Kompositions-Stop

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Omni
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Hi,

Vorneweg: Ich spiele alleine E-Gitarre für mich (ohne Band) und singe auch nicht, d.h. ich versuche Instrumental-Sachen zu schreiben.

Ich schaffe es eigentlich ziemlich oft so 40-60 Sekündige schöne Sachen zu machen nur habe ich dann immer das Gefühl das ich alles was mir zu dem Lied einfällt gesagt habe und mir nichts mehr einfällt und dieser Teil machnmal auch schon dummerweise abgeschlossen klingt :mad: . Ich hoffe ihr versteht mein Problem.
Kennt jemand dieses Problem? Ich weiß, dass es nicht DEN Tip gibt, sonst wären wir schon alle berühmt :D , aber wie geht ihr sone sachen an (besoners Instrumental).

danke
 
Eigenschaft
 
Ich würde es mal mit Variationen schon vorher benutzter Themen probieren...
Das macht Mike Oldfield schon seit einigen Platten...
 
hm...also ich gehe bei meinen Stücken meistens so vor, dass eine unverzerrte Gitarre eine nette akordfolge spielen lasse, z.B. Em, Cadd9, C, Am, Amsus2, H. Aus diesen Akkorden machen ich immer so ein kleinen picking also ich schrammel sie nicht durch :D , dann nehme ich mir ne neue Spur und gucke mal so was mir mit nem Lead-Sound dazu einfällt.
Wie könnte man jetzt bei sowas variieren? Einfach andere Akkorde nehmen, andere Voicings nehmen? hmm...oder einfach nur den Lead variieren?:confused:
 
Hallo Omni,
was Du uns nicht erzählt hast ist in welchem zeitlichen Ablauf (Form) Du Deine Akkorde spielst.
Zeichne Dir bitte mal auf ein Blatt Notenpapier jeweils 4 Takte in eine Zeile. Trage dann dort Deine Akkorde ein, und zwar so, wie sie zeitlich ablaufen. Mache es am Anfang nicht zu kompliziert. Halte Dich an 4, 8 oder 16-taktige Formen. Wenn Du an den Punkt gekommen bist wo es sich wiederholt, mache Wiederholungszeichen. Wenn Du zum 2. Mal an diesen Wiederholungspunkt kommt, können die letzten paar Takte dann dahingehend modifiziert werden dass im zweitletzten oder auch letzten Takt ein Ruhepunkt zustande kommt (Schlusskadenz). Der erste Teil Deines Stückes wäre damit abgeschlossen.
Der 2. Teil (auch B Teil, oder Brigde genannt) kann mit dem 1. Teil (A Teil) harmonisch verwandt sein, muss es aber nicht. Oft gestaltet man den B Teil so, dass er schlüssig wieder zum A Teil zurück führt. Beispiel:

Der A Teil, sagen wir mal, wäre in E Moll.
Der darauf folgende B Teil könnte z.B. so aussehen:

l C l A- l D-7 l G7 l
l E-7l A7 l F# -7b5l B7 l

Danach käme wieder Dein A Teil, der mit dem Akkord E- anfangen würde.
So bekommst Du Struktur in Deine Komposition und die Sache klingt rund. Also, nie den Überblick verlieren! Immer in Metrik denken beim Komponieren. Du wirst mit der Zeit auch merken dass die einzelnen Takte, sagen wir mal einer Vierergruppe, verschiedene Gewichtungen haben. Das kann ein entscheidendes Kriterium sein hinsichtlich welche Harmonie Du auf welchen Takt (-teil) Du setzt. Aber dazu später mehr.

Ciao
CUDO
 
vielen dank bis jetzt:great: ich habe mal das kleine oben erwähnte stück aufgenommen:


ich komme nicht weiter. Also wäre jetzt vielleicht eine Bridge angesagt, d.h. mit der cleanen gitarre versuche ich jetzt eine verwandte akkordfolge zu spielen?
 
Hallo Omni,
also bis jetzt hast Du Folgendes gespielt:

Intro
l E- l Cadd9l A-7 l B7 l

A-Teil (Melodie setzt ein)
ll: E- l Cadd9l A-7 l B7 l
l E- l Cadd9l A-7 l B7 :ll


Ich würde nun die letzten 4 Takte vom 2. A-Teil so gestalten, dass es zu einem Ruhepunkt kommt.
Beispiel dafür:

l E- l C B7 l E- l E- ll

Danach bist Du frei für den B Teil. Für den B-Teil kannst Du, wie schon gesagt, Akkorde nehmen die zielstrebig wieder in den A-Teil führen.


Ciao
CUDO
 
cool vielen dank :great:

also ein Ruhepunkt endet wieder am anfangsakkord ?!


p.s.: ich will dich nicht kritisieren :) , aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich

|em|Cadd9 C|Am Amsus2|singlenotes H und C| spiele ;)


edit: also mit H meine ich das amerikanische B (halbton vor C):rolleyes:
 
Hallo Omni,

Zitat:
Zitat von Omni
also ein Ruhepunkt endet wieder am anfangsakkord ?!



besser gesagt, der Tonikaakkord (I Stufe der Tonart) ist der stabilste Akkord der Tonart und hat keine weiteren Auflösungstendenzen. Der Tonikaakkord muss allerdings nicht immer der Anfangsakkord eines Stückes sein. Wenn ein Stück jedoch abgeschlossen werden soll, ist der letzte Akkord immer der Tonikaakkord, es sei denn man will ein "Fragezeichen" am Schluss stehen lassen. Das ist aber dann ein anderes Kapitel.



Zitat:
Zitat von Omni
...aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich

|em|Cadd9 C|Am Amsus2|singlenotes H und C| spiele...






Das kommt gut mit den Taktstrichen. Bitte den Akkordnamensgeber immer mit Großbuchstaben schreiben. Kleinbuchstaben werden ausschließlich in der Klassik für Moll verwendet.

|Cadd9 C| zu schreiben macht eigentlich keinen grossen Sinn. Du spielst die add9 ein einziges Mal und zwar auf die 2und. Wenn man's genau machen würde, müsste man also Folgendes schreiben:

|C Cadd9 C C |

Das macht man aber nicht. Man vereinfacht und schreibt entweder nur C oder Cadd9. Du kannst eben mit einem Akkordsymbol nicht eine ganze Melodielinie ausdrücken. Akkordsymbole sind hauptsächlich dazu da um einen Grundsound darzustellen.

Im 3. Takt hast Du Recht. A- ist ohne Septime. Die Bezeichnung sus2 ist nicht gebräuchlich. Nenne diesen Akkord besser A-add9 oder einfach nur A-.

Im letzten Takt spielst Du tatsächlich nur ein B. C gilt als Wechselnote und ist nicht Grundton eines neuen Akkordes und bekommt folglich auch kein Akkordsymbol.

Du kannst also einfach nur B schreiben. Das B7 was ich geschrieben habe ergibt sich aus dem harmonischen Zusammenhang des Stückes. Es ist die Dominante und Dominanten werden in der Regel mit Septime gespielt. Also auch hier gilt, entweder schreibst Du einfach nur B oder B7.

Denke immer daran dass die Akkordsymbole auch für Solisten sind die darüber improvisieren wollen. Wegen besserer Lesbarkeit ist es daher ratsam sich an die standardisierten Akkordsymbole zu halten.



Ciao
CUDO

P.S.: Auf welcher Tastenkombination liegt denn das Symbol welches Du für den Taktstrich gebrauchst?
 
Cudo schrieb:
P.S.: Auf welcher Tastenkombination liegt denn das Symbol welches Du für den Taktstrich gebrauchst?

Alt Gr + < ist der Strich

das Thema find ich ganz interessant, aber ihr werft da mit so vielen komplizierten Akkorden um euch (add9 und so), daß ich da schon gar nicht mehr mitkomme (ich müßte mir dann erstmal anschaun, was add9 genau für einen tonalen Zusammenhang hat und so, hab dazu aber grad keine Lust..) aber dennoch ist es interessant.
 
Hallo Telnox,
danke für das Tastaturkürzel. Funzte sofort.
thumbsup.gif


Mit add9 ist immer die grosse None gemeint. Eine grosse None erhält man wenn man eine reine Oktave und eine grosse Sekunde addiert. Du findest sie also immer einen Ganztonschritt über Deinem Grundton, natürlich um eine Oktave nach oben versetzt.
Steht also z.B. das Akkordsymbol Cadd9 spielst Du die Töne C,E,G,D. Wie Du sie dann anordnest ist Dir überlassen.

Ciao
CUDO
 
CUDO das war mir ja auch klar. Nur eben welchen Ausdruck ein add9 (ist ja theoretisch ein sus2, jedoch den Ton der 2 eine Oktave höher und die Terz wird mitgespielt - wirkt also anders als ein sus2, geht aber bestimmt etwas in die Richtung) hat und wo er genau rein passt ist mir eben noch nicht so bekannt, da ich mich jetzt erstmal durch die 7er arbeite. Das meinte ich eigentlich.

Aber was mir nicht bekannt ist: was ist mit E- gemeint? Abkürzung für E 5- (also verminderte Quint)?
 
Hallo Telnox,
Zitat:
Zitat von TelosNox
CUDO das war mir ja auch klar.


Was meintest Du denn als Du fragtest "was für einen tonalen Zusammenhang add9 denn hat?"

Add9 ist auf keinen Fall gleichzusetzen mit suspended (=sus=Vorhalt). Sus schreibt man immer dann wenn ein Ton durch einen Vorhalt ersetzt wird. Add hingegen schreibt man wenn ein zusätzlicher Ton hinzugefügt wird. Das ist der wesentliche Unterschied.
Zur Anwendung von add9 ist Folgendes zu sagen. Alle Akkorde die eine große None in der ihnen zugeordneten Tonleiter enthalten können prinzipiell mit add9 angereichert werden. Es handelt sich dann immer um einen Dreiklang ohne Septime.

Ciao
CUDO
 
mit tonalem Zusammenhang meinte ich, wie ein add9 eben so klingt, was er für einen Eindruck hinterläßt, zu welchen anderen Akkorden er passt..

Daß ein sus etwas anderes ist als ein add ist klar, hatte ich ja auch dazugeschrieben. Aber es ist doch so, daß der Ton, der beim sus2 dazukommt der gleiche ist wie beim add9 nur eben 1 Oktave höher. Außerdem bleibt beim add9 die Terz erhalten.

Beispiel: C-Dur = C E G
Csus2 = C D G
Cadd9 = C E G d

sollte so doch eigentlich stimmen.
Da sich also nun Csus2 und Cadd9 nur in einem Ton wirklich unterscheiden (nämlich der Terz) wird doch auch ein recht ähnlicher Eindruck entstehen wenn man ihn hört, würde ich jetzt einfach mal Vermuten.
 
Hi,

ich mich mich da mal ein :D

Die Terz ist neben der Septime der wichtigste Ton in einem Dreiklang bzw. Septakkord, da diese das "Geschlecht" (also ob Dur oder Moll, vermindert usw.) entscheidend prägt.

Schlage beide Akkorde ,also Csus2 und Cadd9, einfach mal an und du bemerkst einen gravierenden Unterschied in der Stimmung beider Akkorde.

Gruß
Chris
 
Ist schon klar, daß der sus ohne Geschlecht ist.

Aber ich wollte ja nur erklären, was ich mit tonalem Zusammenhang meinte und sagte ja, daß ich nur vermuten kann, da ich mich noch nicht so sehr mit der materie befasst habe.
 
danke für die antworten auch wenn die letzten ein wenig abschweiften :D

wie findet ihr eingentlich den song bis jetzt?
 
Hallo TelosNox und hallo onedevotee75,


werden wir's noch auf die Reihe bekommen?
Also die Schreibweise sus2 finde ich für den Akkord C D G nicht sehr angebracht. Vielleicht führt das Ganze jetzt hier zu weit und unser lieber Omni wird sich seinen Teil dabei denken. Aber nichts desto trotz, ich werde Dir versuchen zu erklären warum ich das meine.



Unsere Dur und Moll Tonleitern sind tendenziell eigentlich absteigende Tonfolgen. Wenn man z.B. bei der C Dur Tonleiter auf der Sexte anfängt abwärts zu spielen merkt man ganz deutlich folgendes Spannungsgefälle:

A -> G

F -> E

D -> C

A, F und D sind Spannungstöne und G, E und C ihre Auflösungszieltöne. Wenn man im musikalischen Sinne von Vorhalt spricht, meint man eigentlich genau dieses Spannungsgefälle. Also sus4 hat Auflösungstendenz zur Terz hin. Sus2 (Tension 9) hat dementsprechend Auflösungstendenz zum Grundton hin und sus6 dementsprechend zur Quinte.
Wenn ich also von einem sus2 Akkord rede, hat dieser zwar keinen Grundton aber sehr wohl eine Terz. Csus2 wäre demzufolge D, E, G und nicht C, D, G.

In den neueren Real Books wird der Akkord C, D, G folgendermaßen notiert:

(add9)
(omit3)

(Davor muss natürlich C als Grossbuchstabe stehen. Leider ist das technisch in diesem Editor nicht darzustellen.)

Der Akkord sus2 in seiner fälschlichen Interpretation ist allerdings schon weit verbreitet (habe gegoogelt) was ich sehr schade finde, denn die Logik spricht gegen ihn.


Ciao
CUDO
 
Hi Cudo,

spitzenerklärung :great:

jetzt habe ich auch erstmal richtig kapiert, wie ein sus-akkord funktioniert.
Mich wundert nur, warum in der Literatur dann beispielsweise der csus2 immer mit eben der sekunde, also C-D-G beschrieben wird und nicht D-E-G und dem Spannungsverhltniss von sekunde zu grundton??

Gruß
Chris
 
Hallo onedevotee75,
also, um nochmals kurz zu rekapitulieren, und nicht zuletzt auch für die, die einfach nur mitlesen. Sus bedeutet so viel wie "schwebend" und ein schwebendes Teil wird immer vom stärksten "Magnet" angezogen. Die drei "Magnete" sind eindeutig Grundton, Terz und Quint. Kontraktion ist in unserem Fall bewegungsstärker als Expansion, also wird die Spannung einer Sexte in der Quinte aufgelöst, die der Quarte in der Terz und schlussendlich die der Sekunde in der Prime.
Das war aber schon alles vorher gesagt worden. Nichts desto trotz...
Warum sich nun in der Praxis sus2 als Akkord mit Sekundvorhalt anstelle der Terz "durchsetzt", liegt vielleicht an dem Irrglauben dass der Begriff „sus“ ausschließlich im Zusammenhang mit der Terz zu verwenden sei, was natürlich absolut falsch ist.

Ciao
CUDO
 
jetzt muss ich doch nochmal nachfragen:

Csus2 = D, E, G
Csus4 = F, G, C
Csus6 = A, C, E (Am)
??
hab jetzt jeweils den ton unter der bezeichnung (2,4,6) ersetzt. Stimmt das?
 

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