Im Prinzip bin ich bei
@antipasti, wenn er schreibt, dass man nicht mit besserwisser-Vorschlägen kommen sollte, wenn explizit nach einer technischen Lösung gefragt wird, sondern auch bei technischen Lösungen bleiben. Aber gerade hier sieht man doch auch klar, dass eine technische Lösung kaum Aussicht auf Erfolg hat. Denke die meisten sind hier der Meinung, dass das Problem anders angegangen werden muss.
- sollte jeder, der singt, auch mit dem Umgang mit dem Mikrofon vertraut sein, und es entsprechend umsetzen, d.h. der richtige Abstand vom Mikrofon muss auch gelernt sein. Ich höre häufiger Sänger, die immer mit dem gleichen Abstand zum Mikro singen, egal ob sie gerade flüstern, oder ob sie schreien. Und was mich am misten nervt, dass sie bei Ansprachen so leise in's Mikro sprechen, dass sie niemand versteht
- muss der Monitorsound so sein, dass man die Verhältnisse kennt. In der Regel - individuelle Monitormixe vorausgesetzt - die eigene Stimme etwas lauter als die anderen, dessen man sich aber auch bewusst ist, und seine Stimme entsprechend anpasst. Hierfür muss auch Satzgesang geübt werden, so dass jeder auch ein Gefühl dafür bekommt, wie laut jede einzelne Stimme im Kontext sein muss.
@hack_meck hat mit seiner Behauptung:
In dem Augenblick wo die Background Sänger Druck raus nehmen - es also über ihre Stimme machen - müssten sie eigentlich etwas mehr Monitor bekommen. Sonst singen sie doch wieder lauter, um sich zu hören.
einen Denkfehler. Natürlich muss sich jeder gut hören, und jeder muss auch so viel Lautstärke-Spielraum haben, dass er variieren kann. Dass aber dann im Mix nachgeregelt wird, wenn man leiser oder lauter singt, ist ein unrealistischer Ansatz. Das kann a. niemand umsetzen, und b. verliert man dadurch auch das Gefühl für die korrekten Verhältnisse. Backgroundsänger nehmen auch nicht zwingend Druck raus. Es gibt durchaus Backingstimmen, die sehr laut gesungen werden müssen. Dann muss man in dem Moment den Abstand zum Mikro vergrößern, aber niemals nachregeln. Und genau das ist es, was der Sänger in seinem Monitor selber hören muss. Wenn ich mich nicht mehr höre, nur weil ich mich für Backgroundgesang etwas zurücknehme, stimmt was mit meinem Monitormix nicht.
Der Ansatz einem FOH'ler eine Liste der Songs mit entsprechenden Infos zu geben, ist schon ein guter Ansatz, weil der dann ggf. auch korrigieren kann, was die Musiker auf der Bühne vielleicht nicht unbedingt hinbekommen. aber wenn's ein fremder Mixer ist, sollte man sich auf das nötigste beschränken, z.B. 1. Song xy->LeadVocals = Franz -> Backings = Claudia, Roland, 2. Song ->Lead Vocals = Claudia -> Backings, Franz, Roland etc. - das sollte jeder Mischer verstehen und umsetzen können.
In Song xy bei 2:20 singt Roland in den Backings besonders laut, Pegel reduzieren - klappt genauso wenig, wie die Info, dass im Song yz bei 1:50 ein Gitarrensolo kommt. Darüber brauchen wir sicher nicht zu diskutieren.
Guten Mischern kann man sogar zusätzliche Infos dazupacken, wie z.B. bei Song xy bitte ein Delay von 1,4 sec auf die LeadVocals, oder in Song yz viel Hall auf das Saxofon geben.
Aber am besten ist es sicher ohne Frage, wenn die Sänger die Lautstärkeverhältnisse ohne externes Eingreifen selber auf die Reihe bekommen, weil sie es geübt haben. Wenn man erst einmal versucht mit technischen Krücken umzusetzen, werden sie das nie lernen.