Lauten-Userthread

  • Ersteller Uschaurischuum
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ich denke, die 11huntert Teuronen sind nicht zu viel, wenn man zum Schluß ein Instrument hat, was auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ich glaube auch, daß sich auf Dauer Instrumente, wie die Lauten von Folkfriends, durchsetzen werden. Mein Ressort sind ja eher die antiken Gitarrenlaute und hier gibt es eine eindeutige Tendenz: das zur Verfügung stehende / am Markt erhältliche Material wird mittlerweile immer schlechter. Wer eine wirklich gute Gitarrenlaute hat, der gibt sie entweder gar nicht her, oder nur für viel, viel Geld. Vielleicht liegt es auch daran, daß meine eigenen Ansprüche an ein solches Instrument ja genauso dynamisch sind, wie die Euren....
 
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Eine Alternative wären da noch die in den letzten Jahrzehnten hergestellten Lauten aus dem Vogtland. ich kann zwar nicht beurteilen, in was die für einem Zustand waren, habe jedoch gesehen, dass die bei Ebay für viel zu wenig Geld den Besitzer wechselten.
Schaut mal, was diese Neue von Günther Penzel kostet: http://www.musik-thoss.de/product_info.php?products_id=782

sie ist ein wenig aufwendiger verziert als meine eigene Laute von Günther Penzel (Bj.1981). Trotzdem lässt sich feststellen, dass der Neuwert eines solchen Instrumentes in den vergangenen 30 Jahren ungefähr 7-mal so hoch geworden ist. Da ist es geradezu lächerlich, wenn so eine Penzel-Laute in der Bucht für 250 Euro den Besitzer wechselt...

Vielleicht würde ja diese hier jemandem gefallen: http://www.musik-thoss.de/product_info.php?cPath=36_70_143&products_id=783
 
Mein lieber Schildnöck....

.....die Penzel- Laute vom Thoss ist sicherlich ein weitgehend handgefertigtes Unikat und eine gewisse Summe Geld wert. Der Korpus ist in Form und Proportionen ungewöhnlich, die aufwändigen Applikationen (Steg, Rosette, Kopfplatte ) sind entweder gute Nachfertigungen, oder eventuell auch "Lagerbestände" wirklich alter Teile. Jedenfalls ist sie schön gemacht.
Die Flachbauchlaute - egal ob da jetzt Goethe's Gartenhaus eingeklebt ist oder sonst eine Motivrosette - ist ein ganz normales Verlegerinstrument, wenn ich mich nicht irre. Vielleicht wurde sie ein wenig aufgepeppt, die f-Löcher sind jedenfalls klanglicher Schwachsinn, zumindest nach meiner laienhaften Meinung. Ich will hier niemandem in die Quere kommen, aber die Firma Thoss hat diese beiden Lauten schon recht lange im Angebot und ich glaube, ich weiß auch warum.....

Wer meine Broschüre "Wissenswertes über die Gitarrenlaute" aufmerksam gelesen hat, dem ist sicher auch nicht entgangen, daß ich der Meinung bin, daß gerade die etwas höherwertigen Nachkriegslauten preislich absolut unterbewertet sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn man die Instrumente wirklich spielen will. Ich hatte letztes Jahr eine Laute von Höffner aus den 60ern, die hab ich für lächerliche 300,--€ hergegeben. Aus Platzgründen. Das Ding war klanglich genial und spielte sich wie Butter. Diese Lauten sind allerdings rar. Ich hab jetzt eine aus Markneukirchen reinbekommen - ca 50er Jahre - die macht auch einen guten Eindruck. Optisch jedenfalls. Mal schaun, wie sie klanglich wird. So um Weihnachten herum weiß ich mehr.......

Du hast übrigens völlig recht: die wenigen wirklich guten Gitarrenlauten in der Bucht gehen meistens für relativ kleines Geld weg. ich wundere mich manchmal, wenn ein vom Verkäufer in den Himmel gelobtes Wrack für einen satten Hunnie den Besitzer wechselt und eine hochwertige Penzel zwei Reihen weiter bringt gerade einmal das doppelte - aber das ist vielleicht der Zeitgeist - Geiz ist........ naja manchmal ziemlich doof, finde ich.

Ich nutze jetzt nochmal die Gunst der Stunde: meine Infobroschüre "Wissenswertes über die Gitarrenlaute" gibt's auf Wunsch kostenlos per Mail. Einfach Kontakt aufnehmen mit ellute123@googlemail.com
 
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So, nach fast schon einer unendlich scheinenden Zeit ist meine Theorbe endlich fertig geworden :)
Nach einem guten Dreivierteljahr steht sie nun zwischen meinen anderen,
die Giraffen-Gitarre :p
Aber seht selbst:

Fertig2.jpg
[es kommt zwar nicht so rüber, aber von Kopf bis Muschel ist das Ding ganz genau einen Kopf größer
wie ein Thunderbird :eek: Im Moment ist das Spielen daher aufgrund der Kopflastigkeit jedes Mal noch
eine kleine Anstrengung :D]

Ich kann es kaum abwarten, endlich mein Notenbüchlein zu bekommen...
Dann wird das Ding erstmal richtig eingeweiht ;)

MfG
 
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So, nach fast schon einer unendlich scheinenden Zeit ist meine Theorbe endlich fertig geworden :)

.......aber von Kopf bis Muschel ist das Ding ganz genau einen Kopf größer
wie ein Thunderbird....

Ein sehr schönes Instrument, viel Freude damit!
Neulich habe ich mir erst ein Video angesehen, wo jemand eine extrem lange Theorbe gespielt hat...da wurde mir bewusst, dass der Musiker das Instrument zum Stimmen aus der Hand nehmen muss, weil er aus der Spielposition gar nicht an alle Wirbel rankommt. So extrem ist das bei deiner Theorbe noch nicht, oder doch?
 
Hi,

vielen Dank, sie ist mMn auch gut gelungen ;)
Und: ja, auch ich muss das Ding aus der Spielposition nehmen, um
die Bordune zu stimmen. Mein Arm ist leider etwas zu kurz, als dass
ich an den Schwan rankommen würde :redface:
Aber so extrem lang ist meine nicht. Es existieren Lauten, die sind gut
über 2m lang, meine ist im Halter "nur" etwa so groß wie ich :D

MfG
 
Diese Laute ist schon recht lang, ein typisches Beispiel für ein Instrument, das aus der Spielposition raus nicht gestimmt werden kann. Übrigens ein sehr schönes Video!

 
Die Kopflastigkeit wird mit "speziellen" Gurten gelöst.Die Gurte sind so Konzipert,dass sich ein Überstand nach dem Befestigen am Endknopf öder Öse ergibt und auf diesen Überstand setzt man sich.Das Gewicht wird dann durch die strammen Bäckchen getragen^^.
 
Hi,

falls du dich auf meinen Beitrag beziehst:
so einen Gurt habe ich mir natürlich schon zu Beginn geschneidert, anders wäre das gar nicht zu ertragen ;)
Da wäre einem der Arm ja schon beim Stimmen abgefallen :rofl:
Dennoch geht das Gewicht des Halses schon ein gutes Stück auf die linke Schulter bzw. die Nackenmuskulatur :redface:

mfG
 
Um den Thread hier mit etwas mehr Leben zu füllen, möchte ich mal meine
neueste Kreation zeigen:) Heute erst besaitet und ein wenig malträtiert;)
Laute_fertig.jpg
Neben meiner kleinen Theorbe brauchte ich unbedingt noch etwas kompakteres, transprtableres und
anders klingendes, kurzum einfach noch ein zweites Instrument:D (jaja, GAS meets DIY...)
Nach der Erkenntnis, dass 14 Chöre nicht zielführend sind, habe ich auf 12 "downgegraded"
und bin bisher keinen Einschränkungen begegnet.
Was allerdings bei der Zahl der Saiten fehlt, macht die Mensur wieder wett, daher habe ich
nochmal 10cm dazugepackt und finde, die 70cm (Griffbrett-) Mensur geben einen
"durchsetzungsstärkeren" Sound. Kann mir aber vielleicht nur so vorkommen:p

Jetzt aber bitte wieder jemand anderes:) Ihr spielt doch bestimmt nicht alle im "stillen Kämmerlein",
ich würde gerne wieder ein tolles Lauten-Video sehen, das ist immer was spezielles;)

MfG
 
Wie jetzt? Keine aktiven Lautenisten mehr, die was zeigen wollen? :p
Dann hab ich wieder was von mir:

Ich muss zugeben: meine Spiel"künste" sind rudimentär, aber ich arbeite immerwährend daran.
Selbstreflektion soll ja der erste Schritt sein...:D

MfG
 
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Hey, da ihr alle ja gerade so voll im Thema seid, ich suche einen Lautenbauer, möglichst in Deutschland und sollte Instrumente unter 1000€ anbieten! Kann mir jemand eine Adresse empfehlen, am Besten mit eigenen Erfahrungen?
Gedacht ist die Laute vor allem für Mittelaltermärkte, falls diese Information irgendeine Relevanz haben sollte.

Liebe Grüße,
Mygeen
 
..... ich suche einen Lautenbauer, möglichst in Deutschland und sollte Instrumente unter 1000€ anbieten! .....

hallo mygeen. Ich würde mal sagen, das geht nicht, das gibt es nicht!
Wenn du eine Laute für unter tausend Euro suchst, dann durchsuche doch mal das Angebot von Folkfriends
http://folkfriends.com/shop/showprodlist.php?grp=22 und das von Thomann. Dort findest du auch in Osteuropa hergestellte Lauten, die preislich in diesem Rahmen liegen.
 
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Ich hab wieder etwas Neues ;)
Diesmal nicht selbstgebastelt, sondern echt vintage gekauft:

Gesamt.jpg
Eine Wandervogellaute, wie sie im Buche steht, die Mensur beträgt 61cm.
Leider ist nirgends ein konkreter Hersteller gekennzeichnet, sieht aber stark nach "Osten" aus.

Kopf.jpg
Der "Standard"-Kopf, gefällt mir ausgesprochen gut, besser als irgendein Engelsköpfchen aus fernöstlicher Produktion :p

Muschel.jpg
Hier sieht man aber auch deutliche Zeichen der Zeit:
hier und da schaut zwischen den Kratzern ein Stück Lack durch und ein paar Risse wurden auch schon ausgebessert.
Doch ich bin überzeugt, das hält erstmal für ein Weilchen ;)

Und ein kleines Klangbeispiel habe ich auch noch:


MfG
 
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Ja, ich finde sie aber beide toll ;) Obwohl, deine ist vielleicht ein bisschen dekorativer :p
Leider war bei meiner nur noch ein originaler Stegpin dabei... Da möchte ich mich nochmal einen Nachmittag
an die Drehmaschine stellen und etwas schöneres als die einfachen Stöckchen basteln, die gerade drin sind.
Aber: gut Ding will Weile haben, vorerst reicht's :whistle:

MfG
 
... au ja - so eine, nur in etwas kaputt (Späne im Rücken sind z.T. gebrochen, Stegornamente nur noch unvollständig) hat meine Frau gerade aus dem Müllcontainer gefischt. Sie lässt sich in den ersten 5-7 Bünden ok spielen; bis zur Oktave hin wird's unsauber, aber dies würde ich gerne mal mit neuen Saiten ausprobieren. Die Rosette ist etwas anders, der Kopf ziemlich identisch zu dem von TheByte, auch die Stegornamente setzen unten an.

Ich weiß noch nicht genau, was ich damit mache. Eine Reparatur beim Gitarrenbauer dürfte den Zeit- und Nutzwert übersteigen (wenn Laute, dann richtig;-), aber vermutlich kann man von außen kaum vernünftig reparieren. Leider hat die Rosette keinen Schraubverschluss;-) Erstmal Ballistol an die Mechaniken und neue Saiten drauf.
 
Ich würde gerne wissen ob die Spieltechnik bei einer Gitarrenlaute mit 6 Saiten gleich ist wie bei einer Akustik bzw. Konzertgitarre? Oder ist die Spieltechnik komplett anders und muss schon erlernt werden?
 
Hallo, MetRitter,

Ja, bei der Wandervogellaute/deutschen Laute/Gitarrenlaute kannst du einfach die Augen zu machen und so tun, als hättest du eine spanische bzw. Konzertgitarre in den Händen. Lediglich die Form des Korpus verrät sie!
Allerdings ist der Hals der Laute nur 9 Bünde lang - wenn du es gewohnt bist, die Gitarre bis über den 12. Bund hinaus zu greifen, kann es etwas unhandlich werden!
Die Spielhaltung ist analog der klassischen Gitarre: die untere Kante auf dem linken Oberschenkel (also anders als die Westerngitarre). Die Teile haben meist (immer?) Knöpfe für einen Gurt, sind also auch gut im Stehen zu spielen. Nach meiner Erfahrung empfiehlt es sich, auch im Sitzen den Gurt umzulegen - sonst rutscht der abgerundete Korpus gerne weg.

Für mich ist die Wandervogellaute im Grunde - wie wahrscheinlich für die Wandervögel selbst - eine Gitarre mit historisiernder Optik. Als ich mal z.B. Bühnenmusik für ein Shakespeare-Komödie gespielt habe, nahm ich selbstverständlich die Laute statt der Gitarre, weil jene besser zum Kostüm passte! Allerdings geht das Timbre der Gitarrenlaute schon ein wenig in Richtung Renaissancelaute, und man kann dieses Timbre auch gezielt herausspielen.

Hoffentlich hilft das!

Cheers,
Jed
 
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Danke Jed, das hat mir geholfen. :great:
 

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