Kannibalisiert sich die Gitarrenindustrie selbst ?

Ja, nicht wahr? Danke :)
Sry, aber ganz so einfach ist es nicht:

- Ob Du oder ich eine Gitarre kaufen ist den großen Firmen egal, so lange genug andere dies tun
- Zwischen Squier und Custom Shop liegen diverse Qualitätssprünge, dazwischen liegen eben auch Mexico, USA usw.
- Zum Semmeln holen braucht`s nicht einmal ein SUV ;-)
- Die Konzerne produzieren nicht am Markt vorbei, sie produzieren genau das, was sie auch verkaufen können
- Gibson ist NICHT wegen der Gitarrenproduktion pleite, die lief durchaus gut
Na gut, heute hast du recht! :great:

@CampFire Hero Sehr geil ;)
 
Ich hätte geschlussfolgert "hm, müssen die auf eigene Kosten mal tanken, weil außerhalb des Heimatbereichs wo die Firmen-Tankkarte gilt" oder "vielleicht Mietwagen vor Rückgabe mit vollem Tank".

Lass dir gesagt sein: die allerallermeisten Fahrer teurer Autos können sich auch den Unterhalt durchaus vollumfassend leisten. Aber das fällt halt weniger auf als die paar Ausnahmen. Statistiken habe ich vorliegen, darf sie aber nicht schwups mal ins Netz stellen, weil eben nicht öffentlich.

Ich gebe dir recht, ein vermutlich großer Anteil der teureren Fahrzeuge sind Firmenfahrzeuge. Je nach Vertrag werden diese aber nicht alle privat gefahren und nicht jedes Unternehmen rechnet via Tankkarte ab.

Zudem hatte ich von Mustern gesprochen, vielleicht hätte ich schreiben sollen, dass es auffällig war, dass es etliche Wiederholungstäter gab. Die haben dann wohl immer die Firmentankkarte gekauft.

Mir war auch gar nicht bewusst eine allgemeingültige Regel aufgestellt zu haben, die empirisch belegt ist.

Es gibt jedoch - und ich denke das ist unstrittig - nicht wenig Leute, denen es wichtig ist, ein Image von "jung, schön und gut situiert" zu vermitteln, selbst wenn nur ein oder sogar gar kein Teil davon zutrifft ;-) Wenn man sich dann vor Augen hält, wie hoch das Durchschnittseinkommen in D ist und wie viele ( auch junge Menschen ) gerade in dem Bereich sehr markenorientiert ausgestattet sind, der in der Öffentlichkeit auffällt, obwohl statistisch gesehen nicht jeder von Ihnen über ein Einkommen verfügen dürfte, welches diesen Lebensstil ohne Weiteres zulässt, dann bleiben nicht viele Arten der Finanzierung.

Meist passiert das dann in solchen Fällen mit Fremdkapital. Vielleicht gibt es den ein oder anderen der es über den Verkauf illegaler Substanzen finanziert, das dürfte aber der kleinere Anteil sein.

Es bleibt am Ende eine Finanzierungs- oder Leasingrate. Da man jeden Euro nur einmal ausgeben kann ....

Ich muss mich nur mal auf unserem Firmenparkplatz umschauen. Da geht es nicht in jedem Fall um Autos für 50.000 / 60.000 €. Da ich aber das Gehalt der entsprechenden Kollegen einschätzen kann und weiß, dass dort auch sonst das Geld nicht sooo locker sitzt, muss ich davon ausgehen, dass dort auch die (Neu)Wagen zw. 30.000-50.000€ nicht "eben mal so" bezahlt wurden.

Ist mir auch egal, nicht mein Auto, nicht mein Geld, nicht mein Leben.
Ich sage nur, dass ich das Gefühl habe, dass Leute sich durch Werbung verleitet oder durch mangelndes Selbstbewußtsein verursacht oder dem Wunsch durch eine Anschaffung etwas darzustellen, was ggf. nicht der Realität entspricht dazu bringen lassen eine Menge Kohle rauszuhauen.

Und ich sage, dass ich mir keine Schulden für so etwas ans Bein binden würde, oder einfach länger mit dem Kauf warten würde, wenn ich es für unabdingbar halte

... nicht mehr, nicht weniger
 
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Ich finde es auch ok wenn jemand sich eine Gitarre auf den Leib schneidern lässt, obwohl er nicht wie Hendrix spielt - nur dann auf den Wiederverkaufswert zu achten ist halt sehr kleinmütig. Und hirnrissig! Wer lässt sich denn Schuhe auf den Fuß schustern und will die dann bei eBay verkaufen?
 
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Könnte man durchaus auch auf "teure" Gitarren übertragen ....

Anhang anzeigen 636599

Dazu gibt es ja den Aufkleber auf kleinen Autos: "Versuche nur durch das kleine Auto von meinem großen G*****l abzulenken ;-)

Ich finde Neiddebatten ja ziemlich langweilig.
Es gibt aber einfach Dinge, die sind okölogisch nicht so richtig sinnvoll.

Dazu fällt mir immer die (Pseudo) Grüne Mutti ein, die mit dem 2 Tonnen SUV zum Biosupermarkt fährt um was Gesundes für die lieben Kleinen zu kaufen ....
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich finde es auch ok wenn jemand sich eine Gitarre auf den Leib schneidern lässt, obwohl er nicht wie Hendrix spielt - nur dann auf den Wiederverkaufswert zu achten ist halt sehr kleinmütig. Und hirnrissig! Wer lässt sich denn Schuhe auf den Fuß schustern und will die dann bei eBay verkaufen?

Es ist doch immer eine Frage der Gewichtung. NUR der Wiederverkaufswert als Kaufkriterium ist albern. Die Frage darf man sich aber trotzdem stellen, wenn man die 3000 € Gitarre nicht eben so aus dem Ärmel schüttelt.

Aus deinem Vergleich wird auch kein Schuh ... denn, der Schuh ist nach einem Jahr durch und mehr oder weniger ein VERbrauchsgegenstand, wohin gegen die Gitarre eher ein GEbrauchsgegenstand ist, der immer einen gewissen Restwert hat.

Und - wer sagt denn, dass man in 2 Jahren die aktuell perfekte Gitarre immer noch für perfekt hält.

Ich kaufe zu 80% gebraucht - weil ich eben gerne die Freiheit habe kaufen und verkaufen zu können, ohne mich auch nur eine Sekunde darüber ärgern zu müssen, gerade 1000 € verbrannt zu haben. Gut, manchmal geht es nicht anders - aber dann ist das eben so, dann ist es auch eine bewusste Entscheidung und ich würde mich in dem Fall auch nicht ärgern.
 
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Meist passiert das dann in solchen Fällen mit Fremdkapital. Vielleicht gibt es den ein oder anderen der es über den Verkauf illegaler Substanzen finanziert, das dürfte aber der kleinere Anteil sein.
Sorry, is' aber jetzt nicht bald genug?
Alle die deiner Meinung nach ein zu teures Auto fahren und deiner Meinung nach eh' keinen Kredit mehr kriegen, sind Drogenhändler?
Mann, Mann, Mann ....
 
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Sorry, is' aber jetzt nicht bald genug?
Alle die deiner Meinung nach ein zu teures Auto fahren und deiner Meinung nach eh' keinen Kredit mehr kriegen, sind Drogenhändler?
Mann, Mann, Mann ....

Oh Mann ... lach, natürlich nicht :)
war eine nicht ganz ernst gemeinte Bemerkung ... vielleicht sollte ich einfach weniger "Narcos" anschauen. Muss man denn alles für bare Münze nehmen ?
Zudem - soll doch jeder fahren, spielen, tragen was er will und finanzieren wie er es will.

Das alles war nur im Zusammenhang gemeint, dass es gesellschaftlich nicht unüblich ist aufgrund von "auferlegten Normen" Dinge zu kaufen, die den eigenen finanziellen Rahmen sprengen und ich habe gesagt, dass ich es nicht machen würde, nur weil ich gerne etwas haben möchte.

Was nicht geht, geht nicht ... Pech gehabt
 
... gemeint, dass es gesellschaftlich nicht unüblich ist aufgrund von "auferlegten Normen" Dinge zu kaufen, die den eigenen finanziellen Rahmen sprengen ...
... oder einem vielleicht doch nicht so gut passen. Mit der Flying V in einer Folk- oder Swing-Band? Hmm, zumindest als gitarrenfaszinierter Jugendlicher (ziemlich) undenkbar. Heroes spielen Ikonen und machen diese dann wieder zu Ikonen. Dass es neue Marken bzw. Konzepte schaffen, zu Ikonen zu werden, ist eher selten (PRS, Duesenberg)

Das ist so, als wenn ich mir eine 5000 € CS kaufe, aber wegen der monatlichen Raten kein Geld habe um mir Saiten zu kaufen und 1 Jahr mit den alten Saiten spiele ...

DAS ist tatsächlich spannend bei einer so vielschichtigen Sache wie der Klangerzeugung (mal abgesehen vom Musiker selbst kommen dann ggf. Plektren, Saiten, ggf. PUs, Kabel, Amp, Mikro, Mixer, PA). Es muss ja nicht mal die fehlende Kohle sein, oft ist es das fehlende Vorstellungsvermögen, wie wichtig das ist. Aber es ist halt cooler, mal ein neues Instrument statt neuer Saiten auszuprobieren. (Wobei man, klar, aus einer Tele keine Paula machen wird, nur weil andere Saiten drauf kommen.)
 
Oder auf Leute die solche Sprüche cool finden...:D
 
Aber es ist halt cooler, mal ein neues Instrument statt neuer Saiten auszuprobieren. (Wobei man, klar, aus einer Tele keine Paula machen wird, nur weil andere Saiten drauf kommen.)

Wieso .. ich stehe zu meiner Dekadenz. Saitenwechseln ? Ist mir zu profan und zu viel Arbeit. Ich bestelle lieber jede Woche eine neue Gitarre :)
 
Auf den Text über dem Cartoon der vorhin noch da war... vergiss es... alles gut...
 
Es ist doch immer eine Frage der Gewichtung. NUR der Wiederverkaufswert als Kaufkriterium ist albern. Die Frage darf man sich aber trotzdem stellen, wenn man die 3000 € Gitarre nicht eben so aus dem Ärmel schüttelt.
Und - wer sagt denn, dass man in 2 Jahren die aktuell perfekte Gitarre immer noch für perfekt hält.
Was ich mit meinem Schuh-Beispiel sagen wollte war: Wenn ich mir etwas "auf den Leib schneidern" lasse, dann ist das nur für mich ganz was Besonderes - für jeden Anderen ist es halt ein Schuh (ok, ungetragen, neuwertig), eine Gitarre, was auch immer... Klar kann es sein, dass die ausgewählten Zutaten sehr gut sind, aber der eigentliche Sinn der Sache ist bei einem Wiederverkauf weg. Außer man lässt sich eine Gitarre bauen, die halt nicht näher bestimmt was ganz Besonderes und wertvoll sein soll. Und da, finde ich, könnte man sich genauso gut einen Goldbarren auf die Stirn nageln, das ist echt nix anderes als Schwanzverlängerung. Und hirnrissig - denn mit einer Fender Customshop Strat erreicht man das Gleiche so ähnlich, nur kann man die halt auch gut verkaufen. Ganz besonders doof ist dann aber der Gedankengang "eine speziell für mich gebaute Gitarre in Customshop-Qualität ist noch ein tolleres Statement nach außen, zeigt es doch, dass ich mir was leisten kann, das nicht von der Stange ist" - wenn man sich das eben nicht locker leisten kann. Wenn jemand drei Jahre hungert, um sich seine Traumgitarre bauen zu lassen: Respekt! Wer dabei aber an den Wiederverkauf denkt, verrät sich in meinen Augen damit als Angeber. Angeben ist okay, ich finde nicht dass man das geißeln muss, ich würde nur alle Angeber in die Richtung beraten, dass eine ganz normale, möglichst teure, Gitarre ihre Zwecke besser erfüllt.
Und hier komme ich, auch für mich selber überraschend, zum Thema zurück: Für all die verschiedenen Intentionen, Verwendungszwecke, Skills, Qualitätsansprüche und frühkindlichen Prägungen bietet - jetzt nur als Beispiel - Fender ein Instrument an.
Die Message ist: "Du wirst in diesem Leben nie etwas Anderes brauchen als eine Fender, egal wie sich deine Vorlieben oder dein Jahreseinkommen entwickeln. Wir bieten dir einfach mal alles an!"
Und was soll da der Les Paul Fan sagen? Keine Sorge, Gibson macht genau das Gleiche!
Ob sich das lohnt? Na, wahrscheinlich schon! Viele großen Hersteller von irgendwas machen das. Das würden die schon merken, wenn das ein Holzweg wäre. Die Interessen eines gewinnorientierten Unternehmens überschneiden sich halt nur marginal mit meinen Interessen, und das auch nur im Moment der Entscheidung für eine bestimmte Gitarre (Auto, Schuh, ...). Der Gedanke, ich würde die hier in meinem Zimmerchen bei einem simplen Logikfehler erwischen, ist gelinde gesagt, verwegen ;)
 
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Wieso .. ich stehe zu meiner Dekadenz. Saitenwechseln ? Ist mir zu profan und zu viel Arbeit. Ich bestelle lieber jede Woche eine neue Gitarre :)
Die aus der Verpackung nehmen geht ja auch schneller, als Saiten unfallfrei aufzuziehen. (Wahrscheinlich ist das dann selbstverstärkend: Man wird immer schneller im Gitarren-aus-der-Verpackung-Nehmen, aber langsamer im Saiten aufziehen...)
 
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Was ich mit meinem Schuh-Beispiel sagen wollte war: Wenn ich mir etwas "auf den Leib schneidern" lasse, dann ist das nur für mich ganz was Besonderes - für jeden Anderen ist es halt ein Schuh (ok, ungetragen, neuwertig), eine Gitarre, was auch immer
Wer dabei aber an den Wiederverkauf denkt, verrät sich in meinen Augen damit als Angeber. Angeben ist okay, ich finde nicht dass man das geißeln muss, ich würde nur alle Angeber
ich denke, was manche hier nicht sehen, ist, das "einige von uns" Gitarre spielen, auch
um sich selbst und seine musikalischen Ideen zu verwirklichen, das heisst, wenn man
sich eine Gitarre bauen lässt, vorraussetzung, man hat die kohle dafür, ist das diesem
zweck nur dienlich, wieder vorrausgesetzt, man hat eine genaue Vorstellung, was man
sich bauen lässt, bei mir war das der fall. (Entschuldigung für dieses ungetüm von satz,
ist etwas lang geworden.)
zur Angeberei, vor wem denn? ausser ein paar gitarrennerds wie uns, interessiert das
doch niemanden. da sind namen wie Fender und Gibson viel wirkungsvoller, da auch
einigen musikinteressierten bekannt, die das aber auch eher nur am rande wahrnehmen.
z.b. suhr, musicman oder prs kennt doch schon kein "schwein" mehr.
 
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ich denke, was manche hier nicht sehen, ist, das "einige von uns" Gitarre spielen, auch
um sich selbst und seine musikalischen Ideen zu verwirklichen...
Ja! So meine ich das doch - und da ist der Wiederverkaufswert wurscht!
Oder war nicht ich gemeint?
 
nein, ich hab nicht dich gemeint, ich hab dich zitiert, weil ich
dir zustimme und noch etwas ergänzt, war vielleicht etwas missverständlich.
ich seh das eben so, das z.b. das sammeln von Gitarren eine
schöne Leidenschaft ist, aber die Gitarre als Prestigeobjekt,
find ich eher fragwürdig. für mich steht an erster stelle die
musik, und da ist es eigentlich eher zweitrangig mit welchem
Instrument, wobei ich zugebe, das ich froh bin, meine 3 ("schöne") e-Gitarren
zu besitzen. da ich selten in gitarrenshops bin und mir auch
das nötige Kleingeld fehlt, war es dann das, was e-Gitarren angeht, bin halt
"zufrieden" mit ihnen.
ein schönes Wochenende

Micky
 
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Außer man lässt sich eine Gitarre bauen, die halt nicht näher bestimmt was ganz Besonderes und wertvoll sein soll. Und da, finde ich, könnte man sich genauso gut einen Goldbarren auf die Stirn nageln, das ist echt nix anderes als Schwanzverlängerung. Und hirnrissig - denn mit einer Fender Customshop Strat erreicht man das Gleiche so ähnlich, nur kann man die halt auch gut verkaufen. Ganz besonders doof ist dann aber der Gedankengang "eine speziell für mich gebaute Gitarre in Customshop-Qualität ist noch ein tolleres Statement nach außen, zeigt es doch, dass ich mir was leisten kann, das nicht von der Stange ist" - wenn man sich das eben nicht locker leisten kann. Wenn jemand drei Jahre hungert, um sich seine Traumgitarre bauen zu lassen: Respekt! Wer dabei aber an den Wiederverkauf denkt, verrät sich in meinen Augen damit als Angeber.

Es gibt ja zwischen "3 Jahre hungern" und "Geld spielt keine Rolle" noch ein paar Stufen.
Nicht jedem können 3k egal sein, nicht jedert hungert deswegen. Eine gewisse Summe ist es trotzdem.
Manchmal sind es auch nur kleine Dinge die dazu führen, dass man sie weder von der Stange, noch sehr leicht gebraucht als Customshop bekommt. Hinzu kommt auch, dass mann bei der Summe ja nicht blind gebraucht kauft, sondern einige Male Kilometer schrubben muss um vor Ort zu testen.

Ich wollte zB eine bestimmte Farbe/Lackart, weil es mir gefällt. Der Rest ist gar nicht so abweichend vom Standard. Gebraucht als CS nicht zu bekommen. Möglichkeit A wäre CS neu für vieleicht 4000€, Möglichkeit B Gitarre bauen lassen für 2000€. A wäre eine recht hohe Investition, zudem widerspricht es meiner Vorstellung, dass es sinnvoll wäre mehr als X€ für eine Gitarre auszugeben, zumal es "nur" wegen der Farbe nochmal fragwürdiger wäre. Deswegen habe ich abgewogen, ob ich das Geld ausgeben will und dabei auch in Betracht gezogen was passiert, sollte ich aus unterschiedlichsten Gründen die Gitarre abgeben müssen oder Geld brauchen, whatever ... der Name auf der Kopfplatte ist egal, Qualität gleich, Anfangsinvestition ist 1:2, Wertverlust absolut hält sich die Waage. Deswegen war für mich der Schritt zur CS nicht nötig. Das hat nichts mit Angeben zu tun, aber ab einer gewissen Größenordnung überlege ich einfach in alle Richtungen um zu schauen ob die Mehrausgabe gerechtfertigt ist, es Vorteile oder Nachteile gibt. Ich muss zwar nicht hungern, aber jeden Monat könnte ich es mir nicht leisten, von daher ist es für mich keine leichtfertige Spontanentscheidung.
 
Hi,

es ist schon beachtlich, wo manche Diskussionen hinlaufen...ist`s nicht manchmal recht sinnvoll auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen? Dieses empfinde ich nämlich als sehr interessant, zumal ich als Mucker und Gitarrenverkäufer mit eigenem Laden auf "beiden Seiten der Verkaufstheke" stehe.

Klar, die Nahrungsmittelindustrie will hauptsächlich, dass wir uns gesund und lecker ernähren. Die Automobilindustrie will nur, dass wir mobil sind. Die Elektronikbranche will nur, dass wir frei sind-und dafür brauchen wir Handys. Und die Gitarrenindustrie will uns nur durch ihre Gitarren zu glücklichen Menschen machen....:D;)

Ich glaube, viele verkennen den Begriff "Industrie" vollkommen. Der unternehmerische Grundsatz den Menschen Gutes zu tun und damit Geld zu verdienen (also Geben und Nehmen als fairer Deal) ist ein recht angestaubter, der von außen blauäugig unterstellt wird und lange nicht das moralische Gewicht in der Welt der Industrie hat, wie von vielen angenommen wird.
Also geht`s in der Industrie als solches doch zu allergrößten Anteilen um Gewinn...Geld...Macht und deren Maximierung und Festigung.

Warum sollte das in der Gitarrenindustrie anders sein? Wie "kannibalisiert" sie sich dann also selbst!? Indem sie das tut, was unternehmerischer Grundsatzwahnsinn ist?
Das ist auch nicht neu und wird sich nicht ändern, so wtf?:ugly:

Im Endeffekt können wir doch alle froh darüber sein, dass mal irgendwann das Holz gewachsen ist aus dem unsere Instrumente gebaut wurden und dass es abgeholzt werden durfte ohne dass der Himmel über uns einstürzt...der Rest ist Geschäftspolitik.
Was anderes anzunehmen ist, mit Verlaub, bestenfalls "blauäugig"...

Gruss,
Bernie
 
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Ich denke auch nicht, dass man sich hier Kunden abgräbt. Das hat mehrere Gründe:

Zum einen gibt es einfach eine gewisse Markenbindung - Die gibt es bei Smartphones, bei Autos und bei Instrumenten. Das ist ein Phänomen, bei dem ich mich nicht ausnehmen. Preisspanne meiner Gitarren liegt von sehr hoch bis sehr wenig, von ESP bis Harley Benton.
Ich habe für mich gemerkt, dass ich ein enormes Problem damit habe, dass auf dem Headstock einer Gitarre nicht ESP, Jackson, Fender oder what have you steht. Allerdings musste ich gerade in den letzten 2 Wochen feststellen, dass ich auf der Les Paul von Harley Benton besser spielen kann als auf der ESP Paula. Gut, die ESP klingt um Welten besser, darüber braucht man nicht diskutieren, aber ich denke, würde ich die selben Tonabnehmer in die HB einbauen, der Unterschied im Klang wäre nur noch marginal.

Es gibt, however, gewaltige Qualitätsunterschiede. Die sind aber überraschenderweise weniger in der Preiskategorie 200 - 1500€, sondern in der Kategorie 1500€ bis 5000€. Zwischen einer HB für 200-300€ und einer LTD für 1000 Euro sehe ich keinen, aber auch gar keinen Grund der diesen Unterschied rechtfertigt. Hardware? Never - wenn ich mir die LTD Truckster z.b. anschaue - die hatte noch original Sperzel drin. Die LTD Iron Cross z.b. nur noch eine LTD Eigenfabrikation. Das ist alles nicht mehr das, was es mal war.

Ebenfalls ein Grund, warum man sich nicht das Wasser abgräbt ist - und auch hier muss ich wieder auf LTD (ungern, da ich ESP liebe, aber es geht einfach nicht anders) rumhacken: Man sichert sich die Künstler als Endorser. Soweit eine super Sache, ich für meinen Teil bin unheimlich geil auf Signature Gitarren. Problem ist: Kauft man eine LTD in der 200er Serie, bekommt man im wesentlichen überteuerten Müll. Kaufe ich die 600er Serie bekomme ich ein passables Instrument, muss aber dennoch unheimliche Kompromisse eingehen. Will ich "the real deal" bleibt nur ESP.
Anders bei Epiphone - Eine Jeff Waters Signature ist das, was ein Jeff Waters spielt. Eine Schecter Synyster Gates ist das, was er spielt. Eine Dean Dave Mustaine ist meistens das was er spielt - zumindest live, da die Korea Modelle leichteres Holz haben.
Und solange es junge Gitarristen gibt, die halbwegs gut verdienen und Ihren Idolen nacheifern wollen, wird man diese teuren Modelle auch an den Mann bringen können.

Was mich persönlich stört ist einfach die Tatsache, dass die meisten Hersteller ihre Billigserien unter einen anderen Namen vermarkten. Warum keine Billig Fender? Warum keine Billig Gibson? Das ist ein meinen Augen eine reine Marketing Sache, da man versucht ist, das Qualitätsimage der Marke aufrecht zu erhalten. Gut, hat bei Gibson nur bedingt geklappt aber immerhin - Es gibt inzwischen eine Gibson für 500 Tacken. Eine super Sache wie ich finde - Das ist genau das, was der Markt braucht. Die teuren Hersteller müssen auf die Nachfrage eingehen. Gibson hat's verpennt, Fender mit den Mexico Strats vorgemacht.

Eine Weitere Sache - Meine Fresse schreibe ich hier ohne Faden: Trends - Die alteingesessenen Hersteller verpennen diese i.d.r komplett, und wenn sie dann mal aufspringen, ist es zu spät oder die Modelle sind lächerlich überteuert. Beispiel Gibson: Ende des letzten Jahres glaube ich kam Gibson mit LP Modellen in Neon Pink, Neon Grün etc. und Floyd Rose. Ich so - Shut up and take my Money. Endlich moderne Gibsons. Und was war? 5000€ - habt ihr den Gong nicht gehört? Wann hat Fender das letzte mal etwas modernes rausgebracht? Nie. wobei Fender auch ein Hersteller ist, der sich das vermutlich leisten kann, immer hin ist die Strat ein Klassiker. Wobei das Gibson mit der LP vermutlich auch dachte. *grins*

Der einzige Hersteller, der immer am Ball der Zeit ist, und auch aus Marketing Sicht alles, aber auch alles richtig macht ist Ibanez. Moderne Formen, Extended Range Gitarren, Moderne Farben, günstige Serien die unter dem selben Namen laufen, nicht unter, k.a. Zenabi oder sowas. Ich bekomme Instrumente von 200€ als Gio bis hin zu 6000€ als Signature (Paul Stanley z.b.) oder anders hochwertige Instrumente in der Prestige Serie. Was will ich mehr? Das alles unter einem Namen. So lob ich mir das.

Alles in allem - es braucht eine faire Preispolitik, kein Apple unter den Gitarrenbauern, Trends müssen frühzeitig erkannt und umgesetzt werden und man sollte nicht versuchen, die Käufer mit dusseligen Siganture Serien in absolut besch... Qualität oder überzogenen Pricetags zu verarschen. Denn passiert das einmal, ist i.d.r alles Vertrauen weg.

So. Mehr fällt mir erst mal nicht mehr ein zu dem Thema.
 
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