Ja, aber wenn wir hier über Headroom eines Röhrenverstärkers reden muss man bedenken, dass der Röhrenverstärker 200 Watt absolut clean wiedergibt. Und das Problem mit Clipping so nicht auftreten wird. Der Mywatt lässt mit seinen 200Watt einiges andere von der Lautstärke alt aus sehen, da er maximal bis ca. 350 Watt leistet. Das führt mit dem Fakt, dass er lange clean bleibt dazu, dass man gefühlt eben doch weider genug Headroom hat.
Und ja: Er hat eine unfassbare Dynamik, auch wenn er aufgedreht ist
Solange ich die 350 Watt nicht selbst gemessen habe glaube ich da rein gar nichts!
Man muss den Begriff "kurzzeitig" vielleicht auch etwas genauer definieren was es tatsächlich ist.
Bedeudet "kurzzeitig" dass ich die Leistung für ein oder zwei Takte des Spielens zur Verfügung habe, oder bedeutet es doch etwas anderes.
Meines Wissens bezeichnet man damit die Leistung die eine Endstufe in einem hohen extrem kurzzeitigen Peak für ein oder zwei Millisekunden liefern kann.
Da kann aber jede Endstufe dann etwas mehr wenn man das zu grunde legt.
Von einer Reserve die nur 1 Millisekunde zur Verfügung steht hat man zudem nicht wirklich viel.
Die höchste Leistungsreserve benötigt das Instrument Bass in den tiefen Tönen E oder B.
Im Moment des Attack enstehen zudem sehr tieffrequente transiente Anteile die, im Gegensatz dann zum eingeschwungenen Ton, enorm viel Reserve benötigen.
Geht man mal nur von der Grundwelle des tiefen E mit ca. 40 Hz aus,
dann müsste der Amp die hohe Reserve für bereits ca. 25 Millisekunden, für eine volle Schwingung, zur Verfügung stellen können.
Und das kann er definitiv nicht!
Wenn ich soclhe Leistungs-Betrachtungen wie oben bei meinem 300 Watt SVT zu grunde legen würde dann würde der Amp womöglich zum 500 Watt Monster mutieren,
das ist einfach quark, jenseits jeglicher realistischer Betrachtungen.
Bei Gitten mag die Betrachtung vielleicht etwas besser funktionieren, die spielen im Frequenzseltrum eine ganze Oktave höher
Aber selbst bei Gitten würde ich da die Kirche im Dorf lassen wollen wo sie hingehört,
und nicht auf irgendeine hohe Bergspitze in den Alpen setzen wollen....
edit:
es ist schon ewig her, ich habe mal eine Leistungsmessung an einem 150 Watt Transistor-Amp vorgenommen weil ich wissen wollte was der von sich gibt wenn die Endstufe volles Brett zerrt.
Das Ergebnis war schon erstaunlich,
volles Brett aufgerissen, mit dem Instrument Bass gefüttert, kamen aus dem Teil dann tatsächlich ca. 300 Watt raus.
Angenommen ich mache folgende Betrachtung:
wenn der höchste kurze Peak im Moment des Attack clippt dann hört das Ohr ja noch keine Zerrung, dann dafür, für kurze Clippings, ist das Ohr viel zu träge und taub!
wenn ich die Messung mit einem reinrassigen 1kHz Rechteckburst wiederhole komme ich ziemlich sicher ebenfalls wieder auf fast die doppelte Leistung, erga knapp 300 Watt.
Jetzt definiere ich ganz einfach folgendes für den 150 Watt Amp:
...kurzzeitig kann der Amp 270 Watt
Das ist aber auch wieder qauark, weil um das Signal so arg zu verbiegen dass der höchste Peak dem Rechteckimpuls ähnlich wird muss ich den ganzen Amp derart weit aufreissen dass es insgesamt sehr sehr deutlich und sehr arg zerrt.
Overdrive-Sound wäre die Folge!
Ergo, solange ich die 370 Watt des Hiwatt Amp nicht selbst gemessen habe glaube ich da erstmal rein gar nichts!