"Keine Lust mehr"

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https://www.derstandard.at/story/20...chneider-brach-konzert-ab-ich-habe-keine-lust

Finde ich etwas seltsam / befremdlich, eigentlich hätte ich gemeint, dass jeder Künstler nach 1,5 Jahren Coronakrise heilfroh sein kann, endlich wieder live auftreten zu dürfen?
Das auch Konzerte in der "neuen Normalität" eine etwas andere Struktur haben (müssen), war auch irgendwie klar. (wobei mir das Konzept "Strandkorbkonzert" persönlich auch nicht wirklich zusagt)

Wie seht ihr das, verhält sich Helge Schneider zu Diva-mäßig oder könnt ihr seinen Abbruch nachvollziehen?
 
Eigenschaft
 
Du kannst jedes noch so gute Konzept an die Wand fahren. ;)
Die Idee mit den Strandkörben und damit verbundenem Abstand war vom Ansatz her gut, Helge hat ja auch zugestimmt.
Wenn der Veranstalter den Künstler aber auf eine sehr hohe Bühne stellt, dann - denkt an den Blickwinkel - wird der Kontakt zum Publikum mies, vermutlich hat Helge nur die Überdachung der Körbe gesehen und wenig Gesichter.
Dazu kam, dass die Konzertbesucher in den Strandkörben bedient wurden und die Kellner ständig vor Helges Bühne vorbei liefen.
D.h. er hat nur Leute mit Masken gesehen, die anderes zu tun hatten als seinem Vortrag zu folgen.
Das ist zumindest sehr skuril.

Von daher ist nachvollziehbar, das er durchgedreht ist, auch wenn das einem Profi nach Möglichkeit nicht passieren sollte.
Wenn ich es richrtig verstanden haben, will er aber das Konzert nachholen oder den Besuchern das Geld zurückzahlen lassen.
Es geht hier nicht um das Publikum, sondern um ein verbocktes Konzept.
Weniger Bühnenhöhe und andere Laufwege für die Kellner könnten ja schon helfen.
Helge geht es sicher auch darum, die ähnlich konzipierten Folgekonzerte zu überdenken.
 
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Ich finde es sehr befremdlich. Andere Künstler waren einfach nur froh, in diesem Konzept wieder vor Publikum spielen zu können. Er beschwert sich, dass er zu wenig verdient und vom Publikum zu wenig zurückbekommen hat. Dabei hatte selber gar keine keine Lust, dem Publikum erst einmal was zu geben. Ja, die Situation ist für die Künstler unbefriedigend. Aber so funktioniert das halt nicht. Wer seine Fans jetzt vergrault, steht am Ende ganz ohne da. Aber irgendwie passt es zu ihm, er ist halt ein schräger Vogel…

Gruß,
glombi
 
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Link gelöscht

Ich finde es nicht in Ordnung. Das darf sich ein Künstler nicht herausnehmen. Die betrogenen Zuschauer sollen jetzt auch noch ihrem Geld hinterherlaufen. Der Veranstalter droht Schneider aus gutem Grund jetzt mit Klage.
Ich bin zwar absolut der Meinung, dass wir von unserer Politik völlig verarscht werden und es überhaupt nicht um das Virus geht, aber das ist jetzt ein anderes Thema...
Korrekt macht es Clapton: der kündigt wenigstens vorher an, nicht aufzutreten zu wollen, wenn Impfpflicht besteht.
 
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Zwiespältige Sache.

Einerseits waren die Bedingungen bekannt und wenn man da zusagt ...
Wobei ich mir allerdings sehr gut vorstellen kann, dass Helge selbst keinen Schimmer von der Location hatte und nur das Management gesagt hat, "Da, spiel mal Einen."

Andererseits ist Helges Kunst eine, die ja gar nicht ohne Interaktion mit dem Publikum kann und er selbst es wohl auch nicht. Ich habe ein Portrait von ihm gesehen, wo er mehrmals erklärt, wie sehr ihm maue, d.h. weniger reaktive Abende auf den Magen schlagen. Wenn da eine respektfreie und taktlose Gastro dazukommt, dann kann man schon mal die Nerven verlieren und vergessen, dass da zahlende Kundschaft sitzt. Nachher mag es ihm leid getan haben und er mag es bereuen, aber das steht dann eben wieder gerade nicht in der Bild.

Ich denke, wenn man so lange auf der Bühne steht wie Helge, dann kann man manchen Bullshit einfach nicht mehr ab und sagt "sorry": Ich bin kein Produkt, ich bin ich selbst , wenn ich spiele und wenn das nicht gegeben ist, dann bin ich mir mittlerweile zu schade. Ok, quit.

Und dann gibt es wieder Künstler, die stehen vor 2 Leuten und legen dennoch eine Mördershow hin.
Aber die sind meistens jung.
 
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.. ich kann's verstehen. Ein Künstler, der auf Rückkopplung vom Publikum angewiesen ist (und das ist bei Helge doch wohl relativ zweifelsfrei so, oder?) wird da nicht zurecht kommen. Auch wenn er das möglicherweise slebst dachte, als er zusagte. Es wird eine gehörige Portion schlichter Trotz dabei sein, denke ich. Obwohl ich selbst auch völlig zurückgezogen sein kein auf der Bühne, ich find's auch strange, und kann mir gut vorstellen, wie sich das anfühlt, wenn ich so drauf wäre wie er. Ich kenne etlich Künstler, die sich diese Art von Publikumsbehandlung schönreden, ich halte es für ein Unding. Es steigert die Distanz noch mal um einiges ...
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Korrekt macht es Clapton: der kündigt wenigstens vorher an, nicht aufzutreten zu wollen, wenn Impfpflicht besteht.
..ja, finde ich auch überlegter. andererseits ist das eben eine Situation, die nicht jeder gleich völlig versteht, kann ich mir vorstellen ... aber so richtig professionell ist Helges Verhalten nicht, da stimme ich zu. Aber es erzeugt mehr Aufmerksamkeit, als wenn er im Stillen nein gesagt hätte, oder? ;)
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Aber irgendwie passt es zu ihm, er ist halt ein schräger Vogel…
..er stellt einen schrägen Vogel dar, das ist seine Kunstfigur, nicht verwechseln. Der Mann ist durchaus ein heller Kopf ...
 
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aber so richtig professionell ist Helges Verhalten nicht, da stimme ich zu. Aber es erzeugt mehr Aufmerksamkeit, als wenn er im Stillen nein gesagt hätte, oder?
Tja, ist die Frage, wie und ob der Veranstalter auf eine "professionellere" Beschwerde reagiert hätte.
Wie bereits oben gesagt, es lässt sich ein ungewohntes Corona-Konzept sicher gut oder schlecht umsetzen, hier wohl eher zweiteres.
Vielleicht war das auch eine Reißleine, um Anpassungen bei den geplanten Folgeterminen mit gleichem Grundkonzept zu erzwingen.
 
Ich finde es nicht in Ordnung. Das darf sich ein Künstler nicht herausnehmen. Die betrogenen Zuschauer sollen jetzt auch noch ihrem Geld hinterherlaufen. Der Veranstalter droht Schneider aus gutem Grund jetzt mit Klage.
Sehe ich auch so. Er hätte die Veranstaltung in Würde zu Ende bringen sollen. Danach hätte er immer noch ankündigen können, dass er unter diesen Bedingungen nicht noch einmal auftreten möchte. Ich habe mal in einem Konzert meinen Eintritt zurück bekommen, weil der Künsler (Sänger und Gitarrist) zu erkältet zum singen war. Trotzdem hat er fast zwei Stunden ohne Gesang ein irres Programm gespielt. So geht Fan-Pflege...
Korrekt macht es Clapton: der kündigt wenigstens vorher an, nicht aufzutreten zu wollen, wenn Impfpflicht besteht.
Jain. Der kündigt es wenigstens vorher an. Seine Begründung ist aber eher fadenscheinig...
..er stellt einen schrägen Vogel dar, das ist sein Kunstfigur, nicht verwechseln. Der Mann ist durchaus ein heller Kopf ...
Das habe ich ihm auch nicht abgesprochen. Aber auch helle Köpfe können mal von einer Situation überfordert sein, gerade in zunehmendem Alter. Da hat man auch in Schauspielerkreisen leider so einiges erlebt...

Ich bin aktuell jedem Musiker und jeder Band dankbar, die unter widrigen Umständen Gigs für uns spielen...

Gruß,
glombi
 
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Sehen wir es mal aus der Sicht (von Teilen) des Publikums. Ich liebe Konzerte. Hätte ich dort in einem Strandkorb gesessen, wären mir die Gastromitarbeiter und Gastromitarbeiterinnen wohl auch tierisch auf den Zeiger gegangen. Dann lieber kein Konzert....
Gruß camus
 
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Sehen wir es mal so. Für mich als Zuhörer sind die Handys, die mir andere „Zuhörer“ permanent vor die Nase halten, schlimmer. Und dieses Problem gab es vor Corona, und wird es danach leider auch geben. Der Gastro-Umsatz ist aktuell halt nötig, um solche Veranstaltungen mit reduziertem Publikum überhaupt erst zu ermöglichen. Aber stimmt schon, würde es die aktuell nicht geben, wären weder Künstler noch Gäste „gezwungen, dorthin zu gehen…

Gruß,
glombi
 
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Ich denke, ein Konzerterlebnis ist ein Konzerterlebnis. Kommt ein Erlebnis nicht zustande, ist es kein Konzerterlebnis.

Ich sehe auch einen Künstler nicht unbedingt als Dienstleister. Sondern als (mündigen) Künstler. Kann er seiner Meinung nach seine Kunst nicht frei entfalten, sollte er das Recht auf ein Nein haben. Was bringt mir ein gebremster Helge Schneider?

Ich denke aber auch, daß in einem solchen Fall die Eintrittsgelder erstattet werden sollten oder es ein Nachholkonzert geben sollte. Blöd für die, die dann nicht können...

Schwieriges Thema. Ich bin auch ein bisschen entsetzt darüber, wie alles mit Corona Zusammenhängende uns so spaltet. Wir alle, ich natürlich einbezogen, sollten all unser gegenseitiges Verständis bemühen. So intensiv, wie es nur geht....
Gruß camus
 
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Finds gut wenn er sich selbst treu bleibt, das macht den schliesslich aus. Sein ganzes Wirken live lebte ja imm er aus Improvisation und der Stimmung vorort.
Ich denke der hat der Kunstszene über Jahrzehnte genug geliefert und ist niemand was schuldig.
 
Sicher, er ist niemandem was schuldig, und muss ja sicher auch nicht mehr auftreten. Dann soll er es halt auch einfach lassen, und kein Drama machen, unter dem andere zu leiden haben. Mich stört vor allem der Satz (frei): "Früher habe ich locker 10.000€ verdient, jetzt manchmal nur 50€". Wer viel verdienen will, muss auch was leisten (wer seine Kunst "umsonst" hergibt, darf sich auch Allüren leisten). Beim dem Verdienst ist er einer der Privilegierten, die für das Alter und sicher auch Corona vorsorgen konnten. Andere kommen nie über die paar hundert Euro pro Auftritt, denen gilt aktuell eher mein Mitgefühl. Und die reissen sich auch noch den A.... auf...

Das ist nur meine Meinung dazu, jeder darf das anders sehen...

Gruß,
glombi
 
Sehe ich auch so. Er hätte die Veranstaltung in Würde zu Ende bringen sollen. Danach hätte er immer noch ankündigen können, dass er unter diesen Bedingungen nicht noch einmal auftreten möchte. Ich habe mal in einem Konzert meinen Eintritt zurück bekommen, weil der Künsler (Sänger und Gitarrist) zu erkältet zum singen war. Trotzdem hat er fast zwei Stunden ohne Gesang ein irres Programm gespielt. So geht Fan-Pflege...
Helge Schneider war aber nicht erkrankt, das ist für mich der entscheidende Punkt. Wenn ein Künstler krankheitsbedingt einen Auftritt absagen muss (ist der Veranstalter für derartige Fälle eigentlich versichert?), wird der Gig ja zumeist nachgeholt oder man bekommt sein Geld erstattet (wobei ich annehme, dass es den meisten Besuchern nicht ums Geld sondern um das Konzert des Künstlers geht). In dem Fall habe ich auch vollstes Verständnis, auch wenn es im ersten Moment natürlich ärgerlich ist. Umgekehrt habe ich es auch schon erlebt, dass der Sänger sich alle möglichen Medikamente eingeworfen hat, um irgendwie den Auftritt mit aller Macht und Gewalt durchzuziehen. Fand ich auch nicht gut und es klang auch wirklich nicht gut.

Ich habe auch schon einige Male erlebt, dass ein Sänger oder eine Band einfach keinen Bock hatte - die haben dann ihr Programm abgespult und sich ohne Zugabe verabschiedet. Ist zwar auch nicht die feine Art, aber
zumindest haben sie ihre Leistung erbracht.

Das mit Eric Clapton habe ich noch gar nicht mitbekommen, muss ich später mal nachlesen, was er genau gemacht/gesagt hat.
 
Ich bin nichtmal einen Bruchteil soviele Konzerte gespielt wie Helge und habe auch kein Bock mehr.
Hab Live aufgegeben 😂
 
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Ich sehe auch einen Künstler nicht unbedingt als Dienstleister.
Na klar ist er das. Was sonst ?
Er macht sein Ding (Musik, Kabarett, Theater, ... was auch immer ...), und die anderen zahlen dafür, sich das anzuschauen.

Thomas
 
gidarr
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  • Grund: Bitte keine politische Diskussion hier
B
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: Wortwahl
klaatu
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: Bezugspost gelöscht
bitte gerne mit Eurer persönliche Meinung zu der Diskussion weitermachen, aber keine politische Diskussion hier.
 
Dass Herrn Schneider das Konzept nicht zusagte - okeh. Aber er wusste es vorher. Und das Konzert dann zumindest nicht fertig zu spielen, egal wie schxxxe man sich auf der Bühne fühlt, ist imho zumindest unprofessionell. Hinterher zu sagen, das war nix, das möchte ich nicht mehr, wäre die deutlich professionellere Alternative gewesen.
 
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Sehe ich auch so. Die Erkenntnis kommt meistens erst hinterher, und als Profi zieht man die Sache durch, ist hinterher schlauer, und wiederholt es dann halt nicht.
Als es letztes Jahr mit den Streaming-Konzerten angefangen hat, hab ich mich auch einmal mit dem Akustik-Duo eingeklinkt, und einen Gig gespielt. Hat mir nichts gegeben, das Feedback über den Chat war zwar da, witzig und cool, aber ist was völlig anderes, als vor einem anwesenden Publikum zu spielen. Also mach ich's nicht wieder.
 
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Ich finde es keinen guten Stil, den schwarzen Peter den Mitarbeitern der Gastro zuzuschieben.
Das Konzept hat nicht zum Künstler gepasst. Scheinbar ist der Funke beim Publikum nicht übergesprungen. Da Herr Schneider das Konzept und die Rahmenbedingungen aber kannte und akzeptiert hatte, war er meiner Meinung nach selbst verantwortlich für den Erfolg seiner Show. Dass der Erfolg dann ausbleibt, kann passieren. Dass er das Konzert abbricht, weil er keinen Zugang zum Publikum findet, liegt wohl auch im Ermessen des Künstlers. Aber mit dem Vorwurf an die Gastro-Mitarbeiter, die nur ihren Job machen, macht er es sich in meinen Augen zu einfach.


Hier noch das Statement auf seiner Homepage (https://helge-schneider.de/ am 29.07.2021):

"Die noch geplanten Auftritte von Helge Schneider bei den Strandkorb Open Airs ... werden abgesagt. Karten für alle abgesagten Veranstaltungen, inclusive Augsburg, können dort zurück gegeben werden, wo sie gekauft wurden.
Nach einem beiderseitig von Respekt und Verständnis geprägten Austausch der verschiedenen Meinungen sind beide Parteien einvernehmlich dem Vorschlag von Michael Hilgers gefolgt, als Zeichen auch gegenüber allen anderen Beteiligten in dieser Konzertreihe eine gemeinsame Spende in Höhe von € 20.000,- den Opfern der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland Pfalz zukommen zu lassen und somit auch den Fans von Helge Schneider, die sich sicherlich auf ein schönes Konzert gefreut haben, zu zeigen, dass der finanzielle Aspekt genauso wenig im Vordergrund der Entscheidung stand wie eine etwaige Kritik am Strandkorb Veranstaltungsformat.

Helge bekundet seinen Respekt für das große Engagement des Veranstalters, welches mit der Entwicklung eines neuen Konzeptes überhaupt erst wieder Livekonzerte in größerem Rahmen vor Publikum möglich gemacht habe. Für ihn persönlich passt das Format aber leider nicht."
 
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