Kann man Grooven lernen?

  • Ersteller creuther
  • Erstellt am
treffender hätte man es nicht formulieren können.

Das mit den 2 übereinanderliegenden rhythmischen Ebenen ist für mich der springende Punkt
der mMn der Grund dafür ist das so ziemlich alles irgendeinen Groove haben kann.

Top!
 
Hehe, jaja, dieser mysteriöse Groove... :gruebel:

Für mich ist das einfach so eine Mischung Aus Taktsicherheit, "Zu-Hause-Sein" auf dem Griffbrett und dann (ganz wichtig!) auch das harmonische Zusammenspiel mit dem Drummer.

Meiner Erfahrung nach gibt es da nichts was mehr hilft, als ewige Jam-Sessions nur mit Schlagzeug und Bass. Das ist dann ein Groove-Boot-Camp, sozusagen. :D
Ein Problem ist ganz oft, dass in akustisch "schlechten" Probe-Räumen vor allem die Bass-Drum irgendwo verloren geht, und die ist für mich ein ganz wichtiger Bestandteil vom "Groove". Man spielt, und spielt, verbessert sich auch technisch, aber irgendwo fehlt halt noch ein Quäntchen, weil einfach die Orientierung in Bezug auf die Bass fehlt. Mein Lösungsweg in diesem Fall hat damals so ausgesehen: Einfach ein Mikro in die Bass werfen. In meinem Fall war es so, dass ich einen alten aktiven Monitor rumstehen hatte. Der kam dann eben in den Proberaum. Und wenn das zum hören immer noch nicht reicht, einfach Fuss drauf legen, fühlen ist in diesem Fall eh besser. Im Notfall hilft auch direkter "physischer Kontakt", d.h. z.B. den Fuss direkt an die Bass zu legen. Man kann das auch über die normale "Gesangsanlage" machen, Nachteil daran ist eben aber, dass Ihr dann die komplette Band zudröhnt, was ja auch nicht der Sinn der Sache ist :D

Natürlich gibt es auch ganz viele Methoden zum "lernen" des Groove, die bestimmt teilweise gut sind. Ich persönlich, als überzeugter Bass-Autodidakt von "Kinderschuhen" an, bin aber der Meinung, dass Groove aus dem Bauch kommt, und "Schulbuch-Methoden" da fehl am Platz sind. Viel mehr geht es hier darum, das "Groove-Gefühl" zu trainieren, als irgendwas zu lernen. :)

Also, ab in den Probenraum und grooven üben! :cool:

:great:
 
Zuletzt bearbeitet:
PS: Der Beitrag von Thomas oben triffts wirklich auch meiner Meinung nach ziemlich gut! :great:
 
Natürlich gibt es auch ganz viele Methoden zum "lernen" des Groove, die bestimmt teilweise gut sind. Ich persönlich, als überzeugter Bass-Autodidakt von "Kinderschuhen" an, bin aber der Meinung, dass Groove aus dem Bauch kommt, und "Schulbuch-Methoden" da fehl am Platz sind. Viel mehr geht es hier darum, das "Groove-Gefühl" zu trainieren, als irgendwas zu lernen. :)

Dieses "das kommt aus dem Bauch und aus dem Gefühl"-Gerede ist zwar richtig, setzt aber voraus, daß im Bauch schon irgendwas d´rin ist und daß man der ersten Lern-Phase schon entwachsen ist, und über ein persönlich musikalisches Vokabular verfügt, das man dann - aus dem Bauch heraus - ordnen, verwenden, variieren, ... kann.

Es spricht ja nix dagegen, aus dem Bauch heraus eine rhythmisch rafinierte Bass-Linie abzurufen und die mit dem Drummer - aus dem Bauch heraus - abzustimmen ...

Aber dazu muß man die, und 1000 andere, irgendwann vorher einmal gelernt haben und auch die "rhythmische Konzeption" von ihr einmal gelernt und verinnerlicht haben. Sagt ja keiner, daß man das aus Büchern lernen muß ... aber irgendwie, z. B. durch gezieltes Zuhören, muß man es schon einmal lernen ...

Glaube ich zumindest ...

Es is so, wie Miles Davis` (?) Zitat/Antwort, auf die Frage, wie mann Jazz spielen/lernen kann: " Naja, Du lernst erst einmal Dein Instrument 100 %-ig. Dann beschäftigst Du Dich jahrelang damit, Harmonielehre und Rhythmik zu lernen, und wenn Du das alles kannst, dann vergißt Du es sofort wieder und spielst einfach, was Dir in den Sinn kommt ..." (frei abgewandelt).

LG, Thomas
 
Meiner Erfahrung nach gibt es da nichts was mehr hilft, als ewige Jam-Sessions nur mit Schlagzeug und Bass. Das ist dann ein Groove-Boot-Camp, sozusagen. :D

Tendenziell stimmt das schon....es nützt aber nix, wenn der Gitarrist denkt, Rhythmusarbeit sei nur "Warten auf's Solo" .
Und es gibt genug Sänger, die schon froh sind, wenn sie die TonHÖHE halbwegs richtig eingeschätzt haben. Daß auch eine gesungene Note im Takt sein muss, ist einigen völlig neu. Dass Noten auch ein klar definiertes ENDE haben (das den Rhythmus oft deutlicher definiert als ihr Anfang), ist erst recht ein Mirakel......

Das Team Drums/Bass ist nur die Grundlage für den Groove, der Ankerpunkt, das Fundament, wie immer man es nennen will. Richtig grooven kann eine Band aber nur, wenn ALLE eingerastet sind - und bleiben.

...und das sag ich als Sänger und Gitarrist.....;)
 
Klar, die Band ist für den Sound einer Band auch wichtig. :D

Mir gehts hier aber erstmal drum, wie man, speziell als Bassist, sein "Groove-Gefühl" verbessert...
Und das sagst eigendlich auch schon aus, dass ich den Groove eher für eine Art "Gefühl", bzw. eine Zusammensetzung aus verschiedenen "Gefühlen", halte. Selbst wenn man 1000 Bass-Läufe auswendig kann (solche Leute gibts :)), kann man die immer noch vollkommen emotionslos und unpassend rüber bringen, andererseits kann man manchmal mit wenigen, gezielten Tönen eine ganze Menge anstellen.

Schauen wir uns z.B. mal das Rhythmusgefühl an. Ich behaupte mal, dass das jedem Menschen, dem einen eben mehr, dem anderen weniger, angeboren, oder zumindest von frühster Kindheit an antrainiert ist. Zum Beispiel läuft man in einem bestimmten takt (1, 2, 1, 2, 1, 2), man zählt ab der ersten Klasse im Takt, und am Geleier, von Kindern, die ein Gedicht aufsagen, kann man ebenfalls einen Takt erkennen. :) Im Kindergarten wird gesungen, und zu Hause wird auf Mamas Töpfen getrommelt. Interessant ist zum Beispiel, wenn man ein Kind an ein Schlagzeug setzt. Erst mal wird es wild drauf rumhämmern und alles ausprobieren. Auf einmal merkt man dann, wie es anfangen wir, sich mehr oder weniger (je nach Kind :D) an einem Rhythmus zu orientieren.

Und ich denke, das sind unter anderem die Grundlagen, auf denen man aufbauen muss, um seinen "Groove" zu finden. Klar brauchts da auch Erfahrung. Und natürlich schadet es auch nicht, jemanden zu haben, der einem die technischen Grundlagen nahe legt. Genau so bringt es einen nochmal viiiiel weiter, sich irgendwann mit Musiktheorie/Harmonielehre/Rhythmik etc. zu beschäftigen. Und mit die wertvollste Inspiration ist auf jeden Fall immer noch, und da bin ich ganz turkos Meinung, "aktiv" und bewusst Musik zu hören, und sich zu überlegen, was macht der nette Herr Bassist da, und warum macht er das. Und das im Anschluss daran auch mal umzusetzen. Trotzdem denke ich, dass "Groove zu lernen" mehr beudeutet, sein (vorhandenes) "Musik-" und Rhythmus-Gefühlt (etc.) zu trainieren, als existierende Bass-Läufe und Muster zu pauken. Dadurch wird man sich nämlich immer künstliche aber störende Grenzen setzen, die dann irgendwann die eigene Kreativität blockieren. :)

Das ist natürlich auch nur meine persönliche Ansicht zum Thema.
Im allgemeinen gilt wahrscheinlich wie überall: "Die Mischung machts" oder auch: "Die Dosis macht das Gift"

:D
 
Morgen Leute,
habe schon lange nicht mehr hier geschrieben, aber habe nun eine Frage die nur erfahrene Bassisten beantworten können. Und zwar: Kann man "Grooven" lernen? Ich frage, weil ich gestern ein wenig nach Anti-Flag Cover bei Youtube gesucht habe und dieses hier dabei rausgekommen ist: http://www.youtube.com/watch?v=JYwA1dhkV8U
Man beachte vor allem den obersten Kommentar: "It's good, but you got to learn how to groove it, man. It's too straight forward." Ist das nur Verarsche?

Hm, kann man jetzt so genau nicht sagen. Interessiert aber auch nicht. Ich persönlich finde das Bass-Cover gut gespielt. Es ist flüssig, es passt, der sound kommt hin, könnte aber vielleicht etwas weniger "nasals" klingen und dann würde es auch schon vom soundher grooviger klingen.

also wenn ich das so abliefern würde, wäre ich zufrieden. :)

Ich finde grooven in dem Sinne kann man nicht lernen.

Sehe ich ähnlich. :) Groove kommt von alleine. Ich spiele seit 8 Jahren Bass und habe lange Zeit nicht geübt aber ich finde, dass man schon hört, dass ich es nicht erst seit gestern tue. einfach weil man sich auf diese Denkweise, dieses emotionale Empfinden wenn man spielt, immer besser einlassen kann.

Der Kopf hat eine immer besser werdende Vorstellung vom Ton der aus der Box kommen soll. Und die Finger näheren sich diesem Ziel an. Das dauert lange, je nachdem wie viel man übt und auch wie lange man schon spielt. Man wird vom Kopf her einfach abgewichster..... Gib dir einfach Zeit und übe regelmäßig auch mal "gut" und nicht nur schnell zu spielen. Das erfüllt sich dein Wunsch von ganz alleine.
 

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