Vieles ist natürlich Modesache, und die Schlepperei bei einem Riesenrack und die Abstimmung vieler Komponenten war eh ein Overkill, den ich mir nie gegeben habe.
Kleine, kompakte Racks sind dagegen immer noch - oder gerade heute - eine sehr gute Lösung, und die werden auch nicht aussterben. Der Schlüssel dazu ist, dass manche Einzelgeräte inzwischend sehr vieles überzeugend leisten können, was früher 14 HE ausgefüllt hat. Insbesondere die Trennung von Bedienung (Fußboard) und Elektronik hat aus meiner Sicht ja nach wie vor große Vorteile, und aufgebaut ist sowas auch sehr schnell. Von daher würde ich ein Kemper, Axe-Fx oder zukünftig vielleicht ein Line6 Helix im Rack als eine Lösung ansehen, die einer Bodentreter-Armada und langen Signalkabeln einiges voraus hat. Vielleicht noch ein einzelner Lieblingspreamp dazu, den man einschleift, und man hat eine extrem flexible Anlage. Ob man dann nur direkt geht oder noch eine Endstufe und Gitarrenboxen anschließt, ist Geschmackssache.
Von daher denke ich, das Rack-Konzept wird auf absehbare Zeit nicht ganz verschwinden, aber ein bisschen Nische bleiben. Die ganz pragmatischen wollen einen Fußboden-Multi, spielen direkt in die PA und womöglich mit In-Ear-Monitoring. Die konservativeren und die Boutique-Fans bleiben bei ihren Amps und Fußtretern, und einige wollen möglichst flexibel sein, aber auch nicht auf Sound und Gefühl von Gitarrenboxen (womöglich noch stereo) verzichten. Ich denke, dass diese Gruppe schon groß genug ist, damit sich Rackgeräte in gewissem Umfang auch zukünftig lohnen.
Gruß, bagotrix