Mit dem Akkordeon in die Weiten des moderneren Jazz

Bernnt
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Ich habe mir ein paar Mal dieses Video angeguckt:



Cezary Paciorek zählt drei Jazz-Beispiele auf. Stücke wie das erste haben einige von uns im Repertoire. In die Richtung gehen ja auch viele Marocco-Stücke. Bei dem zweiten etwas moderneren Beispiel sieht das schon anders aus. Ich suche nach einem kürzeren übersichtlichem Stück, von dem es Noten und Aufnahmen gibt, mit dem man in die Jazz-Welt um das zweite Beispiel rein finden kann. Irgendetwas also, das einem Inspiration, harmonische Anregungen und Ideen zum Improvisation gibt und die älteren ausgetretenen Pfade hilft zu verlassen, eher was für die Praxis weniger Theorie.

Hat jemand eine Idee?
 
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Stücke wie das erste haben einige von uns im Repertoire.

Ja, das erste Stück ist "All of me".

Ich habe leider nicht das kurze übersichtliche Stück in Noten und Aufnahme, das du suchst - aber eine Idee für eine generelle Herangehensweise: beim Erlernen von Jazz wird sehr oft erst einmal vom konkreten Instrument abstrahiert, da die gleichen Ideale oft auf mehreren Instrumenten gelten. Lass dich also ruhig auf Piano-Tutorials ein, davon gibt es bedeutend mehr als für Akkordeon.

Und dann gibt es das Real Book, das man auch als Jazz-Einsteiger unbedingt haben sollte. Aus diesem Real Book sollte man sich Stücke in ansteigendem Schwierigkeitsgrad aneignen. Im Buch selbst sind die alphabetisch und nicht nach Schwierigkeit sortiert, es gibt aber auf vielen Webseiten Hilfestellungen und Sortierungen, welche Songs bei welchem Level empfehlenswert sind. Beispielsweise:
https://www.italianpiano.com/blog/music-lessons/how-to-learn-100-jazz-standards/
https://keyboardimprov.com/here-are-the-real-book-tunes-you-should-learn-first/

Darüber hinaus sind die Videos von Heinz Hox für den Holzschuh-Verlag sehr aufschlussreich:
 
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Hallo @Bernnt , nimm doch einfach mal Kontakt mit dem Prof. Paciorek auf. Gruß morino47
 
Das zweite Beispiel klingt für mich sehr nach modalem Jazz: https://de.wikipedia.org/wiki/Modaler_Jazz
Und da wirds ziemlich dunkel im Akkordeonland.

Bei Aebersold gibts da Hefte.

Kölz hat in https://www.stretta-music.de/koelz-jazzprogression-nr-395833.html ein bischen was in der Richtung rausgegeben (sogar MII), ist gar nicht so schwer gesetzt und bringt das hirn ein bischen weg vom Akkordfolgen-Denken. Es wird aber nichts erklärt was da warum so klingt.

Modal reinschnuppern, da kann man mit einem playback von "All blues" nichts falsch machen.


Dieses Heft hatte ich auch schon mal, war mir aber zu schwierig, ich konnte kein stück "bewältigen": https://www.stretta-music.de/modal-jazz-nr-641648.html
Da sind ein paar Noten- und Klangbeispiele dabei.

.. und dann die tube: viel spaß
https://www.youtube.com/results?search_query=modal+jazz
;)
 
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Bei dem zweiten etwas moderneren Beispiel sieht das schon anders aus. Ich suche nach einem kürzeren übersichtlichem Stück, von dem es Noten und Aufnahmen gibt, mit dem man in die Jazz-Welt um das zweite Beispiel rein finden kann.

ich nehme mal an du meinst so die Art von jazzmusik und nicht direkt dieses Stück... denn das zweite Stück ist "Giant Steps".. und das gilt als eines der am schwersten zu spielenden Stücke im Jazz überhaupt., weil es a) sehr flott ist und b) ständig und andauernd Harmoniewechsel hat, so dass man kirre wird, wenn man da n Solo drauf spielen will...


Irgendetwas also, das einem Inspiration, harmonische Anregungen und Ideen zum Improvisation gibt und die älteren ausgetretenen Pfade hilft zu verlassen, eher was für die Praxis weniger Theorie.

Aber ich fürchte, wenn man sich in diese Art von Jazz begeben will dann gehts nicht ohne Theorie als solide Basis . Zumindest war s so in allen Jazzworkshops auf denen ich bislang war - zuerst wurde (und nicht zu knapp) Theorie durch gesprochen, bevors ans musizieren ging. Was auch sinnvoll war, denn bevor man dann ans (Solo-)Spielen ging muss man ja zuerst mal überhaupt nen groben Schimmer haben, in welchem musikalischen Rahmen man überhaupt unterwegs ist und was da grade möglich ist. Und ich schätze mal dass das für Jazz einfach essentiell ist , dass man sich zuerst mit der Theorie befasst, damit man dann beim Spielen überhaupt eine Ahnung hat, was man denn da überhaupt tut, bzw. tun kann.

Und als grobes Konzept wie ich da vorgehen würde:

a)
Real Book besorgen

b)
auf diverse Jazzworkshops gehen
- braucht nicht mal akkordeonspezifisch sein. Jeder Jazzworkshop der nicht ausgesprochen Instrumentenspezifisch angeboten wird ist hierfür zweckdienlich. - In deinem Fall hast du sogar noch etwas mehr Glück: denn einerseits werden in Trossingen immer wieder Jazzworkshops und Kurse angeboten und auch das Jazzforum Aidlingen (sollte für dich auch noch in erreichbarer Nähe sein) bietet immer wieder Kurse und Workshops an. Und Workshops haben hier sogar eien großen Vorteil: normal läuft as im "Combo Betrieb ab - d.h. jeder spielt in der "Rhytmusgruppe" mit und reihum spielt dann jeweils einer Solo... Und das schöne daran ist: man hört direkt was die anderen für das Stück das gerade gespielt wird für Einfälle haben. Und das bringt einen wesentlich schneller voran, als wenn man nur im eigenen Gedanken Saft kocht!

c)
Begleitbücher und Übungsbücher besorgen
- wie z.B. die Serie von Jamie Abersold. Da gibts mehr als hunder Bücher , voll mit angewandter Theorie, Licks Verbindungen und Varianten um sich Inspiration und Übungsbeispiele für eigene Solos zu holen.

... und

d)
üben, üben, üben, spielen, spielen, spielen bis man so langsam ne Idee entwickelt was man aus so einem Leadsheet entwickeln kann. Denn , wie hats Wolfgang Russ mal auf ebenso einem Workshop mal treffend formuliert: "Jazz ist nichts, was man einfach nach Noten spielt - Jazz ist Musik, die jedesmal beim Spielen neu erfunden wird!" Und bis man soweit ist, dass man ausgefeilte Soli "erfinden" kann, brauchts halt zuerst jede Menge Input und Übung. :)
 
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Damit keine verwirrung aufkommt: "Giant steps" ist das dritte Beispiel.
Bei 0:56 spielt er das zweite auf das ich mich bezogen hatte weil bernnt explizit nach dem zweiten fragte, und das ist m.M. modal Jazz.
 
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Jupp, @Balgseele hat recht. Ich bin kein Anfänger, kann mit einem Real Book umgehen und spiele mit anderen auch Jazz in Ensembles. Aber es klingt halt zuweilen „altbacken“, wenn ich improvisiere. Dass was man schon kann, ist richtig, passt, aber it‘s not very fancy...

Ich habe vergessen zu sagen, ich möchte das alleine in der Art so spielen. Insofern brauche ich definitiv was für Solo-Akkordeon. Nix Aebersold-Playalong. Darum die Frage. Selber rausschreiben, was der Prof da in seinem zweiten Beispiel tut, bekomme ich nicht hin.
 
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explizit nach dem zweiten fragte, und das ist m.M. modal Jazz
Ich hab mich ein bisschen umgeschaut und glaube verstanden zu haben, was mich irritiert. Es könnte vielleicht für die Fragestellung relevant sein.

Also zum Thema Improvisieren fand ich das da hilfreich und inspirierend:



Auf das eigentliche Problem brachte mich der Anfang von folgendem Tutorial. Ein wenig pedantisch, aber erhellend:



Dort geht es darum, ein tonales Jazzstück in ein modales zu verwandeln. Mir fiel auf, dass im modalen Jazz Akkorde anders geschichtet werden. Man nimmt nämlich Quarten statt Terzen. Das könnte dann z.B. so aussehen. Ich notiere jetzt alles mal in den Violinschlüssel:

Quartakkorde.PNG


Das Problem ist nun, die Sache mit dem Akkordeon in den Griff zu kriegen. Denn die Grundlage der Akkorde auf der Bassseite sind nunmal Terzen und keine Quarten. Der Harmonik dort sind Grenzen gesetzt. Ich glaube, das ist das Grundproblem, das man mit dem modalen Jazz hat. Irgendwie hat der polnische Prof verstanden, einer Lösung nahe zu kommen. Keine Ahnung wie.

Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Ich bin erst am Anfang, was den moderneren Jazz angeht. Und ich habe keine Lösung parat, hoffe aber, das es Material dazu gibt, wie man das auf dem Solo-Akkordeon meistert.
 
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im video ab 0:56 spielt er m.M. Konverter Melodiebass, im halben Tempo sieht man ungefähr das er dreiklänge spielt, obs quarten sind?
die zwei oberen finger sind 5 halbtöne, das würde passen. (bei 3reihig chromatisch)
unten sieht man nicht genau welcher finger drückt. der kleine wäre eher ein tritonus was modal nicht passt. also evtl doch der andere, der ist hinten auch eine quart.
.. und schon hätte er 2 quarten übereinander geschichtet (wobei das die bequemste Lage der 3 möglichen ist, die beiden anderen sind vermutlich übel zu greifen)
ModalChord.png

.. da kommt eine 2.te Lage von 3 Quarten:
QuartchordII.png

.. und die 3te Lage (brutal für den Mittelfinger, vermutlich muss er mit dem Fingernagel drücken)
QuartchordIII.png


in Trossingen gibt es einen Akkordeon Jazz Workshop Akkordeon Jazz Workshop
https://www.hohner-konservatorium.de/zertifikatslehrgang/
vielleicht hilft das weiter.
In der Inhaltsangabe dazu sind ausschließlich Genres mit Funktionalharmonik aufgezählt. Modal ist da höchstwahrscheinlich auch wenig. "Fusion" könnte ein Zipfelchen sein.
=> Die Welt der populären Stile ist vielseitig: Blues, Swing, Latin, Weltmusik, Tango, Pop & Rock, Funk & Fusion und selbstverständlich Folklore und volkstümliche Musik von Musette bis Oberkrainer – allen gemein ist die Improvisation, das freie Spiel.
 
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Dort geht es darum, ein tonales Jazzstück in ein modales zu verwandeln. Mir fiel auf, dass im modalen Jazz Akkorde anders geschichtet werden. Man nimmt nämlich Quarten statt Terzen.
bist du dir da sicher, dass das nicht nur zufällig so im Beispiel gewählt wurde?

Ich kenne die Definition von Modalem Jazz so, das im Unterschied zum konventionellen Jazz, wo es um Harmoniefolgen geht im Modalen Jazz über lange Sequenzen um Modi geht - also Skalen an denen man sich orientiert ... z.B. lokrisch...

Dass man beim Modaljazz in Quarten harmonisiert wäre mir neu - aber ich bin hier auch nicht der Spezialist - würde sich aber gut als Ergänzung eignen. Denn Stücke im modalen Modus hören sich durch die "Harmonisierung" anhand von Skalen eh erstmal meist etwas "fremd" an ... und wenn man dann das Ganze in Quarten unterlegt, verstärkt das noch den Effekt.. ist aber - zumindest nach meinem Kenntisstand - nicht notwendig!

Ich schätze, es läuft trotzdem erstmal darauf hinaus, dass man die theoretische Grundlage klären muss, wie Modaler Jazz "funktioniert", bevor man sich an die Arbeit machen kann, das auf Akkordeon anzuwenden.
 
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Mir fiel auf, dass im modalen Jazz Akkorde anders geschichtet werden. Man nimmt nämlich Quarten statt Terzen
war vor 50 Jahren schon ein Spruch, evtl. OT : Unterschied Rock und Jazz: Beim Rock werden die Boxen gestapelt, beim Jazz die Quarten :cool:

evtl. interessant für die generelle Herangehensweise: @Bernnts Thema von 2019! Wäre interessant, was daraus geworden ist und ob es auf das neue Thema anwendbar ist ...
 
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Dass man beim Modaljazz in Quarten harmonisiert wäre mir neu
Tja, das ist die Frage, was man unter Modaljazz versteht. Wenn du auf Youtube suchst, wirst du z.B. Backing Tracks finden mit ganz normalen Akkorden, auf die man dorisch spielen soll, z.B. den hier, den ich zum Spaß gerade benutze. Definition wäre dann: Modaljazz ist die Verwendung von Kirchentonarten/Modi über weite Strecken als Grundlage der Improvisation. Freilich ist dieser von mir genannte Backing Track harmonisch zahm. Und: Ist das Jazz? Der Spaß kommt so richtig mit den Quarten auf dem Klavier. Dann klingt es in etwa so wie der polnische Akkordionist, nach dessen Jazz-Rezepten ich suche.

Konverter Melodiebass, im halben Tempo sieht man ungefähr das er dreiklänge spielt, obs quarten sind?
Das ist mir beim dritten Stück definitiv aufgefallen. Giant Steps wird mit einem Walking Bass auf dem Konverter gespielt.

Ich gehe davon aus, dass er Pole ist und darum B-Griff spielt, und zwar B-Griff russisch, weil die Bass-Töne in Bodennähe tiefer sind. B-Griff-Leute vor, was spielt der Herr beim 2.Stück auf der Bass-Seite? Konverter? Tatsächlich Quarten?

In der Inhaltsangabe dazu sind ausschließlich Genres mit Funktionalharmonik aufgezählt. Modal ist da höchstwahrscheinlich auch wenig.
Ja, das glaube ich auch. So hat auch der Verlag von Russ viel Swing und viele Marocco-Arrangements nach traditionellem Baumuster. Diese Noten sind super, aber nicht die Art von Jazz, die ich suche. Vielleicht gibt es ja was.

Beim Rock werden die Boxen gestapelt, beim Jazz die Quarten
Schön, dass Du Dich meldest, @klangtaucher. Ich vermute einfach mal, dass Du einer der Leute mit der größten Musik-Bibliothek bist. Hast Du etwas, was in die Richtung von dem polnischen Jazzer geht, was in diesem Zusammenhang hilfreich und weiterführend wäre? Sind wir hier in der richtigen Richtung unterwegs? Du bist doch unser Harmonie-Experte...
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Ich schätze, es läuft trotzdem erstmal darauf hinaus, dass man die theoretische Grundlage klären muss, wie Modaler Jazz "funktioniert", bevor man sich an die Arbeit machen kann, das auf Akkordeon anzuwenden.
Ich möchte es gerne anders herum haben. Mir würde ein Noten-Beispiel ähnlich dem Stück des Polen reichen, dass so ähnlich klingt und würde dann gucken, was passiert. Wie man das dann lernt und übt, steht noch einmal auf einem anderen Blatt.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

brutal für den Mittelfinger
Der hopst auch brutal hin und her. Ich probiere das zurzeit bei anderen Stücken auch - mit mäßigem Erfolg. Aber der Typ ist schon irre gut. Jazz auf dem Konverter ist schon eine Mordsaufgabe, die viel Hingabe erfordert. Dafür kann man wirklich jeden harmonischen Witz machen.
 
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ich glaube nicht, dass die hilfreich ist. Ich schreibe ungern hierzu, weil ich der Aufgabe eher skeptisch gegenüber stehe. Und ich niemandem den Wind aus den Segeln nehmen möchte. Den Gedanken, Jazzer zu sein, habe ich vor Jahrzehnten begraben. Material gibt es zuhauf, mit YT ist alles noch exponentiell gestiegen. Standard ist u.v.v.a. der 4bändige John Mehegan, Transkriptionen gibt's wie Sand am Meer.
Tja, das ist die Frage, was man unter Modaljazz versteht
Die Frage ist ja schon, was man unter Jazz versteht. Manche halten ternäres Spiel von Achteln für Jazz, andere machen es nicht unter Coltrane.
etwas, was in die Richtung von dem polnischen Jazzer geht
der polnische Jazzer
es läuft trotzdem erstmal darauf hinaus, dass man die theoretische Grundlage klären muss
Ich möchte es gerne anders herum haben
vergiss es. Wir sind dann beim Thema "Königsweg"
Selber rausschreiben, was der Prof da in seinem zweiten Beispiel tut, bekomme ich nicht hin.
kommt darauf an, wie ernst es dir ist.
ein Noten-Beispiel ähnlich dem Stück des Polen reichen, dass so ähnlich klingt
warum reicht dieses Stück nicht? weil es zu schwierig ist.

Die beiden YT-Links: das erste ist eigentlich banal, beim zweiten finde ich nicht, dass dies erstrebenswerte Musik ist

Zu welchem Level soll es denn führen? Deshalb noch mal die Frage:
evtl. interessant für die generelle Herangehensweise: @Bernnts Thema von 2019! Wäre interessant, was daraus geworden ist und ob es auf das neue Thema anwendbar ist ...
ausschließlich Akkordeonmaterial zu suchen, ist sicher nicht zielführend. Die Techniken waren jederzeit instrumentübergreifend. Sinatra hat Atemtechnik und Phrasierung bei Tommy Dorsey gelernt. Und wenn es um modale Techniken geht, ist Gil Evans immer ne gute Adresse.

ich will nicht zu viel Wasser in den Wein schütten. Deshalb: viel Erfolg bei der Stilentwicklung (y)
 
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BITTESCHÖN.
Modal_Mind.jpg



Ich möchte nun aber auch erfahren, was Du damit machst.
 
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Ohh .. sehr schöne Gedanken in den Beiträgen, :)
die Quartakkorde des Profs, sind ein altes Klischee von vielen, das kann man probieren aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten der Grundidee des Modalen nachzugehen. Sogar mit MII
Was sich damals ein paar drogensüchtige Jazzer radikal ausgedacht haben war die Funktionen der Harmonik aufzugeben und auf ein tonales Zentrum zu verzichten, ziemlich irre aber hat bestimmt Spass gemacht wenn man ab Mitternacht zugedröhnt war und spielen musste.
Die Filmkomponisten heute freuts und die harmonischen Stilmittel sind egal nur wichtig, jaaaaaa nichts altes, vorher erkennbares. Ständige Quartschichtung der Akkorde wäre da schon wieder eine Einschränkung, und länger hören mag das keiner. Im Grunde lauert das zuhörende Hirn ständig ob es nicht dochmal durch eine Wiedererkennung belohnt wird.
Die Gaudi müsste zeitlich auch in etwa parallel zu den Zwölftönern der Klassik gewesen sein?
Nur, nach ein paar modalen Alben mussten sie alle entweder zurück zu den Harmonien oder weiter vorwärts in den freejazz. Modal also eine Episode der Jazzgeschichte.
Und "zeitgenösisch" hies es jahrzehnte später in der "neuen" Akkordeonmusik, wenns da nicht modal zugeht fress ich so ein Notenheft.
Thomas Ott:

Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wow, Klangbutter, geile Noten, unglaublich was DU alles hast, da sind sie ja, des Professors liebste Quartakkorderl. Wer spielts uns vor ?
 
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ich glaube nicht, dass die hilfreich ist.
Ok.

Wow. Vielen vielen Dank, Uwe. Das hatte ich nicht erwartet. Du hast PM.

Ich möchte nun aber auch erfahren, was Du damit machst.
Ich werde mich an die Melodielinie herantasten, erst einmal versuchen im Diskant mitzuspielen und schauen, welche Stellen für mich emotional am aufregendsten sind. Dort werde ich genauer in die Noten gucken und versuchen zu verstehen, was er im Diskant und Bass tut. Wahrscheinlich werde ich gucken, was man links tun muss und ob das für mich in Reichweite liegt. Vielleicht schaue ich mal, ob ich selbst gestaltete Motive in der Machart auch hinkriege. Im Idealfall kriege ich ein Verständnis dafür, merke was anders ist als das was ich kenne und kann so etwas in mein eigenes Improvisations-Repertoire einbauen. Außerdem fange ich an zu überlegen, was dadurch gewonnen ist, wenn man so etwas am Akkordeon und nicht am Klavier, an der Trompete oder am Sax treibt.

Weil:
ausschließlich Akkordeonmaterial zu suchen, ist sicher nicht zielführend.
Dem stimme ich nur zum Teil zu, weil das Akkordeon bestimmt noch anderes Potential hat.

ein altes Klischee
Modal also eine Episode der Jazzgeschichte.
Das mag musikhistorisch stimmen, für MICH nicht. Ich konnte vor Jahren mit modernerem Jazz nicht viel anfangen und hab dabei nur mit den Schultern gezuckt. Jetzt wird es immer interessanter und ich freue mich, die Sachen für mich neu zu entdecken.
 
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Wünsche dir viel Erfolg @Bernnt !
Das Ding ist ja, dass „das Ohr“ beim Hören von Musik nach Ruhe und Spannung sucht.
Die offenen Quart-Harmonien lassen - dauerhaft- das Bedürfnis nach Auflösung/ Klärung verhungern.
Ständige Ruhe lässt es einschlafen.
Das Spielen damit, das Hinauszögern und Andeuten von Auflösung ist der Reiz.
Und da bekommst du prima Werkzeuge im Modalen :)

@Klangbutter
Ohne Worte 😶👍🏻
 
Hallo Bernnt ,

das einzige theoretische Notenmaterial neben "Basic Jazz für Akkordeon" von Wolfgang Russ
ist dieses hier :

Bildschirmfoto 2022-01-18 um 12.10.51.png


Gibt es auch komplett (!) zum Eindehen hier : https://issuu.com/acordeon54/docs/jazz_theory_and_improvisation_studies_for_accordio

Hier kommt zumindest in Teilen das Basswerk zum Tragen, also auch die nutzbaren Akkorde in der linken Hand.
Die meisten anderen Bücher sind nicht unbedingt Akkordeon-spezifisch .
Daher würde ich mich dem Thema auch eher übers Klavier nähern ,
da es dort weitaus umfangreichere und zielgerichtetere Literatur gibt.
So z.B. Tim Richards 4 Bücher zu Blues und Jazz . Mehr Input geht eigentlich nicht mehr :

Bildschirmfoto 2022-01-18 um 12.21.15.png
 
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So z.B. Tim Richards 4 Bücher zu Blues und Jazz
die liegen bei uns in der Stadtbibliothek auf. Ich habe sie mehrfach ausgeliehen. Vieles kennt man dann auch schon. Es sind und bleiben Spielanweisungen, auf die man sich langfristig einlassen müsste. Außerdem sind sie mit Playbacks gestützt, was @Bernnt eh nicht möchte. Auch werden ja viele Stilistiken "behandelt". Von Fred Lipsius gibt's auch gute Sachen, oft wird aber, nicht nur hier, doch mehr oder weniger auf Bill Evans' Akkordbehandlung zurückgegriffen. Alleine von der Spielweise, z.B. links und rechts gleichzeitig gegensätzliche Dynamiken, Ghostnotes u.a. findet das Akkordeon seine Grenzen in der direkten Umsetzung (für mich jedenfalls). Ich bin gespannt auf @Bernnt s Ergebnisse. Letzlich ist es der Versuch, aufgrund eines (wovon ich ausgehe) Zufallsfundes eine Stilistik zu entwickeln. Da bin ich einfach skeptisch ... Aber ich lasse mich sehr gern überzeugen (y)

PS: Aber das Stricker/Marocco-Teil ist ein Zuckerstück, danke fürs Posten (y).
 
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