Modi mal wieder...

push...push...push
nun ja.... ich wär echt froh wenn mir jmd, sofern jmd powertab hat, weiterhelfen könnte und mich auf eventuelle fehler aufmerksam machen könnte, würde mich echt weiterbringen, dann wüsst ich ob ichs verstanden hab (oder auch nicht) und könnte mir dann endlich n mode rausnehmen und den genauer unter die lupe nehmen und n bissl rumprobiern und so......:D
greets fechlabbl
 
Kannst loslegen, ist alles richtig...

Viellicht mal die Folge Am7 - D7/9 im Kreis spielen mit dem Material von G-Dur/E-Moll drüber.

Über Am bist Du damit dorisch (dorischer Ton = F#) und über D mixolydisch (mixolydischer Ton = C).
 
ok danke, dann hau ich jetz mal rein:great:
 
Ray schrieb:
Wenn ich dir C-Dur Skala über einem C-Dur Akkord spiele, ist das ja C-Dur.

Wenn ich die C-Dur-Skala über einem E-Moll-Akkord spiele, ist das E-Phrygisch.

Das verstehe ich nicht ganz. Ich weiß zwar das C-Dur und E-Phrygisch das gleiche Tonmaterial haben, aber warum ändert sich durch einen anderen Akkord der Name der Tonleiter?
 
Pablo Gilberto schrieb:
Das verstehe ich nicht ganz. Ich weiß zwar das C-Dur und E-Phrygisch das gleiche Tonmaterial haben, aber warum ändert sich durch einen anderen Akkord der Name der Tonleiter?

Weil wir eben nicht einfach nur von Tonleitern reden (wo der Anfangs- und Endpunkt ganz entscheidend ist), sondern von Skalen. Um hier dann zu erkennen, ob man grade in A-Moll äolisch oder C-Dur ionisch oder E-Phrygisch spielt, guckt man auf den Begleitakkord. Ist der z.B. CEG, dann isses halt C-Dur, isser ACE, dann isses A-Moll, isser EGH, isses phrygisch.

Wenn ich alle meine Entchen in C (CDEFGGAAAAGAAAAGFFFFEEDDDDC) spiele, dazu einen CEG-Akkord als Begleitung, dann ist das eine C-Dur-Melodie.

Wenn ich aber die gleiche melodie spiele und dazu einen A-Moll-Akkord spiele, dann ist das streng genommen eine A-Moll -Melodie. Zugegeben, die klingt dann etwas seltsam, mit Anfangs- und Endton C, aber trotzdem: wir haben dann einen Begleitakkord in Moll und dazu Meterial der natürlichen Mollskala in A.

Genau deshalb hab ich ja nachgefragt, ob es für solche extravaganten Sachen eigene Namen gibt. Aber wie Hans schon sagte, da bräuchte man annähernd für jede Melodie eine eigene Bezeichnung.

Ich fang im Moment an, mich von all diesen Einordnungen und Definitionen zu trennen. Denn wenn ich z.B. alle meine Entchen in C über einem A-Moll-Akkord spiele, dann ist das für was eigenes. Das klingt einfach nicht nach Moll oder Dur. Das klingt wie eine C-Dur-Melodie über A-Moll. Sprich: meine Ohren laufen hier zweigleisig. die hören einen A-Moll Akkord ACE und parallel dazu eine C-Dur-Melodie, die mit C anfängt und C aufhört und somit mehr oder weniger fast tonleitermässig klingt.
 
Ich wollte gerade posten das ich es selbst verstanden habe:

C-Dur Chord= 1. 3. 5. Ton der C-Dur Tonleiter
E-Moll Chord= 1. 3. 5. Ton der E-Phrygisch Tonleiter

Da beide Tonleitern das selbe Tonmaterial verwenden ( C D E F G A H ) kann man die Bezeichnung der Tonleiter (hier: dur oder phrygisch), erst im Kontext eines Akkordes ermitteln. Oder?!

Trotzdem schonmal vielen Dank.
 
Ray schrieb:
Weil wir eben nicht einfach nur von Tonleitern reden (wo der Anfangs- und Endpunkt ganz entscheidend ist), sondern von Skalen. Um hier dann zu erkennen, ob man grade in A-Moll äolisch oder C-Dur ionisch oder E-Phrygisch spielt, guckt man auf den Begleitakkord. Ist der z.B. CEG, dann isses halt C-Dur, isser ACE, dann isses A-Moll, isser EGH, isses phrygisch.

Wenn ich alle meine Entchen in C (CDEFGGAAAAGAAAAGFFFFEEDDDDC) spiele, dazu einen CEG-Akkord als Begleitung, dann ist das eine C-Dur-Melodie.

Wenn ich aber die gleiche melodie spiele und dazu einen A-Moll-Akkord spiele, dann ist das streng genommen eine A-Moll -Melodie. Zugegeben, die klingt dann etwas seltsam, mit Anfangs- und Endton C, aber trotzdem: wir haben dann einen Begleitakkord in Moll und dazu Meterial der natürlichen Mollskala in A.

Genau deshalb hab ich ja nachgefragt, ob es für solche extravaganten Sachen eigene Namen gibt. Aber wie Hans schon sagte, da bräuchte man annähernd für jede Melodie eine eigene Bezeichnung.

Ich fang im Moment an, mich von all diesen Einordnungen und Definitionen zu trennen. Denn wenn ich z.B. alle meine Entchen in C über einem A-Moll-Akkord spiele, dann ist das für was eigenes. Das klingt einfach nicht nach Moll oder Dur. Das klingt wie eine C-Dur-Melodie über A-Moll. Sprich: meine Ohren laufen hier zweigleisig. die hören einen A-Moll Akkord ACE und parallel dazu eine C-Dur-Melodie, die mit C anfängt und C aufhört und somit mehr oder weniger fast tonleitermässig klingt.


Wenn ich über einen Em Akkord eine C-Dur Tonleiter spiele, hab ich immernoch ne C-Dur Tonleiter. Warum sollte das Phrygisch sein ?
Wenn ich über einen Emoll Akkord Phrygisch gwollt (also ich will, dass es Phrygisch klingt) spielen, dann hab ich Phrygisch.
Das kommt ja auch immer drauf an, in welchem zusammenhang die Akkord stehen. Man muss gucken welcher Akkord die TOnika ist und was die Akkordfolge für einen Sound hat. Wenn ich eine typische Dur Akkordfolge haben, zB C-F-G-C, dann spiele ich nicht etwa Lydisch und Mixo über F und G, sondern da ist alles C-Dur. Es ei denn man will, dass F nach lydisch klingt und G nach Mixlydisch. Dann muss man aber auch bei F in Lydisch und bei G in Mixo denken. So hat man mehr Chancen, den Sound der normalen Durtonleiter zu verlassen. Womit wir wieder beim Thema wären. Wenn man die Modes benutzen will, sollte man auch in Modes denken und nicht in der zugrundeliegenden Durtonleiter.
 
hab gerade noch ne Frage:

Ich spiele die C-Dur Tonleiter über der Verbindung T S D: C-Dur F-Dur G-Dur. Das ist dann doch C-Dur (ändert sich bei F und G eigentlich die Tonleiterbezeichnung in Lydisch und Mixo?)
Würde ich statt C-Dur, Mixo über C F G spielen müsste ich doch C-Mixo spielen oder?
Aber was mache ich wenn ich statt der C-Dur Tonleiter, Phrygisch spielen möchte? Phrygisch als dritte Stufe von Dur gehört doch zu den Molltonleitern, wegen der kleinen Terz. Geht das über C-dur ( und F und G bei der Verbindung)?

EDIT: jetzt hat Stringgod das gerade selbst teilweise angesprochen.
Siehe Uhrzeit! (15:01)
 
Pablo Gilberto schrieb:
hab gerade noch ne Frage:

Ich spiele die C-Dur Tonleiter über der Verbindung T S D: C-Dur F-Dur G-Dur. Das ist dann doch C-Dur (ändert sich bei F und G eigentlich die Tonleiterbezeichnung in Lydisch und Mixo?)
Würde ich statt C-Dur, Mixo über C F G spielen müsste ich doch C-Mixo spielen oder?
Aber was mache ich wenn ich statt der C-Dur Tonleiter, Phrygisch spielen möchte? Phrygisch als dritte Stufe von Dur gehört doch zu den Molltonleieten, wegen der kleinen Terz. Geht das über C-dur ( und F und G bei der Verbindung)?

Bei C F G spielt man Ionisch über alle drei Akkorde. Mixo würde nicht passen, dann müsste die Akkordfolge C,F,Gm heissen. Du kannst höchstens über C-Dur Mixo spielen und dann über F auch noch, aber bei G müssteste wechseln, zb nach G-Mixo.
Wieso willst du über C-Dur Phrygisch spielen ? C-Dur ist eine Dur Akkord. Da kannste zB Ionisch, Lydisch, Mixolydisch drüber spielen, aber net Phrygisch, die a eher eine Molltonleiter ist. Theoretisch kannste natürlich E-Phrygisch über C-Dur spielen, aber das ist IMHO der falsche Denkansatz. s.o.

So, muss weg.

Gruss,
String
 
illbleed schrieb:
Naja, wenn du phrygisch inne hast, wird dir der charakteristische Ton beim Melodieausdenken schon einfallen, sofern er denn passt. Wenn du den Spannungston einmal entdeckt hast, musst du ihn ja nicht immer wieder neu finden. E Phryg über E-Dur find' ich aber zudem schon sehr speziell, wie du ja auch selbst festgestellt hast >8)

2: Wahrscheinlich weil du von D Dur nach Am fällst, also von der Subdominante in die Tonika - wenn man Am als dorische Tonika betrachtet.

also eine Sekundarsubdominante? :confused:
 
Puh, da muss ich noch viel lernen! Vielen Dank!
Phrygisch uber C-Dur war nur ein Beispiel, ich hab da auch keine Ahnung :D

Hier das nächste Problem:

Stringgod schrieb:
Wenn ich eine typische Dur Akkordfolge haben, zB C-F-G-C, dann spiele ich nicht etwa Lydisch und Mixo über F und G, sondern da ist alles C-Dur. Es ei denn man will, dass F nach lydisch klingt und G nach Mixlydisch. Dann muss man aber auch bei F in Lydisch und bei G in Mixo denken. So hat man mehr Chancen, den Sound der normalen Durtonleiter zu verlassen. Womit wir wieder beim Thema wären. Wenn man die Modes benutzen will, sollte man auch in Modes denken und nicht in der zugrundeliegenden Durtonleiter.

Wenn die Modes Dur Lydisch und Mixo alle das selbe Tonmaterial verwenden, wie heb ich denn dann die Unterschiede hervor?

Könnt ihr mir ein Buch (keine X-beliebige Harmonielehre bitte) dazu empfehlen?
Vielleicht eins, in dem mal alle Tonleitern als 3NPS über mehr als 2 Oktaven (am besten jede Tonleiter über das ganze Griffbrett) drin stehen.

Danke,

Pablo :)
 
Stringgod schrieb:
Wenn ich über einen Em Akkord eine C-Dur Tonleiter spiele, hab ich immernoch ne C-Dur Tonleiter. Warum sollte das Phrygisch sein ?

Weil es phrygisches Tonmaterial ist?

Wenn ich über einen Emoll Akkord Phrygisch gwollt (also ich will, dass es Phrygisch klingt) spielen, dann hab ich Phrygisch.

Das kannst du dann aber nicht mehr klassifizieren. Denn jeder Mensch denkt anders. "ich will, dass es so klingt" ist absolut subjektiv.

Oder wieder zurück zu meinem Beispiel mit dem A-Moll-Akkord und Alle meine Entchen in C: wie das für DICH oder MICH klingt, ist unsere Sache. Aber rein formal haben wir einen äolischen Akkord, und über diesem Moll-Akkord haben wir Tonmaterial der äolischen Skala. Die fängt zwar zufällig bei C an, aber nirgendwo steht, dass eine A-Moll-Melodie auf A anfangen muss.

Eben deshalb kann alle meine Entchen in C eben nicht nur C-Dur sein, sondern auch A-Moll, E-Phrygisch, D-Dorisch etc. Und erst der Begleitakkod macht das deutlich.

Zumindest hab ich das so verstanden. Auch nach dem Buch von Haunschild. Oder den Erklärungen von Hans.

Wenn ich eine typische Dur Akkordfolge haben, zB C-F-G-C, dann spiele ich nicht etwa Lydisch und Mixo über F und G, sondern da ist alles C-Dur.

das liegt aber nur daran, dass DU (genau wie ICH :) ) anscheinend sehr subjektiv in TONLEITERN mit fixem Anfangspunkt denkst. C unten, C oben, dazwischen F und G....da denktst du eben an C-Dur.

Man kann aber genauso an A-Moll denken. der Tonumfang ist schliesslich identisch, und wenn wir nicht in Tonleitern, sondern nur in Skalenmaterial denken, dann ist es wurscht, wo bei einer Melodie Anfangs und Endtöne sind.

Insofern ist CDEFGAHC ohne Begleit-Akkord genausogut eine A-Moll-Melodie wie C-Dur. Mit anderem Anfangston eben. Mit entsprechenden Begleitakkorden wirds dann deutlich, was es ist.

Es ei denn man will, dass F nach lydisch klingt und G nach Mixlydisch. Dann muss man aber auch bei F in Lydisch und bei G in Mixo denken.

Wie gesagt, DENKEN ist subjektiv, das hilft mir net weiter. Jeder denkt anders.

Wenn ich C-Dur-Tonleiter über A-Moll Akkord spiele, kann ich an A-Moll denken und empfinde dann wirklich Moll. Ich kann mich aber auch auf die Melodie alleine konzentrieren, dann empfinde ich eher C-Dur mit nem unpassenden Akkord drunter. Ich kann auch gar nicht denken, dann klingts einfach nur komisch ungewöhnlich. :)
 
Ich möcht nur nochmal kurz was einwerfen:

dorisch, phrygisch, lydisch etc. beschreiben im wesentlichen zwei unterschiedliche dinge:
1. einen modus
2. einen sound

letzteres ist imo das reizvollere...
 
Pablo Gilberto schrieb:
Wenn die Modes Dur Lydisch und Mixo alle das selbe Tonmaterial verwenden, wie heb ich denn dann die Unterschiede hervor?

Durch den/die Begleitakkord(e).

Oder, bei reinen Tonleitern, durch Anfangs- und Endton und entsprechende Halbtonintervalle an entsprechenden Stellen.

ionisch ist halt cdefgahc
dorisch defgahcd
phrygisch efgahcde

usw

Bloss: bei Melodien gehts ja net um Anfangs- und Endttöne oder klare Leitern. sprich: einfach eine Tonfolge efga ist noch lange nicht phrygisch, bloss weil sie auf e anfängt. es gibt auch keine Halbtonintervalle mehr an bestimmten Stellen, weil wir keine Tonleitern mit 8 Tonschritten haben, wo dann an zwei Stellen die Halbtöne sitzen. Bei der Tonleiter wäre der Halbtonschritt 3/4 und 7/8 eben ein Hinweis auf ionisch. Bei einer Melodie dagegen noch lange nicht. Wenn ich gleich mit nem Haltbonschritt anfange, kann es trotzdem ionisch sein. Warum soll eine C-Dur-Melodie mit C-Dur-Begelitung nicht einfach mal auf nem H-C-Schritt anfangen? Das kann man sogar mit alle meine Entchen machen. Einfach H als Auftakt spielen. Dann haben wir eine Melodie, die HCDEFG....beginnt. Für sich alleine gesehn kaum C-Dur, mit dem Halbtonschritt am Anfang. :)

Wenn wir von den nackten Tonleitern weggehen und eine Melodie einordnen wollen, helfen nur die Begleitakkorde. EIN und DIESELBE Tonfolge kann dann ionisch, dorisch, phrygisch etc. sein, je nach dem, was man dazu für akkorde spielt.

Wie man es allerdings ganz subjektiv empfindet, ist wieder eine andere Frage.


Gutes Buch: Die neue Harmonielehre von Haunschild
 
Ray schrieb:
Wenn wir von den nackten Tonleitern weggehen und eine Melodie einordnen wollen, helfen nur die Begleitakkorde. EIN und DIESELBE Tonfolge kann dann ionisch, dorisch, phrygisch etc. sein, je nach dem, was man dazu für akkorde spielt.

Wie man es allerdings ganz subjektiv empfindet, ist wieder eine andere Frage.

Dann würde es also stimmen wenn man C-Dur über C F G spielt, man C-Dur über F-Dur F-Lydisch nennt und C-Dur über G-Dur G-Mixo nennt? (Oder nur wenn man F und G separat, also nicht als S und D von C-Dur betrachtet?)
 
Pablo Gilberto schrieb:
Dann würde es also stimmen wenn man C-Dur über C F G spielt, man C-Dur über F-Dur F-Lydisch nennt und C-Dur über G-Dur G-Mixo nennt? (Oder nur wenn man F und G separat, also nicht als S und D von C-Dur betrachtet?)

Also rein formal:

CDEFGAHC als Melodie wäre über CEG (streng genommen über Cmaj7 9/11/13) C-Dur ionisch.

CDEFGAHC als Melodie über DFA (streng genommen über Dm7 9/11/13) wäre dorisch

CDEFGAHC als Melodie über EGH (streng genommen über Em7 b9/11/b13) wäre phrygisch.

Wir haben jedesmal die gleiche Melodie, deren Tonmaterial ionisch, dorisch, phyrgisch etc. sein kann, weil ja alle diese Kirchentonarten das gleiche Material haben. Erst durch den Begleitakkord wird ersichtlich, was es dann am Ende ist.

Als nackte Tonleiter dagegen wäre CDEFGAHC immer ionisch. phyrgisch wäre dann EFGAHCDE. Oder, wenn man den Grundton behalten will, CDbEbFGAbBC


So hab ich das jedenfalls verstanden. Aber ich warte lieber mal auf Hans ;)
 
Hallo Leute,

wie Metalpete bereits schon sagte können die Kirchentonleitern auf 2 verschiedene Arten eingesetzt werden.

1.) Als Modus.
2.) Als „Chordscale“ = Tonleiter eines im funktionalen Zusammenhang stehenden Akkordes.

Eine Bewertung, was von beiden nun „besser“ sei, gibt es nicht!

Beispiel zu 1.)
Steht ein ganzes Stück in F Dorisch, bildet der Akkord F- / F-7 die Tonika. Kadenzierende Akkorde wären dann zum Beispiel Ebmaj7 oder G-7. Um die Wirkung F Dorisch zu erhalten, muss der harmonische Rhythmus eindeutig sein, d.h. F- muss auf stabilerem Takt(teil) stehen und eventuell von längerer Dauer sein als die restlichen kadenzierenden Akkorde. Wenn dem nicht so ist, kann es sein, dass das Stück nach Eb Dur „kippt“.

Beispiel zu 2.)

Steht ein Stück in F Moll Tonart, wäre die Tonleiter der Tonika entweder F Aeolisch oder F Melodisch Moll. Das ist von Stück zu Stück unterschiedlich. Eine gängige Kadenz in F Moll wäre z.B.:

|| G-7b5 C7b9| F-6 ||

Jetzt zu sagen der Akkord G-7b5 nähme F Aeolisch wäre nicht sinnvoll. Die restlichen 2 Akkorde nehmen auf keinen Fall F Aeolisch.
Sinnvoller wäre es zu sagen, G-7b5 nimmt Lokrisch! Lokrisch ist die Chordscale zu G-7b5. Warum?
Weil man mit „Lokrisch“ sofort einen -7b5 Akkord assoziiert dessen mögliche Tensions die 11 und b13 sind und dessen avoid note die b2 ist. Wir haben also, wenn wir so herum denken, sofort den ganzen Tonvorrat so sortiert wie wir in für den entsprechenden Akkord im Solo auch brauchen.
Diese Analyse der Tonleiter ist immens wichtig und zwar 1.) für die Akkordbildung und 2.) für die Melodiebildung. Spiele ich nämlich über den Akkord G-7b5 einfach nur F Aeolisch oder auch Ab Dur, wird die Melodielinie nie richtig schlüssig klingen. Akkordtöne, Tensions und avoid notes können nämlich nicht an jeder x-beliebigen Stelle einer Melodielinie stehen.
Ein guter Musiker kann alleine über Changes spielen, und zwar so, dass man die Changes auch ohne Akkordbegleitung hört. Das rührt daher, dass er das Spannungsgefälle der entsprechenden Tonleitern richtig anwendet.
Beim Erarbeiten eines Stückes sollte zunächst, wenn nötig, jede Stufe (Akkord) separat behandelt werden und zwar hinsichtlich des Gefälles seiner Tonleiter und der Auflösungstendenzen zu dem ihm folgenden Akkord.

Der Ton C hat in E Phrygisch eine ganz andere Funktion (Farbe) als in C Ionisch. In E Phrygisch gilt er als avoid note und kann so nur als Approach eingesetzt werden und in C Ionisch ist er natürlich Grundton, dessen Anwendungsmöglichkeiten ja wesentlich vielseitiger sind.

Aus all diesen Gründen sollte man sich also immer über die dem Akkord zugehörige Tonleiter bewusst sein.

CIAO
CUDO
 
Was ist avoid Note.. und Approach?
 
Ray schrieb:
Weil es phrygisches Tonmaterial ist?
Das kannst du dann aber nicht mehr klassifizieren. Denn jeder Mensch denkt anders. "ich will, dass es so klingt" ist absolut subjektiv.

Wenn man die C-Dur Tonleiter über einen Emoll Akkord spielt, hat man immernoch die C-Dur Tonleiter. Sie wird dann wahrscheinlich nach Phrygisch klingen, wenn der Emoll Akkord alleine steht oder die Akkordfolge eine phrygische Kadenz ist. Aber wir haben immernoch die C-Dur Tonleiter.
Wenn man einen Emoll Akkord alleine sieht, dann sollte man auch sofort an eine Molltonleiter denken. Das 'umrechnen' nach C-Dur (bei Phrygisch) dauert einfach zu lange. Das funzt bei einer Komposition, wo man genug Zeit hat, sich die Tonleitern auszudenken, aber bei ein Jazzimprovisation hast du einfach nicht die Zeit. Deshalb hab ich auch gesagt: wenn du E-Phrygisch spielen willst, dann spiel auch E-Phrygisch und nicht C-Dur.
Und Phrygisch klingt immer nach Phrygisch. Das hat nichts mit subjektivem Hörempfinden zu tun.
Willst du etwas nach Phrygisch klingen lassen, musst du Phrygisch spielen und denken. Und wie Cudo oben schon gesagt hat: hast du einen zB Hm7b5 Akkord, spielst du nicht die C-Dur Tonleiter, sondern H-Lokrisch. So hat man einfach ne viel grössere melodische Sicherheit.

Ray schrieb:
das liegt aber nur daran, dass DU (genau wie ICH :) ) anscheinend sehr subjektiv in TONLEITERN mit fixem Anfangspunkt denkst. C unten, C oben, dazwischen F und G....da denktst du eben an C-Dur.

Man kann aber genauso an A-Moll denken. der Tonumfang ist schliesslich identisch, und wenn wir nicht in Tonleitern, sondern nur in Skalenmaterial denken, dann ist es wurscht, wo bei einer Melodie Anfangs und Endtöne sind.

Insofern ist CDEFGAHC ohne Begleit-Akkord genausogut eine A-Moll-Melodie wie C-Dur. Mit anderem Anfangston eben. Mit entsprechenden Begleitakkorden wirds dann deutlich, was es ist.

Ne, das hat nichts mit subjektiv zu tun. Wenn ich ein Volkslied in C-Dur hören, höre ich ein Volkslied in C-Dur, nicht etwa F-Lydisch etc. . Und das hören die meisten anderen auch. Deshalb nicht subjektiv. Es kommt halt immer darauf an , was der Komponist wollte. Alle mein Entchen ist ne ganz einfache Dur-Melodie und ich bezweifle, dass der Komponist an F-Lydisch gedacht hat, während er den Begleitakkord F komponiert hatte. Man kann das natürlich reharmonisieren, aber darum geht es ja nicht.

Ray schrieb:
Wie gesagt, DENKEN ist subjektiv, das hilft mir net weiter. Jeder denkt anders.

Wenn ich C-Dur-Tonleiter über A-Moll Akkord spiele, kann ich an A-Moll denken und empfinde dann wirklich Moll. Ich kann mich aber auch auf die Melodie alleine konzentrieren, dann empfinde ich eher C-Dur mit nem unpassenden Akkord drunter. Ich kann auch gar nicht denken, dann klingts einfach nur komisch ungewöhnlich. :)

Du verstehst das anscheinend net. ;)

Ich kann eine Akkordfolge als Ganzes sehen, wie es viel in der Rock und Pop Musik gemacht wird. Da gibt's keine Modes. Da ist ein Stück in Moll oder Dur und gut ist. Dementsprechend soliert man dann auch. Stück ist in Em, also Emolltonleiter.
Warum sollte ich also über ein Popstück in Emoll die G-Dur Tonleiter spielen oder A-Dorisch ? Ist doch quatsch. Da spielt man Emoll.
Ob ich jetzt dem ein oder anderen Akkord beim Solieren etwas anders klingen lassen will, indem ich zB Lydisch spiele anstatt Ionisch oder Dorisch anstatt Aeolisch, das ist natürlich wieder Geschmacksache.
Man kann natürlich alles analysieren und irgendwie versuchen zu erklären, aber ob der Komponist genauso gedacht hat, ist die andere Frage.

Auf der anderen Seite gibt's das "jäzzige" :) Denken. Da wird von Akkord zu Akkord gedacht. Ein guter Jazzer weiss sofort, welche Tonleitern er über den jeweiligen Akkord spielen kann, vergisst aber dabei nicht den gesamten Sound des Stückes, wobei es da natürlich wieder ne Menge Geschmäcker gibt und deshalb auch soviele verschieden Versionen von Jazzstandards.
Ich persönlich finde es viel zu kompliziert in Modes zu denken, d.h. immer die Grundtonleiter raussuchen. Man sollte viel mehr Energie dafür verwenden, sich Gedanken zu machen, was man über einzelne Akkorde spielen kann und wie das klingt.

Amen,

String
 
Stringgod schrieb:
Warum sollte ich also über ein Popstück in Emoll die G-Dur Tonleiter spielen oder A-Dorisch ? Ist doch quatsch. Da spielt man Emoll.

Sagt wer?

Genug Rockpopmusiker spielen schräg klingende Kirchentonarten...

Ausserdem red ich ja nur von der Theorie. In der Praxis kann jeder machen was er will. Wer ne Ganztonleiter über einen Dur-Akkord spielen will, why not.


Aber dann noch mal ganz konkret die Frage:

Ich spiele auf dem Klavier mit der rechten Hand CDEFG über einem einzigen A-Moll Akkord ACE mit der linken Hand.

Ist das IYO nun A-Moll oder C-Dur? Oder sonstwas?

Imho ist das A-Moll.
 

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