist übrigens kein Auftrag den ich von der Universität erhalten habe :D Nebenbei ist es wirklich so, dass eine musikalische Ausbildung für jedermann erschwinglich ist? Neben den Beiträgen muss ja noch entweder ein Instrument gekauft bzw gemietet werden damit man ordentlich üben kann...vllt ist das nicht so sehr das Problem bei einer Flöte aber die Preisgrenzen nach oben gibt es ja bekanntlich keine :/ hab da jetzt aber nicht sooo viel Ahnung von der Materie hinsichtlich Finanzierung.
 
So sehr bin ich da noch nicht in die Materie eingedrungen, aber man kann glaube ich bei den städtischen Musikschulen auch Instrumente leihen. Ansonsten bleibt da immer noch eine Form, bei der das Instrument gratis ist: singen. Dazu muss man nichtmal Unterricht nehmen, denn das kann man auch zu Hause. Wenn Musik positive Auswirkungen auf das Gehirn hat, dann reicht Singen allemal (ich erinnere mich auch grob an einen Vortrag, in dem es um Dopaminausschüttung, gesteigertes Gefühl der Selbstwirksamkeit und ähnliches beim Singen ging). Das würde natürlich deinen Diskussionsansatz zunichte machen ;)
 
Nebenbei ist es wirklich so, dass eine musikalische Ausbildung für jedermann erschwinglich ist? Neben den Beiträgen muss ja noch entweder ein Instrument gekauft bzw gemietet werden damit man ordentlich üben kann...vllt ist das nicht so sehr das Problem bei einer Flöte aber die Preisgrenzen nach oben gibt es ja bekanntlich keine :/ hab da jetzt aber nicht sooo viel Ahnung von der Materie hinsichtlich Finanzierung.

Das ist ein so eigenständiges Thema, dass ich daraus mal einen neuen Thread gemacht habe: https://www.musiker-board.de/musikw...-ausbildung-fuer-jedermann-erschwinglich.html

Harald
 

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