Die beiden Gitarren sind hervorragend verarbeitet, da ist kein Unterschied zu spüren. Die anderen Mayones im Laden, die ich in die Hand genommen habe, wirkten bei kurzer Inspektion ähnlich makellos. Im Vergleichstest hatte ich noch eine baugleiche 7-Saiter, die mit der zusätzlichen Saite ein neues Feature gebracht hätte, allerdings konnte sie mich am Amp nicht so überzeugen wie meine neue.
Die Sache mit der siebten Saite hat mich seither nicht so ganz in Ruhe gelassen. Ich war heute dann doch nochmal im Laden zum Anfassen und habe dann eine andere 7-Saiter aus der Ausstellung und deren gleich konfigurierte Schwester aus dem Lager zum Vergleich getestet. Tatsächlich tragen beide Gitarren exakt benachbarte Seriennummern.
Dieses Mal fand ich beide Gitarren gut, allerdings war die eine etwas fetter und wuchtiger während die andere etwas drahtiger und tighter war (alles in Nuancen, die man mit einem EQ wohl schnell ausgleichen könnte). Würde ich mehr im NuMetal/Djent Bereich unterwegs sein, hätte ich vielleicht eher zu letzterer gegriffen. So hat mich dann doch eher der Allrounder mit mehr Fleisch im Ton überzeugt. Die Gitarre klingt trotzdem bei weitem nicht matschig, wenn man sich mal auf das tiefe "B" verirrt.
Genug der Worte, ich lasse erst mal Bilder sprechen:
Wie unschwer zu erkennen ist, ich bin dann gleich ins Extrem gegangen. Wenn ich mich eh schon für die siebte Saite umgewöhnen muss, dann kann es auch gleich die fanned Frets Version sein. Tatsächlich machen mir die Bünde deutlich weniger Probleme als die zusätzliche siebte Saite. Ich bin es doch irgendwie zu sehr gewohnt mich von der "dicken" aus zu orientieren.
Trotz der zusätzlichen Saite fühlt sich der Hals nicht völlig überdimensioniert an. Ich hatte da schon Gitarren in der Hand, die fand ich wesentlich unangenehmer. Vielleicht trägt das angenehm offenporige Finish dazu bei, das auch der breitere Hals gut in der Hand liegt und geschmeidig durch selbige gleitet.
Auf Grund der nicht fixen Mensur ist das Shaping des Korpus etwas anders als bei der normalen Hydra. Insgesamt ist sie aber kaum größer als das Standardmodell.
Die Ausstattung entspricht der Standard Hydra Elite mit Body aus Mahagoni und Decke aus Pappel sowie einem Hals mit Streifen aus Wenge und Purpleheart. Die Pickups sind wie beim normalen 6-Saiter sogenannte TKO by Bare Knuckle. Sie lassen sich über einen 3-Wege-Schalter auswählen und über das Poti splitten. Wie ich schon früher zu den Hydras schrieb, die klangliche Bandbreite geht damit weit über das Thema "Metal Axt" hinaus.
Die dickste Überraschung habe ich aber für den Schluss aufgehoben und das ist das Gewicht. Der 7-Saiter wiegt knapp über 2,7 kg und ist damit ein absolutes Leichtgewicht. Das Schwesterchen war übrigens auch nur minimal schwerer.