Klangqualität Markenboxen vs. selbstgebaut

  • Ersteller Hendrik123
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Ich schicke Dir nachher die Antwort.
 
Hallo.
Danke für die ausführlichen Antworten und Tipps. Ich werde mich bei dieser Box an einem einfachen Aufbau halten, auch wenn Thieleboxen etc. machbar wären.

zu meinen Vorhaben und der vorhanden Ausstattung:
- Formatkreissäge vorhanden, Zinkenschablone für die Oberfräse baue ich mir ... Zuschnitt und alle weiteren Arbeiten kann ich selber ausführen
- es kommen keine Schrauben zum Einsatz, alle Holzverbindungen werden geleimt und ggf. durch Holzübel verstärkt
-> Entweder auf Gehrung zuschneiden, leimen und mit Holzdübeln verstärken oder eine Zinkenverbindung
- Seiten und Schallwand ich aus 19mm Birke-Multiplex
- die Box wird mit Tolex bezogen
- flexible Rückwand für eine closed back baue ich mir ebenfalls (1/3 der Rückwand mit Hilfe von Einschlagmuttern etc. zu befestigen)

verwendetes Equipment und Musikrichtung:
- Speaker WGS Veteran 30 oder WGS Green Beret
- hauptsächlich Marshall 2525h mit einer Les Paul, überwiegend im Zimmer (leise) oder in kleineren Räumen (für Bühnen nehme ich meine 1936 2x12)
- meistens Blues, Rock und Hardrock

Fragen:
Welche Maße / welches Volumen macht am meisten Sinn (Gewicht und Größe stellen erst einmal kein Problem da)? Mir fehlt da leider die Referenz um sowas im Vorfeld zu entscheiden, da ich aus den bisher gespielten Boxen nicht heraushören konnte, welchen Einfluss das Volumen überhaupt hat (Speaker konnten nicht getauscht werden, unterschiedliche Räume etc.). Wäre dann aj aber doof, wenn man mit etwas mehr "aufwand" ein besseres Ergebnis hätte erzielen können.

Gruß,
Hendrik
 
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Die Abmaße bei 1×12 Boxen nähern sich doch irgendwie einer Kantenlänge von rd. 45 cm an (gleichseitiger Würfel).
Barefaced gibt die Außenmaße der Reformer mit HBT [cm] 40 × 45 x 31 an (40,5 x 45 x 30,5 waren meine Werte).
Das Innenvolumen ist kleiner als die 55.800 cm³ durch Materialstärke und Konstruktionsdetails.
Will heißen: Orientiere Dich Dich an den Abmessungen von Bestandsboxen.
 
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@VS73, stößt, wie man sieht, an. Der Lautsprecher wird in vier Gewindebuchsen festgeschraubt.
 
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:great: Sieht insgesamt recht filigran aus. Ich würde lieber stabileres, schwereres Birken-Multiplex verwenden, frage mich aber, ob es nicht schlauer wäre dasselbe Material zu verwenden. Kein Ahnung wie sich das auf den Klang auswirkt!
 
Die Box wiegt samt Speaker 7 kg. Meine Ohren sagen, dass sie trotzdem meine 412 und 212 wegpustet. Da der CEO mal auf die gute Seite der Macht gehen wollte, nämlich Pionier werden (Royal Engineers), für sich aber feststellte, dass er zwar Befehle geben kann, aber selber nicht gerne Befehle empfangen wollte, ging er lieber zur Uni und studierte Mechanical Engineering.
Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass er tatsächlich nicht nur Trial & Error als Maxime hatte, sondern auch berechnete, was taugt.
 
Hi.
Das sieht sehr interessant aus. Welches Holz würdet ihr empfehlen, bzw. gibt es da ggf. Infos zum Original? Ich hätte gedacht, dass die auch Birke-Multiplex oder ähnliches verwenden, aber danach sieht es nicht aus.
Gruß
 
Ich kenne das unter Sperrholz.. was der Fachbegriff ist weiß ich nicht!
 
Ich frage mich immer, warum von vielen Selbstbauern 18mm Multiplex als Standardwert genommen wird. Bei den Boxen, die ich vermessen habe (Marshall 1960, Friedman Runt 2x12, Bogner Goldfinger 2x12), nehmen die Hersteller 15mm, was ja auch zu einem freundlicheren Gewicht beiträgt.

Das ist übrigens mein Selbstbauprojekt. Eine offene 2x12, orientiert an besagte Goldfinger-Box, nur etwas tiefer (30cm). Klingt im Raum super und voluminös, abgenommen allerdings, typisch für eine offene Box, etwas dünner. Ich brauch sie allerdings für den Klang auf der Bühne, die PA bekommt ein Signal aus einer Speakersim (Bluguitar Amp1+Blubox). Handwerklich bin ich recht zufrieden, beim Tolexen ist noch viel Luft nach oben.
 

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18mm ist schon schwer... auf der anderen Seite überlege ich gerade wie man leichtes 10mm-Sperrholz vernünftig dübeln, leimen, etc, kann!
 
Ich frage mich immer, warum von vielen Selbstbauern 18mm Multiplex als Standardwert genommen wird.

Ist nur 'ne Vermutung meinerseits: 18/19mm oder auch 3/4" ist aufgrund der größeren Materialstärke einfacher zu verarbeiten. Gerade wenn man keine klassischen Holzverbindungen herstellen kann und vielleicht deshalb auf andere Verbindungsmittel angewiesen ist. Da macht das bisschen mehr "Fleisch" schon einen Unterschied.
Hinsichtlich des Gewichts haste natürlich vollkommen Recht, nur einen Tod muss man eben sterben :).

Ich find's toll dass Du Deinen Selbstbau mit Fingerzinken verbunden hast, auch wenn es mich wehmütig macht, dass Du diese unter Tolex versteckst :).

Ich kenne das unter Sperrholz.. was der Fachbegriff ist weiß ich nicht!

Bei vielen auch hier gebräuchlichen Plattenwerkstoffen handelt es sich um Sperrhölzer. Der Begriff Sperrholz sagt erst einmal aus, dass es sich um einen Verbundwerkstoff handelt bei dem Hölzer in mindestens drei Lagen gegeneinander gesperrt zusammengefügt sind.

Der englischsprachige Raum fasst Sperrhölzer unter dem Oberbegriff "Plywood" zusammen.
Ums einfach zu halten bietet sich hier die Unterscheidung zwischen "Soft-Plywoods" und "Hard-Plywoods" an. Erstere zeichnen sich dadurch aus, dass in der Regel allenfalls die Deckfurniere Harthölzer sind. Die Zwischenlagen sind häufig weiche Hölzer, z.B. Nadelhölzer. Ein auch in unseren Breiten bekanntes weiches Sperrholz ist beispielsweise die Seekiefersperrholz. Bekommt man inzwischen in vielen Baumärkten, allerdings oftmals in gruseligen Qualitäten. Von der Stärke der Einzellagen kann man das allerdings nicht immer zurückschließen, ob es sich um Weich- oder Hartholzzwischenlagen handelt. In 'nem Holzhandel kann man euch das allerdings sagen. Bei den "Hard-Plywoods" bestehen alle Furnierlagen aus Harthölzern. Dabei müssen Deck- und Zwischenlagen jedoch nicht aus der gleichen Holzsorte sein.

Was ist nun an unserem "Multiplex" so besonders? Zuerst fällt dabei die deutlich höhere Anzahl Furnierlagen bei gleicher Materialstärke auf. Für die Belastbarkeitseigenschaften ist das toll, unter Nachhaltigkeitsaspekten hingegen eher nicht so. Je mehr Furnierlagen zu einer Platte verleimt werden desto mehr Leim muss auch als Bindemittel eingebracht werden da ja logischerweise viel mehr Fläche zu verbinden ist. Unser hiesiges Multiplex ist zumindest ab den Graden B aufwärts auch in den Zwischenlagen ohne Holzfehler. Das wiederum hat zur Folge, dass es ein für Holz verhältnismäßig homogenes Material ist.

Das sieht sehr interessant aus. Welches Holz würdet ihr empfehlen, bzw. gibt es da ggf. Infos zum Original? Ich hätte gedacht, dass die auch Birke-Multiplex oder ähnliches verwenden, aber danach sieht es nicht aus.

Mit Multiplex machst Du nichts falsch, versprochen.
 
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Sieht schick aus! Wie verhält sich die Box klanglich im Vergleich zu den "originalen" (falls die auch eine halb offene zum vergleich hast).

Das Thema "Verbindungen" wird bei dünner Materialstärke wirklich kniffelig. 15 mm ist noch kein Problem, aber bei der Barefaced Reformer scheint es noch dünner zu sein (irgendwo muss das Gewicht ja auch eigneoart werden). Allerdings frage ich mich, wie die die dieVerstrebungen und / oder Schallwand befestigt haben. Ggf. das Ende jeweils in die Seitenwand eingelassen?

Gruß
 
So wie ich das sehe (auch im Video auf der Website angedeutet) haben die zum Teil Nuten (ist das der korrekte Plural?) gefräßt. Als Dübel könnte man höchsten Schachlikspieße nehmen, wobei man bei so weichem, dünnen Holz wohl kaum sauber Löcher bohren kann.
 
Sieht schick aus! Wie verhält sich die Box klanglich im Vergleich zu den "originalen" (falls die auch eine halb offene zum vergleich hast).

Ein Freund von mir hat das Original, allerdings in der geschlossenen Version. Die Unterschiede sind vor allem die typischen, die zwischen offenen und geschlossenen Boxen nun einmal auffallen: die Offene etwas dynamischer, raumfüllender, voluminöser, die Geschlossene tighter, druckvoller und irgendwie kompakter. Der gesamte Frequenzeindruck ist sehr ähnlich.

Sollte ich aus irgendwelchen Gründen noch einmal auf die Idee kommen, die Rückseite zuzumachen, würde ich wohl noch einmal Gedanken an zusätzliche Leisten hinter der Schallwand an den Innenkanten und evtl. Dämmung verschwenden. Offene Gehäuse scheinen ja erst einmal mehr zu verzeihen, weil das Gehäuse nicht im selben Maße an der Klangentwicklung beteiligt ist und der Schall schneller in den Raum gelangt, der dann eben eine größere Rolle spielt.

Insgesamt gefällt mit an der Box mit der Speaker-Kombination (Celestion Heritage G12-H75 + G12-H30 70th Anniversary), dass sie nie spitz oder schrill klingt, dass finden auch die Bandkollegen super. Ich bin außerdem Freund von Hard-Rock-/Metal-Palmmutes, die im Raum auch noch ausreichend druckvoll und relativ tight klingen. Ich erwähnte ja schon, dass dieser Eindruck nicht unbedingt mit einem frontalen SM57 eingefangen werden kann. Stellt man aber noch ein Mikro hinten rein, dann ballert es auch ordentlich.

Noch kurz zum Holz: ich habe Multiplex aus dem Baumarkt verwendet und hatte beim Fräsen der Fingerzinken (für den Stechbeitel war ich zu faul...) viel Ärger mit Ausrissen, was auch an der mangelnden Qualität der Verleimung des Baumarktholzes liegen könnte. Ich habe mir jedenfalls geschworen, beim nächsten Mal hochwertiges Holz vom Fachhändler zu besorgen.
 
Noch kurz zum Holz: ich habe Multiplex aus dem Baumarkt verwendet und hatte beim Fräsen der Fingerzinken (für den Stechbeitel war ich zu faul...) viel Ärger mit Ausrissen, was auch an der mangelnden Qualität der Verleimung des Baumarktholzes liegen könnte. Ich habe mir jedenfalls geschworen, beim nächsten Mal hochwertiges Holz vom Fachhändler zu besorgen.

Das könnte ein Grund sein, ich würde aber aus Erfahrung eher etwas anderes vermuten. Hast Du einen "normalen" Zweischneidennutfräser verwendet? Hast Du Brandspuren gehabt? Multiplex fordert aufgrund des hohen Leimanteils einen hohen Zoll von Schneidwerkzeugen. Arbeitest Du da mit einem nicht absolut scharfen Fräser, so wirst Du immer Schwierigkeiten bekommen. Falls Du zudem starke Ausrisse auf der Eintrittsseite hattest empfiehlt es sich die Zinken mit einem scharfen Stecheisen vorzustechen, so dass die Holzfasern im Deckfurnier schon vor Eintritt des Fräsers durchtrennt sind.

Zum Zinkenfräsen empfehlen sich zudem Spiralnutfräser mit ziehendem Schnitt, da bei diesen beim Räumen der Späne deutlich weniger Kräfte auf Dein Werkstück wirken. Des Weiteren ist es wichtig sein Werkstück mit einem Opferbrett zu hinterlegen, so dass auf der Austrittsseite der Fräsung keine Ausrisse entstehen.

Hast Du Deine Zinken freihand gefräst oder eine Vorrichtung verwendet? Vorschubgeschwindigkeit und Drehzahlkontrolle sind ebenfalls wichtige Faktoren dabei. Deine Bosch POF 1400 schafft mit einem 15mm Nutfräser im Höchstfall 3-4 mm pro Fräsgang ohne dass Dir die Drehzahl einbricht.

Tipp:
Zinkenstechen in Multiplex ist im Vergleich zu Vollholz deutlich leichter, da man die Furnierlagen wunderschön einzeln herausarbeiten kann und leicht sehr saubere Kanten bekommt :).
So wie ich das sehe (auch im Video auf der Website angedeutet) haben die zum Teil Nuten (ist das der korrekte Plural?) gefräßt. Als Dübel könnte man höchsten Schachlikspieße nehmen, wobei man bei so weichem, dünnen Holz wohl kaum sauber Löcher bohren kann.

Sofern die Box ausschließlich verleimt ist wären Nuten und Falze auch mein way to go bei solch geringen Materialstärken. Die Einzelteile lassen sich durch die Aufstandsflächen gut trocken zusammenstellen, so dass man einfach sehen kann wo man noch nacharbeiten muss. Zudem bekommt man auch mit diesen Techniken stabile Verbindungen. Ist allerdings mehr Rechenarbeit bei Planung, da ich nicht rein mit den lichten Maßen rechnen kann.

Irgendwie bin ich ja fast geneigt das Teil mal nachzubauen... Danke fürs anfixen :)
 
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Wie siehts bei der Bareface reformer eigentlich mit dem elektronsichem Bauteil (kleinkeineingänge, Basscut etc.) aus? kann man das irgendwo bestellen, bzw. gibt es da einen Fachbegriff für?

Ich denke, ich werde mich der Sache mal annehmen und die Box in 15mm Multiplex (Birke) nachbauen.

Gruß
 
Nach den Bildern zu urteilen ist der Basscut ein simpler 47 µF bipolarer Elko, der seriell vorgeschaltet wird. Bekommt man überall dort, wo Frequenzweichenbauteile verkauft werden. So ein passiver Hochpass 1. Ordnung sorgt übrigens in Kombination mit dem Impedanzverlauf eines ventilierten Lautsprechers für einen potentiell ziemlich verbogenen Frequenzgang, aber solange es klingt...
Die Eingangsbuchsen sind Neutrik NLJ2MD-V.
 
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