Ich kann ja auch sagen, ob mir dieser oder jener Wein schmeckt
... was sagt das jetzt darüber aus, ob ein Wein, der von sich behauptet
wie ein anderer zu schmecken, denn nun für dich erkennbar ist als solcher? Kaufst du ihn deshalb, weil das behauptet wird? Glaubst du daran, dass es stimmt? Und wenn du in einem Rezeptbuch erfahren hast, dass ein bestimmter Koch nur den "Vorbildwein" benutzt, für seine ganz spezielle Weinsoße, wirst du versuchen, den Ersatz zu verwenden, weil da Übereinstimmung behauptet wird? Glauben, dass deine Soße am Ende genauso schmeckt (oder zumindest schmecken müsste, wegen deines Ersatzweins)?
Ich glaube ja, die Behauptung "es muss eben einfach gut klingen" kratzt mir ein wenig zu sehr an der Oberfläche. Denn wir finden ja tausendfach die Mär, bestimmte technische Voraussetzungen (in diesem Fall Amps) würden uns zu bestimmten aussagekräftigen Sounds verhelfen. Es vergeht kaum ein Interview in irgendeinem Gitarrenmagazin, in dem der Interviewte nicht akribisch aufzählt, welche Gerätschaften er benutzt hat. Macht er das für Gitarristen, die auch sonst gerne einfach in Produktkatalogen blättern, ohne je etwas zu kaufen?
Ich glaube nicht. Eher webt er an einem Netz von Assoziationen mit, die immer weniger Leute wirklich mit realen Erlebnissen zur Deckung bringen können, die aber diffuse Standards darstellen, ein Netz, in dem wir vermutlich mehr oder weniger alle gefangen sind, oder sein sollten