Literatur-Nobelpreis für Bob Dylan

  • Ersteller peter55
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warum sollte er? Und was hätte das mit "Respekt" zu tun? Wen hat er um einen Preis gebeten?

Neinnein, die Komission will vor allem sich selbst als gütige Spender feiern. Diese Selbstbeweihräucherung findet sich auch auf jeder Charity-Veranstaltung. Wenn sie Dylan für seine Unabhängikeit ehren wollen, dann müssen sie mit seiner Unabhängigkeit leben. Wie gesagt: Kontonummer reicht.

Übrigens ignoriert die "ehrwürdige" Komission regelmäßig die Vorgaben des Stifters. Darin heißt es nämlich, daß Arbeiten aus dem vergangenen Jahr zu ehren sind. Soviel zum Thema Respekt - in diesem Falle auch noch gegenüber einem Toten...
 
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Diese Selbstbeweihräucherung findet sich auch auf jeder Charity-Veranstaltung
Sry, aber da kann ich nicht zustimmen!

Die Verleihung des Nobelpreises ist keine "Charity-Veranstaltung"!

Sie sammelt kein Geld, um es für "wohltätige Zwecke" zu spenden, sondern ehrt und "belohnt" einzelne Menschen für herausragende Leistungen auf dem Gebiet
von Wissenschaft, Medizin, Literatur etc.
 
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Die Verleihung des Nobelpreises ist keine "Charity-Veranstaltung"!
findet sich auch!... so schrob ich! Du kannst von mir aus als passenderen Vergleich die Oskar-Verleihung nehmen. Da feiert sich die Filmindustrie selbst. Um die Schauspieler etc. geht es dabei nicht. Die werden da ohne Smoking nichtmal reingelassen, sind also quasi geduldeter Gast.
 
Sorry, aber Nobelpreis hat per se so gar nichts mit dem Oscar zu tun ...
Und wenn Dylan in Unterhose zur Verleihung will, wird ihn keiner wegen des Dress-Code abweisen ...

Die Nobel-Kommission soll zwar "not ammused" über Dylans Verhalten sein - aber das muss sie aushalten!
Wer einem Nonkonformisten einen Preis zuschreibt, muss mit nokonformistischer Reaktion zufrieden sein.
Selbst, wenn er den Preis nie annimmt!

Lennon konnte zwar seinen Orden des Britishen Empires zurückgeben / zurücksenden, trotzdem wird er einer der größten Briten des 20. Jahrhunderts bleiben!

Selbst wenn ich hier im Forum den HFU und HCA nicht angenommen hätte, wäre ich einer der "Auserwählten" gewesen (allerdings nur im Wissen eines "kleinen Kreises"). Für mich sind die Titel Lob und Verpflichtung zugleich.
Ich würde Dylan den Tipp geben: "Stay as you are. Be who you are - but take the prize without paying a price - to show the world that there are blieves ..."
 
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Sorry, aber Nobelpreis hat per se so gar nichts mit dem Oscar zu tun ...
im Fach Transferleistung sind manche in diesem Faden nicht eben stark...

Ein Huhn ist auch keine Schildkröte und trotzdem legen beide Eier!
 
Wie wär's wenn wir wieder mal zu Bob Dylan zurückkommen? :rolleyes:

sind manche in diesem Faden nicht eben stark
Hauptsache, du bist darin stark ... ;) ... obwohl ... dein Nick ... :gruebel:

Vllt. eröffnest du im Politik-Gesellschaft-Sub einen Thread, um über den Nobelpreis und seine Einrichtung und Intention zu diskutieren.
Hier im Thread geht es primär um den Musiker Bob Dylan und die Bedeutung und Würdigung seiner musikalischen und vor allem lyrischen Werke.
 
Ähhhhh ...

Auch Menschen "legen Eier" - nur, dass bei den Menschen das ganze im Körper geschieht und sich das Ei dann im Körper der Frau einnistet ...
Huhn und Mensch stammen eben vom gleichen Urahn ab wie die (frühere) Schildkröte. Zwischen Schildkröte und Huhn sind noch die (Raub-)saurie. Wir stammen wohl von den ersten Säugetieren ab, die sich aber auch in die Beutelsäuger verzweigten ...

Welchen "Transfer" leistete bitte schön Heinrich Böll???
Er hat den Preis für Literatur damals angenommen. Er hat sich sogar verkleidet (in diesen "merkwürdigen Anzug").
Aber Heinrich Böll war vor dem Preis wie nach dem Preis!!! Er hat sich NIE verbieden lassen und hätte NIE "Transferleistungen" angenommen! Das Geld hat er genommen - aber ohne eine Gegenleistung zu geben (ausgenommen der Anzug bei der Verleihung)
! Oder wo hat Böll sich verbogen (außer, dem Kommitee durch Kleidung Respekt zu zollen)???

Selbst Marlon Brando ließ seinen Oscar durch eine "Indianerin" abholen, die eine Rede "in ihrem Sinne" hielt.
Dass Brando nie wieder nominiert wurde, war Brando egal! Dylan kann einen Penner aus New York schicken, um seinen Preis abzuholen!
Er kann den Menschen die seine Lyrik lieben ("lyrics" = Text im Englischen) danken und öffentlich sagen, dass ihm das Kommitee egal ist! Er kann in seiner Rede alles sagen! Er kann sogar für die Monogamie bei Bonobos einteten. Das ist einzig ihm überlassen! NIEMAND hindert ihn!
 
mmh, mir ist es am Ende total egal wer diesen Preis bekommt - mich würde nur mal interessieren, was hier den Ausschlag gibt.
Seine Bekanntheit ?
Die Güte der Texte ?
Beides ?

Es gibt einen Haufen Schreiberlinge, deren Texte ebenso lesenswert oder sogar lesenswerter sind als Dylantexte ...

bei Mathematik, Physik o.a. hat man es da leichter - da gibt es einfach ein paar bahnbrechende Ideen und der Kreis der Kandidaten engt sich selbst ein.
Da kann man schon sagen, es war "verdient".

Aber Literatur ? Das ist so ähnlich wie die Frage "was ist der beste Song" ? total subjektiv - insofern finde ich diese Kategorie des NP ziemlich sinnlos
 
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Seine Bekanntheit ?
nö. Da werden auch regelmäßig irgendwelche Tikulu Labumbu o.ä. Gesellen ausgezeichnet, die über ihre Ziegenherde in der afrikanischen Steppe berichten und von denen noch niemand was gelesen hat.

total subjektiv - insofern finde ich diese Kategorie des NP ziemlich sinnlos
richtig! Ähnlich, wie der "Friedenspreis des deutschen Buchhandels". Wie auch beim NP feiert sich hier der Buchhandel vor allem selbst. Ich habe am Wochenende zufällig am Radio in die Laudatio gezappt. Da hören sich einfach möchtegern-Intellektuelle gern reden.
Insofern, daß die Schlauberger da endlich ein Forum zum Reden kriegen, sind derartige Preise doch nicht ganz sinnlos.
Vielleicht würden sie sonst Anschläge verüben...
 
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richtig! Ähnlich, wie der "Friedenspreis des deutschen Buchhandels". Wie auch beim NP feiert sich hier der Buchhandel vor allem selbst. Ich habe am Wochenende zufällig am Radio in die Laudatio gezappt. Da hören sich einfach möchtegern-Intellektuelle gern reden.
Wichtig ist nicht die Laudatio sondern die Rede der Preisträgerin.
Carolin Emcke war nicht auf den Mund gefallen und hat durchaus Sachen gesagt, die nicht allen Leuten im Saal gefallen haben dürften.
Auch hat sie auf den Blabla "sehr geehrter ... " verzichtet.
Das sprach keine Person, die sich abhängig von den Preisgebern fühlt.
Eigentlich ein gutes Beispiel, wie jemand zwar mit Respekt die Ehrung annimmt, aber gleichzeitig den Ort nutzt, um etwas Tacheles zu reden.

So etwas nutzt Dylan nicht ...
Soll er halt von der Preisverleihung fern bleiben - aber das heißt noch lange nicht, dass andere weniger unabhängig sind, wenn die dort hingehen und ihren Mund aufmachen, ggf. auch gegen die Preisverleiher.
 
So etwas nutzt Dylan nicht ...
hat er ja auch gar nicht nötig. Er hat doch sein Publikum. Leute, die sonst nur im Feuilleton beachtet werden, freuen sich da schon eher über so eine fette Bühne.
 
Neinnein, die Komission will vor allem sich selbst als gütige Spender feiern.
Welche Kommission? Und worauf stützt sich diese Behauptung?

Die Nobel-Kommission soll zwar "not ammused" über Dylans Verhalten sein
"Soll" - aber das sind ja wohl Gerüchte; die offizielle Erklärung vom 22. lässt das nicht erkennen und distanziert sich deutlich von Herrn Wästberg, der seine Enttäuschung über Herrn Zimmermans Schweigen zum Ausdruck gebracht hat.

Aber wie kam die Akademie überhaupt auf BD? Und wieso im Jahr 2016? Als fleissiger Konsument von Konspirations"theorien" habe ich die Antwort: Sie heisst - Wiehe.

In den letzten Jahren kamen in Schweden mehrere CDs mit Dylan-Liedern in schwedischer Sprache auf den Markt. Und meist hat ein Herr Wiehe die Finger im Spiel, manchmal Thomas, manchmal Mikael. Das kann doch kein Zufall sein.

Wie auch immer: In Schweden sind Dylan-Texte präsenter als hier. Und sowas geht natürlich auch an einer ehrwürdigen Akademie nicht spurlos vorbei...



 
Grund: siehe Folgepost - da fehlte was...
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das Zitat ist nicht von mir!
 
nein, das ist mittlerweile geändert. Das Zitat "Die Nobel-Kommission soll zwar "not ammused" über Dylans Verhalten sein" wurde mir fälschlich zugeschrieben.
 
ok, das stimmt!

Saitenstauber hat zunächst die Zitate falsch zugeordnet und das dann danach korrigiert.

Ich würde das jetzt gerne als erledigt betrachten.
 
@antipasti
@ GEH

Ihr habt recht.... im Grunde sollte es mir/uns völlig egal sein, wie herr dylan, bob damit umgeht. was kümmert es die eiche, wenn sich eine sau dran kratzt :)
in diesem sinne
 
Ich finde ja auch, dass diese "Preisverleihungs-Rituale" mittlerer Weile jedwede Verhältnisse sprengen. Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht irgendjemand irgendeiner Preisverleihung unterzogen wird.
Das bezieht sich nicht speziell oder ausschließlich auf Musiker oder den Nobel Preis.

Dylan's Texte sind zu meist, wenn auch oft Politik- & Sozial-kritisch, überwiegend zweideutig und schwer durchschaubar.
Genau das mag für die Mehrzahl seiner Fans der Punkt der Anziehung sein, für mich allerdings weniger. Ich bin auch kein "Dylan Fan".
Lese ich Texte seiner Songs ohne Musik und musikalischer Interpretation, wird für mich der Mangel an literarischem Wert deutlich.
Aber dann, gibt es sicher Leute die sowas besser beurteilen können als ich.

Natürlich verdient seine Musik Würdigung, daran gibt es keinen Zweifel.
Mir ist klar, dass ich lebender Zeuge in einer musikalischen Epoche bin, die einen erheblichen Wandel beschreibt.

Am Ende bleibt mein Gedanke. Jede Generation einer demographischen Gruppierung braucht ihren Barden.

 

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