Ich hab mich durch die letzten Beiträge gelesen, gehe jetzt aber direkt nach deinem "Thread-wiederbeleb-Post" vom Zitat aus, also nicht wundern falls da etwas nochmal drin steht, was bereits ausführlicher thematisiert wurde.
Desweiteren ist das folgende eine komplett subjektive Liste:
Und jetzt seid ihr gefragt: Was fällt euch noch ein? Was braucht der "Live-Keyboarder", was andere Firmen nicht bieten?
1. Kompaktheit. Irgendwas kleines, leichtes, trotz Hammermechanik. 61 Tasten und Controller oben links. Unterm Arm tragbar (10-15 Kilo).
2. Sichtbarkeit: Die LED-Strip-über-der-Tastatur-Idee kam ja schon ein paar mal auch deinerseits. Ob programmierbares RGBW für Splitzonen oder "nur" einfach beleuchtend. Wichtig wären mir hier:
> Ein separates Poti/Fader/zwei Tasten/Touchstrip/whatever für die Helligkeit der Lichtleiste - und nur dafür! - um spontan an Bühnenverhältnisse anzupassen. (Idee weitergesponnen: Helligkeitssensor und definierbarer Wechselwert wäre dann Schritt 2).
> Darauf achten, dass wirklich nur die Tastatur gut ausgeleuchtet ist, man aber beim draufschauen nicht direkt in die Lichtleiste glotzt.
3. Die DI-Boxen-Idee von dir etwas weiter gesponnen, hier zwei Gedanken:
> ein kompletter Submixer mit, sagen wir mal, vier Stereowegen (plus die internen Sounds), die dann allesamt auf die Main-Outs/DI-Outs gehen (da finde ich die gemischte Idee deinerseits nicht übel, also einmal Stereo-DI, die restlichen (ein/zwei/drei) Output-Paare als normale Klinke.
> eine Art Multicore-Submixbox, weil zuviele Kabel hinten am Key ev. mit der Kompaktheit oder Klinkenbuchsenbelastung ect. in die Quere Kommen. Also die Box dann am Boden für den Externkrempel, das per Datenkabel/Multicore/Spezialanschluss/whatever ins Key und dann über die Main-Outs raus.
> Kontrolliert wird das Submix-Element (ob intern oder extern) über eine Fadermatrix auf dem Key, entweder als 2nd-Layer mit eigenem Taster, um mit einem Klick da zu sein, oder sogar über eine nur dafür separate. (Step 2 wären hier LED-Strips neben den Fadern, die im Submix-Mode den Ausgangspegel anzeigen).
3.1. Das Ziel wäre ja insofern, so wenig Kabel wie möglich vom Key aus weg zu führen. Idealerweise nur die Main-Outs und das, was zur Stagebox (also zur "richtigen") muss.
3.2. Anschlusseitig nur der Vollständigkeit halber ein paar Dinge.
> Internes Netzteil ist wie auch schon hier von anderen geschrieben Pflicht!
> Fusschalteranschlüsse (5 oder mehr), davon ein Anschluss, der immer für Sustain/Hold zur Verfügung steht! Der Rest frei verteilbar, egal ob Controller oder Switch
4. Das Thema USB-Anschlüsse. Da hast du hier ja bereits einen USB-To-Host und USB-To-Device erwähnt. Da wir das "so wenig Kabel wie möglich" - Thema schon oben hatten, hier nun die Fortsetzung:
> USB-Hub reinbauen, um Controller und anderes anschliessen zu können. Mindestens sechs To-Device-Anschlüsse sollten schon sein (ich bin im aktuellen Setup bei fünf, wobei der Hub sieben kann, ein sechster Anschluss könnte demnächst zum Einsatz kommen).
5. Ich hab neulich mal zusammengetragen, welche Funktionen mir im Schnellzugriff wichtig wären:
> Vier bis sechs gut greifbare, nicht gerasterte Endlosencoder, für Effektfahrten, Filter, ect.
> Acht oder mehr, idealerweise anschlagsdynamische, Pads mit ungefähr-Launchpad-Grösse, beleuchtet, für Samples, Umschalt-Trigger, ect.
> Zwei Up-Down-Duos, eins für Patches, eins für ganze Patch-Ordnerblöcke (bspw. Songs/Sets).
> Eine Anzeige, welche Funktion das (Haupt)-Pedal gerade übernimmt (zweifarb-LED reicht da völlig), idealerweise mit Taster um das umzuschalten.
Ob man das alles auf die Oberfläche packen kann, k.a., waren jetzt mehr auch lose zusammengetragene Ideen.
Ich habe mir zu dem Thema allerdings noch in eine andere Richtung Gedanken gemacht. Ich bin ja jemand, der seine Tastaturen mit Controllern vollstellt, idealerweise für jedes Projekt eine andere Bestückung, was dementsprechend oft zu Kabelsalat führt. Deshalb folgendes Ideenkonzept:
Modular-Controller-Blocks
"Löcher" auf der Oberfläche des Master-Keys, in welche man die Controller-Module einsetzen kann. (Die Inspiration kommt zugegeben von Randall und ihrem Preamp-Einschub-Amp-Konzept). Die Controller-Module, das können bereits vorhandene Controller sein, z.B. ein KMI-K-Board, ein Launchpad Mini oder die Taster-Einheit eines Launchkey RGBs, selbst konzipierte Module, oder Module mit anderem Nutzen, siehe weiter unten.
Ich denke hier bspw an drei oder vier Normgrössen in verschiedenen Formen, bei der man die Konfiguration beim Kauf angeben kann und das "Hauptgehäuse" dann mit der gewünschten Konfiguration geliefert bekommt.
Die Modul-Löcher verfügen dann über einen propertiären Anschluss, in den sie nur noch "eingeklickt" werden müssen und mit der Hauptelektronik verbunden werden. So kann man dann bspw. für das eine Projekt ein KMI-K-Board platzieren, ein anderes mal eine 16-Pads-Matrix, wieder ein anderes mal Endlosencoder, oder in einem anderen "Loch" die Drawbar-Sektion, die blitzschnell durch normale Mixer-Fader ersetzt ist - oder die Wheels eben durch Touchstrips - immer grad so wie's gebraucht wird.
Wenn grad mal n Loch unbenutzt ist, einfach Abdeckplatte drüber. Oder eine Hold-Plate, um das iPad festzuhalten (vielleicht auch in Kombination mit aufstellbarer Mittelkonsole). Oder ein Synth-Modul. Oder einen kleinen Submixer. Oder n Getränkehalter.
So wird aus dem simplen Orgel-Controller fürn Bluesgig mit Drawbars, iPad-Notenhalter und Speicher-Umschalt-Tasten innert Minuten ein Electrojam-Controller mit Fadern, Knöpfen, montiertem Kaoss-Pad und Drum-Pads. Und dann wieder ein simples Key mit nur einer Volume/Mix/Controller/Patch-Switch - Sektion, dessen Abdeckplates nur bei genauem Hinsehen sichtbar machen, welche Möglichkeiten die Kiste hat.
Das ganze dann bei Bedarf über einen Editor kurz konfiguriert, mit einem oder zwei Kabeln zum Rechner/Rack/whatever verbunden, Fusspedale dran, Kabel aus den DI-Main-Outs, falls auch noch Mix oder sogar Tonerzeugung übers Key geht bzw. zurückgeleitet wird - und spielbereit.
Persönliches Praxisbeispiel zur Veranschaulichung (Zeichnung in einer Minute hingepfuscht). Ich nehme mein Gehäuse mit, platziere links eine Touchstrip-Wheel-Sektion mit Patch-Umschalt-Duo, daneben eine Abdeckplatte, dann eine Transportsektion mit ein paar Fadern drüber, in der Mitte die iPad-Halter-Platte, rechts davon wieder eine Abdeckplatte, rechts oben auch, und rechts unten ein KMI-K-Board-Modul. Alle Module verbinden sich mit der Haupt-Hub-Elektronik und kommen als separate Controller sichtbar, zusammen mit der Haupttastatur, aus der To-Host-USB-Buchse aus dem Key und gehen so in den Rechner. Ein Kabel, fertig. Hinten am Key noch Kaltgerätekabel sowie drei Fusspedalanschlüsse und Midi-In-Out + Audio/In Out für den darüber platzierten Synth.
Jetzt stellt sich während der Probe heraus, dass ein paar One-Shot-Samples fällig werden. Kein Problem. Abdeckplatte raus, Padmatrix rein, kurz im Rechner eingebunden, weiterspielen. Oder die Fadersektion wird nicht benötigt, dafür mehr Potis. Kein Problem, Modul raus, anderes Modul rein, im Rechner anpassen, fertig.
Ein alternativer Weg wäre natürlich, die Controller auch direkt der Boardelektronik zuzuweisen, bspw. für rechnerlose Setups, allerdings ist dann die Frage, wie man konfiguriert. Bin allerdings kein Techniker, deshalb hier grad keine Ideen für Ansätze...
Was müsste dieses modulare Konzept vorweisen, um zu funktionieren? Ich kann nur spekulieren, sehe aber dennoch ein paar Kernpunkte. Zum einen muss der Anschluss ohne Fummelei und/oder Brecheisen funktionieren, und das auf beide Wege, also wirkliches "click in, click out". Auch brauchen die Module eine eigene Boardelektronik, um sich in den Programmen oder dem onboard-Chipsatz gleich als class-compilanter Controller anzumelden.
Desweiteren ist eine kluge Auswahl der Controller unabdingbar. In den ersten Serie wären in meinen Augen zwei unterschiedliche Wheel-Sektionen, eine Transport-Sektion, eine Taster-Sektion, Drawbars, eine Tablet-Halterung, eine Pad-Matrix, sowie zwei bis drei unterschiedliche Fader/Poti/Encoder - Modelle notwendig. Damit ist schon mal der Grundstock gedeckt, dann kanns ans Experimentieren.
Witzigerweise hab ich auch hier schon wieder "Doppel-Module" im Kopf, also ein Modul, dass weitere Module aufnehmen kann, wie z.B. zwei Taster-Sektionen auf Grösse einer Drawbar/Mixer/whatever-Sektion. Dem Baukasten sind also keine Grenzen gesetzt, vielmehr geht's um die Frage, womit startet man. Und vor allem, wie ist das preislich irgendwodurch umsetzbar.
Das ganze könnte dann z.b. so aussehen:
Grundmodelle in 37/49/61/73/76/88 mit Tastatur nach Wahl erhältlich, die Konfiguration der "Löcher" ist frei oder aus ein paar Varianten wählbar. Module sind dazubestellbar und werden laufend erweitert.
Und selbstredend ist das Ding nicht auf Tastaturversionen beschränkt! Ein Desktopmodul mit, sagen wir mal, zwei Modullöchern? Oder mit vier? Eine Kabel- oder Wireless-Fernsteuerung mit nur einem (kleinen) Modul? Ein Rackmodul auf 4HE? Alles möglich.
Das ganze ist jetzt erst mal ne sehr grobe Vision, in der ich aber durchaus ein Potential sehe, schon alleine, weil es Fuhrpark und Kabelsalat massiv verkleinern dürfte.
Bin gespannt auf Feedback zu der Idee.