Ich finde es schade, dass ich von dieser deiner folgenden Haltung erst in diesem Zusammenhang höre:
wenn eine "Mod-Ecke" nicht gewünscht ist - darüber kann man doch reden. Ich möchte aber auch mal dieses "Privileg" verteidigen. Und das tue ich jetzt ganz öffentlich: Es gibt einige, die hier immer wieder Stress machen. Wenn die wüssten, wer genau welche Meinung vertritt, dann ist gegenseitiges Ausspielen vorprogrammiert. Eine Handvoll Mods, die den Laden hier halbwegs sauber halten - das kann bei aktuell 25.705 Usern nur funktionieren, wenn wir uns auch mal zurückziehen und demokratisch(!) Entscheidungen fällen können, die dann auch von allen nach außen vertreten werden. Und selbst wenn wir 250 Mods hätten (pro hundert user einen!), es ginge so nicht.
Soviel Transparenz wie möglich, das will ich auch. Aber wir können nicht jede Kleinigkeit in aller Öffentlichkeit diskutieren. Die getroffenen Entscheidungen nach außen bekanntmachen, das natürlich. Und wenn User Druck machen und mehrheitlich eine Entscheidung anzweifeln, auch diese zurücknehmen.
Aber so basisdemokratisch, wie du das gerne hättest, funktioniert das nicht. Einen Laden mit (keine ahnung, wieviel seid ihr?) 20, 30 Mitarbeitern kann man so führen. Ein Zeltlager auch. Aber keine Gemeinschaft von zigtausend Leuten. Da braucht es hierarchische Strukturen (die von mir aus gerne etwas demokratischer sein könnten), und in den höheren Ebenen auch etwas Rückzugsmöglichkeit. Wir reden hier immerhin über ein Gebilde mit fast halb so vielen "Einwohnern" wie Aschaffenburg.
Die Alternative wäre, die User selbst moderieren zu lassen und über jede(!) Einzelentscheidung eine Abstimmung zu machen. Dann verwaltet das Board aber nur sich selbst, Inhalte kommen so nicht mehr zustande.
Es geht nicht darum, dass die User entmündigt werden sollen. Aber direkte Demokratie hat ihre Grenzen. Man kann Abstimmungen über gewisse Alternativen führen, aber die müssen vorher von Leuten ausgearbeitet werden, die den Überblick haben. Was würde z.B. herauskommen, wenn die Bürger eines Staates völlig frei über die Höhe der zu zahlenden Steuern entscheiden dürften? also VÖLLIG FREI! Wir hätten einen Steuersatz von 0,0%.
Die Mehrheit der User siehteben nicht, wieviel Arbeit eine Öffnung bringen würde. Klar stimmt man dann dafür. Wenn mir jemand vorschlägt, ab morgen keine Steuern zu zahlen, bin ich auch erstmal dafür. Bis ich einen Schritt weiter denke und feststelle, dass dann die öffentliche Hand übermorgen kein Geld mehr hat.
Jens