was wohl auch auf massive Bodies hinweisen soll
In diesem Fall eher auf die Klangeigenschaften. Ich habe eine Rückmeldung von i-musicnetwork.
Immer ein Thema bei meinen Factory Tours ist der Zugriff auf Holz in der gewünschten Qualität und letztendlich einem, zum angestrebten VK passenden, Preis. Dabei hängt es auch sehr davon ab, ob man 10 oder 100 Gitarren im Monat bauen möchte. Santa Cruz baut individuelle Gitarren und verwendet Reclaimed Wood, welches Richard Hoover in den USA und Europa zusammen trägt. Auch ein Jean Larrivee jagt dem guten Holz hinterher und ist 2 mal im Jahr in Europa um Fichte zu kaufen. Tom Anderson sagt, dass er bereits das Studium des Sohnes seines Holzhändlers bezahlt hat, so lang ist die Verbindung schon da. Für Hersteller also kein leichtes Unterfangen ... und eine der Hauptschwierigkeiten bei angestrebten Wachstum einer Marke.
Maybach hat dann logischerweise die gleichen Probleme - und hat versucht sie eigenständig zu lösen. Dabei der Grundgedanke im Lastenheft, dass eine Gitarre bitte weniger als 4 kg wiegen sollte. Alles andere ist selbst über 60 min Gig-Dauer nur unnötig anstrengend.
Bei Maybach hat man, soweit mir bekannt, mit 3 der besseren (aber ungenannten) deutschen Gitarrenbauern überlegt, wie man aus dem Holz Zwang vielleicht sogar einen Vorteil erzielen kann. Mir ist nicht bekannt, ob man sich bei Gibson um die Positionierung der Weight Relief Löcher Gedanken gemacht hat, wenn ich mir aber ein X-Ray anschaue, dann habe ich so meine Zweifel. Irgendwie bleibt - dem Gedanken eines Ullrich Teufel folgend - kein ausreichend langes Stück Holz übrig, um die nötigen Bassschwingungen zu erzeugen.
Der Ansatz bei Maybach ein anderer ... 2 Jahre hat es gedauert bis man die Weight Relief Löcher so platziert hat, dass auf der Haben Seite ein besseres Sustain und ein fetterer Sound entstanden sind. Dies dann noch mal speziell abgestimmt mit den von Wolfgang Damm (Amber PU) gelieferten Tonabnehmern. Am Ende mit Profis im Blindtest verifiziert, war das Ergebnis wohl eindeutig - positiv. Die ebenso positiven Rückmeldungen zum Klang der Maybach im Netz, bestätigen diese Aussage.
Der Weg der Gewichtsreduzierung bei gleichzeitiger Verbesserung der Klangeigenschaften - oder sagen wir: "ein vorhersehbares Ergebnis herbei führend", denn Klang ist ja Geschmack - wird gegangen bei der Lester Standard. Sie hat einen Korpus aus 2 Teilen mit "Sound Chambering". Die Lester Custom Shop hingegen hat einen einteiligen handselektierten Korpus mit dem sie die 4 kg Marke verlässlich knacken. Allerdings ist die Custom schwerer als die Standard.
Kurzes Zitat aus der Mail zum Thema leichtes Mahagoni ...
i-music schrieb:
Hier verwenden wir ausschliesslich handselektierte, einteilige Mahagonibodies. Dieses Material ist nicht in größeren Mengen zu bekommen, jedenfalls sind die Zeiten vorbei, wo man dieses leichtgewichtige Mahagoni in Kubikmetern kaufen konnte. Oft verbreiten sich die Nachrichten, dass es da und dort irgendwelches altes und abgelagertes Holz gibt über Mund zu Mund Propaganda und am Ende stürzen sich alle wie die Wölfe auf die paar Bretter. Das alles hat natürlich seinen Preis. Oft ist dieser rational nicht mehr erklärbar, was sich am Ende im Preis des Instruments widerspiegelt.
Um Instrumente in einem Preissegment anbieten zu können, die am Ende für den „working musician“ auch bezahlbar sind haben wir uns für folgendes entschieden.
Damit ergeben sich folgende - vom Vertrieb bestätigte - Fakten
Lester Standard
- Sound Chambering, 2-teilige Bodies, mindestens 3A geflammte Ahorndecke
- modern wiring (optional gegen Aufpreis mit 50s Vintage wiring)
- Nitrocellulose Lackierung
Durchschnittliches Gewicht ca. 3.2 - 3.6 kg
UVP € 1990,— incl. Koffer und 19% MWST
Lester Custom Shop
- Einteiliger Mahagonikorpus solid - 5A geflammte Ahorndecke
- 50s Vintage wiring (mit original 50er Jahre NoS Russian Paper in Oil Caps)
- Griffbrett Madagascar Rosewood (20-30 Jahre gelagert)
- Long tenon neck
- Nitrocellulose Lackierung - Hand rubbed relic
- Durchschnittliches Gewicht 3,6 - 3,8 kg
Preise ab ca. € 2900,— incl. Koffer und 19% MWST
Die Lester ist die einzige Gitarre mit Sound Chambering.
Ja, bevor jetzt jemand nen klugen Spruch macht - die CAPITOL hat es per Design
.
Vielen Dank an i-musicnetwork für die aufschlussreiche Information.
Gruß
Martin
P.S. die SG 65-2 hat mich auch angefixt ... elendes GAS