Um mal wieder auf die sachliche Ebene zu kommen (sorry

):
Zunächst einmal sollte man sich klar machen, dass man Holz nicht "nähren" kann, wie oft (hier nicht) beworben wird - der Baum ist bereits tot.
Holz wird auch nicht "von alleine" rissig oder trocknet aus - das hat immer mit Feuchtigkeitsschwankungen zu tun, mit schlecht getrocknetem oder falsch ausgewähltem Holz.
Mir ist kein Instrument in die Finger gekommen, bei dem ein Griffbrett rissig oder krumm geworden ist, wenn es nicht über lange Zeit misshandelt wurde.
Dennoch kann Holz mit der Zeit an
Optik verlieren - Farbtiefe hat etwas mit Lichtbrechung zu tun, auch mit Benetzung und Glätte der Oberfläche.
Es es legitim, da etwas zu tun. Ein gutes Holzöl hilft.
Feuchtigkeit (Handschweiß, Wetter, Bier) ist auch so ein Thema: Behandeltes Holz nimmt weniger und langsamer Feuchtigkeit auf und gibt sie langsamer wieder ab - das ist definitiv ein Vorteil.
Bei Ölen sollte man generell unterscheiden: "
vernetzendes" Öl wird an der Luft fest und trocken. Es verbleibt da, wo es aufgebracht wurde - lediglich an der Oberfläche kann es leichten Abrieb geben.
"
Nicht vernetzendes" Öl bleibt flüssig. Es zieht ins Holz ein oder bleibt auf einer lackierten Oberfläche. Von dort zieht es entweder weiter ein oder wird abgewischt.
Zu den vernetzenden Ölen zähle ich Leinölfirnis, Walnussöl, Kürbiskernöl und praktisch alle ausgewiesenen Holzöle renommierter Hersteller.
Nicht vernetzende Öle sind z.B. Olivenöl, Weißöl (Ballistol, Fast Fret, Dunlop Lemon Oil...)
Kokosöl zähle ich zu den
nicht vernetzenden Ölen.
Nun sollte man sich überlegen, was man will:
Putzen, wischen, glänzen, reinigen - da kann man dünnflüssige, nicht vernetzende Öle verwenden. Das macht Spaß und ist legitim.
Technischen Support im Sinne von Imprägnierung oder Stabilisierung der Oberfläche, Schutz vor Verschmutzung - da sollte man definitiv vernetzende Öle verwenden.
Zur Produkt-Auswahl:
Solange man bei ausgewiesenen Holzpflegeprodukten renommierter Hersteller bleibt, kann man nicht viel flasch machen.
Im Detail kann man sich entscheiden, ob die Gitarre anschließend nach Zitronenlimonade, nach Schwarzwald oder nach Schwimmbad riecht.
