Lust auf ausgefallene Congas, aber kein Geld?

  • Ersteller Klangone
  • Erstellt am
...zumindest weiß ich, wie es geht...

ich stamme von einem sehr kleinen Dorf, da gabs in den 50/60igern von Küfer, Wagner, Schmied, ... - und ich habe sehr viel Zeit als Kind damit zugebracht, den Handwerkern sehr genau auf die Finger zu schauen, zu fragen, u löchern, zu probieren,...
Wahrscheinlich waren die Herren heilfroh, wenn ich mal ein paar Tage krank war...??!!

Die Herstellung der Dauben ist ziemlich aufwendig und extrem mit Erfahrungswerten verbunden, da die Rohtauben ja auch schon die Rohmaße brauchen, z.B. sind die seitlichen schrägen Flächen nicht gleichmäßig, da sich Dauben nach außen verjüngen. Bei normalen Fäßern sind sie wenigstens noch symetrisch, Conga-Dauben schon etwas spezieller. Die Biegerei über Dampf ist auch nicht ohne..., dazu brauchtst dann anschließend exakt!! passende Schablonen zum fixieren. Eventuell ist das Biegen nur in mehreren Stufen möglich (zwecks Holzart und Dicke), dann braucht es für jede Stufe eine Schablone, und das für eine ganze Conga-Reihe... Das ist schon einiges an Aufwand im Vorfeld.
Zumal ja das Biegen mit offenem Feuer wegen der Congaform (kleiner Durchmesser und recht lang) nicht in Frage kommt, wahrscheinlich auch nicht funktioniert, weil sonst zuviel Eigenspannungen in der Leimung wäre.

Keine Ahnung, aber sicherlich gibts da inzwischen vollautomatischen Daubenherstellmaschinen, da ja auch die Wein-Industrie wieder verstärkt auf Barrique-Ausbau umstellt.

Ich denke mal, daß man die ersten 50 Dauben sicherlich wegschmeißt, bis man die erste einigermaßen passende Conga hat und auch danach der Außschuß nur allählich weniger wird. Mit Fässern ist es ja auch geringfügig einfacher, die werden nicht verleimt, da bleiben die Dauben einzeln und werden gegeneinander mit einem Sisal/Baststreifen plus Wachsschicht abgedichtet und mit den Eisenreifen verspannt. Leimflächen, die nicht durchgängig plan aufliegen halten halt auch nicht besonders viel.
 
Hi WilliamBasie,

Du weißt wie´s geht? Über die Herstellung von Congas hatte ich schon vor über zwanzig Jahren nachgedacht.

Die Herstellung der Tauben …
Nennt man die Teile nicht Dauben?

… ist ziemlich aufwendig und extrem mit Erfahrungswerten verbunden, da die Rohtauben ja auch schon die Rohmaße brauchen, z.B. sind die seitlichen schrägen Flächen nicht gleichmäßig, da sich Tauben nach außen verjüngen.
Ich hatte mir damals überlegt, die einzelnen D/Tauben in schon gebogenem Zustand zuzusägen, und zwar in einer Halterungsschablone, die die Teile im richtigen Gehrungswinkel am Kreissägeblatt vorbeiführt. Damit wären die Schrägen entsprechend der Verjüngung immer korrekt.

Grüße
olliB.
 
Taub und halbblind so früh am Morgen!!

ich entschuldige mich, natürlich Dauben - ...obwohl ich mich daran erinnere, daß doch mal die eine oder andere vom Meister in Richtung Lehrbube geflogen kam...:eek:


... hatte mir damals überlegt, die einzelnen D/Tauben in schon gebogenem Zustand zuzusägen, und zwar in einer Halterungsschablone, die die Teile im richtigen Gehrungswinkel am Kreissägeblatt vorbeiführt. Damit wären die Schrägen entsprechend der Verjüngung immer korrekt ...
muß ich drüber nachdenken, bzw. mal eine Prinzip-Skizze machen.
Wenn das so funktioniert, dann brauchst Du aber immer noch für jeden Durchmesser eine entsprechende Halterung.
Ich gehe mal schwer davon aus, daß aktuelle Conga-Herstellung in großere Serie ähnlich gemacht wird, nur werden die die vorgebogenen Dauben mit einer 3-Achs-CNC-Fräse bearbeiten?!
Soweit ich mich erinnere sind da längs oft Verleimnuten, das geht nicht mit der Kreissäge.
 
Um einer potentiellen Conga die Spannungen zu nehmen, die unter Dampf gebogene Dauben ja immer aufweisen, wäre es glaube ich wirklich besser, Dauben gleich auf Pass aus Massivholz zu sägen.
Zumindest machen das viele Edelhersteller wohl so, wie ich in diesem Thread gelesen habe ;)
 
die unter Dampf gebogenen Dauben behalten ihre Form, auch wenn sie dann trocken von der Schablone runterkommen - also müssen sie auch (nahezu) spannungsfrei sein, sonst würden sie in die gerade Ausgangsform zurückgehen.

Das Rausarbeiten aus Massivholz möchte ich auf gar keinen Fall ausschließen, aber für die Serienfertigung glaube ich eher nicht daran - zumal man ja keinen Einfluß hat auf seltsame Ast-Verläufe oder Einschlüße im Holz, die dann immer gleich das komplett verleimte Instrument unbrauchbar machen.
 
… immer noch für jeden Durchmesser eine entsprechende Halterung.

Der Abstand zum Sägeblatt ließe sich durch Verschieben des Anschlags regeln. Die Durchmesser im Bereich des Fells sind ja nicht so immens unterschiedlich. Vielleicht nimmt man z. B. 24 Dauben für Quinto (knapp 3,6 cm breit entlang der Fellauflage) und Requinto (knapp 3,3 cm breit entlang der Fellauflage). Hier wäre die Gehrung in gebogenem Zustand jeweils 7,5°.

Für Conga und Tumba 30 Dauben (knapp 3,1 cm bzw. 3,3 cm breit entlang der Fellauflage). Darus ergibt sich eine Gehrung von 6° auf beiden Daubenseiten.

Meine Bauer-Tumba hat übrigens 28 Dauben, was eine sehr krumme Winkelzahl, nämlich 6,4285…, ergibt. Anm.: vielleicht hat sie deshalb Risse bekommen!

Ich gehe mal schwer davon aus, daß aktuelle Conga-Herstellung in großere Serie ähnlich gemacht wird, nur werden die die vorgebogenen Dauben mit einer 3-Achs-CNC-Fräse bearbeiten?!
Und die original-kubanischen Instrumente?

Soweit ich mich erinnere sind da längs oft Verleimnuten, das geht nicht mit der Kreissäge.
Wenn man´s erstmal so weit gebracht hat, sollte vielleicht auch die Herstellung eines Anschlags für ´ne Oberfräse klappen.

Um einer potentiellen Conga die Spannungen zu nehmen, die unter Dampf gebogene Dauben ja immer aufweisen, …
Ich habe beispielsweise von Bauer gehört, dass deren teuren Modelle einen zweischichtigen Korpus haben/hatten. Ich stelle mir also vor, dass immer eine relativ dünne Innendaube und eine ebenfalls dünne Außendaube in schon-gebogenem Zustand aufeinander geleimt werden und somit einiges an Spannung ausgeglichen ist (aber wie gesagt: meine Tumba …:p).

Grüße
olliB.
 
... Und die original-kubanischen Instrumente? ...
..die werden wohl noch auf dem Stand von meinem Dorf-Küfer aus den 50igern arbeiten??!:confused:

... Wenn man´s erstmal so weit gebracht hat, sollte vielleicht auch die Herstellung eines Anschlags für ´ne Oberfräse klappen ...
Ehrlich gesagt, das würde ich mich nicht trauen, ich brauche meine Finger noch...
Wenn überhaupt, dann würde ich über einen sinnfälligen Anschlag für die Tischfräse nachdenken.

Klare Ansage: ich gedenke keine Congas zu bauen!
...wenn ich mal meine Meinung ändern sollte, dann werde ich lieber ein paar mm an der Korpusdicke zugeben und auf Verleimnuten verzichten.


...was ich aber demnächst mal angehen möchte, das ist ein (oder mehrere - wenns denn geklappt hat) Trommeltisch mit ca. 1,5m Durchmesser in Segmentbauweise. Den ersten verleime ich mit Lamellen, wenn das geklappt hat, werde ich wohl auch mal Verleimnuten probieren...
Momentan habe ich noch Probleme mit der Fellbeschaffung zu einem VERNÜNFTIGEN Preis.
 
… Trommeltisch mit ca. 1,5m Durchmesser in Segmentbauweise

:eek: 1,5 m!? – Im Prinzip das, was man bei Schlagwerk mit 0,7 m ø kriegen kann, oder?

Ich kannte mal jemanden, der eine Art Gomé als Tisch (ca 1,15 m / ellenbogengelenk-hoch) gebaut hat (ø um die 80 cm). Den fand ich schon sehr gewaltig.

Grüße
olliB.
 
... als Tisch (ca 1,15 m / ellenbogengelenk-hoch) gebaut hat ...

in der Größe hat meine Frau einen von REMO mit einem Fiberskin-Fell - wenn, dann schon einen größeren...:eek::D
 
Einen hab ich noch, einen hab ich noch...

Was Congas angeht, sind DEL CIELO Congas wohl so mit das schönste und ausgefallenste, was ich je gesehen habe.

Quasi himmlisch, oder? Der Erbauer heißt dann auch passend Sky Whaley, und er nimmt für eine

Conga immer nur Holz von einem Baum, und zwar Walnuss-Holz. Sieht das nicht fantastisch aus?

Viel Spaß beim Betrachten und Walnuss-Knacken:p

Jetzt ist ja endlich bald Weihnachten... :)
 

Anhänge

  • Del Cielo Congas.JPG
    Del Cielo Congas.JPG
    58,9 KB · Aufrufe: 272
Sieht vor allem auch aus, als bestünde der Korpus aus einem Stück.

Frohe Weihnachten
olliB.

Stimmt, dachte ich auch. Evtl. ist aber auch eine äußere Schicht mit durchgehender Maserung da? Keine Ahnung.
Aber irgendwie sieht es eher nach einem Stück aus - die Info, dass das Holz immer nur von einem Baum kommt, ist aus gesicherter Quelle.

Ja, natürlich allen hier fröhliche Weihnachten und so :)
 
Also ich fände handgefertigte Congas besser als irgendeine Massenproduktion. Sehen meist besser aus und sind alle ein eigenes Unikat. Also könnte niemand sagen: "Höhö, ich hab die gleiche Conga wie du!"

Hab leider selbst keine handgefertigten, bin aber mit meinen Millenium Congas zufrieden.
 
Mit Timba-Congas hat hier wahrscheinlich noch niemand Erfahrungen gemacht, oder?

Die besten, die ich jemals probieren konnte, waren mitte der 80er von PJ.

Grüße
olliB.

Hi,

die Timba Congas kann man bei Drums Only in Koblenz anspielen. Klingen nicht schlecht, sind aber eindeutig zu teuer.

Habe bei Drums-Only letztens auch ein neues Set von Tycoon ausprobiert. Traditional Rims und dicke, weiche, glatte Felle. Klangen affengeil aber € 1.500 (oder waren es 1.800,-?) für ein Dreier-Set aus Thailand ist mir zu teuer.
Guckst du hier: http://www.tycoonpercussion.com/products/product.php?prodID=148
 
Vielen Dank für die tollen Bilder :great:
Mann, sind die Felle dick!
Da müssen die Delaporte-Congas ja echt superstabil gebaut sein (was sie ja bestimmt auch sind), um das auszuhalten...

@ Congiero: Wo hast Du denn das Bauer-Congafell her?

Also superstabil ist anders. Auf den Fotos sehen die Grundplatten der Spannböckchen eher klein aus und die drei Halteschrauben auch. Ebense sind die Spannmuttern sehr kurz im Vergleich zu heute.
 
Also superstabil ist anders. Auf den Fotos sehen die Grundplatten der Spannböckchen eher klein aus und die drei Halteschrauben auch. Ebense sind die Spannmuttern sehr kurz im Vergleich zu heute.

Superstabil ist dann, wenn es hält, was es halten muß!!

...alles andere ist nur superschwer... - die Delaporte sind gewichtsmäßig eher leichte Congas, die ausgezeichnet resonieren und schon deshalb sehr "voll" und fett klingen. Ständer mit drei Auflagen am Korpus sind da kontraproduktiv und dämpfen den Bauch weg.
 
@ firefighter

nur mal zur Info, was kosten denn die Timba Congas in Koblenz ?


Und jetzt noch was ganz anderes,

wo ist denn eigentlich der Congaman, hat der Urlaub oder was ?

Und wer hat den genehmigt ????!!
 
@ firefighter
Und jetzt noch was ganz anderes,

wo ist denn eigentlich der Congaman, hat der Urlaub oder was ?

Und wer hat den genehmigt ????!!

Hab ich mich auch schon gefragt... Hier ist ja die letzten Tage kaum was passiert....

Schönen Sonntag alle,
Sonera
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben