Saitenstechen
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Schön, dass hier auch einmal ein echter Gitarrenbauer an der Diskussion teilnimmt.
Ja, mein "Eichenprojekt" wird ein echtes Schwergewicht. Die Idee kam mir, nachdem ich gelesen hatte, dass Brian May seine "Red" auch aus Eichenholz aufbaute. Dann konnte ich in einem Gitarrenmagazin noch lesen, wie aus Wiskeyfässern (Eichenholz/Oak) eine Gitarre und ein Bass konstruiert wurden. Zuletzt gab es noch den Mannheimer Gitarrenbauer, der aus einer kultigen Theke (nach Schließung der Kneipe) E-Gitarren baute (die er den Stammgästen vermachte).
Leider fehlen mir noch die handwerklichen Kenntnisse und meinem Schwiegervater das musikalische Grundverständnis. Im Alleingang hat er mir zu Weihnachten den Korpus erstellt, dabei aber nicht das beherzigt, was ich ihm erklärt hatte. Die Halstasche hat er leider vergeigt (zum Glück nicht von der Passform, sondern nicht tief genug ausgefräst). Das wird im Frühjahr geändert und dann hoffe ich, dass der Rest paßt (sonst läßt sich leider nie beurteilen, ob der Klang "steril" ist - erst muss der Motor laufen ).
Wenn man Gitarrenbau "traditionell" betreibt, gebe ich dir Recht, murle1. Allerdings gibt es auch inovative Wege (siehe meinen Beitrag hier im Thread zur Yamaha), die durch die geschickte Kombination unterschiedlicher Materialien auch sehr gute Ergebnisse erzielen.
Persönlich habe ich kein Problem damit, wenn jemand ein sehr edles Klangholz als Korpus einsetzt - besonders, wenn der Gitarrenbauer die Auswahl nach eigenen Erfahrungswerten vorgenommen hat (wie du es mit dem Einfluss des Holzes auf den "Cleansound" darstellst). Auch die Ästethik darf gerne durch ein teures Korpusholz aufgewertet werden. Letztendlich stellt sich bei mir nur die Frage, ob dies nicht auch durch einfachere Mittel erreicht werden könnte.
Mit den PUs gebe ich dir zu 100% Recht. Die Dinger sind absolut überteuert und der beste PU kann nur die Frequenzen umsetzen, die das Instrument erzeugt. Trotzdem gibt es auch sehr viele schlechte Tonabnehmer bzw. Schaltungen (die Frequenzüberhöhungen könnten ja durch Kondensatoren leicht beeinflußt werden).
Bei mir wird es kritisch, wenn jemand über die unterschiedlichen "Zellstoffe" der Holzarten fachsimpelt. Ganz unabhängig von der Art gibt es immer qualitativ gute und schlechte Hölzer. Demnach bleibt es nach meiner Meinung Voodoo, wenn die Gitarrenindustrie Erle, Esche und Mahagoni pauschal zu den ultimativen Klanghölzern stilisiert. Zum einen muss man sich Gedanken machen, welches Konzept (Frequenzgänge, Sustain, Attack usw.) die Gitarre haben soll und zum anderen welches Klangholz bzw. Korpusmaterial diese am besten unterstützen kann. Das läßt sich eben nie pauschal beurteilen ("Ho, ho, ho für das Gitarrenkonzept X mußt du immer Mahagoni nehmen!" ).
Wenn wir nun wieder Bezug zum Anfängerforum nehmen wollen und die günstigen "Einsteigergitarren" bewerten, dann werden alle sog. Klanghölzer nur die Funktion der Steifigkeit erfüllen und nicht auf weitere Kriterien ausgerichtet sein. Hier ist eben nur die Steifigkeit und Verfügbarkeit von Esche, Erle, Mahagoni, indische Zeder, Ahorn oder Linde von Bedeutung und entscheiden darüber, welches Holz zum Einsatz kommt. Die Klangunterschiede entstehen in dieser Preiskategorie durch die Hardware. Oft wird dies durch Testergebnisse belegt. So gibt es z.B. von einer Firma X die billigere Variante, die sich zur etwas teuereren Variante nur in unterschiedlichen Hardware-Teilen unterscheidet. In der Regel schneidet dann die etwas teurere Gitarre immer besser ab.
Zum Schluss muss ich noch gestehen, dass ich kein "Gitarrengourmet" bin und die absoluten Feinheiten mit Sicherheit (noch) nicht heraushören kann. Vielleicht wachse ich im Laufe der Jahre noch etwas mehr in das Thema "Gitarrenbau" hinein und ändere meine Meinung, bezüglich des Einflusses des Klangholzes. Im Moment bleibt für mich jedoch absolut unerheblich, ob der Korpus aus z.B. Linde oder Erle ist. Meine Gitarre soll meiner Soundvorstellung entsprechen und erschwinglich sein.
Gruß
Andreas
Ja, mein "Eichenprojekt" wird ein echtes Schwergewicht. Die Idee kam mir, nachdem ich gelesen hatte, dass Brian May seine "Red" auch aus Eichenholz aufbaute. Dann konnte ich in einem Gitarrenmagazin noch lesen, wie aus Wiskeyfässern (Eichenholz/Oak) eine Gitarre und ein Bass konstruiert wurden. Zuletzt gab es noch den Mannheimer Gitarrenbauer, der aus einer kultigen Theke (nach Schließung der Kneipe) E-Gitarren baute (die er den Stammgästen vermachte).
Leider fehlen mir noch die handwerklichen Kenntnisse und meinem Schwiegervater das musikalische Grundverständnis. Im Alleingang hat er mir zu Weihnachten den Korpus erstellt, dabei aber nicht das beherzigt, was ich ihm erklärt hatte. Die Halstasche hat er leider vergeigt (zum Glück nicht von der Passform, sondern nicht tief genug ausgefräst). Das wird im Frühjahr geändert und dann hoffe ich, dass der Rest paßt (sonst läßt sich leider nie beurteilen, ob der Klang "steril" ist - erst muss der Motor laufen ).
Wenn man Gitarrenbau "traditionell" betreibt, gebe ich dir Recht, murle1. Allerdings gibt es auch inovative Wege (siehe meinen Beitrag hier im Thread zur Yamaha), die durch die geschickte Kombination unterschiedlicher Materialien auch sehr gute Ergebnisse erzielen.
Persönlich habe ich kein Problem damit, wenn jemand ein sehr edles Klangholz als Korpus einsetzt - besonders, wenn der Gitarrenbauer die Auswahl nach eigenen Erfahrungswerten vorgenommen hat (wie du es mit dem Einfluss des Holzes auf den "Cleansound" darstellst). Auch die Ästethik darf gerne durch ein teures Korpusholz aufgewertet werden. Letztendlich stellt sich bei mir nur die Frage, ob dies nicht auch durch einfachere Mittel erreicht werden könnte.
Mit den PUs gebe ich dir zu 100% Recht. Die Dinger sind absolut überteuert und der beste PU kann nur die Frequenzen umsetzen, die das Instrument erzeugt. Trotzdem gibt es auch sehr viele schlechte Tonabnehmer bzw. Schaltungen (die Frequenzüberhöhungen könnten ja durch Kondensatoren leicht beeinflußt werden).
Bei mir wird es kritisch, wenn jemand über die unterschiedlichen "Zellstoffe" der Holzarten fachsimpelt. Ganz unabhängig von der Art gibt es immer qualitativ gute und schlechte Hölzer. Demnach bleibt es nach meiner Meinung Voodoo, wenn die Gitarrenindustrie Erle, Esche und Mahagoni pauschal zu den ultimativen Klanghölzern stilisiert. Zum einen muss man sich Gedanken machen, welches Konzept (Frequenzgänge, Sustain, Attack usw.) die Gitarre haben soll und zum anderen welches Klangholz bzw. Korpusmaterial diese am besten unterstützen kann. Das läßt sich eben nie pauschal beurteilen ("Ho, ho, ho für das Gitarrenkonzept X mußt du immer Mahagoni nehmen!" ).
Wenn wir nun wieder Bezug zum Anfängerforum nehmen wollen und die günstigen "Einsteigergitarren" bewerten, dann werden alle sog. Klanghölzer nur die Funktion der Steifigkeit erfüllen und nicht auf weitere Kriterien ausgerichtet sein. Hier ist eben nur die Steifigkeit und Verfügbarkeit von Esche, Erle, Mahagoni, indische Zeder, Ahorn oder Linde von Bedeutung und entscheiden darüber, welches Holz zum Einsatz kommt. Die Klangunterschiede entstehen in dieser Preiskategorie durch die Hardware. Oft wird dies durch Testergebnisse belegt. So gibt es z.B. von einer Firma X die billigere Variante, die sich zur etwas teuereren Variante nur in unterschiedlichen Hardware-Teilen unterscheidet. In der Regel schneidet dann die etwas teurere Gitarre immer besser ab.
Zum Schluss muss ich noch gestehen, dass ich kein "Gitarrengourmet" bin und die absoluten Feinheiten mit Sicherheit (noch) nicht heraushören kann. Vielleicht wachse ich im Laufe der Jahre noch etwas mehr in das Thema "Gitarrenbau" hinein und ändere meine Meinung, bezüglich des Einflusses des Klangholzes. Im Moment bleibt für mich jedoch absolut unerheblich, ob der Korpus aus z.B. Linde oder Erle ist. Meine Gitarre soll meiner Soundvorstellung entsprechen und erschwinglich sein.
Gruß
Andreas