x-Riff
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Man kann sich ja über den Sinn des Sinns streiten, aber der Sinn liegt darin, dass der Hörer sich nicht zurecht findet.Günter Sch.;2156852 schrieb:Hier liegt das problem, wenn jede kleinigkeit sorgfältig geplant ist, der hörer aber den eindruck völliger willkür und zufälligkeit hat, wie soll er sich zurechtfinden?
Wenn man es positiv ausdrücken will wären das typisch psychodelische Empfindungen wie Auflösung des Zeitgefühls, Aufheben von "üblichem" Getaktet-Sein, Meditation oder eben Wildheit, Chaos, Unstrukturiertheit.
Wenn man sich darauf einläßt, gibt es zwei Wege:
> freie Imoprovisation als ungeordnete Herstellung des Ungeordneten
> Komposition als geordnete Herstellung des Ungeordneten
Das "Problem" bei Improvisation ist ihre Nicht-Reproduzierbarkeit (die andererseits genau ihren Reiz ausmacht). Das Köln Konzert von Keith Jarret - um noch ein einfaches Beispiel zu wählen - ist halt nicht Ton für Ton, Tempo für Tempo widerholbar und soll es auch nicht sein.
Wenn ich aber ein Gruppe von Musikern habe und ich möchte dennoch mit denen beim Hörer den Eindruck des Ungeordneten hervorrufen, muss ich das quasi planen und komponieren.
Natürlich gibt es eine Reihe von Musikern und Komponisten, denen es völlig Wurst ist, was ein Publikum überhaupt interessiert und bei denen das so eine Art Kopf-Geburt, intellektuelle Übung oder Egomanie ist, etwas herzustellen, das sich freiwillig keiner anhören möchte.
Aber die meine ich hier nicht.
Zum Thema geplant Unordnung/Zufall schaffen weiß ich als Soziologe, dass es möglich und sinnvoll ist. Die Herstellung von Zufallsreihen (vorwiegend Zahlen) ist für manche Anwendungsgebiete der Wahrscheinlichkeitsrechnung wichtig, aber äußerst schwierig herzustellen. Und es gibt ja durchaus Analogien zwischen Musik und Mathematik.
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