"Keine Lust mehr"

  • Ersteller Uwi1976
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Kurzum: Er ist ein Exzentriker :D
Vielleicht. Für mich ist er der einzige Künstler, den ich mir mehr als einmal angesehen habe. Und ich war jedes mal begeistert. Natürlich muss man das mögen. Das ist Geschmackssache. Aber ich will ihn genau so, wie er ist. Und wäre ich auf dem Konzert gewesen, was er abgebrochen hat, würde ich nicht auf Rückerstattung pochen. 40 Minuten Helge Schneider ist immer noch mehr wert als zwei Stunden ... Irgendwas.

Ich habe viele Konzerte gesehen, die perfekt inszeniert und toll waren. ZB Pink. Aber Helge ist wie "Zuhause".

Oder anders. Helge Schneider hat mich mehrmals zum Lachen gebracht. Das schaffen nur wenige. Danke.
 
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Ich erinnere mich (ungern) an zwei Konzerte, die ich im Rückblick besser abgebrochen hätte. Heute würde ich das vielleicht machen, aber damals (es ist gut 30 Jahre her) war ich noch nicht so weit, dass ich so eine Entscheidung hätte fällen und durchziehen können. Damals galt für mich auch die Devise "da musst du jetzt durch!"

Im einen Fall hatte ich ein Programm mit Bilder-Projektionen und Live-Improvisationen von mir konzipert, das in einer Kirche stattfand. Für dieses Programm musste es natürlich relativ dunkel sein, alleine wegen der Beamer-Projektionen, aber auch, um eine funktionierende Stimmung für die von mir beabsichtigten Solo-Improvisationen (mit Saxophon) im Raum zu erzeugen. Zu der Jahreszeit hätte es auch zur vorgegebenen Uhrzeit mindestens düster sein können (da das Konzert im Rahmen einer Reihe stattfand, hatte ich auf die Uhrzeit keinen Einfluss). Aber ausgerechnet zum Zeitpunkt des Konzertes hatte der Wettergott entschieden, die pralle Sonne scheinen zu lassen. Und diese spezielle Kirche hat keine bunten Fenster, sondern nüchterne transparente Glasscheiben!
Die Projektionen waren kaum zu sehen und die Stimmung passte in keiner Weise zu meiner Musik.

Im anderen Fall hatte ich jemanden gefragt, im Rahmen eines Konzertes besinnliche religiöse Texte vorzutragen (diese Idee kam ursprünglich vom Organisten, der für seine Reihe gerne ein Programm mit Musik+Texten haben wollte). Ich kannte von der besagten Person einige sehr schöne Texte und hätte diese auch gerne selber vorgetragen, aber der Autor wollte unbedingt selber rezitieren. Na gut, er soll es machen.
Dann hat er aber kurzfristig entschieden, andere, neuere Texte zu lesen, zudem wollte es sich beim Vortrag mit seiner Frau abwechseln. Sei´s drum, Abwechslung kann ja nicht schaden.
Aber dann beim Auftritt: die neuen Texte waren richtig schwere, theologische, ja fast wissenschaftlich-theologische Kost! Und weder er noch seine Frau konnten wirklich gut rezitieren. Es klang alles mehr nach einer Vorlesung im Theologie-Studium.

Was soll ich sagen - beide Konzerte waren unter dem Strich eine Katastrophe! Für das Publikum unzumutbar!! Und auch für mich eine Qual!!!
Da beide Programme auch noch in derselben Kirche veranstaltet wurden, ist dieser Auftrittsort seitdem für mich "verbrannt". Ich wurde dort nie wieder eingeladen (leider zurecht).

Im ersten Fall hätte ich spontan die Projektion canceln und das Programm von der Musik her komplett umstellen müssen. Da aber eine Hälfte zusammen mit dem Organisten einstudiert war, ging das gar nicht (wir hätten quasi ein zweites Programm in der Hinterhand haben müssen für den Fall, dass die Sonne scheint, hatten wir aber nicht).
Im zweiten Fall hätte ich mindestens den Vortrag unterbrechen, ja eigentlich abbrechen müssen, was aber einen Streit mit dem Autor und seiner Frau provoziert hätte - vor dem Publikum. Ich hatte ihm aufgrund der mir bekannten Texte einfach vertraut (diese hatte ich ihn vorher sogar schon mal ganz ordentlich vortragen hören). Ein Reinfall.
Wenn ich die Texte hätte abbrechen können, hätte ich die Lücken wiederum spontan mit Musik füllen müssen, mit dem Organisten hatte ich aber nur die vorgesehenen Stücke vorbereitet.

Also wäre es in beiden Fällen besser gewesen, einfach das Konzert komplett abzubrechen, da sie einen nicht vorhergesehenen Verlauf nahmen, den ich künstlerisch nicht mehr vertreten konnte. Bei so einem Komplettabbruch hätte der Autor sicher auch nicht alleine weiter gelesen, und den unvermeidlichen Streit hätten wir dann später hinter den Kulissen austragen können.
Hätte ... ich habe aber nicht abgebrochen. Denn diesen Mut hatte ich damals nicht - denn dazu gehört wirklich Mut!

Ich habe aber aus diesen Vorfällen gelernt und kläre seitdem bei ähnlichen Programmen, die ich verantworten muss, alle fraglichen Details ab. Mit anderen Autoren habe ich seitdem etliche andere Programme gemacht, diese hatten aber alle selber ein hohes künstlerisches Niveau und ein gutes Gespür für den Vortrag und die nötige Spannung. Das war dann auch alles sehr erfolgreich. Und wenn ich danach mit Projektionen gearbeitet habe (was ich nach wie vor regelmäßig mache), habe ich mich nie mehr drauf verlassen, dass es schon dunkel genug sein würde, sondern immer für die Bedingungen gesorgt, bzw. diese eingefordert, dass die Projektionen auch wirklich funktionieren.

Also von meiner Seite Chapeau für Helge Schneider! Ich kann seine Entscheidung sehr gut nachvollziehen und zolle ihm Respekt dafür.

Was Nena angeht, hat nicht sie selber das Konzert abgebrochen meiner Kenntnis nach, sondern das Ordnungsamt hat sie von der Bühne geholt soviel ich weiß. Und zwar wegen des Aufrufs, gegen die vorgeschriebenen Corona-Schutzmaßnahmen und Regeln zu verstoßen. Geschah ihr recht! Immerhin provoziert sie mit so einem Unfug mindestens fahrlässige, wenn nicht sogar vorsätzliche Körperverletzung im schlimmsten Fall. Das grenzt schon an eine strafbare Handlung.
 
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Ich habe aber aus diesen Vorfällen gelernt und kläre seitdem bei ähnlichen Programmen, die ich verantworten muss, alle fraglichen Details ab.
Das ist gut. Ich hätte nämlich auch gesagt, dass ein Abbruch vielleicht eine Erlösung gewesen wäre, das Problem aber bei angemessener Vorbereitung und Abstimmung garnicht erst aufgetreten wäre…

Gruß,
glombi
 
@LoboMix
Ich finde, dass lässt sich nur bedingt mit den aktuellen Rahmenbedingungen vergleichen. Helge Schneider, Nena usw. haben sich ja das setting nicht selbst ausgesucht sondern es entspricht den Vorgaben des Gesetzgebers. Diese sind oftmals schwer oder gar nicht nachvollziehbar (auch für mich), aber - und das ist der Punkt, der mich so ins Grübeln brachte: 1,5 Jahre lang durfte niemand live auftreten, keine Konzerte, keine Festivals, nix. Live streams sind keine Alternative.
Solokünstler und Bands haben sich sehr häufig (zurecht) darüber beklagt. Nun endlich sind wieder live Auftritte möglich und jetzt haben sie plötzlich keinen Bock mehr?
Offenbar kommen ja weitere "Rebellen" dazu, gestern habe ich einen Artikel über Sarah Connor überflogen. Politische Statements auf Konzerten sind ja ok, schließlich hat jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung. Aber das Publikum bzw. die Fans zu bestrafen, in dem man den Auftritt ohne triftigen Grund beendet, finde ich persönlich nicht in Ordnung.

Übrigens scheint mir Deine Installation ohnehin relativ aufwändig und komplex zu sein - von daher musst Du sowieso immer höheres Risiko in Kauf nehmen, dass irgendwas schief geht?
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Was Nena angeht, hat nicht sie selber das Konzert abgebrochen meiner Kenntnis nach, sondern das Ordnungsamt hat sie von der Bühne geholt soviel ich weiß. Und zwar wegen des Aufrufs, gegen die vorgeschriebenen Corona-Schutzmaßnahmen und Regeln zu verstoßen.
Wo hast Du das gelesen?
In den Berichten, die ich gelesen habe, war lediglich die Rede davon, dass der Veranstalter (nicht das Ordnungsamt) beschlossen hatte, auf die Zugabe zu verzichten und deswegen der Gig 15 Minuten früher beendet wurde.
Das Ordnungsamt wäre erst um 22:01 tätig geworden und hätte vermutlich tatsächlich den Stecker gezogen - wg. Lärmschutz.
Ein Aufruf zu Regelverstößen oder Straftaten wäre mMn Sache der Polizei.
 
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Ich finde, dass lässt sich nur bedingt mit den aktuellen Rahmenbedingungen vergleichen. Helge Schneider, Nena usw. haben sich ja das setting nicht selbst ausgesucht sondern es entspricht den Vorgaben des Gesetzgebers.
Der Gesetzgeber schreibt nur bestimmte Bedingungen wie z.B. Abstände der Sitzplätze, Adressenlisten zur Rückverfolgung, ggf. Maskenpflicht und generell bestimmte Hygienemaßnahmen vor.
Das "Strandkorb-Konzept" wurde hier in Mönchengladbach beim ersten Lockdown in 2020 vom Konzertveranstalter Michael Hilgers für die Veranstaltungen im sog. "Hockeypark" (das Hockeystadion neben dem Borussen-Stadion) entwickelt. Aufgestellt werden bis zu 450 Strandkörbe, hier einige Details dazu: "Ein Einbahnstraßen-System verhindert, dass sich die Wege der Besucher kreuzen. Jeder Strandkorb ist mit Desinfektionsmittel ausgestattet und wird nach jeder Veranstaltung gereinigt. Snacks und Getränke werden online gebucht und vor Ankunft in einer Kühlbox am Strandkorb bereitgestellt. Abseits des Strandkorbs gilt eine Maskenpflicht."

Hier ein Foto:
Hockeypark MG Strandkörbe.JPG


Dieses Konzept hat sich im Grunde bewährt und wurde sicher zurecht prämiert und anderswo kopiert.
Aus dem Zitat geht hervor, dass zumindest hier in MG während des Konzertes keine Bedienung herum läuft. Immerhin.
Mein erster Gedanke, als ich von Helge Schneiders Abbruch las, war, dass sich dieses Konzept, bei dem die Zuschauer ja absichtlich sehr abgeschottet und vereinzelt auf dem weitläufigen Podium verteilt sind, nicht wirklich zu einem derart spontanen Künstler mit einem so offenen Konzept passt wie bei ihm.
Schneider lebt nun mal von einem mehr feinsinnigen Kontakt zum Publikum, wobei er gewiss auch mit einem großen Podium umgehen kann. Ob er sich aber diese zwangsläufige größere Distanz und Anonymität des isolierenden Strandkorb-Konzepts vorher vorstellen konnte? "Strandkorb" hört sich ja erst mal ziemlich "kuschelig" an.
Ich denke nicht, und wenn dann noch die ständige Rennerei der Bedienung dazu kommt, dann ist jeder Kontakt zum Publikum perdu.
Wenn es mehr um künstlerische "Dosensuppe" geht, wie z.B. bei H. Fischer, gibt es diese Distanzprobleme sicher nicht, bzw. manifestieren sie sich nicht so deutlich.
Die Bühne im Hockepark ist im Übrigen kleiner als die, die man auf dem Video aus Augsburg sehen kann. Womöglich war dort auch die Zuschauerfläche und damit die Distanz noch größer.
So hieß es bei BILD, und viele andere medien haben das anfangs so übrtnomnen.
Ich hatte diese Info auf der "t-online"-Seite gelesen, die haben dann wohl abgeschrieben. Ansonsten hatte ich bei Nena nicht weiter nachgehakt, da ich mich nicht weiter für sie interessiere.

Übrigens scheint mir Deine Installation ohnehin relativ aufwändig und komplex zu sein - von daher musst Du sowieso immer höheres Risiko in Kauf nehmen, dass irgendwas schief geht?
Das ist sicher immer der Fall, wenn Technik in einem größeren Umfang eingesetzt wird. Mittlerweile habe ich da eine gewisse Routine, zumal ich seit zwei Jahren zusätzlich etwas Live-Elektronik/Effekte einsetze bei den Improvisationen.
Damals war ich mit diesen Bilder+Musik-Projekten noch ziemlich am Anfang.
Außerdem hatte ich mich einfach auf die Einschätzung des einladenden Organisten verlassen ohne diese weiter zu hinterfragen, was ich danach auch geändert habe.
 
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Irgendwie muss ich bei der ganzen Diskussion an den Film Blues Brothers denken. Sie müssen in einem fiesen Schuppen Country statt Blues spielen und sich mit Biergläsern bewerfen lassen. Sie brechen nicht ab, sondern ziehen das durch.
So etwas (auch wenn`s nur ein Film war und selbst darin der Auftritt "geklaut" wurde) finde ich gut.
Bei Widrigkeiten sollte man zumindest versuchen, damit klar zu kommen. Aber das hat Helge gemacht, er hat ja eine Weile gespielt. Erst dann hat er endgültig festgestellt, dass es nicht geht.
Er ist also nicht die Diva, die es "aus Prinzip" gar nicht erst probiert.

Allerdings hätte er es meiner Meinung nach den Fans zuliebe dann auch bis zuende durchziehen sollen. Es war ja nicht so, dass ihm oder den Zuschauern Gefahr gedroht hätte, letztlich fehlte es doch nur am Feedback und (eh nie sicher vorhandener) Interaktion. Das macht es für ihn sicher unangenehmer, aber eben nicht unmöglich und Abbruch kann eigentlich nur die allerletzte Option sein. Als Besucher wäre ich jetzt schon etwas verstimmt gewesen.
 
Der Gesetzgeber schreibt nur bestimmte Bedingungen wie z.B. Abstände der Sitzplätze, Adressenlisten zur Rückverfolgung, ggf. Maskenpflicht und generell bestimmte Hygienemaßnahmen vor.

Richtig. Strandkörbe und Boxen sind nicht vorgeschrieben, auch, wenn das ab einer gewissen Publikumszahl Sinn ergibt.

Ich war letzte Woche bei einem Künstler, der auch ohne festes Programm auftritt: Serdar Somuncu. Das fand auf einem alten Bauenhof statt, der jetzt eine Kornbrennerei ist.

Auf diesem Bild sieht man mich sogar.

Das funktionierte sehr, sehr gut. WarnApp/LucaApp, keine Strandkörbe oder Boxen, der Künstler konnte Gesichter sehen, die Bühne war nicht 2,5 Meter hoch, sondern eine ganz normale Bühnenhöhe. Es wurden kleine Kisten, die als Impro-Tische dienten, mit Stühlen für je zwei Personen in Abständen aufgestellt, bedient wurde auch am Platz (blitzschnell). Bei Platzverlassen Maske.

Mit dem Gastro-Gerenne konnte Sedar etwas besser umgehen. Ich zitiere sehr frei.

Bredenbeck - ich sag allen "Ich spiele Hannover". Vor zwei Jahren hätten 5000 Leute vor mir niedergkniet und jetzt steht EIN TRECKER neben der Bühne. UND DA: Da läuft eine rum trägt FLAMMKUCHEN durch die Gegend. Und gleich muss der erste pissen und konfrontiert mich seinen HARNWEGEN!



nach den Fans zuliebe dann auch bis zuende durchziehen sollen

Er hat es ja so begründet, dass er "kein Scheiß-Konzert geben wollte", wovon er wohl in dem Moment ausgehen musste.
 
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Wenn ich gebucht werde, und so einen Käfig wie bei den BluesBrothers vorfinde, und zwar auch genau deshalb, weil die Besucher die Band mit Gläsern bewerfen, würde ich vermutlich auf jeden professionellen Anspruch meinerseits pfeifen und den Auftritt verweigern ;)
 
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Wenn es mehr um künstlerische "Dosensuppe" geht, wie z.B. bei H. Fischer, gibt es diese Distanzprobleme sicher nicht, bzw. manifestieren sie sich nicht so deutlich.
künstlerische Dosensuppe, geil :rofl:
 
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Dieses Meme ist so nichtssagend
.. sehe ich mir die like-Listen für diesen Schwachsinn an, wird auf jeden Fall klar, wie ein Teil der Publikumswahrnehmung aussieht, oder auf welche Deutung sich Menschen gerne einlassen. Das wird offenbar auch gerne von Künstlern geteilt, die sich auf diese Darbietungsformen klaglos einlassen, und so tun, als wäre alles "wieder" in Ordnung.
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Wo hast Du das gelesen?
Bild und FAZ und sie haben es später korrigiert.
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Ein Aufruf zu Regelverstößen oder Straftaten wäre mMn Sache der Polizei.
.. zumindest auf den Videos, die ich gesehen habe, war das kein Aufruf zu Regelverstößen, sondern ein Appel an die eigene Verantwortung. Ich würde mal vermuten, dass Nena das vielleicht vorher auch juristisch hat abchecken lassen, so wie ihre Formulierung klang ...
 
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Ich habe neulich auch ein Konzert kurzfristig abgesagt.
Bestuhlt ist eine Sache, die kennt Helge Schneider auch.
Aber Bedienung am Platz und umherlaufende Kellner_innen während des Konzerts geht einfach nicht.
In einer dunklen Bar oder nem Restaurant ist das schon nervig.
Stellt euch mal Sitz oder Korbreihen vor in denen die Kellner auf und ab laufen , Bestellungen aufnehmen und klirrend Gläser einsammeln.
Du stehst da auf der Bühne, Kontakt zum Publikum ist ohnehin schwer wenn alle in den Kisten sitzen. Das muss ich mir als Künstler nicht antun.
Unser Veranstalter weigerte sich den Service während des Konzerts einzustellen oder zu reduzieren . Die Angebotene Pause lehnte er ab.
Wir seien undankbar und sollten froh sein wieder spielen zu können.

kurz zum Ablauf
Wir sollten als dritte von drei Bands am Abend auftreten.
Ein Acoustic Set im Sommergarten einer Bar war erbeten.
Im durch Absperrband vom Biergarten abgegrenzten „Sommergarten“ wurden Tickets kontrolliert oder Eintritt verlangt.
Im Biergarten lief weiter leise die DJ Mucke. Die anderen Bands spielten dagegen an. Durch die Reihen liefen Kellner_innen und motivierten die Zuhörer_innen Getränke zu kaufen. Bezahlung sofort am Platz.
Das ist Respektlos gegenüber den Zuhörer_innen und den Künstler_innen.
Unser Schlagzeuger ging nach dem Set der anderen Band . Erklärte dass wir so nicht auftreten können.
Einige im Publikum klatschten.
Enttäuscht waren letztlich alle.

Helge bekäme von mir für seine Integrität alle Sterne und Standing Ovations!!!
 
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Nachtragend möchte ich noch darauf Hinweisen dass ich Hygienekonzepte, Abstandsregeln, Maskenpflicht, begrenzte Zuschauerzahlen etc. absolut unterstütze.

Bedienung in den Stuhlreihen lehne ich ab.

Da können weder Servicekräfte noch Corona noch die Bundesregierung irgendwas dafür.
Das ging noch nie und wird/wurde in der Regel auch nicht gemacht.
 
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Wir sollten als dritte von drei Bands am Abend auftreten.
Ein Acoustic Set im Sommergarten einer Bar war erbeten.
Durch die Reihen liefen Kellner_innen und motivierten die Zuhörer_innen Getränke zu kaufen. Bezahlung sofort am Platz.
Das ist Respektlos gegenüber den Zuhörer_innen und den Künstler_innen.
Sorry, in einer Bar oder einem Biergarten engagiert der Veranstalter selten "Künstler", sondern "Dienstleister", die den Gästen ein Ambiente schaffen, das sie zum Verweilen und Konsum animiert. Als Gast weiß ich doch auch, worauf ich mich bei welche Art von Veranstaltung "einlasse"...
Ich denke doch, dass du nicht wirklich "nachtragend" bist... ;)
Bedienung in den Stuhlreihen lehne ich ab.
Dann solltest du zukünftig nur noch Auftritte in entsprechenden Venues ins Auge fassen (und selbst da werden Gäste zur Bar rennen oder Kellner leere Gläser einsammeln, nur dürft ihr da wahrscheinlich so laut spielen, dass ihr es nicht mehr mitbekommt...)

In diesem Sinne... :prost:

Gruß,
glombi
 
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zumindest auf den Videos, die ich gesehen habe, war das kein Aufruf zu Regelverstößen, sondern ein Appel an die eigene Verantwortung
... und wenn ich auf der Autobahn in der Tempo 80-Baustelle mit 190 durchknalle und mich auf die eigene Verantwortung berufe - werde ich vor Gericht dann freigesprochen?!? Sry, aber das Argument kann ich absolut nicht nachvollziehen ...

Wenn sie selbst Veranstalterin ist, ist das tatsächlich ihre Suppe, die sie mit Ordnungsamt etc. auszulöffeln hat. Wenn ein Veranstalter eine bestimmte Veranstaltung in einer bestimmten Form (Hygienekonzept, Abstandsregeln, etc.) genehmigt bekommen hat, steht er auch für die Einhaltung dieser Form gerade. Und dann hat der Künstler imho nur die Wahl, es von vornherein ganz bleiben zu lassen und abzusagen oder hinterher kundzutun, dass man diese Form nicht nochmal haben möchte. Wenn's ganz dicke kommt, wird dem Veranstalter vom Ordungsamt jede weitere Veranstaltung in dieser oder ähnlicher Form untersagt, und es gibt wieder eine Location weniger ...

Und aus diesem Grund halte ich diesen "Appell an die eigene Verantwortung" für unverantwortlich. Ist aber natürlich nur eine ganz persönliche Meinung und erhebt keinerlei Absolutheitsanspruch.
 
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Sorry, in einer Bar oder einem Biergarten engagiert der Veranstalter selten "Künstler", sondern "Dienstleister", die den Gästen ein Ambiente schaffen, das sie zum Verweilen und Konsum animiert. Als Gast weiß ich doch auch, worauf ich mich bei welche Art von Veranstaltung "einlasse"...
Das war ein Bekannter Konzertclub in Friedrichshain und die Veranstaltung als OpenAir Konzert ausgewiesen. Sie war entsprechend in Reihen bestuhlt und die Kellner_innen gingen zwischen den Reihen ihrer Arbeit nach- das muss nicht sein.
Ich wurde als vortragender Künstler gebucht und nicht als Hintergrundbeschallung eines Biergarten, dann würde es sich anders verhalten. Klar die Blaskapelle auf dem Oktoberfest kann sich nicht beschweren wenn da serviert wird.
Glaub mir, ich mach das lange genug und kann schon erkennen was die Intention hinter einer Buchung ist.
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und selbst da werden Gäste zur Bar rennen oder Kellner leere Gläser einsammeln, nur dürft ihr da wahrscheinlich so laut spielen, dass ihr es nicht mehr mitbekommt...
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Und aus diesem Grund halte ich diesen "Appell an die eigene Verantwortung" für unverantwortlich. Ist aber natürlich nur eine ganz persönliche Meinung und erhebt keinerlei Absolutheitsanspruch.
Solltest du aber
 
Helge bekäme von mir für seine Integrität alle Sterne ...

.. und von mir gleich wieder aberkannt - wegen fehlender Prinzipientreue:

"Helge Schneider will unter den Bedingungen der Corona-Krise nicht auftreten. Er werde nicht vor Autos oder Menschen, die Masken tragen und Abstand halten, auf der Bühne stehen, sagte er in einem Video. Falls sich dies nicht ändere, sei für ihn Schluss."
Zitat: FAZ vom 13.05.2020 (sic!)

Da sich die veranstaltungstechnischen "Bedingungen der Corona-Krise" seit Mai 2020 nicht wesentlich geändert haben, ist Herrn Schneider die Frage zu stellen, warum er dann nicht bei seiner vollmundigen Verzichts-Ankündigung aus dem letzten Jahr geblieben ist.
So bleibt der Nachgeschmack einer unangemessen divenhaften Attitüde und eines absichtsvoll in Kauf genommenen Abbruchs mit Ansage, denn das Argument der "störenden Gastronomie" erscheint äußerst fadenscheinig. Hier hätte man im Hintergrund seitens des Managements sicherlich umgehend Abhilfe schaffen können, zumal es oftmals sogar das Publikum ist, das sich gestört fühlt und diesbezüglich beim Gastronomiepersonal interveniert.
 
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Dann ein Hoch aufs übergehen eigener Prinzipien!
Das unterscheidet den Künstler vom Rest.
 
Dann ein Hoch aufs übergehen eigener Prinzipien!
Das unterscheidet den Künstler vom Rest.
Wenn das den Künstler definiert bin ich froh, zum Rest zu gehören....

Aber letztlich verhält es sich doch so, dass nur die Besucher dieses einen Konzerts von dem Abbruch betroffen sind. Wenn das Helge Schneider-Fans waren und sie dessen Entscheidung akzeptiert haben, dann ist das doch in Ordnung. Bei anderen Künstlern würden sicher viel mehr Besucher ihr Geld zurückfordern.
 
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