Also ich habe das Teil jetzt ein paar Wochen zum testen und habe bisher 3 Gigs und 1 Probe damit gespielt. Vorher habe ich mich intensiv mit meinem POD HD500 beschäftigt. Diesen habe ich nach nur 2 Minuten A/B mit dem Kemper seitdem nicht mehr angerührt. Nur einmal noch habe ich den POD als Backup für den Kemper mitgenommen. Beim 2. Gig blieb er zuhause. Fühlte mich bereits sicher mit dem KPA.
Ich hatte auch mal ein AxeFX zum testen. Nach 6 Wochen tweaken habe ich aufgegeben. Ich bin zwar kein Technik-Muffel (wechsele Röhren, stelle Bias ein, löte in meinen Klampfen lustig herum, baue eigene Pedalboards, benutze verschiedenste Software etc.) aber das rumgeschraube am AxeFx war selbst für mich (einem Zeit-Millionär) zu zeitaufwendig und schon fast gesundheitsschädlich. Ich möchte Musik machen und nicht den ganzen Tag an Knöpfen drehen.
Genau das ist mit dem Kemper möglich. Auch finde ich das Design gar nicht mehr so schlecht. Es fällt auf und ist vor allem userfreundlich. Die vielen Buttons und Regler verwirren zwar zunächst, aber man findet sich schnell damit zurecht. Es ist eine Freude damit zu arbeiten. Da kann man bestimmt das eine oder andere noch verbessern. Aber wir wollen ja nicht schon jetzt nach neuen Updates rufen. Soll das Teil doch erst mal auf den Markt kommen. Das wird meiner Meinung nach wirklich bald sein. Für meine Zwecke ist es schon marktreif. Mir fehlt da im Moment nichts wichtiges mehr.
Meiner Meinung nach ist der KPA OHNE Konkurrenz, wenn man den Preis und die Leistung sieht. Soundmäßig finde ich ihn dem AxeFx mindestens ebenbürtig, eher überlegen. Die Bedienbarkeit ist deutlich besser. Mag sein, dass man die Sounds des Kempers auch mit einem AxeFx hinkriegt. Fragt sich nur wie?? Will ich auch gar nicht mehr wissen.
Ich hoffe das Christoph Kemper damit einen weiteren großen Erfolg einfährt. Das hat er echt verdient. Endlich wird es beim Modelling von Amps weitergehen. Wir sind noch nicht in allen Belangen mit den Originalen (Röhrenamps) absolut gleich gezogen. Aber sehr nah dran.
Die Werbeaussagen von Fractal Audio haben mich damals echt geärgert. Die Endorser, die behaupteten, dass das Teil sogar besser als der eigene Röhrenamp klingt haben mich zunächst auch verleitet auf diesen Hype zu setzen. Ich wurde aber bitter enttäuscht. Nicht so beim Kemper. Da wurde nicht vollmundig behauptet, sondern gleich mit Hilfe von Videos bewiesen, dass das klappt. Das konnte ich erst gar nicht glauben, aber es kam in den Videos schon sehr authentisch rüber. Nachdem ich nun selbst das Vergnügen hatte so ein Gerät zu testen, bin ich voll und ganz überzeugt. Ich stand oft da und murmelte vor mich hin: "Dat is der Hammer - ich kannet nich glauben!"
Diejenigen, die gerne an Sounds tüfteln und dabei den Wert des C83 oder die Netzspannung des Amps verändern wollen, können das prima mit dem AxeFx machen. Da gibt es auch nichts einzuwenden. Das ist dann eben ein Hobby. Diejenigen die spielen wollen sind mit dem Kemper besser bedient.
Ich schreibe jetzt, weil ich quasi einen abschließenden Kommentar abgeben will. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit des Tests hatte, und bin vollends überzeugt. Das bedeutet auch, dass ich meinen von Ralf Reichen (Tonehunter) gemodeten JVM nun verkaufe. Wer also jemanden kennt soll mich persönlich anmailen. Würde mich freuen, wenn ich jemanden damit beglücken kann. Das Teil ist 100% in Ordnung und klingt fast genauso gut wie der Kemper
(kleiner Scherz am Rande)