Hallo zusammen! Ich habe seit Kurzem den JVM-1.
Ist mein erster Marshall zu Hause (ausser einem Bassamp) und ich muss sagen, das Konzept ist echt super. Im Low-Power klingt das echt amtlich bei geringen Lautstärken. Dennoch ist er sehr laut, Endstufenzerre ist nicht drin. Mein Equipment:
1991 Gibson Les Paul Studio mit 57classic (plus) Humbuckern
Laboga 2x12" Box (Celestion G12 Vintage30 und G12T75)
Meine Gitarre hat noch nie so gut geklungen, insbesondere leise nicht. Allerdings gibt es auch einige Wermutstropfen, die den Amp eindeutig in sehr vielen Bereichen komplett disqualifizieren, die mir aber zum Glück nicht wichtig sind.
Zuersteinmal klappt es, bei mir, absolut nicht mit dem geteilten EQ für Clean und Gain. Bei vernünftigem Zerrsound (durchsetzungsfähig und mit straffen Bässen), kann ich clean nicht auf dem Stegpickup spielen. Das klingt unheimlich harsch und beißend, geradezu ekelhaft. Mit dem Halspickup UND Tone ein Drittel zurück klappt es dann ungefähr. Ein solches Ungleichgewicht ist mir noch bei keinem anderen Amp mit dieser Gitarre untergekommen. Weder an meinem ENGL 530, noch am Fender Vibro Champ XD und auch über diverse Multieffektmodeller nicht. So kenne ich meine Gitarre nicht! Fazit Clean zu Zerrsound bzw umgekehrt ist bei mir gut klingend absolut nicht fusschaltbar. Mir egal, "sowas" mache ich eh nicht
Aber es ist mir eben extrem aufgefallen. Ich kenne es vom großen Bruder übrigens auch ganz anders. Da funktioniert es gut im Clean von ganz clean grün zu rot, ohne, dass es matschig oder harsch wird.
Weiterhin brummt mein Netztrafo ebenfalls, allerdings, wie hier ja schon vielen aufgefallen ist, mechanisch, bzw es überträgt sich nicht auf die Boxen.
Gainkritik: Ich weiß nicht, wie "vintage" Singlecoils sein müssen, damit man mit dem Gainregler im Zerrkanal nach 12 Uhr noch was anfangen kann, aber ich kann von meinen 57Classic(plus)-Humbuckern nur sagen, dass nach 12 Uhr definitiv Schluss ist. Da rauscht es im Endeffekt einfach nur noch mehr und wird undifferenzierter. Für mich unspielbar und klingen tut es auch nicht mal im Ansatz noch gut. ABER: Das ist auch gar nicht wichtig, denn bei 12 Uhr bin ich schon in tiefsten Brutalmetalgefilden. Also über zu wenig Gain kann ich mich nicht beschweren, für mein Rock und Bluesgedöns bin ich bei 9 Uhr, eher noch darunter. Für richtig richtig sattes Brett oder High-Gain-Leads gehts dann gegen 10 maximal. 10-12 deckt bei mir hard und heavy absolut ab.
Was gefällt mir am Sound? DER ZERRSOUND!!!! Der Marshall klingt richtig Marshallig gut, da gibt es bei mir keine Wünsche, die offen bleiben. Der EQ ist, marshalltypisch, nicht so sehr zum Verbiegen, als zum Anpassen geeignet, aber greift an den richtigen Stellen. Presence ist sehr wirksam, da muss man zum Teil echt vorsichtig sein, wird schnell dumpf oder spitz. Der Resonance Switch ist sehr gut, er mupft nicht automatisch den Sound meiner Paula zu, sondern... Ja, ich weiß auch nicht, es wird schon fetter, aber nicht gleich so viel, als das es undifferenzierbar wird. Gute Abspimmung, allerdings ist er bei mir meißt nicht aktiv, meine Paula hat an der 2x12" genug Bass. Ganz sicher
Der Zerrkanal reagiert sehr sehr gut auf Anschlagsdynamik und das Volumenpoti, wenn man es mit dem Gain nicht übertreibt. Das gefällt mir gut, ich spiele den Cleankanal so gut wie gar nicht (das wusste ich vorher schon), weil sich der Zerrkanal gut regeln lässt. Völliges Clean brauche ich so gut wie nie, daher kann ich zum Clean nur sagen, dass es sehr sehr clean ist. Spätestens bei einem Watt ist da für sämtliche Mietwohnungen genug Headroom.
Welche Einstellungen benutze ich? Noch habe ich keine echte "Mein-Sound-Lieblingseinstellung" gefunden, weil ich viel am Rumprobieren bin und zu Liedern meiner Lieblingsbands jamme (Motörhead, die Toten Hosen, Metallica, Neil Young, Broilers, BB-King, Gary Moore). Es wird sich aber auf etwas ähnliches wie das hier belaufen:
Resonance: Off
Presence: 12 Uhr
Bass: 9 Uhr
Middle: 15 Uhr
High: 11 Uhr
Gain: 9 Uhr
Volumen: nach Belieben
Wenn ich meine Powersoak bekomme, teste ich auch mal die Kopfhörerbespielbarkeit über den DI-Out in ein Pult.