Leise Stimme - live ein Problem

Und dass das SM58 besonders feedbackunanfällig ist, ist eine alte Mär.
Das habe ich auch nicht geschrieben (ganz bewusst nicht). Es ist aber auch nicht besonders feedbackanfällig. Eigentlich ist das Ding ein recht gutmütiges Arbeitspferd, was inzwischen eben über 30 Jahre auf dem Buckel hat - so dass es selbstverständlich inzwischen bessere gibt. Aber so ganz von ungefähr kommt der legendäre Ruf halt auch nicht ;)

Meiner Meinung nach ist diese ganze Diskussion darüber, wie "feedbackanfällig" ein Mikro ist, relativ obsolet. Die Neigung zum Feedback ergibt sich immer aus einer Vielzahl von Komponenten. Und vom Mikro spielt da zuallererst die Richtcharakteristik eine Rolle - alles andere kommt dann erst viel später nach Raumeinflüssen, Aufstellung (bei der man auf die Richtcharakteristik achten sollte) und Qualität der restlichen Verstärkungskette, allen voran der Boxen.

Es ist halt oft so, dass Mikro A mit Box B (oder mit Box am Ort B) schnell koppelt, genauso wie Mikro C mit Box D. Unter Umständen kann man aber sowohl mit Mikro A und Box D als auch mit Mikro C und Box B ein super Ergebnis zaubern. Wäre das mit der Feedbackanfälligkeit so einfach und nur auf ein Gerät allein zurückzuführen, gäbe es dafür auch ein Messverfahren, womit man dann einen Wert für's Datenblatt bestimmen könnte. Das ist aber nicht so. ;)
 
Ich habe verschiedene Mikros im EVENT PARTNER-Vergleichstest gegeneinander anttreten lassen und zwar über eine ältere d&b-Standard-PA und Standard-Monitore. Da sind die Mikros doch mit großen Unterschieden im Feedbackverhalten hervorgetreten. Das empfindlichste Mikro im Testfeld war das AKG C 535, Sieger in der feedbackunempfindlichkeit waren punktgleich das Crown CM 310 und das Audix OM6, direkt gefolgt vom KSM9 als Superniere und dem OM7. Das SM58 war dem KMS 105 z.B. nur ein kleines wenig überlegen.
 
Hier muss man ganz klar vermitteln. Der Sänger wird nur dann ein gutes Signal liefern, wenn er sich wohl fühlt.
Das stimmt natürlich. Aber wenn die Stimme aus irgendwelchen Gründen viel zu leise ist, dann ist das weniger als eine Frage des Wohlfühlfaktors als ein grundlegendes. Es ist ganz klar, dass ein optimales Monitoring (wozu ja nun aber neben dem Mikro auch noch eine Reihe anderer Faktoren beitragen) dem Sänger mehr Sicherheit gibt und er dann auch besser singt. Aber wenn es so gar nicht klappen will, dann liegt der Hund meiner Erfahrung nach meist woanders begraben.

Hierfür braucht er ein Mikro, das ihm passt.
Dann muss das natürlich auch im Mix funktionieren.... alles richtig.
Da sprichst du wahr. Den Aspekt "wie passt das Mikro zur Stimme" habe ich auch extra neben die anderen Aspekte gestellt - vielleicht war das auch missverständlich. Unter Punkt 5 sehe ich die die technischen Daten des Mikros wie Empfindlichkeit usw.

Das Problem bei der Frage nach dem zur Stimme passenden Mikro ist nur eben, dass man da keine pauschalen Ratschläge geben kann. Noch nichtmal, ob nun ein Kondensator oder Dynamiker besser wäre. Das muss man wirklich probieren wie ein Paar Schuhe :rolleyes:

Das ganze würde ich bei Punkt 2 einreihen, wenn man es mal wirklich ganz genau zu Ende definieren will.

Lass uns wie gesagt nicht über die Reihenfolge streiten. Das war so eine grobe Abschätzung, die sich primär an der Feedbackneigung orientiert und weniger an der Psyche des Sängers oder an dem Wunsch, von 95% auf 100% zu kommen. Je nachdem, wie man die Frage formuliert, verteilen sich natürlich auch die Prioritäten anders. ;)

Meine Kernaussage in diesem Thread sollte auch nur sein (und je öfter ich das Ursprungsposting lese, umso sicherer bin ich mir damit): mangelnder Output (Empfindlichkeit) des Mikros ist nicht das Problem. Das Problem ist die zu niedrige Feedbackschwelle - da muss man ansetzen, egal wie ;)
 
Ich habe verschiedene Mikros im EVENT PARTNER-Vergleichstest gegeneinander anttreten lassen und zwar über eine ältere d&b-Standard-PA und Standard-Monitore. Da sind die Mikros doch mit großen Unterschieden im Feedbackverhalten hervorgetreten.
Das wundert mich überhaupt nicht, wo die Kandidaten doch schonmal sehr verschiedene Richtcharakteristiken haben. Wenn z.B. die Monitore im Sinne eines "neutralen" Tests immer gleich zum Mikro stehen, dann bevorzugt man automatisch entweder die Nieren (bei Monitor direkt von hinten) oder die Supernieren (bei Monitor von schräg seitlich).

Das empfindlichste Mikro im Testfeld war das AKG C 535, Sieger in der feedbackunempfindlichkeit waren punktgleich das Crown CM 310 und das Audix OM6, direkt gefolgt vom KSM9 als Superniere und dem OM7. Das SM58 war dem KMS 105 z.B. nur ein kleines wenig überlegen.

Das möchte ich nicht anzweifeln. Die Frage ist nur, ob die Reihenfolge bei anderem Raum, anderer PA/Monitoren, anderer EQ-Einstellung genauso gewesen wäre. Kann man den Test irgendwo nachlesen (online)?
 
Hallo Jens,
ich denke da könnten wir noch stundenlang weiter diskutieren.
mal mit mehr Widerspruch, mal einfach nur mit anderer Gewichtung.

Ich will jetzt auch nicht alles auseinandernehmen, was du jetzt kommentiert hast, das bekommt immer schnell einen andere blöde "Farbe" :)

Letztendlich beurteilen ließe sich das nur, wenn man mal hört, wie der Gesang ist, was da so im Kopf vorsich geht, etc.

Das ist jetzt alles Mutmaßen, mit technischen Hintergründen versehen, die ja so alle wie ich gesagt habe, auch richtig sind.

Ich gebe dir völlig Recht, es gibt kein Allheilmittel, z.B. Mikrowahl, da muss man einfach gucken, was passt.

Ich wehre mich allerdings schon dagegen, dass einfach auf die Feedbackschwelle zu schieben, da man das in der Gesamtheit, aus o.g. Gründen gar nicht tun könnte und diese "nur" die Auswirkung ist.
Dafür spielen einfach zuviele Faktoren eine Rolle und da hast du recht, Gewichtung ( Psyche, Pegel, usw. )
wäre eine Diskussion, die wohl lange dauern würde. :)
Eines weiß ich allerdings, der schnellste Weg Probleme zu beheben, ist immer erst mal bei sich selber zu gucken und an der Quelle zu arbeiten.
Langfristig auch der Gesündeste - Feedback -- Auuuaa :)
Also Punkt 1 unterschreibe ich dir, alles andere ist für mein Empfinden nicht mehr in einer Hirachie darstellbar, da neben den techn. Aspekten auch die individuelle Gewichtung eine Rolle spielt.

Grundsätzlich fehlt in der Diskussion einfach der Threadersteller um dem wirklich auf den Zahn zu fühlen, so diskutieren wir etwas, des Diskutieren wegens :) Was ja auch nicht schlecht sein muss.......
 
Ich wehre mich allerdings schon dagegen, dass einfach auf die Feedbackschwelle zu schieben,
Das wollte ich auch nicht. Die Feedbackschwelle ist aber von der technischen Seite sicher eher ein Problem als der mangelnde Output (des Mikros, nicht des Sängers :D).

Ich reite nur deswegen auf Feedback und Arrangement herum, weil im 1. Post nichts davon stand, dass der Klang nicht gefällt o.ä., sondern es erstmal nur drum ging "Möchte gerne lauter, kann aber nicht wg. Koppeln".

Eines weiß ich allerdings, der schnellste Weg Probleme zu beheben, ist immer erst mal bei sich selber zu gucken und an der Quelle zu arbeiten.
Das stimmt. Shit in - shit out :D (Wobei das bitte nicht so verstanden werde soll, der Threadersteller könne nicht singen.)
 
Das wollte ich auch nicht. Die Feedbackschwelle ist aber von der technischen Seite sicher eher ein Problem als der mangelnde Output (des Mikros, nicht des Sängers :D).

Ich reite nur deswegen auf Feedback und Arrangement herum, weil im 1. Post nichts davon stand, dass der Klang nicht gefällt o.ä., sondern es erstmal nur drum ging "Möchte gerne lauter, kann aber nicht wg. Koppeln".
Ich glaube das "Problem" ist einfach, dass wir beide etwas anderes da rausgelesen haben.:)
Du:
Kann nicht lauter wegen koppeln
Ich:
Kann nicht lauter da ich mich dann gepresst anhöre.

Und schon haben wir eine Gewichtung.... aber die Diskussion ist trotzdem schön :)

Das stimmt. Shit in - shit out :D (Wobei das bitte nicht so verstanden werde soll, der Threadersteller könne nicht singen.)

:D
 
Ich glaube das "Problem" ist einfach, dass wir beide etwas anderes da rausgelesen haben.:)
Du:
Kann nicht lauter wegen koppeln
Ich:
Kann nicht lauter da ich mich dann gepresst anhöre.

Das spielt schon beides eine Rolle, das ist mir klar. Und an beidem kann man arbeiten. Nur wird IMHO ein anderes Mikro eher die technische Seite beeinflussen - und natürlich den Wohlfühlfaktor. Aber das Problem des "gepressten" muss man IMHO auf andere Weise angehen als mit einem Mikrowechsel. Die dazu gehörige Diskussion gehört dann auch eher in den Vocals-Bereich ;)

Um es nochmal in aller Kürze auszudrücken: Ich wollte vor allem die Diskussion von dem in meinen Augen völlig falschen Gleis "das Mikro bringt zuwenig Output" bringen. Denn dass DAS nicht das Problem ist, da sind wir uns doch einig, denke ich...?
 
Jens, absolut :) einig bezüglich des Pegels eines Mikros.

Das ist doch das schöne am Diskutieren, jeder gibt seinen "Output" dazu und am Ende hat man viele Aspekte, die sich lohnen mit einzubeziehen.
Also ich denke wir sehen das beide recht entspannt ;)

Oder mal in MixSprache - am Ende ist die Summe entscheidend :)
Es geht ja nicht darum wer "rechter" hat.
Ich denke da sind wir uns auch einig..!
 
Das möchte ich nicht anzweifeln. Die Frage ist nur, ob die Reihenfolge bei anderem Raum, anderer PA/Monitoren, anderer EQ-Einstellung genauso gewesen wäre. Kann man den Test irgendwo nachlesen (online)?
Die EQ-Einstellungen waren absolut linear, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse in einem anderen Raum ähnlich ausgefallen wären. Zwischen dem SM58 und dem KSM9 besteht ja auch noch ein 7facher Preisunterschied. Die Ergebnisse wurden von Satis&Fy bestätigt. Der Test ist in der EVENT PARTNER 5-2006 erschienen, aber leider nicht online zu haben.
 
Die EQ-Einstellungen waren absolut linear, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse in einem anderen Raum ähnlich ausgefallen wären.

Naja... Ich denke, Zweifel sind da durchaus berechtigt, denn selbst wenn der EQ linear war und blieb, so hat jeder Raum, jede Bühne natürlich Resonanzen, die PA hat einen nicht glatten Gesamtfrequenzgang. Es sei denn, der wurde vorher per SMAART o.ä. linearisiert - wobei dann der Phasenfrequenzgang auch noch nicht linear ist (was für das Gehör keinen Unterschied macht, aber für Feedbackschleifen schon). Und dann hat natürlich zuallererst jede Aufstellung von Mikro und Box zueinander bestimmte "gefährliche" Frequenzen. Je nachdem, wie wellig der F-Gang des Mikros in dem Bereich ist (und wellig sind sie alle ;) ) und ob man dann gerade eine Frequenz erwischt, bei der das Mikro besonders anfällig oder gerade besonders unanfällig ist, spielt das u.U. durchaus eine Rolle.

Ein wirklich neutraler Test müsste eigentlich in einem reflexionsarmen (idealerweise schalltoten) Raum gemacht werden, mit komplett linearisierter PA und verschiedenen Aufstellungen/Abständen. Das wäre aussagekräftig - nur natürlich wieder nicht besonders praxisgerecht. Will man Praxisnähe, muss man zumindest eine größere Stichprobe nehmen als nur eine Einzelsituation. Sonst bleibt eben von dem Ranking nur die Aussage übrig "in dem Raum mit der PA ist Mikro XY das beste".

Die alltägliche Bühnenerfahrung sagt zumindest mir, dass man mit ein- und demselben Equipment (und immer ähnlichem Aufbau) Tage/Bühnen hat, wo Feedback überhaupt kein Problem darstellt, bei anderen Gigs ist es ein echter Kampf. Und es ist erfahrungsgemäß immer ein anderes Mikro, was zuerst koppelt. Insofern messe ich diesem Einzelergebnis - so leid mir das tut - nicht mehr Bedeutung zu als evtl. eine vage Tendenz. Und letzteres auch nur, wenn sich da einzelne Kandidaten deutlich von anderen abheben (nicht nur eine um 2-3dB unterschiedliche Koppelneigung).

[EDIT]: Vielleicht lasse ich mich überzeugen, wenn du etwas mehr zu den Testbedingungen und zur Durchführung erzählst und ggf noch ein paar Zahlen lieferst (Koppelneigung Mikro X ab Gain Y dB o.ä.).
 
Lassen wir die Diksussion hier mal beenden. Klar gibt es höllische Räume, aber probier das Crown CM 310 oder auch das 311er oder das Audix Om6 mal aus. Dann sprechen wir uns wieder.
 
aber probier das Crown CM 310 oder auch das 311er oder das Audix Om6 mal aus. Dann sprechen wir uns wieder.
Ich möchte doch gar nicht anzweifeln, dass das Crown oder das Audix vielleicht tatsächlich besonders unempfindlich sind. Nur möchte ich das nicht aufgrund eines einzelnen Tests, der - so wie ich das herauslese - unter schlecht reproduzierbaren, sehr speziellen Bedingungen stattgefunden hat, als feststehende, allgemein gültige Tatsache hier unkommentiert stehen lassen.

Wenn die Aussage "CM 310 ist sehr feedbackunanfällig" sich auf -zig Erfahrungsberichte unter den verschiedensten Bedingungen stützt, dann glaube ich das eher.

Allerdings weichst du mir aus: Wie groß sind denn die Unterschiede in dB? Reden wir über Welten oder über ein Fotofinish? Oder gibt es keine quantitativen Ergebnisse des Tests?

Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte dich nicht persönlich angreifen. Aber du führst diesen Test ja als "Beweis" oder Beleg für deine Aussage an. Und als Wissenschaftler bin ich einfach nicht zufrieden damit, einen Test als objektive Aussage zu akzeptieren, über den ich so gut wie nichts weiß...
 
Puuuh, also das wird irgendwie ein Selbstgänger :)

Komisch finde ich das aber schon. Ich habe mit zig verschieden Konstellationen ( Bands ) auf zig verschiedenen Bühnen mit zig verschiedenen Lautstärken gespielt.

Feedback ?????? nee, einziges Problem ab und an, Holzbühnen und ihre Resonanz.

Feedback selber kann ich an einer Hand abzählen.
Wundere mich gerade über diese extremen Schilderungen.
 
Hallo Jens,

der Praxistest ist in der Event Partner 5/2006 erschienen und da in aller Ausführlichkeit nachzulesen. Aus Copyrightgründen kann ich ihn hier nicht einfach veröffentlichen. Ich mache hier keine allgemeinen Aussagen zu Mikros, die ich nicht kenne.

Wie gesagt, lass die Audixe, das Crown oder das Shure KSM9 mal bei Dir antreten, dann reden wir hier weiter, denn Du scheinst diese Mikros nicht zu kennen.

Und somit ziehe ich mich hier wirklich raus. Denn wir drehen uns im Kreise.
 
Aus Copyrightgründen kann ich ihn hier nicht einfach veröffentlichen.
Das hat doch niemand verlangt. Aber zwei, drei Aussagen zur Durchführung , wie dort "feedbacksicherheit" quantifiziert wurde oder darüber, wie groß der Abstand war, werden doch drin sein? Immerhin hast du das Ergebnis des Tests ja auch hier in Kurzform veröffentlicht.

Naja, ich werde mal sehen, ob noch irgendein Kiosk oder Supermarkt eine ältere Ausgabe rumliegen hat. In der Uni-Bibliothek, fürchte ich, werde ich die Zeitschrift nicht finden. Und 12,25 ist mir dieser eine Artikel dann auch nicht wert, bevor ich nicht wenigstens eine Blick reingeworfen habe.

Wie gesagt, lass die Audixe, das Crown oder das Shure KSM9 mal bei Dir antreten, dann reden wir hier weiter, denn Du scheinst diese Mikros nicht zu kennen.
Nein, ich kenne sie in der Tat nicht (wobei ich allerdings z.B. das CM311 im Vergleich zu anderen Headsets durchaus schätze und auch schon einige Male empfohlen habe). Das ist aber gar nicht der Punkt. Du willst scheinbar nicht verstehen, dass ich gar nicht die Qualitäten dieser Mikros anzweifele, sondern nur diesen Test für wenig aussagekräftig aussehen. Es mag ja sein, dass unter anderen Testbedingungen wiederum das CM310 die Nase vorn hat, und dass das immer wieder der Fall ist. Ich würde das sogar begrüßen, wenn man endlich ein Mikrofon hätte, das man sich als "Wunderwaffe" gegen Feedbacks in den Koffer legen oder ohne Kenntnis der konkreten Verhältnisse blind jemandem empfehlen könnte.

Nur: so leid mir das tut, das geht aus dem Test, so wie du ihn beschreibst, wirklich nicht hervor. Wenn da mit einem recht willkürlich gewählten Versuchsaufbau Mikros getestet wurden, dann ist dieser Test genauso aussagekräftig wie das Erlebnis "Wir haben gestern in Club XY gespielt und das 310 hat am wenigsten gekoppelt". Wertlos ist dieser Test nicht, aber der Nutzen ergibt sich dann eben erst aus einer Vielzahl solcher Tests und Einzelerfahrungen.

Vielleicht kannst du mir trotz Copyright wenigstens drei Fragen KURZ beantworten:
a) Wo stand der Monitor bzw. war der Aufbau immer gleich, oder seid ihr mit den Mikros auch umhergelaufen?
b) Was war das "Maß" für die Feedbackschwelle? Gain? Korrigiert um die Empfindlichkeit des Mikros?
c) Wie groß war der Unterschied in dB (Feedbackschwelle) zwischen Sieger und Verlierer des Tests?

Die Nummer "probier es selbst, dann hörst du schon" ist mir zu vage. Das ist nämlich eine Argumentation wie in den Vovox-Debatten - keiner kann konkrete Daten liefern oder gar erklären, wie der Unterschied zustande kommen soll, aber "man hört es".
Konkreten Fragen allerdings konsequent auszuweichen, erhöht nicht gerade die Glaubwürdigkeit, dass es sich um einen wirklich seriösen Test handelt.



Meine Zweifel an der grundsätzlichen Feedbacksicherheit rühren aus der Physik her: kein Mikro der Welt kann zwischen Nutz- und Störsignal unterscheiden. wie soll das gehen? Und ebensowenig kann ein einzelnes Mikro ein nahes, leises von einem entfernten, lauten Signal unterscheiden. Die angebliche "kurze Reichweite" halte ich daher für fragwürdig, solange niemand wenigstens ansatzweise erklärt, wie die erreicht werden soll.

Ein Hersteller von Mikrofonen kann in puncto Feedback im wesentlichen an zwei Parametern drehen: Frequenzgang und Richtcharakteristik. Beim Frequenzgang wird man in der Regel einen möglichst linearen anstreben, sowohl aus Klang- als auch aus Feedbackgründen, weil jeder "Berg" im Frequenzgang eine potentielle Koppelgefahr begründet. Und bei der Richtcharakteristik wissen wir alle, dass man dann einfach das Monitoring geschickt aufstellen muss und somit ein Vergleich verschiedener Patterns mit derselben Anordnung nicht mehr objektiv ist.

Das einzige, was ich beim CM310 noch nachvollziehen kann, ist: Man soll es sehr nah besingen. Sprich: wenn die Crownies ihre Kapsel viel näher an den Grill bringen als z.B. shure, dann mag das die Feedbackneigung etwas verringern. Wenn aber schon das Aufziehen des Schaumstoff-Windschutzes die Feedbackneigung wegen der größeren Distanz laut Datenblatt um 5dB erhöht, dann ist man natürlich in jeder Situation, wo der Lippenkontakt verloren geht, wieder auf dem Niveau anderer Mikrofone. Und dass ein Mikro, das als "Eistüte" benutzt wird, selten koppelt, ist kein Geheimnis.

Wie dem auch sei: Ich werde mir das Mikro bei Gelegenheit (PA-Treffen?) mal ansehen und dann ggf. mal berichten. ;)
 
Nachtrag: Ich habe mir mal die "Tech Notes" angesehen, weil mich interessiert, wie Crowns "Differoid" funktioniert: http://www.crownaudio.com/pdf/mics/136368.pdf

Für mich klingt das nach einer stinknormalen Niere:
HOW IT WORKS
The Differoid microphone uses only one mic capsule which is open to sound
at two points: the front and rear of the diaphragm. The diaphragm is moved
by the difference in sound pressure between its front and rear sides —
hence the name "Differential.";
a.k.a. Druckgradientenempfänger a.k.a. "Acht". Wenn es nun von vorn und hinten nicht gleich empfindlich ist, wird daraus die altbekannte Niere (50% Kugel, 50% Acht, http://www.sengpielaudio.com/Mikrofondaempfungswerte.pdf), was auch das Polardiagramm deutlich zeigt: http://www.crownaudio.com/pdf/mics/136826.pdf Da ist also erstmal wenig Magie dran.

Dass Nieren einen Nahbesprechungseffekt zeigen, ist auch ein alter Hut, genauso, wie diesen bei Vocal-Mikrofonen schon im Mikro zu entzerren. Diese Entzerrung allerdings zeigt auch wieder, dass die selbe EQ-Einstellung für alle Mikros eigentlich Quatsch ist, wenn der Frequenzgang der Mikros so unterschiedlich ist ;)
 
Meine Zweifel an der grundsätzlichen Feedbacksicherheit rühren aus der Physik her: kein Mikro der Welt kann zwischen Nutz- und Störsignal unterscheiden.
Das wäre auch unschön, da das dann wohl auch einige Sänger treffen könnte :)

Und ebensowenig kann ein einzelnes Mikro ein nahes, leises von einem entfernten, lauten Signal unterscheiden. Die angebliche "kurze Reichweite" halte ich daher für fragwürdig, solange niemand wenigstens ansatzweise erklärt, wie die erreicht werden soll.

Tja wie.....

Der einzige Unterschied der ein nahes Signal zu einem entfernten Signal hat ist, dass die Krümmung der Luftverdichtungen bei entfernten Signalen weniger vorhanden sein muss, als bei nahen Signalen.
Einen anderen "Bewertungspunkt" kann ich im Moment auch nicht finden.

Also laut meiner Logik kann man dann ja nur dann per Definition von kurzer Reichweite sprechen, wenn ein leises nahes Signal besser "aufgenommen" wird, als ein lautes Entferntes.
 
Der einzige Unterschied der ein nahes Signal zu einem entfernten Signal hat ist, dass die Krümmung der Luftverdichtungen bei entfernten Signalen weniger vorhanden sein muss, als bei nahen Signalen. Einen anderen "Bewertungspunkt" kann ich im Moment auch nicht finden.
Naja, maximal eben noch den Nahbesprechungseffekt. Und je mehr ich mir das ansehe, was Crown so schreibt, umso mehr denke ich, dass es einfach ein Mirkofon ist, was auf extrem nahe Besprechung getrimmt ist (insbesondere vom Frequenzgang) und dadurch alles, was etwas weiter weg ist, zumindest in den Bässen und Tiefmitten stark ausblendet. Da sind wir ja noch auf dem Boden der Physik.

Das Problem ist nur, dass der Sound dann automatisch richtig dünn wird, wenn man mal ein paar cm vom Mikro weggeht. Wobei man ohnehin das CM310 tatsächlich im Netz immer wieder als besonders feedbackarmes REDNERmikro findet, und auch immer wieder liest, dass es schnell etwas "boxy" klingt. Wenn die selbe Kapsel drin ist wie beim 311er, dann weiß man, was man sich unter diesem Begriff vorzustellen hat. Es klänge dann etwas nach zugehaltener Nase, und wer den Vocal-Sound von Bela B. sowohl live (mit Crown, AFAIK) als auch im Studio kennt, der hat ein gutes Beispiel dafür.

Jens
 
Krümelkackermodus an:

Klar die Nahbesprechung ist eine aus der Beziehung resultiernde Größe.

KKmodus aus.

Ist aber schön, wie man zufällig so von hinten rum an Infos kommt.:)
Das Crown habe ich ja auch auf meiner Liste und weiß jetzt schonmal worauf ich beim Sound achten muss/kann.

Werde mal gezielt "Bela"uschen.
 

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