derspieler schrieb:
Also eins vorweg, ich mag ledzep wirklich sehr, aber was jeder fan wissen sollte ist, dass sie viele sachen nunmal geklaut haben (ohne die ursprünglichen künstler zu honorieren), das ist fakt.
hier ein paar beispiele:
Babe , I'm gonna leave you - wurde schon in einem anderen post genannt;
You shook me - Willie Dixon
Dazed and Confused - Zusammengerklaut aus einzelnen Yardbirds-Resten (als Page mit Beck noich dort spielte);
Black Mountain Side - Kopiert von einem Folk-Arrangement von Bert Jansch mit dem Titel Black Water Side
How many more times - von Eddie Phillips abgekupfert
----sind schon mal 5 von 9 songs ihres ersten albums----
Whole lotta love - Page hatn geilen riff daraus gemacht, das original ist aber immer noch von willie dixon
und moby dick hat für mich immer noch ähnlichkeit mit cream's toad was das prinzip "riff-langes drumsolo-riff-ende" angeht. das riff selber wurde aber etwa dreimal verwendet (leicht abgwandelt natürlich, aber die basis ist klar zu erkennen), nämlich einmal bei the ocean und dann bei the girl i loved she got long black weavy hair (auf der bbc-sessions).
wie gesagt, ledzep sind für mich eine DER besten bands, jedoch sollte man sich nichts vormachen, und einsehen, dass sie sehr viel geklaut haben
Alles richtig.
Bring it on Home = Sonny Boy Williamson
Whole lotta love = "Killing Floor" von Howling Wolf mit anderem Text, namlich Dixons "You need love"
In My time of Dying= Blind Willie Johnson
Nobody's fault but mine = Blind Willie Johnson
Und "Dazed and Confused" ist von einem New Yorker Songwriter namens John Holmes.
Gegen Coverversionen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Aber ein paar geänderte Details in der Spielweise zum Anlass zu nehmen, dem Komponisten seine Tantiemen vorzuenthalten. ... Das ist ganz dreister Diebstahl.
Moralisch waren die Jungs, speziell Page, ziemlich fragwürdig. "Nicht Kommerziell"? Ich lach mich tot. Page war und ist ein hundertzehnprozentiger Profi. Nicht nur handwerklich, sondern vor allem darin, das er immer mit seinem Können Kohle scheffeln wollte. Soviel wie geht. Das war von Anfang an das Ziel des Projekts "Led Zeppelin". Hat geklappt, würde ich sagen. Es sei ihnen gegönnt, verdient haben sie es sich. Nur: bitte nicht auf Kosten anderer Musiker.
Led Zeppelin war vermutlich die allererste Band, die ganz gezielt auf einen kommerziellen Zweck hin gecastet wurde - Page hat sich mit viel Überlegung über Monate hinweg seine Mitmusiker zusammengestellt: JPJones als Bassmann und Keyboarder, von dem er aus Studiotagen wusste, dass der als Arrangeur was auf dem Kasten hat, einen Haufen Instrumente beherrscht und auf den Punkt funktioniert, wenn er gebraucht wird. Ein hammergeiler Musiker - völlig unterschätzt. Bonham als Zirkuspferd und Antreiber, um die Leute vor der Bühne powermässig wegzupusten. Ein Sänger, auf den die Mädels fliegen. Steve Marriott war geplant, aber dessen Manager reagierte auf die Anfrage angeblich mit der Rückfrage, ob Page eigentlich der Meinung sei, dass man mit 10 gebrochenen Fingern auch Gitarre spielen könnte. Der Zufallsfund Plant war aber letztlich geiler, irgendwie.
Das Management - Grant und Cole - hatte ein sattes Vorstrafenregister und war wegen seiner Skrupellosigkeit bekannt. Von den Prügeleien, Verwüstungen und Tonnen von illegalen Substanzen, die Sie durch ihre Nasen und Venen gejagt haben, fangen wir mal gar nicht erst an. Touren mit eigenem Jet, Stadion-Konzerte, Groupie-Orgien, Rock'n'Roll-Dekadenz: haben sie erfunden.
Musikalisch gibt es aber, was Inspiration, Bedeutung, Können und Qualität und Vielfalt des Outputs angeht kaum eine Band, die ihnen gleichkommt. Die Beatles eventuell, sonst aber keiner.