Ich hatte ja vor kurzem die G112A FR bestellt, nachdem ich mit einer anderen Box sowohl mit dem HX Stomp als auch mit dem Strymon Iridium keine brauchbaren Sounds rausbekommen habe. Das lag wohl tatsächlich an der Box. Mit der G112A FR war es deutlich besser. Letztendlich ist die Box dann aber doch nicht bei mir geblieben. Eigentlich war der Plan, dass ich entweder das HX Stomp oder das Iridium mit der Box verwende und einer der beiden Modeler gehen muss. Bis ich dann beide zusammen genutzt habe und mit dem Ergebnis sehr zufrieden bin. Da ich momentan keine Band habe und zuhause sowieso besser über Kopfhörer spiele (Mietswohnung), ist die Box gerade nicht so notwendig. Jetzt hab ich ein sehr kompaktes Pedalboard, so siehts aus:
Was mich beim Stomp gestört hat, ich habe mich immer wieder in Untermenüs verloren und verzettelt und das Spielen kam zu kurz. Außerdem war ich von den Ampsims nie so ganz überzeugt, was sicherlich auch an meinem Motivationsmangel zur Soundprogrammierung lag. Wenn ich einen Sound gefunden hatte der mir gefiel hab ich oft gedacht, naja, vielleicht bekommt ein anderes Ampmodel ja noch einen besseren Crunch-Sound hin. Also mal weiter tüfteln. Oder vielleicht wirds noch besser, wenn ich an Sag und Hum etwas verstelle. Obwohl ich gar keine Ahnung habe, was das überhaupt bewirkt und ich auch eigentlich gar keine Lust habe mich dafür zu interessieren. Das Ergebnis war dann oft langes Drehen an den Reglern, wenig Gitarre spielen und am Ende Frustration. Spaß hat mir das so nicht gemacht.
Dann hab ich das Iridium getestet, was in der Hinsicht wie gemacht für mich scheint. Ein kleines einfaches und selbsterklärendes Gerät mit wenigen Drehreglern, an denen man die Einstellungen direkt ablesen kann. Die Sounds haben mir mit Köpfhörern auf Anhieb deutlich besser gefallen und so war für mich der Sieger im Hinblick auf Bedienung und Klang schnell klar. Nachteile beim Iridium allerdings: kein AUX-In, was ich beim HX Stomp oft genutzt habe. Für Aufnahmen am PC bräuchte ich zusätzlich ein Interface. Keine Effekte, da müsste ich dann wieder ein paar Pedale auspacken und dann ist es nicht mehr kompakt. Wenn ich Effekte nach der Verzerrung haben und mit Kopfhörern spielen will, wird es mit dem Iridium auch ein wenig fuckelig (das hat keinen FX Loop).
Also dachte ich, probier doch mal beide zusammen aus und nutze die Vorteile beider Geräte. War eine gute Idee.
Das Iridium habe ich in den FX Loop des Stomps eingeschliffen und nutze die Ampsim des Iridiums. Davor und dahinter Effekte des Stomps, was ich mit dem PC verbinden kann zum Aufnehmen oder zum Abspielen von Backing Tracks.
Wenn mir die drei Ampmodelle des Iridiums doch mal zu wenig sein sollten oder ich Lust auf einen Hi-Gain Amp habe, stelle ich dort die Ampsim einfach ab und nutze das Iridium nur als Cabsim zusammen mit den Ampmodels des Stomps. Und da hab ich für mich nochmal eine richtige Aufwertung des Stomps bemerkt. Dort hatte ich vorher auch schon IRs drauf (kostenlose, nichts besonderes). Aber die Auswahl des Iridiums klingt für mich deutlich besser. Klar könnte man sich auch auf das Stomp vernünftige IRs laden. Aber dann muss man die ja erstmal finden in der Vielzahl der Möglichkeiten. Da sehe ich mich dann wieder Stunden um Stunden vor dem PC verbringen und am Ende die Lust zu verlieren. So bin ich dankbar für die überschaubare aber gute Vorauswahl von Strymon und bin letztendlich mit beiden Geräten sehr zufrieden.
Einziges Manko ist die Stromversorgung der beiden Geräte mit ihren unterschiedlichen Netzkabeln. Aber gut, damit kann ich leben.
Seitdem ich das kleine Board so zusammengestellt habe, spiele ich tatsächlich viel mehr, bastele weniger an Sounds und habe wieder deutlich mehr Spaß an meinem Hobby. Und das ist genau das, was ich wollte.
Und wenn das ganze dann irgendwann doch mal laut gemacht werden soll, weiß ich zumindest schonmal, welche Box dafür gut sein kann.