Hab mich da etwas doof ausgedrückt. Natürlich hast du recht, der Sound muss passen. Ich meinte damit auch viel mehr, eien Laney-ähnlichen Sound. Da ging ich einfach mal davon aus, man erreicht das halt am einfachsten, indem man einen geprofilten Laney nimmt. Aber ja, natürlich, so lange es gut klingt, ist es ja wumpe, was genau es jetzt eigentlich ist.
Ja, der Unterschied zu anderen digitalen Lösungen ist beim Kemper, dass der Sound eines einzelnen Profiles maßgeblich von der Soundvorstellung desjenigen abhängt, der den Sound eben gemacht hat. Bei klassischen Modelling Amps auf Komponenten Basis kann dagegen theoretisch jeder, jeden Sound hinbasteln.
Vor allem den Gain-Regler finde ich ziemlich feinfühlig, das hat mir bei den anderen Lösungen bisher leider immer etwas gefehlt.
Ich bin selber sehr angetan was der Gain Regler beim Kemper kann. Vor allem Gain rausnehmen klappt wunderbar, gerade auch was dann die Dynamik und das Zusammenspiel mit der Gitarre angeht.
Wo liegen denn deiner/eurer Meinung aktuell die Nachteile eines Kemper ggü. anderen Lösungen? Gibt es sowas überhaupt? Wie steht es mit Neuerungen? Das Floorboard kam gerade, wird in absehbarer Zukunft ein "neuer" Kemper (in Bezug auf Rechenleistung etc) raus kommen oder ist man mit dem aktuellen Gerät für die nächsten Jahre mehr als gut bedient?
Naja, der Nachteil oder aber der Vorteil ist eben das Profiling. Wenn man nicht selbst Profile herstellt, ist man den Sounds ausgeliefert die es auf dem Markt frei oder kommerziell gibt. Und das ist eine unfassbar große Masse, dabei findet man viel Gutes und viel Schrott. Man braucht dann einfach auch etwas Geduld bis man die eigenen Perlen gefunden hat. Außerdem verführt das natürlich auch zum sammeln und horten und permanentem optimieren.
Wenn man in der Lage ist, selber Profile zu machen eröffnen sich dann aber vollkommen neue Welten. Mir macht das einfach einen riesigen Spaß.
Richtige Nachteile sehe ich aber ansonsten nicht, wie bei jedem komplexen Gerät muss man sich eine gewisse Einarbeitungszeit gönnen, wobei der Kemper eigentlich ganz schön aufgebaut ist, so dass man am Anfang erstmal mit den Knöpfen klarkommt die sofort zugänglich sind und dann später in die tieferen Menüs einsteigt.
Die nächsten Neuerungen die auf dem Tisch liegen sind der Software Editor, der vermutlich bis Ende Oktober in einer ersten Version rauskommt und dann der sog. Kemper Kone, eine Art Modelling Box, mit der man unterschiedliche Speaker Type modellieren können soll. Erste Prototypen wurden dazu schon vorgestellt. Einen Kemper 2 halten alle momentan für sehr unwahrscheinlich. Christoph Kemper sagt selber, dass der eigentliche Profiling Algorithmus für ihn ausgeforscht ist und er nicht sieht, dass sich da in Zukunft viel verbessern lässt. Einige User wünschen sich eine Dual Amping Funktion, denken aber meist nicht darüber nach, dass das mal nicht eben mit einer einfach Dopplung der Chips getan ist und man dann nur irgendwo einen Mix Knob hat.
Die Prozessorleistung des Kemper ist ausreichend für das was in den nächsten Jahren in Planung ist. Es gibt auch da wieder Stimmen die nicht verstehen, dass es was Gutes ist, dass Kemper nicht alle zwei Jahre eine neue Generation auf den Markt schmeißt. Im Gegensatz zu anderen Modelling Lösungen kann man die Soundqualität auch nicht mit besseren Prozessoren steigern. Aktuell sind auch die Effekt Grenzen einfach durch die Anzahl an verfügbaren FX Slots gesetzt, auch da wird nicht mehr Leistung benötigt.
Alles in Allem kann man das natürlich nicht vorhersagen, aber ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass in den nächsten 2-5 Jahren eine neue Generation auf den Markt kommt. Ob es neben dem Stage eventuell noch eine andere Produkvariante geben wird kann man auch nicht vorhersagen. Oft wurde schon nach einer noch kompakteren Version für das Rack gefragt, aber wenn man auf dem Gerät ein Display unterbringen will braucht es auch eine Mindestgröße.