... plane ich von meiner Marshall ... 2x12 ... auf zwei 1x12 Boxen umzusteigen ... Preislich macht ein Selbstbau ggf. wenig Sinn, aber es macht Spaß und bietet die ein oder andere Möglichkeit mehr, z.B. open/closed back. Es wäre halt nur ärgerlich, wenn man mehr Geld ausgibt, es selber baut und dann aufgrund von Mangel an Wissen die Klangqualität schlechter ist...
Da darf ich gerne auf meine Sig verweisen. Weil ich kann mit zwei verschiedenen Extremen aufwarten. Zum einen, als ich mir seinerzeit ebenfalls mit diesem Umsteige-Hintergedanken zwei 1x12"-Boxen für meinen Marshall baute:
(Oldie: Umbau 2x12-Cabinet)
Und zum anderen, als ich mir ein "stylisches" Cabinet für meinen entsprechend daherkommenden Traynor Darkhorse baute:
(Oldie: Umbau 1x12-Cabinet)
In der Sig findest Du die kompletten Umbau-Threads.
Es macht sehr viel Spaß, selbständig zu kreieren, sich Eigenes zu schaffen und das Ergebnis zu genießen. Man lernt viel dabei. Die Eigenbau-Marshall-Cabinets waren klanglich eine absolute Wucht. Das Darkhorse-Cabinet überzeugte klanglich weniger, trotz Experimente mit verschiedenen Lautsprechern.
Aber ja - baut man simpel, dann baut man ein wenig "ins Blaue". Generell hört man erst hinterher, was klanglich dabei herauskommt. Das kann gut gehen oder ins Auge gehen. Ich lernte, dass es bei solchen Eigenbauten
primär erst einmal auf den Amp und dessen klangliche Ressourcen / Eigenarten ankommt. Und erst
sekundär muss man sich Gedanken um Material und Gehäusebauform machen.
Das eine Extrem - der Marshall JTM45:
Der hatte diese alles durchschlagende Wucht, dem war es - flapsig gschrieben - herzlichst egal, ob er ein Cabinet aus marketingwirksam verortetem, virginem und bei Neumond im Nebel geschlagenem, birkischen Baltensperrholz oder chinesisches MDF dran hatte (bei dem ich nie wusste und es auch bis heute nicht wissen will, ob da unsere fleißigen Chinesen das MDF mit irgendwelchem Mist getränkt hatten, der immer feucht blieb, sobald man das Originaltolex runter hatte, oder ob es die Pampe war, mit der sie klebten - seltsam müffeln tat es immer). Der "Hubraum", sprich die massiven Reserven / die Riesentrafos des JTM45 machten es möglich, was auch immer ranzuhängen - das war immer gewaltig.
Das andere Extrem - der Traynor Darkhorse 15:
Tolles Styling, technisch unterbelichtet aufgrund seiner Minitrafos. Dieser Amp repräsentiert - höflich geschrieben - klanglich eine sehr eigene Species. Der konnte mit MDF eigentlich nichts anfangen. Er hätte stattdessen ein Kiefern- oder eben (Birken-)Sperrholzgehäuse benötigt, welches die tonalen Schwächen
dieses Amps ausgeglichen hätte - das hätte aber in diesem Fall Experimentieren vorausgesetzt, was ich nicht wollte
und weil ich seinerzeit nur auf preislich günstiges Material der Box fixiert war: Mein Fehler, wie sich im Nachhinein herausstellte. Es sei mal dahingestellt, ob man diesen Amp überhaupt mit irgendeinem Cabinet hätte aus seiner nicht vorhandenen Reserve locken können - oder aber hier hätte tatsächlich nur ein top optimiertes Cabinet hergehört.
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Es ist wohl immer ein Zusammenspiel Amp UND Cabinet. Manche Amps klingen an allem gut, die nehmen jede "Kiste". Andere (zum Beispiel sehr wahrscheinlich auch ein Egnater Tweaker 15) brauchen eher ihre entweder genau auf ihre tonalen Eigenheiten zugeschnittenen Cabinets oder solche Universalcabs, die hinsichtlich ihrer speziellen Bauart von vornherein schon für solche Amps besser geeignet sind.