Hier mal mein (Langzeit) Erfahrungsbericht mit dem Helix Stomp.
Zunächst habe ich mir die Kiste besorgt, um ein "Rig to Go" z.B. für Unterricht zu haben.
Dann hat sich für mich die Möglichkeit ergeben, in einem weiteren Bandprojekt mitzumachen, wo ich allerdings mein Zeug immer komplett auf- und abbauen muss. Da dort aber eine Gesangsanlage/PA nutzbar ist, lag nahe, das Stomp als Amp-Modelinglösung einzusetzen.
Das hat aber irgendwie nur semi-gut funktioniert (Unverträglichkeiten mit dem vorhandenen Mischpult...).
Dann bin ich zum Lautmachen auf einen Floormonitor umgestiegen, was soweit ok war, mich aber auf die Dauer vom "Hear&Feel" nicht zufrieden gestellt hat. Nichtsdestotrotz habe ich für/um das Stomp ein Pedal Board gebaut, dass für ein Rock Cover Projekt genügend Flexibilität liefert:
Dabei hat sich gezeigt, dass die Idee mit dem Volto Powerpac/Akku "interessant", aber nicht praktikabel ist, da trotz nominell genügend Leistungsoutput, der Akku nach kurzer Zeit sehr warm wurde und ich dieses Experiment dann lieber abgebrochen habe. Eines der bewährten/Helix-kompatiblen Netzteile (hier Truetone 1Spot Pro CS6) ist als Stromversorgung besser geeignet (...die von Line6 mitgelieferte Wandwarze ist ja ein bekanntes "Ärgernis", wenn man das Stomp auf ein Pedal Board packen möchte...).
Den Fußschalter von Boss hatte ich als "Preset up&down" konfiguriert, was für eine Live Verwendung vom Stomp IMO schon fast essentiell ist.
Letztlich bin ich aber jetzt auch für dieses Bandprojekt wieder zum konventionellen "Amp/Pedal-Board Rig" zurück gekehrt und habe günstig einen Peavey Classic 50 Combo geschossen, denn ich dank inkludiertem Amp-Case auch im Probenraum stehen lassen kann und der jetzt die Basis der Tonerzeugung darstellt. Das Stomp nutze ich jedoch weiter als Multieffektgerät, was sehr gut funktioniert:
Da die Steuerung mit Preset rauf und runter live immer noch etwas tricky ist, habe ich mir für schlanke 25€ eine gebrauchte Midi Fußleiste besorgt, mit der direkt die Presets 0-9 ausgewählt werden können. Der Boss FS-7 erweitert jetzt die 3 Schalter am Stomp auf eine Zahl von insgesamt 5. Mit dem Schalter steuere ich Lautstärke/Solo Boost im Stomp (teilweise mit zwei Aktionen&4-Kabel-Methode: Ein Gain Block vor der Amp Vorstufe zu anpusten + Umschalten auf einen höheren Output-Level zum Return im Amp-FX-Loop --> letzteres ist eh eine pfiffige Alternative, um im Stomp keinen Effekt-Block für einen Lautstärke Boost zu verschwenden). Leider fehlt hier eine optische Kontrolle. Der FS-7 wird für die Steuerung des Stomp im "Momentary-Mode" betrieben und da gibt es kein An oder Aus bei den LEDs. Ich muss da ganz genau auf kleine die Effekt-Würfel-Kette im Display vom Stomp schauen, um zu sehen, ob die Blöcke aktiviert sind oder nicht.
Leider hat das Stomp -anderes als das Helix Effects- nicht die Möglichkeit, die TRS Anschlüsse auch für eine Ampkanal-Schaltung umzukonfigurieren. Daher muss der Kanal/Reverb Schalter mit aufs Board. Da der Peavey-Schalter dafür etwas unhandlich ist, habe ich da noch einen FS-7 installiert. Wenn ich von Clean nach High(er)-Gain Solo schalten muss, realisiere ich das mit Hilfe der Stomp-internen Zerrer. Der OCD Klone ist da ganz gut geeignet.
Um noch etwas mehr Klangfarben zu haben, sind noch ein Bogner Extasy Blue und das DOD/Digitech Carcosa Fuzz dazugekommen und da bei mir noch das Morley Mini Vol/Wah rumlag und noch Platz auf dem Board war, habe ich auch das mit verbaut. Den TC Tuner bräuchte ich eigentlich nicht mehr, da ich den 3. Schlter am Stomp jetzt wieder für Tap-Tempo/Tune nutze. Den brauchte ich vorher um Sounds zu schalten.
Wenn ich das ganze Rig von Scratch aufgebauen hätte können/müssen, wäre hier das Helix Effekcts die klar bessere und günstigere Wahl gewesen, aber so habe ich immer noch die Fallback Option auch das Amp Modeling im Fall der Fälle zu nutzen. Für den Notfall muss ich mir da noch ein Szenario überlegen, denn mit der Midi-Leiste kann ich nur die ersten 10 Presets vom Stomp anwählen. Wahrscheinlich kann ich aber sogar die 5 Presets der Bank B nutzen um da das ganze mit Amp-Modeling abzubilden.
So kann man schon sehr viel Nutzen aus der kleinen Kiste ziehen, auch wenn so Kleinigkeiten wie die Stromversorgung mit Positive Center Stecker und die eingeschränkten Midi Send/TRS Control Möglichkeiten schade sind.