Ich finde, dass lässt sich nur bedingt mit den aktuellen Rahmenbedingungen vergleichen. Helge Schneider, Nena usw. haben sich ja das setting nicht selbst ausgesucht sondern es entspricht den Vorgaben des Gesetzgebers.
Der Gesetzgeber schreibt nur bestimmte Bedingungen wie z.B. Abstände der Sitzplätze, Adressenlisten zur Rückverfolgung, ggf. Maskenpflicht und generell bestimmte Hygienemaßnahmen vor.
Das "Strandkorb-Konzept" wurde hier in Mönchengladbach beim ersten Lockdown in 2020 vom Konzertveranstalter Michael Hilgers für die Veranstaltungen im sog. "Hockeypark" (das Hockeystadion neben dem Borussen-Stadion) entwickelt. Aufgestellt werden bis zu 450 Strandkörbe, hier einige Details dazu:
"Ein Einbahnstraßen-System verhindert, dass sich die Wege der Besucher kreuzen. Jeder Strandkorb ist mit Desinfektionsmittel ausgestattet und wird nach jeder Veranstaltung gereinigt. Snacks und Getränke werden online gebucht und vor Ankunft in einer Kühlbox am Strandkorb bereitgestellt. Abseits des Strandkorbs gilt eine Maskenpflicht."
Hier ein Foto:
Dieses Konzept hat sich im Grunde bewährt und wurde sicher zurecht prämiert und anderswo kopiert.
Aus dem Zitat geht hervor, dass zumindest hier in MG während des Konzertes keine Bedienung herum läuft. Immerhin.
Mein erster Gedanke, als ich von Helge Schneiders Abbruch las, war, dass sich dieses Konzept, bei dem die Zuschauer ja absichtlich sehr abgeschottet und vereinzelt auf dem weitläufigen Podium verteilt sind, nicht wirklich zu einem derart spontanen Künstler mit einem so offenen Konzept passt wie bei ihm.
Schneider lebt nun mal von einem mehr feinsinnigen Kontakt zum Publikum, wobei er gewiss auch mit einem großen Podium umgehen kann. Ob er sich aber diese zwangsläufige größere Distanz und Anonymität des isolierenden Strandkorb-Konzepts vorher vorstellen konnte? "Strandkorb" hört sich ja erst mal ziemlich "kuschelig" an.
Ich denke nicht, und wenn dann noch die ständige Rennerei der Bedienung dazu kommt, dann ist jeder Kontakt zum Publikum perdu.
Wenn es mehr um künstlerische "Dosensuppe" geht, wie z.B. bei H. Fischer, gibt es diese Distanzprobleme sicher nicht, bzw. manifestieren sie sich nicht so deutlich.
Die Bühne im Hockepark ist im Übrigen kleiner als die, die man auf dem Video aus Augsburg sehen kann. Womöglich war dort auch die Zuschauerfläche und damit die Distanz noch größer.
So hieß es bei BILD, und viele andere medien haben das anfangs so übrtnomnen.
Ich hatte diese Info auf der "t-online"-Seite gelesen, die haben dann wohl abgeschrieben. Ansonsten hatte ich bei Nena nicht weiter nachgehakt, da ich mich nicht weiter für sie interessiere.
Übrigens scheint mir Deine Installation ohnehin relativ aufwändig und komplex zu sein - von daher musst Du sowieso immer höheres Risiko in Kauf nehmen, dass irgendwas schief geht?
Das ist sicher immer der Fall, wenn Technik in einem größeren Umfang eingesetzt wird. Mittlerweile habe ich da eine gewisse Routine, zumal ich seit zwei Jahren zusätzlich etwas Live-Elektronik/Effekte einsetze bei den Improvisationen.
Damals war ich mit diesen Bilder+Musik-Projekten noch ziemlich am Anfang.
Außerdem hatte ich mich einfach auf die Einschätzung des einladenden Organisten verlassen ohne diese weiter zu hinterfragen, was ich danach auch geändert habe.