Nö. Er war nur wieder da wo er herkam. Aus dem Underground. Auch wenn ich vieles selbst nicht mochte, aber Death, Grind und Black waren sehr lebendig.
Für mich war – rückblickend, damals habe ich das auch noch etwas anders wahrgenommen – nicht "Grunge" der "Tod des Metal" (präziser: Das Ende einer Entwicklung, die dazu führte das Thrash kommerziell nicht mehr zog) sondern das "Black Album" von Metallica:
Metallica waren in jenen Jahren Vorreiter der ganzen Szene, alles schaute auf Metallica. Das "Black Album" sorgte für viel Verunsicherung in der Szene, man höre sich mal alle unmittelbaren Post-"Black Album" von Bands wie Exodus, Megadeth, Anthrax, Testament, auch Kreator an ... Alle sahen ihre Felle davonschwimmen und glaubten, man müsse nun etwas Mainstream-tauglicheres anbieten, um am Ball zu bleiben. Das "Black Album" hat ein ganzes Genre in die Desorientierung getrieben und die Szene-Bands haben (abgesehen von Slayer) teilweise fast 20 Jahre gebraucht, um sich davon zu erholen und sich auf das zu besinnen, was sie
wirklich können.
Ich glaube (naja, wohl eher: hoffe, wie bei jedem neuen Metallica-Album ... ) darauf, dass sich Metallica auf das besinnen, was sie können. Anstatt sich an etwas zu versuchen, was sie nicht so gut können (siehe Load, Reload, St. Anger).
"Death Magnetic" zeigte diesbezüglich gute Ansätze (und hat damit dem ganzen Thrash-Genre einen Schub gegeben), wirkte auf mich aber noch ein wenig bemüht, unentschlossen, fast unsicher.
Die aktuelle Single wirkt da schon deutlich authentischer, "freier". Bin gespannt auf das Album. Aber vielleicht besteht der Rest der Scheibe auch aus Country-Rock? Bei Metallica weiß man ja nie ...
Aber das finde ich auch ganz gut an der Band, sie machen stur das, was sie wollen, unabhängig von Erwartungshaltungen von außen.
Und darin,
@Azriel, sind sie sich schon irgendwie die ganze Karriere hindurch treu geblieben. Finde
ich ;-)
Man kann Metallica wirklich nicht vorwerfen, dass sich zwei Alben gleich anhörten (abgesehen von Load/Reload, konzeptbedingt). Damit stehen Metallica tatsächlich in der Tradition der ganz großen Bands der 60er/70er wie den Beatles, Pink Floyd, Led Zeppelin. Wenn ich mir dagegen die Diskographie vieler gehypter Metal-Bands der letzten 10-12 Jahre anschaue, bauen die ihre Karriere doch eher konsequent auf bewährtem auf.
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Die Band und die Musik waren eh nicht mehr dasselbe nach dem Tod von Cliff, ein Wunder das es überhaupt weiterging.
Naja, wenn "lediglich" der Bassist weg ist aber die beiden Songwriter an Bord bleiben finde ich es nicht so verwunderlich, dass es weitergeht.
Cliff Burton war innerhalb der Band als Typ und Bühnenpersönlichkeit sicher eine riesige Inspirationsquelle für die anderen, also jemand, der die Band durch seine bloßes Dabeisein pusht, aber die Riffs waren und sind seit jeher von Hetfield, die Texte auch, Ullrich hat viel Einfluss auf die Arrangements.
Die verbliebenen Bandmitglieder schwärmen viel von Burton als Typ und Musiker aber Fakt ist, dass Hetfield die meisten Songs geschrieben hat. Burtons Credits sind da doch eher überschaubar.
Logisch, dass der Nachfolger von "Master Of Puppets" mit Burton anders geklungen hätte. Sound und Stimmung von "...AJFA" sind Folge des Verlustes.
Aber das mit Burton "die wahren" Metallica oder gar "der Trash-Metal an sich" gestorben seien, halte ich für total überzogen. Dann kann man auch argumentieren, dass Iron Maiden ohne Paul Di Anno auch nicht mehr Iron Maiden waren