Lauten-Userthread

  • Ersteller Uschaurischuum
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Interessante Seite, die mich gestern ein paar Stunden gefesselt hat. Viele interessante Instrumente gibt's da und auch Lauten zu doch recht guten Preisen. Laute mit massiver Decke für 600€ ist ein akzeptabler Preis:
http://www.folkfriends.com/lauten.htm

Danke für diesen Tipp, in der Tat ein interessanter Anbieter. Die vorgestellte Laute hat übriges das Schallloch eher in Stegnähe, dadurch konnte das Griffbrett etwas verlängert werden. Das habe ich schon mal bei einer osteuropäischen Sechssaitigen gesehen. Klingt jedenfalls "lautig"

Die in diesem Thread vorgestellten Instrumente sind allesamt sogenannte "Bastard-Lauten" bzw. Gitarren-Lauten". Die haben mit einer Laute so gut wie nichts gemein, außer den runden Bauch vielleicht...
...Gitarren-Lauten sind in den 20er Jahren des 20. Jh. aus der Wandervogelbewegung entstanden. Darmsaiten zu verwenden ist daher absoluter Unfug, zudem würden sie auch kaum klingen bzw. sehr schnell reißen, da die Saitenspannung einer Gitarrenlaute um einiges höher ist, als bei einer Mittelalter- oder Renaissance Laute...
Ich widerspreche: Auch wenn die Gitarrenlaute streng genommen keine richtige Laute ist, hat sie doch eine deutlich andere Klangcharakteristik als eine Gitarre, und sie kann für einen nichtakademischen Musiker durchaus eine befriedigende Lösung darstellen, wenn es darum geht, mittelalterlich anmutende Einlagen in die Musik aufzunehmen, und für deutschen Folk aus der Wandervogelepoche ist sie eben das authentische Instrument schlechthin.
Sollte jemand Interesse an einer Naturbesaitung haben, müsste sich derjenige selbstverständlich auf die Suche nach einer speziell für dieses Instrument hergestellte Saite machen, und im Fall des Falles eher auf Gitarrensaiten ausweichen. Ich habe schon einmal gesagt, dass dies mir persönlich kein wichtiges Anliegen ist, hätte aber selbstverständlich Interesse am Ausgang des Experimentes!

Hier noch ein recht flotter Lautengitarrist mit einem Scherzo von Leonardo da Vinci. Seine Laute klingt in der Tag sehr weich und gitarrenhaft, und er unterstützt dies noch durch eine Anschlagstechnik nahe der Saitenmitte:

http://youtube.com/watch?v=2l4iZVJK74g
 
Dann will ich mal meinen Schatz vorstellen:
Die Lautengitarre habe ich vor vielen Jahren auf dem Musikerflohmarkt in Ibbenbüren für 60 DM erstanden und wieder aufgemöbelt. Das besondere an diesem Stück sind die gekehlten Bünde, auf Neudeutsch "scalloped" genannt. Leider fehlen mir Hinweise auf den Hersteller. Ich habe Augustine low-tension-Saiten aufgezogen welche der Laute einen wunderbar weichen Klang verleihen.

Auf den dritten Bild seht ihr eine Mandoline in Lautenform, leider ist sie total zerstört und nur noch zu Deko-Zwecken zu gebrauchen.
 

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Ich spiele auch seit jetzt etwa 2 Jahren Laute. Dazu gekommen bin ich durch ein Ensemble an unserer Schule, dass sich mit Renaissancemusik beschäftigt (nichts großes, wir sind meistens 5 Leute). Deshalb gehört die Laute auch nicht mir, sondern der Schule. Ist aber ein nettes Teil. Ein Nachbau einer Renaissance-Laute. 8 chörig, also insgesamt 15 Saiten. Zuerst habe ich nur einzelne Stimmen im Ensemble gespielt. So langsam versuche ich mich aber an Renaissancestücken für Laute solo oder mit Gesangsstimme, was sich nicht immer als ganz so einfach entpuppt. Mein größtes Problem zur Zeit ist die Lautentabulatur ;-)

Gruß
 
Ich spiele auch seit jetzt etwa 2 Jahren Laute. Dazu gekommen bin ich durch ein Ensemble an unserer Schule, dass sich mit Renaissancemusik beschäftigt (nichts großes, wir sind meistens 5 Leute). Deshalb gehört die Laute auch nicht mir, sondern der Schule. Ist aber ein nettes Teil. Ein Nachbau einer Renaissance-Laute. 8 chörig, also insgesamt 15 Saiten. Zuerst habe ich nur einzelne Stimmen im Ensemble gespielt. So langsam versuche ich mich aber an Renaissancestücken für Laute solo oder mit Gesangsstimme, was sich nicht immer als ganz so einfach entpuppt. Mein größtes Problem zur Zeit ist die Lautentabulatur ;-)
Gruß

Hallo, und ein etwas verspätetes Willkommen an diesem Ort. Das hört sich ja interessant an, du bist einer der wenigen hier, die eine "richtige" Laute spielen. Magst du Bilder posten, oder vielleicht sogar eine Hörprobe(?), euer Projekt macht mich nämlich mächtig neugierig!
Grüße, Dieter
 
Jetzt ist der Lauten Userthread also bei den "sonstigen" Saiteninstrumenten - vielen Dank für die Verschiebung, Akuarius :great: Dieser Umzug war mir als Threaderöffner ein Anliegen, weil ich mehrmals erlebte, wie Nachfragen zur Laute an diesem Ort kamen. Klar sprach auch etwas für das Beisammensein bei den Gitarren, nämlich, dass fast alle Lautenisten hier eine Gitarrenlaute besitzen und spielen, und eine Gitarrenlaute ist eben auch eine besondere Art von Gitarre - Trotzdem denke ich entpricht der jetzige Ort des Threads irgendwie eher der allgemeinen Logik und einer gewissen Ordnung :rolleyes:

Jetzt fehlt nur noch ein neuer Beitrag, deshalb die Frage: was machen denn eure guten Lutis zur Zeit so??

Grüße, Dieter
 
Mal so am Rande - da die Zupfinstrumente ja jetzt auch im A-Gitarren-Bereich sind, wäre es da nicht eher logisch, das Thema wieder zu den User-Threads zu verschieben? Hier geht's wieder unter und das war doch einer der Gründe für den User-Thread-Bereich, dass die eben nicht wieder untergehen.
 
Hey ihr Lauten ;-)
Ich hab jetzt die Tage mit meinem Großvater die alte Gitarrenlaute meiner Großmutter (Dürfte ca 100 Jahre alt sein, da sie sie auch schon in ihrer Jugend von ihrer Tante geerbt hat)
restauriert.
Der Korpus war gerissen (haben wir geklebt), außerdem war er sehr stark verkratzt. Wir haben letztendlich das ganze Instrument abgeschliffen und mit Leinöl geölt. (sieht wie ich find sehr cool aus)
Außerdem war die Schnecke abgebrochen. Wir haben dort dann den Teil abgesägt und ein "Replacement" gebastelt.
Leider ist das gute Stück nicht bundrein und von daher nur bis zum 4. Bund spielbar.
Bilder kommen die Tage ;-)
 
@Jiko: ich stimme dir zu, schreib doch Bernd (Akquarius) mal eine PM deswegen.
 
Wo ihr Recht habt, habt ihr einfach recht - meine Bitte zur Verschiebung des Threads war wohl keine so gute Idee. Andererseits wird es wohl mit der Zeit noch andere Userthreads für sonstige Saiteninstrumente geben, dann müssten die eigentlich alle zu den Gitarren-Usertheads, oder?
 
Hey ihr Lauten ;-)
)

Aloha Rosso,
willkommen im Lauten Thread, es freut mich immer wieder, wenn jemand so ein Instrument flott gemacht hat, und ich bin schon gespannt auf die Bilder!!
Du scheinst Hendrix zu mögen. Ich möchte schon lange mal eine barocke Version von "Little Wing" ausarbeiten, im Kopf habe ich das durchaus, bloß leider noch nicht auf den Saiten.

Keep on (ba)rocking, Dieter
 
Info für Euch: ich hab den Thread mal gepinnt, zwecks Übersichtlichkeit.
 
Thx, Bernd :great:
 
Hallo Lautenuser, nach dem mich Peter55 an diesen Thread hier erinnert hat, möchte ich hier mal kurz meine Laute vorstellen.

Es handelt sich um ein Erbstück das ungefähr um 1920 bis 1935 gebaut wurde (wenn meine Oma da recht hatte). Ich habe die Laute nach dem Tod meines Vaters geerbt, der hat sie von meiner Oma geerbt und die wiederum hat sie von ihrer Schwester geerbt die schon mit 20 Jahren an einem Hirnschlag starb.
Das gute Stück verbrachte viele Jahrzente auf Dachböden und wurde leider das eine oder andere mal Opfer von spielenden Kindern (leider gehöre ich auch dazu) und ist auch etwas mitgenommen. Am Korpus hat sie einen Riss, das Holz sieht im Allgemeinen etwas mitgenommen aus, die Bundstäbchen sind rostig, fehlen oder sind schief und einer der Pins ist halb abgebrochen. Ansonsten fehlt der alten Dame nichts (als ob das nicht schon genug wäre).
Für mich hat die Laute Aufgrund der Tatsache das ich sie eng mit meiner Ahnenlinie verbinde(und das mittlerweile alle Vorbesitzer tot sind) einen hohen ideellen Wert und irgendwann werde ich Sie wohl auch restaurieren lassen, um wieder auf ihr spielen zu können. Doch im Moment studiere ich und die Kosten dürften schon gut im dreistelligen Bereich liegen, so jedenfalls meine Schätzung. Bis ich das nötige Geld mal locker habe hängt sie über meinem Bett an der Wand und dient mir als wunderschöne Wanddekoration

Anbei einmal ein Bild der Laute an meiner Gitarrenwand und ein Bild vom gesprungenen Korpus so wie der Seitenlage am Hals (bis eben hielt ich das für abnormal, habe mir von Peter55 aber sagen lassen das gehört so.)
 

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Die Beschädigungen, die du da beschreibst sind wohl sehr typisch für alte Lauten aus dieser Zeit.

Auch bei meiner fehlten Teile der Bünde (auf der Decke sind noch welche aus Holz aufgeklebt), der Korpus war an mehreren Stellen gerissen und sogar die Zarge war eingedrückt. Ein Gitarrenbauer hat mir das aber "damals" recht günstig gerichtet und so ist sie immerhin wieder bespielbar geworden - wenn auch bei einer sehr hohen Saitenlage, aber das habe ich jetzt schon bei mehreren Lauten aus dieser Zeit so gesehen.
 
...Auch bei meiner fehlten Teile der Bünde (auf der Decke sind noch welche aus Holz aufgeklebt)...

Hallo Lautenfreunde!

...nur damit es zu keinem Missverständnis kommt, möchte ich hier anmerken, dass die aufgeleimten Bünde auf der Decke bei der Gitarrenlaute in vielen Fällen sozusagen "serienmäßig", also bauart bedingt normal sind. Bei meinem Instrument zeigen sich an dieser Stelle nach rund 25 Jahren erste Verschleißerscheinungen, eine Weile lang wird es aber noch gehen ;)

Grüße, Dieter
 
Ich habe jetzt vor wenigen Tagen mal die Laute meiner Oma gesehen und in der Hand gehabt.
Der Zustand ist erstaunlich gut - die Brücke (mit Bridge Pins :D) war mal ab und wurde wieder angeleimt (Nicht optisch schön, aber praktisch und stabil), die Saitenlage hat mich sehr überrascht - die war richtig niedrig. Die Saiten waren lange nicht gewechselt worden, die Mechaniken sind original und sehen gut aus, das Griffbrett ist scalloped, was mich erstmal überrascht hat - meine Oma hat sie von einem "Onkel" (obwohl sie nicht verwandt waren, eher ein Freund vom Vater oder so) geschenkt bekommen, weil dieser den Hals zu schmal fand (Sattelbreite würde ich auf 45mm schätzen, absolut in Ordnung). Da müsste eigentlich nur neue Saiten bekommen und es wäre ein top Instrument.


EDIT: Ich bin immernoch dafür, den Thread in die User-Threads zu verschieben. Dieser Unterbereich gehört ja auch jetzt in diese Gegend.
 
Liebe (Wander-)Lautenspieler

Ich bin froh, dass ich endlich mal etwas im Internet gefunden über die Wanderlaute. Gestern habe ich in einem Auktionshaus eine Wanderlaute gesehen, die ich nächster Woche wahrscheinlich um den Rufpreis - insgesamt etwa € 150,-- - kaufen kann. Es handelt sich um eine böhmische Wanderlaute, die etwa 100 Jahre alt ist. Sie schaut sehr schön aus und auch ihr Klang scheint mir nicht schlecht. Leider habe ich nicht wirlich Gelegenheit gehabt richtig auf ihr zu spielen.
Ich habe in einem Buch über die Geschichte der Gitarre schon etwas über Wanderlauten gelesen und weiß also schon einiges. Etwa dass es keine richtige Laute ist, die Stimmung wie eine Gitarre ist, und sie hauptsächlich im Rahmen der Wandervogelbewegung aufgekommen ist.

Mein Hauptinstrument ist das Klavier, Gitarre ist Zweitinstrument und daneben singe ich noch. Ich habe deswegen nicht die Absicht wirklich ein neues Instrument zu lernen, aber wenn ich es einfach wie eine Gitarre spielen kann, scheint er mir schon reizvoll es hin und wieder nebenbei zu spielen. Und bei dem Preis könnte ich schon ein Risiko nehmen.

Ich hätte aber einige Fragen an Leute, die schon Erfahrung mit dem Instrument haben:

1) Gibt es einen Unterschied zum Spiel auf der Gitarre?
2) Wie zufrieden seid ihr über den Klang? Es muss für mich ja keine richtige Laute sein, es richtig mir schon wenn es lautenmäßig klingt?
3) Gehen die Wanderlauten leicht kaputt? Manche Sachen, die ich bisher gelesen habe, weckte den Eindruck als ob das ganze Instrument eigentlich eine Fehlkonstruktion ist.
4) Kann man normale Gitarrensaiten verwenden, und wenn nicht: ist es schwer die passenden Saiten zu bekommen.

Ich würde mich über Reaktionen freuen!
 
Hi Michael,

- die Hälse der Gitarrenlauten sind meist etwas schmäler als eine herkömmliche Konzertgitarre - daher hat man mit "dicken Fingern" vllt. etwas Probleme.

- Ich kann nur von Klang meiner Laute berichten, der allerdings durch die restaurierte Decke und die Zargen sicher nicht mehr so klingt wie eine unbeschädigte. Im allgemeinen klingen die Gitarrenlauten etwas leiser, bedeckter als eine Konzertgitarre und sind in den Bässen schwächer.

- Instrumente aus Holz mit geleimten Verbindungen, die unter Spannung stehen, können nun mal bei unsachgemäßer Behandlung kaputt gehen. Da die meisten Gitarrenlauten aber auch schon an die 100 Jahre auf dem Buckel haben, kann man die Haltbarkeit schlecht mit Gitarren vergleichen, die erst 20, 30 oder vllt. sogar 50 Jahre alt sind.

- du kannst ganz normale Saiten für die Konzertgitarre (Nylonstrings) verwenden.
 
Hallo Peter

Vielen Dank für deine schnelle Reaktion! Mich würde noch interessieren, ob du meinst, dass dein Instrument wie eine richtige Laute klingt. Und wie oft und was Stücke spielst du auf ihr? Die Wanderlaute, die ich im Vizier hat momentan Metallseiten. Nylonsaiten wären mir eigentlich lieber, aber ich frage mich, ob das einen großen Einfluß auf den Klang hat, und ob vielleicht die Spannung bei einer Wanderlaute größer ist als bei einer Gitarre. So weit ich beurteilen kann, ist das Instrument in einem sehr guten Zustand.

LG von Michael
 
Was verstehst du denn unter einer "richtigen Laute"? Die Familie der Lauten umfasst Instrumente sehr unterschiedlicher Bauweise: http://images.google.de/images?rls=ig&hl=de&source=hp&q=laute&gbv=2&aq=f&oq=
Da gibt es von 6 - 15 Saiten die diversesten Besaitungen, gerader Hals, Knickhals, zusätzliche Bordunsaiten etc.

Nylonsaiten halte ich für die beste Besaitung dieser Instrumente, es schont die Hals-Korpus-Verbindung und auch die Finger, da die Saitenlagen meist deutlich höher sind als bei "normalen" Gitarren.

Ich spiele auf meiner - aufgrund der etwas hohen Saitenlage - recht selten. Ich habe sie manchmal als "Ausstattungsinstrument" dabei, wenn es ein Lied im Repertoire mal erlaubt, eine Laute einzusetzen.
Ich habe sie eigentl. nur gekauft, weil ich damals dachte für 30,- DM kann man nicht viel falsch machen ;) Die Restauration hat ja dann glücklicherweise ein durchaus bespielbares Instrument ergeben.
 

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