Als Erwachsener Cello lernen?

:nix: zwar hab ich selber mehrere Bögen in unterschiedlichen Preisklassen, kann den deiner Frau aber nicht ungespielt einschätzen - ein 380€ Holzbogen sollte aber taugen!

Klasse, dass es deiner Frau gefällt und Danke für das Update!

Grüße con Cello und Bass
 
Schöne Geschichte.

Ich: "I am really sad that I have started to learn sitar so late in life."
Guruji: "Don't worry! You start this life, you continue next life! You start now and you like it, next life you get re-born in musician family and continue as a kid."
 
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Hi bebob99!

Gratulation zu Instrument und Bogen. "Dörfler" ist schon ein renommierter Name im Bogenbau, das wird schon ein ordentliches Teil sein. Wie Du schreibst: Bogen sehen schon ähnlich aus, daran läßt sich die Qualität nicht erkennen. Das Holz wird in dieser Preisklasse mit Sicherheit Fernambuk sein, das ist das Standardholz für gute bis allerbeste Bögen.

Der "beringte Punkt" heißt im Fachjargon "Pariser Auge".

Grüße

Thomas
 
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Solch eine Überraschung hätte ich mir auch mal gewünscht, doch davon konnt ich nur träumen!:hail: Dennoch will ich nicht ungerecht sein, denn mein Mann braucht erst immer etwas Zeit um mit einer für ihn ungewöhnlichen Situation umgehen zu können. Als er dann aber endlich begriff, daß ich (61-jährig) noch Geige lernen will, da riet er mir dann, daß ich mir ein gutes Instrument kaufen solle - und das tat ich denn auch! :D
Inzwischen spiele ich seit vier Jahren Geige, natürlich mit Lehrerin, und bin eigentlich rundum glücklich. "Eigentlich" des halb, weil ich manchmal zu ungeduldig mit mir selber bin, so die Aussage meiner Lehrerin, wenn ich mal wieder zuviel aufeinmal können will. Aber ansonsten bin ich tatsächlich ganz zufrieden, und ein Tag ohne Geige käme einem Entzug gleich.:eek:
In diesem Sinne wünsche ich allen Streicher(inne)n einen wunderschönene Tag.
Mit lieben Grüßen,
Etrawgew.;)
 
Was ist denn daraus geworden? Übt und spielt die freudig überraschte Ehefrau nun seit 3 Jahren begeistert Cello?

Ich frage so neugierig, weil ich fast ebenso alt bin und überlegte, auf meine mittelalten Tage noch Cello zu lernen. Eile habe ich damit allerdings keine, denn erstmal muss ich mich an meinem elektrischen Klavier abarbeiten, dass ich nach 20+ Jahren wieder hervorgekramt habe.

Es grüßt der murmichel
 
Was ist denn daraus geworden? Übt und spielt die freudig überraschte Ehefrau nun seit 3 Jahren begeistert Cello?
Hallo murmichel,

es hat sich heraus gestellt, dass sie doch lieber Cello Musik hört als selbst spielt. Dabei war die Begeisterung da und sie hat auch gute Fortschritte gemacht. Die Lehrerin war zufrieden. Aber für die Übezeit muss man natürlich auf andere Dinge verzichten und man muss es regelmäßig machen. Nach etwa einem Jahr haben dann die bisherigen Interessen den Tagesplan wieder so im Griff gehabt, dass kein vernünftiges Üben mehr zustande gekommen ist.

Das Cello haben wir also schweren Herzens wieder zurück gebracht. Da es ohnehin gemietet war, hat sich der Aufwand sehr in Grenzen gehalten.

Ich fand es schade, aber es war trotzdem eine interessante Erfahrung, die wir beide nicht missen möchten. So ein schönes Instrument und so ein angenehmer Klang. Ich würde es fast selbst lernen wollen, wenn ich etwas mehr Begabung hätte und für mein Saxophon nicht schon so viel Zeit benötigen würde. Seit einem knappen Jahr haben wir auch ein geerbtes Piano, das spielen zu lernen ich mir in den Kopf gesetzt habe. Vielleicht bekomme ich heuer noch "Leise rieselt der Schnee" in der vereinfachten Version erkennbar zusammen. Ich hätte eben schon 30 Jahre früher anfangen müssen :(

Man muss es einfach ausprobieren um festzustellen, ob es wirklich DAS ist was man möchte. Ein Instrument zu lernen ist anstrengend und zeitaufwendig. Manchmal auch kostspielig. Ich kann es trotzdem nur empfehlen. Wenn man regelmäßig übt stellen sich rasch Fortschritte ein. Es hilft viel, wenn einem das Üben Freude macht, auch wenn es anstrengend und oft frustrierend ist.

"Mittelalter" ist jedenfalls absolut kein Grund nicht mit einem neuen Instrument anzufangen. Für das Niveau "gehobene Hausmusik" wird es immer reichen, für ein Musikstudium wohl eher nur in Ausnahmefällen.
 
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Hallo bebop99,

danke für die ausführliche Antwort. Ich finde es ermutigend, darüber zu lesen, dass das Neuerlernen auch in meiner Altersklasse noch gut möglich ist. Auch wenn Deine Frau dann nicht dran geblieben ist -- denn wenn alle spielen, wer soll dan noch zuhören? ;-)
 
Ich fand das Feedback und die gesamte Vorbereitungszeit auch spannend zu lesen, da ich im Moment auch gerade in Angriff nehme, neben Klavier auch noch Cello zu lernen. Ich habe schon einen Lehrer gefunden und am 9. März geht es los! Derzeit bin ich noch dabei, hier in Brüssel erst einmal ein Cello zum Mieten zu finden. Langfristig, d.h. wenn der Unterricht Spaß macht und auch für das Üben genug Zeit bleibt, würde ich dann natürlich auch gern ein eigenes Instrument haben. Aber erst einmal fiebere ich meiner ersten Stunde entgegen!

LG,
Babs
 
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IMG_2940.JPG
Das Instrument ist schon mal da: ein Leihcello vom hiesigen Musikgeschäft. Und die erste Stunde wurde auf auf den 7. vorverlegt. Natürlich habe ich das Cello zu Hause gleich ausgepackt. Aber irgendwie ist das echt was, wovon ich überhaupt keine Ahnung habe. Ich glaube, mein Lehrer wird echt Spaß mit mir haben und muss mir vom Aufstellen über Einstellen der Saiten (und Stimmen natürlich) bis hin zur Bogenspannung erstmal alles erklären, bevor ich nur den ersten Bogenstrich gemacht habe. Wie läuft denn so eine erste Stunde gemeinhin ab? Am liebsten würde ich gleich morgen loslegen...

LG,
Babs
 
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Hallo Babs
wichtig ist, dass Du den Bogen nach dem Spielen wieder abspannst. Wenn er dauerhaft gespannt bleibt, verliert er seine Spannung und geht kaputt.
Das gilt für alle Bögen aller Streichinstrumente.
Ich wünsche Dir morgen bei der ersten Stunde viel Spaß!
 
wichtig ist, dass Du den Bogen nach dem Spielen wieder abspannst.
Oh ja, der sieht auf dem Bild noch gespannt aus ;)

Wie verlief denn die erste Stunde?

Letztens hatte ich bei dem neuen Bogen aus meinem neu gekauften Violin-Set das Problem mit dem ebenfalls neuen Kolophonium - das hat ganz schön lange gedauert, bis ich den Bogen damit eingerieben hatte. Aber der Bogen aus deinem Set ist nicht neu, oder? Aber wenn du neues Kolophonium hast, wirst du auch merken, dass das am Anfang ganz schön anstrengend ist, bis es erst mal richtig aufgerauht ist, das Kolophonium.
 
Hallo, liebe Mitstreicher :)

Ja, auf dem Bild war der Bogen tatsächlich gespannt (fürs Foto), aber bisher ist es mir gelungen, mich immer daran zu erinnern, ihn vor dem Einpacken wieder zu entspannen.

Meine erste Stunde war sehr interessant und intensiv und hat meine Neugier auf das Instrument sehr verstärkt. Mein Lehrer macht einen sehr kompetenten und netten Eindruck und hatte keinerlei Probleme damit, dass ich in meinem hohen Alter noch mit dem Streichen anfangen will. Da ich ja in Brüssel lebe, war ich besonders froh, dass ich in ihm jemanden gefunden habe, der schon in Deutschland studiert und gearbeitet hat und mir deshalb alles in meiner Muttersprache vermitteln kann. Da ich keine Lust hatte, mich mit irgendeinem Kinderbuch zu beschäftigen, habe ich mich vorher umgesehen und die "Celloschule für neugierige Erwachsene" von Julia Hecht gekauft. Die fand er auch ganz toll und wird mich jetzt danach unterrichten.

Erstmal haben wir das Instrument angeschaut, dann die Sitzposition und wie der Bogen gehalten wird. Letzteres find ich noch ziemlich ungewohnt, was nach der kurzen Zeit ja logisch ist. Insbesondere der Daumen macht mir Probleme, aber das lasse ich mir alles nochmal zeigen und ansonsten auf mich zukommen. Die leeren Saiten wurden angezupft und auch schon mit dem Bogen angestrichen. Ich hab mir das alles im Laufe der Woche noch ein paar Mal angeschaut und habe es so einigermaßen verinnerlicht. Morgen ist die zweite Stunde und ich freue mich schon darauf!

LG,
Babs
 
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2. Stunde heute. Was habe ich gelernt? 3 Komponenten machen einen guten Bogenstrich aus: Gewicht, Geschwindigkeit und Position relativ zu Steg und Griffbrett. Der kleine Finger der Bogenhand muss den Bogen fest im Griff halten, um die Kontrolle vor allem über den oberen Teil des Bogens zu haben. Dort zu streichen ist schwerer als am Frosch. Den Bogen beim Saitenwechsel nicht absetzen bzw. hochnehmen. (3/4-Takt ist auch auf dem Cello nicht mein Favorit.) Armgewicht ist auf der G-Saite (ge)wichtiger als auf der A-Saite, wo man viel weniger davon braucht, am wichtigsten aber auf der C-Saite. Den Arm beim Abstrich auf der A-Saite eher ausstrecken lassen als nach oben ziehen.

Mein Cello hält die Stimmung schlecht und die Saitenlage ist auch suboptimal. Aber ich mag, dass mein Lehrer jetzt nicht erwartet, dass ich mir sofort ein Highend-Instrument zulege, sondern mich ermutigt, mit diesem Cello durchaus am Anfang zurechtzukommen und Fortschritte zu machen. Überhaupt ist er super: er macht alles vor und ich weiß jetzt schon, dass ich unendlich viel lernen kann, wenn ich genau hinsehe, was er tut und nachzuahmen versuche. Er findet tolle Beispiele, wenn mir irgendwas nicht sofort einleuchtet. Und mit das Wichtigste: er versucht, sofort mit mir zu musizieren. (Dieser Versuch wird natürlich höchstens durch meine Unzulänglichkeiten unterbunden.) Wenn er die Lehrerstimme spielt (die er die 2. Stimme nennt, dabei ist es eindeutig die Hauptstimme), klingt das schon richtig nach Musik, obwohl ich ja nur über die leeren Saiten ratsche.

Ihr versteht natürlich, dass ich hier nur niederschreibe, was ich selbst zu rekapitulieren und mir dadurch einzuprägen versuche. Aber ich freue mich natürlich über jede Verbesserung oder sonstige Meinung.

Und im Moment denke ich: Vorsicht: Dieses Instrument kann süchtig machen!

LG,
Babs
 
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Hi Babs,

das klingt doch schon mal :great: :)
klasse, dass du uns hier auf dem Laufenden hältst!
Cello
 
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3 Komponenten machen einen guten Bogenstrich aus: Gewicht, Geschwindigkeit und Position relativ zu Steg und Griffbrett.
Na, das hört sich doch gut an! Später kann man sicher auch noch den Bogen leicht kippen und mit weniger oder mehr Bogenhaaren spielen. Aber mehr fällt mir dazu auch nicht ein ;)

oberen Teil des Bogens zu haben. Dort zu streichen ist schwerer als am Frosch.
Oh, zumindest auf der Geige ist manchmal auch ein weicher Bogenwechsel sehr schwer. Aber das kommt sicher noch!

Mein Cello hält die Stimmung schlecht
Das hat so erst mal noch nicht viel zu sagen. Neu bespannte Saiten halten eigentlich immer schlecht die Stimmung - bei mir auf der Geige zumindest. Dann versauen Temperaturunterschiede auch oft die Stimmung, zu feuchte und zu trockene Luft ist schlecht.
Aber das macht alles nichts, du wirst das in kürzester Zeit lernen, dein Cello zu stimmen.

Überhaupt ist er super: er macht alles vor und ich weiß jetzt schon, dass ich unendlich viel lernen kann, wenn ich genau hinsehe, was er tut und nachzuahmen versuche. Er findet tolle Beispiele, wenn mir irgendwas nicht sofort einleuchtet. Und mit das Wichtigste: er versucht, sofort mit mir zu musizieren.
Das hört sich prima an!
Toll, dass es dir Spaß macht!
Und halte uns hier weiter auf dem Laufenden ;)
 
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Weiter geht's! Die 3. Stunde brachte zunächst die Erkenntnis, dass die C-Saite im Prinzip gerissen, zumindest aber vollkommen ausgeleiert war und daher nach kurzer Zeit quasi vom Wirbel rutschte. Also musste eine neue her, die mein Lehrer zum Glück vorrätig hatte und sie mir aufs Cello spannte. Dann konnte es weitergehen, erstmal mit dem Streichen auf den leeren Saiten. Ein paar kleinere Übungen aus meinem Buch wechseln zwischen verschiedenen Streicharten hin und her und zum Schluss spielten wir nochmal den "Schmetterling" und das diesmal schon deutlich schöner (also ich, er ist sowieso unantastbar) als in der 2. Stunde.

Und dann gingen wir über zur linken Hand :eek: Ich glaube, ich brauche eine größere! Also, falls irgendwer eine übrig hat - her damit! Erstmal bekam ich einen Orientierungsstreifen aufgeklebt, den ich bitte für immer behalten möchte, weil: Woher soll ich bitte jemals wissen, an welcher Stelle h, e, A oder D sind? Notiz an mich selbst: Der Daumen liegt unter dem 1. Finger und da bleibt er auch. Gegriffen habe ich zunächst mit dem 3. Finger, also cis, fis, H und E. Werde ich irgendwann wissen, ob der Ton sauber ist :igitt:? Die Hand bildet praktisch ein C zwischen Daumen und Zeigefinger, ganz natürlich. Sie wird nicht abgeknickt, sondern bildet eine mehr oder weniger gerade Linie mit dem Unterarm. Der Arm wird ein bisschen nach vorn geschoben. Die Finger werden mit der Kuppe und leicht gebeugt aufgestellt. Man braucht wieder nur das Armgewicht, um die Saiten gedrückt zu halten, nicht mit den Fingern nachdrücken. Meine Hausaufgabe für nächste Woche: ein kleines Stück pizzicato mit dem gegriffenen 3. Finger. Ich werde Tag und Nacht üben müssen, um überhaupt erstmal die Noten zu entziffern und sie dann in der richtigen Reihenfolge anzusteuern. :D

Ich bin wie immer neugierig auf gute Tipps, um möglichst entspannt die Fingerstellung hinzubekommen, die Saite zu wechseln, ohne hinschauen zu müssen und folglich die Töne einigermaßen sauber klingen zu lassen.

LG,
Babs

PS. Zum Glück habe ich über http://www.streichinstrumente-mieten.de ein Mietinstrument für meinen 2. Wohnsitz in Deutschland bestellt. Damit sind dem Üben auch über die eine Woche Osterurlaub keine Grenzen gestellt!
 
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..liest sich wie ein Abenteuerbericht.
Ich mag´s so :D

cheers, fiddle

p.s.
Es werden auch irgendwann mal die Frustmomente kommen.
(oh ja, das werden sie! )
..da muss man durch - is normal - das können dir auch andere bestätigen ;)
 
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Das Abenteuer geht weiter :-D
(Mal sehen, wie lange ich das hier durchhalte): Am Osterwochenende war ich in meiner "ersten" Heimat bei Berlin, wo inzwischen ein sehr schönes und nagelneues Mietcello eingetroffen ist. Das musste ich natürlich erstmal ausgiebig betrachten, die Mietbedingungen studieren, alles Zubehör prüfen, ein Foto machen. Aber ich hatte auch mein Lehrbuch dabei und nachdem die erste Euphorie vorüber war, wurde der Notenständer aufgestellt, ein Stuhl ins Obergeschoss gebracht und das Instrument erstmal gestimmt. Im Moment gönne ich mir noch den Luxus eines Stimmgeräts, aber ich habe zumindest auch schon mal das Klavier genutzt. Ist die Stimmerei eigentlich immer so heikel? Die Wirbel rutschen immer wieder ein Stück zurück und ich hab dann echt Angst, dass der Druck auf Steg und Decke irgendwann mal zu groß wird. Aber die Feinstimmer reichen allein bei weitem nicht aus. Dann habe ich den ebenfalls neuen Bogen ordentlich kolofoniert. Das hätte vermutlich noch etwas mehr sein können, aber ich hab das beim nächsten und übernächsten Mal dann gleich nochmal gemacht, nachdem ich im Bogenbalance-Kanal gehört hatte, dass man tendenziell eher zu wenig als zu viel Kolofonium benutzt...

Geübt habe ich zuerst immer noch die leeren Saiten mit besonderem Augenmerk auf die Bogenhaltung und den guten Klang. Auch den Ab- und Aufstrich und den Saitenwechsel ohne störende Nebengeräusche. Weniger Bogen. Streichen mit der Bogenspitze. Dann die ersten Übungen für den 3. Finger und dabei erstmal die linke Hand, so wie ich das in Erinnerung hatte. Zwischendurch habe ich mir immer mal verschiedene Videos von Bogenbalance angesehen, die ich wirklich außerordentlich hilfreich finde, zumal wenn gerade kein Lehrer in der Nähe ist, den man fragen könnte.

Heute dann die 4. Stunde. Die leeren Saiten klappen schon ganz gut, der Bogen wandert nicht mehr so hoch und runter. Einzig die A-Saite ist da noch ein Problem, vor allem wenn ich mich bemühe, wirklich mit dem ganzen Bogen zu streichen und den Arm gut zu strecken. Mein Lehrer ist zufrieden, wenn auch der Arm manchmal noch etwas hoch ist und alles noch etwas fest ist. Wir haben dann die "Eurovisionshymne" gemeinsam gespielt, zunächst recht langsam, danach mit weniger Bogen und auch schon deutlich schneller. Dann ging es zum "spaßigen Teil" über (O-Ton meines Lehrers): Er ließ mich erstmal die 1. Lage auf der d-Saite greifen, korrigierte die Hand- bzw. Armhaltung (Daumen unter den 2. Finger, der Arm sollte nicht zu hoch sein), war aber immerhin mit der Intonation schon einigermaßen zufrieden (ich hab natürlich immer noch die Klebestreifen unter den Saiten). Das kleine Stückchen, das zuerst zu üben ist, soll ich immer in 2 Takten üben, also 1+2, 2+3, 3+4 usw., um erstens die Übergänge gut dabei zu haben, dann aber auch, um die ja noch sehr simplen Melodien möglichst schnell auswendig zu können und mich dann mehr auf den Bogen zu konzentrieren. Das wird jetzt die Hausaufgabe für die nächste Woche, auch gern mal eine chromatische Übung in der ersten Lage, um bessere Referenzpunkte und eine größere Beweglichkeit zwischen dem zweiten und dritten Finger zu haben.

Und da ich ja auch immer etwas Neues lerne, worüber ich nie zuvor nachgedacht habe, hier noch der Aha-Moment von heute: bei vielen Tönen auf dem Cello klingen andere mit, bei manchen, wie z.B. dem fis schwingt aber praktisch gar nichts mit. Cis (?) auf der C-Saite ist selbst im Orchester eine schwierige Angelegenheit. Unglaublich, dieses Instrument!

LG,
Babs
 
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Die 5. und 6. Stunde habe ich nun auch hinter mir und mein Lehrer ist mit meinem Voranschreiten recht zufrieden. Ich bin auf jeden Fall von seiner Art des Unterrichtens vollauf begeistert. Ich kann immer wieder spüren, dass er mir den gleichen Unterricht angedeihen lässt, den er auch einem fortgeschritteneren oder gar professionellen Schüler geben würde. Sein Hauptaugenmerk liegt auf dem Klang, den eine gute Bogenführung ausmacht und natürlich auf der Intonation der ersten gegriffenen Saiten in der ersten Lage. Dabei weichen wir jetzt auch etwas von meinem Lehrbuch ab und ich darf mich an einer kleinen Etüde von Feuillard abarbeiten, die ich jetzt so scheibchenweise erst im pizzicato und dann taktweise mit dem Bogen erarbeite. Dabei hilft es sehr, den Bogen erstmal nur über die leeren Saiten zu führen, um ein Gespür für die Abläufe und den Klang zu bekommen, bevor dann die linke Hand sauber greifen soll.

Linke Hand: beim Aufstellen der Finger eher nach vorn denken, als nach hinten abkippen. Den 3. und 4. Finger in einem weiten Abstand aufstellen (ist meist eh zu eng und nähert sich so besser an den richtigen Punkt an). Problem: ich rutsche mit dem 1. und 2. Finger noch gern etwas runter, um dann die Töne des 3. und 4. Fingers zu treffen. Und natürlich sind meine Finger insgesamt noch etwas schwächlich, besonders der kleine :)

Eine weitere Hausaufgabe war dann noch "Alle Vögel sind schon da" aus meinem Heft, wo meine zweite Stimme vor allem aus leeren Saiten und dem fis auf der d-Saite besteht. Und als krönenden Abschluss haben wir das dann gestern gemeinsam gespielt. Fürs erste Mal war das gar nicht so schlecht :D

LG,
Barbara
 
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Was spricht gegen eine Gambe oder ein Arpeggione?
 

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