Daher würde mich interessieren was es da für Meinungen gibt, also zum Thema gemeinsamem ähnlichen Spielniveau und Ambititonen im Sinne von musikalischem Anspruch.
Denke da liegen doch oftmals die Begrenzungen gerade in Bezug auf Zufriedenheit und Spielspass.
Ich lass gerade die Drummer in meiner Band in meinem Kopf Revue passieren...
Mit dem ersten haben wir es ziemlich lange ausgehalten. Ein Grundproblem war das Timing. Da haben wir lange im Proberaum mit Klick über die PA geübt, das hat zugegebenerweise nicht nur ihm geholfen, sein Timing zu verbessern. Nichtsdestotrotz ist er im großen auf seinem spielerischen Level stehen geblieben, was uns dann irgendwann so genervt hat, weil es uns als Band ausgebremst hat.
Der nächste Drummer hat deutlich besser gegroovt, aber das Gastspiel war nur von kurzer Dauer, weil es menschlich einfach nicht gepasst hat. Die Kritikfähigkeit war gleich null, konstruktive Ideen und Vorschläge, wenn uns etwas an seinem Spiel nicht gefallen hat, hat er gleich im Keim erstickt. Auch Ideen, nach Klick zu spielen, wo wir mit dem letzten Drummer schon gute Erfahrungen gemacht hatten, lehnte er kategorisch ab, war nicht einmal bereit, es zu probieren.
Beim nächsten Drummer hat dann alles gepasst. Wenn irgendetwas nicht klappt, kann man es äußern, er nimmt Vorschläge an, versucht auch unsere Vorstellungen zu berücksichtigen, und so kommen wir gut miteinander aus.
Mit Sängerinnen haben wir da immer schon größere Probleme. Bei der ersten hat es zeitlich nicht gepasst, da waren andere Dinge für sie wichtiger. Mit der nächsten haben wir viel an ihrer Stimme, Intonation und am Timing gearbeitet. Sie war aber auch offen für Kritik, und menschlich hat es so gut gepasst, dass wir auch bereit waren, Defizite zu akzeptieren und daran zu arbeiten. Sie hat irgendwann dann selber festgestellt, dass sie kürzer treten will, und wir haben uns in Frieden getrennt.
Die nächste hatte auch nur ein kurzes Gastspiel, da waren dann Gegebenheiten der Ausschlag zur Trennung, die ich hier nicht nennen will.
Die letzte hätte vielleicht Potential haben können, auch wenn es wieder viel Arbeit bedeutet hätte. Hier scheiterte es daran, dass sie die Prioritäten für Proben nicht annähernd so gesehen hat wie wir, wobei gerade ihrerseits regelmäßige notwendig gewesen wären. Aber wenn wir wöchentlich proben, sie aber nur einmal im Monat die Zeit hätte, dann ist da kein Vorankommen abzusehen, hätte nur Frust bedeutet, so dass wir im Moment eher so aufgestellt sind, dass wir es ohne probieren, was letztlich auch ein Kompromiss ist. Im Prinzip hätten wir gerne eine Sängerin in der Band, um zum einen eine größere Bandbreite von Songs abdecken zu können, zum anderen sind wir eine Coverband, wo die Leute schon eine Sängerin erwarten bzw. dass wir Songs bringen, wo eine Sängerin unumgänglich ist. Aber der Kompromiss, jemanden in der Band zu haben, der bzw. die musikalisch nicht unseren Erwartungen entspricht oder nicht durch entsprechendes Engagement bereit ist, daran zu arbeiten, ist auf Dauer schwieriger und vermutlich zum Scheitern verurteilt, also versuchen wir's lieber ohne, und nehmen so in Kauf, das ne Menge Songs rausfallen.
Da von uns vier nur zwei singen, fällt auch der Satzgesang weg, auf den wir in der Vergangenheit viel Wert gelegt und viel dran gearbeitet haben. Jetzt überlegen wir anstelle einen Vocal-Effekt einzusetzen, um das evtl. zu kompensieren - natürlich auch wieder ein Kompromiss.
Weitere Kompromisse, über die wir in diesem Zusammenhang diskutieren, sind z.B. für Gigs eine Aushilfssängerin zu engagieren, was wir auch schon mal hatten. Die könnte dann relativ einfach reine Frauen-Songs singen, aber hier würden dann Satzgesänge wegfallen, weil die Vorbereitungszeit dann limitiert ist.
Tja, wie man so sieht, gibt es im Bandgeschehen ne Menge Kompromisse.
Um mal einen neuen, weiteren und hier noch nicht genannten Kompromiss in die Diskussion zu werfen, wie seht ihr folgende Aspekte:
- um möglichst optimalen Sound zu gewährleisten, nimmt man einen Techniker in die Band auf, also jemand der mischt, natürlich auch bei Gigs, der natürlich entweder vollwertiges und gleichberechtigtes Bandmitglied ist, oder fest bezahlt wird
- Für Gig-Akquise arbeitet man mit einem Manager oder einer bzw. mehreren Agenturen, die natürlich von jeder Gage ihren Obulus einfordern, der gerne mal 15-20% betragen kann.