Wie würdest du die innenliegenden Löseabstände korrigieren ohne die Patten unbedingt ausbauen zu müssen?
Um ganz ehrlich zu sein: Ich bau s aus und wachs die hinterher wieder ein
.
...Was mir jedesmal ein paar abfällige Bemerkungen meines Instrumentenmeisters einbringt, auch wenn er mit dem Ergebniss recht zufrieden ist (ist wohl eine Sache der Berufsehre
) Aber weil mir die Routine fehlt, hab ich die Sache so besser unter Kontrolle.
Wenn ich meinem "Meister" zuschaue, dann schaut er erstmal von innen durch die Kanzelle auf die Stimmzunge und betrachtet gegen das Licht den Zungenspalt. Das zeegt ihm an, wie die Zunge "liegt" oder auch nicht liegt. Das ist das, was ich mühsam mit der Lupe nachschaue. Aber mit viel Übung (mein "Meister") wirds halt mit einem Blick klar - mit wenig Übung (ich), muss man halt mehr Zeit aufwenden.
Ausgebaut - klar, da geh ich von der jeweiligen Seite ran.
Wenn man die nicht ausbaut, dann muss man wie grad geschrieben zuerst feststellen, wie die Zungenbiegung aussieht (siehe oben) und dann kommts drauf an, um welche Zunge es sich handelt.
Die mittleren und tiefern Zungen kann man (von innen) nach außen durchdrücken. Dann kommts drauf an, wo man nachbiegen muss. Ist die Biegugn auf der ganzen Länge zu groß, dann kann man die Zunge an der Spitze einfach weiter durchdrücken. Hier sollte man aber zuerst ein paar vorichtige Versuche machen, um etwas Gefühl zu bekommen, wieviel Kraft die jeweilige Stimmzunge braucht. Je tiefer desto kräftiger, je höher und kleiner die Stimzugne und desto vorsichtiger.
Stimmt die Biegung in sich nicht, weil die Zunge einen "Knick" aufweist, oder durch unsachgemäße Behandlung eine Gegenbiegung aufweist ( eine häufiger Effekt bei innenliegenden Zungen - kommt von unvorsichtigem Aushebeln der Zunge), dann drückt man die Zunge nach vorne durch, so dass man die Spitze unterstützt. Nicht festhalten!!! - die muss sich bewegen können. Und dann drückt man mit einem verrundeten Stab passenden Durchmessers die Zunge in dem Bereich dagegen, der nachgerichtet werden soll.
Wie gesagt - das braucht Übung. Einerseits, weil man nicht direkt hinsieht und andererseits, weil man nicht gut an die Stimmzunge rankommt.
Bei den ganz kleinen Piccolos , die bauen selbst die Meister ihres Fachs oftmals aus, wenn der Effekt nicht einfach nachzustellen ist. Bei einfachen Korrekturen, wird bei den Piccolos von innen durch die Kanzelle gearbeitet. Diese kleinen und sehr dünnen Zungen werden nicht nach außen durchgebogen - auf keinen Fall!!! Denn die würden sich sofort verbiegen!
Was man wie macht, hängt von der Bauform ab, wie gut man an das Teil hinkommt und welchen Anspruch man daran hat.
Bei einfachen Stimmzungen wird meist kein so hoher Aufewand betrieben, da die auch ansprachemäßig nicht höchste Ansprüche erfüllen. Bei sehr hochwertigen Instrumenten kann das gerade im Piccolobereich schon richtig Zeit fressen. - Aussage meines "Meisters": "Bei den hohen Piccolos, kanns schon passieren, dass ich da 20 Minuten an einer Zunge hänge und mit der Lupe arbeite." Den Aufwand zahlt man natürlich auch entsprechend, wenn man wirklich höchste Anprüche stellt.
Drum sollte sich jeder für sich selbst im Klaren sein, welchen Anspruch will ich erfüllt haben und bin ich bereit das Geld dafür auszugeben, oder reicht für meinen Spielbetrieb auch eine Stufe drunter.
Mit meinem "Meister" habe ich mich so geeinigt - die Problemfälle stell ich von der Ansprache ein, wie ich s haben will und er stimmt!
- Das geht allerdings nur mit einem gewissen gegenseitigen Vertrauensverhältniss. Das kann ich auch nicht mit jedem machen und mein "Meister" würde das auch nicht von jedem so aktzeptieren!
Gruß, maxito