Normalerweise würde ich jetzt meckern und sagen, dass du als Azubi nur eine bestimmte Zahl an Stunden mit fester Stundenmenge an Pausen dazwischen machen darfst und dass du jederzeit den Arbeitgeber auch während der Ausbildungwechseln kannst, wenn du das Gefühl hast, dort nichts zu lernen. Hinzu kann man den Ausbilder bei der zuständigen Kammer melden, denn jeder Ausbilder steht in der Pflicht, bestimmte Inhalte beizubringen und dafür auch Platz während der Arbeitszeit zu schaffen.
Da du aber selber schreibst, dass du vermutlich keinen neuen Platz finden würdest wäre es dann wohl keine gute Idee, zu meckern und mit dem Gesetzgeber zu drohen. Du solltest aber nach der Ausbildung wenn du dort nicht übernommen werden solltest, darüber nachdenken, die Kammer in Kenntnis über die Zustände zu setzen, damit es Azubis nach dir nicht auch so geht.
Zur Not solltest du dir das Ziel setzen, so viele Klavierstunden zu machen wie es geht und immer daran zu denken, dass es nach der Ausbildung besser wird. Eine zweite Ausbildung verbessert deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt und es gibt auch Jobs, die mittelmäßig bezahlt werden, die einem aber mehr Freizeit zu festen Zeiten bieten.
Ich habe lange in einem Callcenter für 30 Stunden die Woche gearbeitet, da kam nicht viel Geld bei rum, aber ich hatte angenehme Arbeitszeiten und mehr Freizeit. Jetzt mache ich einen Job den ich sehr mag, der aber nahezu auf selbstständiger Basis läuft und der mir wenig Freizeit und nur wenig mehr Geld bringt. Nach der Ausbildung hat man da einfach mehr Möglichkeiten, seine Prioritäten auch durchzusetzen.