Danke für die Antwort
Ich glaube bei einigen Punkten reden wir ein wenig aneinander vorbei, möglicherweise habe ich mich zu knapp ausgedrückt;
bei anderen bin ich aber definitv anderer Meinung;
Zu den einzelnen Punkten:
1. Ja, definitiv ist das Gehirn wesentlich komplexer (und niemand verneint bis heute, dass eine komplette Nachbildung des Gehirns einen Rechner bedarf, der so groß wie die Erde selbst wäre). Die zentrale Aussage war: Quantencomputer helfen hierbei nicht, sie funktionieren grundsätzlich anders und bieten für KI keine großen Vorteile.
2. Hier nennst Du es ja selbst: das sind kleine Spezialgebiete. Keine Frage, sehr wichtige und auch interessante, aber für den normalen User ist das komplett uninteressant und wird es auch bleiben. Versprechungen wie "da wird sicher noch mehr möglich sein" halte ich für inhaltslos wenn es nicht unterfüttert wird. Das klingt mir halt sehr nach String-Theorie.
3. "
es ist nur eine Frage der Zeit, bis Quantencomputer die leistungsfähigkeit klassischer Rechner in relevanten Anwendungsgebieten übertreffen." - nein, ist es nicht. Wie gesagt, Quantencomputer stellen nur in sehr speziellen Aufgaben herkömmliche Computer in den Schatten - und zwar ganz prinzipiell. Du musst immernoch den immensen Aufwand berücksichtigen, die die Konstruktion dieser Dinger bedarf. Wenn es überhaupt je zu einer Serienproduktion kommt liegt diese sehr weit in der Zukunft und wird dann auch nur für Rechenzentren interessant sein weil so ein Ding immer erheblich teurer sein wird als Silikonrechner, ohne bei Standardanwendungen irgendetwas besser zu können.
4.
"KI kann bereits heute kreative Inhalte wie Musik, Texte und Bilder generieren" KI kann Bilder und Musik generieren, allerdings nicht kreativ. Für Otto Normalverbraucher ist das Fehlen der kreativen Komponente aber nicht erkennbar, das ist das größte Problem daran.
5. Ich sprach diese Chips an als eine sehr starke Optimierung in dieser Richtung; natürlich ist das nicht der einzige Punkt, das stimmt.
Ist doch kein schlechtes Ergebnis. Sorgt für mehr originelle Ideen
Die originellen Ideen sind ja da.
Alle, die abseits des Mainstreams Musik machen und/oder hören wissen das sehr genau. Den Eindruck, dass sich da rein gar nichts mehr bewegt haben ja nur Leute, die Musik eigentlich gar nichts am Hut haben weil sie einmal im Jahr auf dem Ballermann den immer gleichen Schlagershit hören, oder das von den Oligopolen vorgefiltert Autotune-Zeug bei dem einem nur die Ohren weh tun können, das aber producerseitig schnell und billig zu produzieren ist.
Beispiel? Larp-Musik. Da gibt es ein ganzes Genre, wo die meisten Lieder die so geschrieben werden nie richtig vertont und ausproduziert wurden. Da reicht man sich die Liederbögen weiter wenn man sich trifft. Und meine Fresse, sind da tolle Sachen dabei, die kein Mensch kennt und wo ich nichtmal irgendwas verlinken kann weil es das einfach nicht gibt.
Das Problem sind also nicht fehlende Ideen sondern dass die Marktmechanismen Originalität nicht honorieren. Idealer Nährboden für KI-Shit. Also ist da der Gesetzgeber gefragt.