Kann man Grooven lernen?

  • Ersteller creuther
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Wenn etwas "groovt", dann ist das aber kein Adjektiv, sondern ein Verb.
Denn wie sagt man so schön: "Was tut es? Es groovt."
 
Ja klar, "grooved" wäre das Adjektiv (obwohl ich da eher "groovig" sagen würde). Da aber ein Song z.B. "groovt", ist das dann wohl ein Verb, und zwar in der dritten Person ;)
Einigen wir uns einfach darauf, dass ein Song Groove hat :D
 
... Einigen wir uns einfach darauf, dass ein Song Groove hat :D
meinetwegen kann er auch groovy sein ....;)
die ausgangsfrage "ob uns wie man das lernen kann" steht trotz aller grundsatzdiskussion allerdings immer noch im raum.
 
Ich denke, man kann alles lernen. Ein gewisses Talent ist dabei natürlich immer nützlich, aber niemals völlig ausreichend.
 
die ausgangsfrage "ob uns wie man das lernen kann" steht trotz aller grundsatzdiskussion allerdings immer noch im raum.

Da wird sie auch bleiben.
Der Begriff "Groove" lässt sich wunderbar durch die Mühlen der Subjektivität wursten und kann im Detail viele unterschiedliche Bezüge haben.

Bis zu einem gewissen Grad kann man das, was ich darunter verstehe, lernen.
Das, was manche - wenige - Musiker zu ausgewiesenen "Groovesäuen" macht, jedoch nicht.
Es gibt, wie in vielen anderen Dingen auch, das letzte Quentchen Talent, was man sich nicht erarbeiten kann.
Ich persönlich halte Rhythmusgefühl für in erheblichem Maße angelegt...das erkennt man bereits bei einem flüchtigen Blick über Tanzflächen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, im Rahmen von individuellem Talent und "genetischer" Veranlagung, Rhythmus wahrzunehmen und körperlich umsetzen zu können.

Indem man erstens herausfindest, was "Groove" ist und was nicht, zweitens sich intensiv mit der entsprechenden Musik beschäftigt.

Und drittens: mit Muckern zusammenspielt, die in der selben Musik zuhause sind und den selben "Groove" haben! Wenn einer in der Band auf einer anderen Schiene unterwegs ist, kommt kein "Groove" zustande. Das ist Teamarbeit.
Da sind wir dann wieder beim Thema "gemeinsames, intuitives Verständnis".....:)
 
Also meiner Meinung (achtung subjektiv!) nach kann man einiges im bereich Groove lernen aber nicht alles. Es wurde bereits erwähnt das es Musiker gibt die echt alles an die Wand grooven! Aber genau dieses gewisse extra ist eigener Groove (Talent). Den hat jeder selber und ist meiner Meinung nach nicht erlernbar. Niemand wird Anybody´s Answer so spielen wie Mel Schacher es 1969 getan hat und keiner wird Dance to the Music wie Larry Graham spielen. Versuch nicht den Groove anderer zu kopieren sondern von ihm zu lernen und deinen eigenen zu finden. Daher mache ich es so das ich sehr viel der angestrebten Musik höre um ein Gefühl für den jeweiligen Groove zu bekommen. Zudem spiele ich sehr viel davon nach bzw. mache mir Gedanken wie z.B. ein Song konstruiert ist. Ich versuche sozusagen den Stil zu verstehen. Danach kann man ihn dann ganz eigen interpretieren.

@pitsieben: Apropos tanzen. Hast du dir schonmal angeguckt wie Stu Hamm sich auf der Bühne bewegt zu der Musik die er spielt?:D
 
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@pitsieben: Apropos tanzen. Hast du dir schonmal angeguckt wie Stu Hamm sich auf der Bühne bewegt zu der Musik die er spielt?

Bisher nicht.

Es gibt halt Menschen, die finden nicht mal bei AC/DC, Mothers Finest, Jackson oder Prince den roten Faden, nach dem man mit dem Arsch wackelt.
Extrem unverständlich, aber sowas gibt's.

Diese Arythmiker gibt es in milderer Form auch unter uns. Sowas fühlt man intuitiv, oder eben nicht.
 
Zu der Behauptung, "Techno" und elektronishce, d.h. quantisierte Musik könne nicht grooven - seht ihr das wirklich so? Oder ist das nur eine Abwehrhaltung gegenüber der Musikrichtung ansich?
Wenn ersteres zutrifft, würde mich mal interessieren, ob ihr folgenden Songs keinen Groove entlocken könnt...
http://www.youtube.com/watch?v=sxKzgZtREo4
http://www.youtube.com/watch?v=wG1SUnI7QgU
http://www.youtube.com/watch?v=1SGcncoqR8o <-- wurde sogar schon genannt, "mission impossible" - der Groove ist ja eindeutig elektronisch und der gesamte Song absolut quantisiert. Trotzdem groovts.

na ja, wenn man als definition von groove timingschwankungen angibt, und zumindest damit scheinen die meisten hier einverstanden zu sein, dann kan quantisierte musik eben keinen Groove haben. es kann natürlich treibend sein, drückend oder was weiß ich, aber nicht groovig im oben beschriebenen sinne.

"mission impossible" kann doch nicht ganz quantisiert sein, wenn adam clayton und larry mullen mitspielen, die bekanntlich keine computer bedienen, sondern echte instrumente.

nö. das verb ist (to) groove. die eigenschaft grooven. also ein grooved sound. :p
http://dict.leo.org/?lp=ende&from=fx3&search=grooved

natürlich ist "groovt" das verb. nämlich das eingedeutschte in der 3 . person.
"grooven" ist keine eigenschaft, sondern es ist das eingedeutschte verb im infinitiv.

du gehst hier von den rein englischen wörtern aus, auf englisch ist "grooved" das adjektiv, im deutschen stimmt das auch wieder nicht. ich würde eher groovig als adjektiv nehmen, das hat dann zumindest eine deutsche endung.

es ist halt immer schwierig, wenn man ein englisches wort ins deutsche übernimmt, aber ein verb in der 3. person endet immer noch mit "t" und nicht mit "d".
 
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Ich finde Stu Hamm ist ab und zu weit entfernt von dem was er spielt wenn er sich zu seiner Musik bewegt. Aber sein Groove ist trotzdem zum niederknien!

Ja klar ich will ja nicht behaupten das es diese Leute nicht gibt. Meine Schwester ist ein extrem Arythmiker. Die kann nicht mal klatschen. Du siehst meine Familie ist auch betroffen.:D
 
Was heißt "trotzdem"? Das ist z.b. in diesem Video extrem interessant, beiden Bassisten NICHT auf die Finger zu sehen, sondern Füße, Beine und Körper zu beobachten.....wie die sich über ihr Mitwippen und -schaukeln synchronisieren, das ist schon spektakulär......



Wenn man Stu Hamm beobachtet, fällt auf: er schwingt langsam hin und her, wippt auf und ab und tapt mit dem Fuß - teilwese, wenn er das Standbein verändert, auch im Wechsel. Dazu dann halt das Spiel aus den Fingern. Da laufen im ganzen Körper mehrere Rhythmen gleichzeitig ab....das ist vielleicht ein Teil des Phänomens. Da ist nichts statisches, alles bewegt sich, alles bleibt im Fluß und das teilweise gegeneinander.


Bei Victor Wooten ist die Bewegung weniger komplex - aber auch er holt den "Groove" aus dem Körper, nicht allein aus den Fingern.

Ich frage mich, ob die das auch hinkriegen würden, wenn man sie zum Stillstehen zwingen würde.
 
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also meiner meinung nach hat das video von den beiden da oben ganz klar groove....aber ich bin mir selbst darüber nicht im klaren wie ich groove definiere....

einerseits finde ich dass etwas groove hat wenn es zum tanzen anregt...zb "the pretender" von foo fighters...da haben die parts groove wo man kurz die gitarre hört und dazwischen nur das schlagzeug den takt macht...

andererseits grooven meiner meinung auch sachen wie "dani california" von rhcp...besonders gleich nach dem beginn der bass wenn er als erste variation die paar hohen töne spielt und bei der wiederholung dann von tief nach hoch geht..ich hoffe man versteht was ich meine..aber die stelle klingt einfach cool und macht bei mir gänsehaut...

also ich finde auch dass groove etwas in der musik ist, dass irgendwie vl unerwartet kommt und den hörer überrascht, einfach niedergroovt xD
 
ich habs ja weiter oben schon gesagt: Groove entsteht aus dem KÖRPERGEFÜHL.
wer grooven will, fast egal in welchem Musikstil (ausser Free Jazz : das darf nicht grooven) sollte mal sein Körpergefühl für Rhythmus trainieren. Viel mehr gibts dazu auch nicht zu sagen .
 
ich habs ja weiter oben schon gesagt: Groove entsteht aus dem KÖRPERGEFÜHL.
wer grooven will, fast egal in welchem Musikstil (ausser Free Jazz : das darf nicht grooven) sollte mal sein Körpergefühl für Rhythmus trainieren. Viel mehr gibts dazu auch nicht zu sagen .

Hab ich auch schon mal geschrieben: ein Besuch in der Tanzschule schadet nicht.....:D
 
Hab ich auch schon mal geschrieben: ein Besuch in der Tanzschule schadet nicht.....:D

ich war auch nie in einer Tanzschule. Das ist nicht Voraussetzung dafür!
Was aber bei mir hilfreich war, war ein Seminar an der FH wo es um Rhythmik ging und wo u.a. die Ta-ke-ti-na Methode von Flatischler vorgestellt und praktisch umgesetzt wurde und seither bin ich auch körperlich lockerer beim spielen und komme viel besser klar beim grooven ;)

http://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Flatischler
 
Die Geschichte mit der Ta-ke-ti-na Methode ist doch eigentlich nur der konokal , ( hoffe richtig geschrieben ) kommt aus Afrika und wird in berclay standardmäßig gelehrt , aber das ist ja nur nebensächlich .
Ich finde es nur schade dass sich hier über einen Begriff zerissen wird ,der so viel Interpretationsraum bietet ( die Diskussion ist aber echt spannend)
wenn man von Groove als rythmische Präzision ausgeht , kann generell jede Musik grooven.
Sollte es um rythmische Variation , vor allem im micro-pattern gehen , sprich laid back bzw straight forward , kann man den westlichen stilen eigentlich den Groove aberkennen .
Geht es ums feeling , worauf sich hier ja wohl die meisten geeinigt haben , also körpergefühl und Emotion , die ein Lied vermittelt , kann ziemlich viel grooven , eigentlich auch wieder alles , was musikalisch ist ,abgesehen von Songs ( ich sage explizit nicht stilrichtungen ) deren Intension es ist keinen Groove zu erzuegen .
Ich selber zähle mich eigentlich zu den Jazzern , mache aber auch Progressive metal ála tool und ich muss gestehen , dass auch ein 13/8 der auf Präzision getrimmt ist in die Beine gehen kann , genau so wie ein leichter swing dem im 4 4 beim schlagzeugsolo ein wenig uptempo zugute gekommen ist ;)
Ein lustiger Ansatz ist jedoch etwas , was mir mein Bruder erst vor kurzem mitgeteilt hat , welcher elektronische Musik ( dnb) produziert.

Disensity ( ich hoffe ich hab mir den Begriff richtig eingeprägt ) beschreibt bei Samplern bzw. Drumcomputern , loops etc ( also alles was basisrythmus erzeugt ) den grad der Verfehlung des virtuellen Schlagzeugers und ohne eben diesen Effekt , wirkt die Musik ( seiner Meinung nach ) nicht lebendig und "grooved" nicht .
Also wenn um einen gewissen , sehr geringen Grad , neben dem Beat , folglich ganz "menschlich" gespielt wird , nehmen wir dies als ryhtmischer bzw. flüssiger war , schließlich hören wir ja in der Regel auch "menschlich" =)

Ich habe bei meinem Leher auch eine ähnliche Methode erfahren , wie die Take it TINA ! xD ...
Und das hat mir sehr geholfen , um z.B. Polyrythmen leichter zu verstehen und ein ganz anderes rythmisches Verständniss zu entwickeln ,wichtig ist nämlich nicht ,dass man genau weiss auf welche Zählzeit im Takt welche Note zu spielen ist , sondern zu welchem Zeitpunkt im Stück ( andere Artikulationen fallen mir schwer , ich hoffe jeder weiss was gemeint ist ) was meiner Meinung nach , ein kleiner , feiner Unterschied ist . ( Noten und die damit verbundene Rythmik ist ja auch nur eine Art der Beschreibung dessen , wie es am Ende klingen soll , trotzdem steht da auf dem Papier keine Seele !!! )

Und diese musikalische Fähigkeit , kann in jedem Genre auftreten und ist , nicht unbedingt stupide mit Vokabelheft , aber doch durch Übung zu erlernen .
Wenn man ein Gefühl dafür entwickelt , wie man der Musik die man gerade erzeugt , am dienlichsten Ausdruck verleihen kann , dann grooved man , ob das eben straight ist , oder nicht , spielt da eigentlich keine Rolle , so sehe ich das .
 
Kann jetzt nur sagen was ich zu dem Thema von meinem Lehrer bislang gelernt hab.

- Versuchen, den Basslauf oder auch den ganzen Rhythmus zu sprechen/klatschen/singen/wippen/trampeln egal was, hauptsache präzise in Laute umwandeln. Nicht nur im Kopf "hören" sondern eben irgendwie wiedergeben können. Taketina halt.
- Metronom auf halben Speed stellen und (zb) den 1. und 3. (beim 4/4) jeweils mit dem Fuß machen. Gar nicht so leicht zu Beginn, hat aber unheimlich was gebracht bei mir. Bzw allgemein das Metronom immer weiter durch eigenes Timing ersetzen, ich übe derzeit viel mit 1,2 und 3 mit dem Fuß machen und den 4. macht das Metronom. Der Effekt war nicht nur wie ich gedacht hab festeres Timing sondern vor allem spür ich seitdem, nunja, den Groove besser ;) der ganze Körper macht irgendwie mit.
 
Hallo zusammen,

ich komm´ zwar ein wenig SEHR spät hier dazu, aber hoffentlich darf ich trotzdem noch meinen Senf dazu geben, zumal ich dieses Thema und die Diskussion sehr spannend finde ... :

Ad 1) Ich glaube schon, daß man grooven lernen kann. Mindestens, indem man groovige Musik wieder und wieder anhört und sie verinnerlicht, und dabei versucht sich klar zu machen, WARUM sie groovig ist ... und damit sind wir bei

Ad 2) Was ist Groove überhaupt ? Es scheint augenscheinlich wirklich so, daß darunter jeder etwas anderes versteht, zumindest im Detail. Allen gemeinsam ist offenbar, daß es sich um irgendeine Art besonderer "rhythmischer Intensität" handelt. Aber WIE und WODURCH die erzeugt wird, scheint interpretationsabhängig zu sein ...

Meine persönliche Meinung dazu ist, daß es weder etwas zu tun hat mit besonderer rhythmischer Präzision/Genauigkeit, aber auch nicht mit dem Gegenteil, nämlich dem GEKONNTEN "schlampig spielen" (oder lässig, oder relaxed, oder vor oder hinter dem Beat, oder was auch immer). Somit auch nichts mit dem Gegensatz zwischen Computer- und Humanmusik ... es ist immer die Frage, wer den Computer füttert ...

Für mich persönlich bedeutet Groove eine besondere rhythmische Spannung und Energie, die (meist) dadurch erzeugt wird, daß (mindestens) 2 rhythmische Ebenen übereinander gelegt werden. Das kann sein eine rhythmische Figur gegen den Grundpuls, oder Bass gegen Schlagzeug, oder RhythmSection gegen Bläser ... wichtig dabei scheint mir, daß alle beteiligten Figuren in sich jeweils total schlüssig, logisch und relaxed sind, und erst im "gegeneinander" das Spannungsmoment (und natürlich auch ENTspannungsmoment) auftaucht ... irgendwie muß mit der Zeit und dem Zeitmaß gespielt werden, damit es groovt ...

Die Differenz zwischen binärem und ternärem Spiel sehe ich nicht als so wichtig an, da ich der Meinung bin, daß jede groovige Musik sowieso irgendetwas DAZWISCHEN ist. Das sind beides idealisierte Extreme, die in der Natur in Reinform sehr selten vorkommen, zumindest in rhythmisch intensiver Musik nicht. Und natürlich muß sich dabei eine Band einig sein, wie SEHR die Achtel ins Triolische gehen, und wie sehr NICHT.

Aber Swingachtel alleine machen noch kein Groove-Gefühl aus. Es geht um rhythmische Motive, die richtig "fallen", und die gegen eine andere Ebene oder zumindest gegen den Grundpuls eine besondere Spannung erzeugen. Um das wiederum zu errreichen, ist auch die "Gewichtung" der einzelnen Töne IN der Phrase untereinander extrem wichtig ...

Weil irgendwo oben (völlig zurecht !) die Funkbrothers von Motown erwähnt wurden ... : Wenn man sich die so anhört, dann ist das immer ein PERFEKT abgestimmtes rhythmisches Geflecht, das dann zu grooven beginnt. Oder eine Bass-Linie von Marcus Miller: Das ist immer eine perfekte, FERTIGE, musikalische Linie, mit einem Anfang und einem Ende, einem kleinen Spannungsbogen, und rhythmischen Akzenten, die sich mit dem Grundpuls "reiben", und so Spannung erzeugen. Natürlich auch noch perfekt gespielt ... und zwar unabhängig, ob nun gerade oder triolisch ...

Lediglich meine Meinung.

LG, Thomas
 

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