Das Kammler Event bei
@hack_meck ist echt toll gewesen, daher möchte ich als einer der zugestoßenen Nicht-Kammler-Besitzer auch meinen Erfahrungsbericht dalassen:
Zuerst ist mir aufgefallen, wie unterschiedlich die verschiedenen Geschmäcker, und damit auch die Soundvorstellungen bzw. Soundziele. Ich bin immer das 80er Jahre Metal Kind (auch das typische Haarspray Feuerwerk der Zeit oder die härtere Gangart ala Sepultura, Death etc) gewesen. Und meine Soundvorstellung entspricht auch glaube ich auch eher den späten 80s / anfang der 90s von amerikanischen Bands der Zeit. Wenn ich den Sound an einem Youtube Video festmachen müsste, fällt mir spontan dieses hier ein
klick! , oder ums mal an nem Albumsound festzumachen, ungefähr so
klick! oder so
klick!
Sprich, ich mag die Mitten eher etwas sägender und komprimiert und die Höhen gerne weich, auch wenn das dann mimer ein wenig "processed" klingen kann.
Die Gruppe ist durchaus gut durchgemischt gewesen, was Sounds angeht,
@DirkS hat noch das 80s Ding mitgemacht,
@professor_fate auch, aber etwas "rockiger" . Er hat gleichzeitig die Brücke zwischen dem 80s geschrammel und
@hack_meck ,
@RED-DC5 ,
@Klapperstorch,
@Stoptail22 geschlagen, die coole Blues-/Rockjams fabriziert haben und auch die passenden Beispiele im Lautsprechervergleich geliefert haben. Abgerundet hat das ganze
@Frox mit seinen Opeth-artigen Dropsounds,
@Mr.513 , dessen härtere Sounds sich klanglich meiner Meinung nach deutlich moderner und breiter angehört haben und der gute
@krysh, der sehr viel orangefarbenes Equipment (nicht von Orange!) angeschleppt hat und im unteren Stockwerk einen wahnsinns Basssound produziert hat.
Ich hab bestimmt Leute vergessen, aber das ganze Testumfeld hat sich auf zwei Stockwerke und mehrere Räume verteilt, und man kann ja nicht überall gleichzeitig sein. Der Cabinet-Maestro Dietmar Kammler himself ist natürlich auch vorort gewesen und hat neben den Cabs, die die Kammler User mitgebracht haben, auch nochmal eine gute Stückzahl an Cabs dabeigehabt und einen Cabswitcher, der das testen verschiender Speaker in der gleichen Gehäusegröße und -Bauform ermöglicht hat.
Allgemein ist sehr viel Equipment zur Auswahl vorhanden gewesen,
@hack_meck hat diverse Palmer, Laney und Engl Amps zum testen parat gehabt,
@professor_fate hat einen Larry British Purist dabei gehabt,
@DirkS einen Engl Ironball mitgebracht,
@Mr.513 einen Blug Amp1 und ich hab meinen Boogie Mark III am Start gehabt. Jeder Teilnehmer hat dann auch noch mindestens ein Instrument dabeigehabt, eher mehr. Und überall natürlich Kammler Cabs in allen Variationen.
Das Testen ist so ausgefallen, dass wir mehrmals in einer großen Gruppe zusammengesessen haben, und dann z.B. vier verschiedene Mini-Kais mit dem erwähnten Cabinet Switcher am gleichen Amp gespielt. Dazu ist für jede Person (jeden Spielstil) einmal das Ampsetting umgestellt worden, für die verschiedenen Speaker ist die Einstellung dann nicht verändert worden, um allein die klanglichen Unterschiede des jeweiligen Lautsprechers zu bekommen. Genauso hat jeder Spieler quasi versucht etwas ähnliches oder einfach das Gleiche zu spielen, um die Vergleichbarkeit zu erhalten. Eine Person, die gerade nicht gespielt hat, hat beim Riffing den Cab-Switcher bedient.
Ich hab an der Stelle meistens am Abschluss etwas mit "Gain" spielen dürfen, das hat sich erstmal so geäußert, dass ich meine pinke Ibanez Saber eingestöpselt habe, einen Akkord gespielt habe, mein Gesichtsausdruck vermutlich total entgleist ist, ich soetwas gesagt habe, wie "
oh mein Gott, Höhen" und ich dann versucht habe, dem "vintage angehauchten in der Vorstufe eher klassisch britisch crunchig gevoictem Palmer Head" Gain und Kompression anzugewöhnen. Und gleichzeitig die Verzerrung glatter/crunchloser und das Topend weicher zu machen, bzw. das Attack eher in die oberen Mitten zu legen (innere Kopf-Wohlfühl-Klangvorstellung siehe oben). Dann hab ich mich für das Burning Times Intro Riff von Iced Earth entschieden und das ganze bei jedem Test wiederholt, quasi als "was der Head als Gain hergibt-Beispiel".
Das Ganze Testverfahren haben wir dann auch noch mit diversen Mono-Kais wiederholt, um die gleichen Eindrücke noch mit diversen 12" Speakern zu bekommen.
Zwischendurch sind natürlich Pausen gewesen, über Klangeindrücke ist philosophiert worden und es haben sich natürlich auch tolle Gesprächsthemen ergeben.
Außerdem konnte man auch seinen eigenen Amp an den Cabswitcher anschließen, sodass bei der Klangbeurteilung die einzige Variable das Cab selbst gewesen ist und man wirklich Eindrücke mitnehmen konnte, die einem selbst sehr viel geben.
@professor_fate hat zwischendurch noch den British Purist angeschmissen, und ich muss schonsagen, das ist eine der besten Plexi/2203 Misch-Amps, die ich je gehört hab. Als ich selbst den Amp ausprobieren durfte, hab ich relativ schnell festgestellt, dass mir das Teil wieder irgendwie zu britisch gevoiced ist (stehe eher auf Lee Jackson oder Jose artig frisierte Marshalls), aber alles, was da rausgekommen ist, was nicht von meinen Händen stammt, hat sich wirklich geil angehört.
Dann bin ich natürlich auch sehr happy gewesen, dass
@krysh sein Kammler The Base Cabinet dabei gehabt hat, das ist klanglich eines meiner Highlights gewesen, als ich mit dem Boogie drüber gespielt hab, war echt ne coole Erfahrung. Genauso gefreut hat mich, dass
@Mr.513 in seinem Cab ein EV10M ? (oder wars L) verbaut hat, und der Dietmar Kammler auch noch ein Cab mit einem EV dabeigehabt hat, da der Electrovoice EV12L (als neue Version EVM12L Classic) mein Lieblingsgitarrenlautsprecher ist.
Ein weiteres Highlight ist für mich gewesen, als
@hack_meck mir um kurz vor 22:00 noch erlaubt hat, den Boogie an seine Ty-Foon anzuschließen. Da konnte ich dann eine ganze Weile mit
@DirkS und
@Stoptail22 auf dem Cab rumrocken. Und ich muss schon sagen, das ist für mich das geilste 4x12 Cab gewesen, was ich jemals gespielt hab. Klingt super organisch, den typischen "Mutual Coupling Effekt" einer 4x12 ist da, aber gleichzeitig ist das Teil unglaublich kontrolliert, gleichmäßig und dreidimensional im Raum.
Außerdem hatte ich einen netten Talk mit
@RED-DC5 über Mark und Caliber Boogies, und er hat mich dann noch über "wie spielt man Drop Tuning" ausgefragt, wo ich gerade mal ein bis zwei Ratt-, Van Halen,- Savatage-Riffs und ein bisschen Children of Bodom hinbekomme, wahrscheinlich wäre da
@Frox der bessere Tutor gewesen, aber das hat echt Spaß gemacht.
@Mr.513 hat mir dann noch seine Custom angefertigen Instrumente erklärt und man konnte auch Gitarren anderer Leute testspielen.
Von
@DirkS hab ich dann noch etwas 80s Shred Style Tapping Unterricht bekommen und wir haben uns hinter noch über den Aufbau von Röhren und deren Funktionsweise unterhalten.
Dietmar Kammler hat natürlich auch alle Fragen von uns beantwortet und die Funktionsweise der Cabs erklärt.
Das ganze ist an beiden Tagen durch fantastisches Essen bzw BBQ abgerundet worden. Am ersten Abend konnte man leckeres Chili Con Carne essen, am zweiten Abend gegrilltes Fleisch / Würstchen mit leckeren Saucen und Beilagen. Vielen Dank an der Stelle an die tolle Gastfreundschaft der ganzen "Hack-Meck-Familie".
Um ein Fazit draus zuziehen, bei mir läuft das im Kopf immer so ab, dass das erlebte einfach, wie ein Film läuft, und ich dann meistens nachts oder am nächsten morgen reflektiere/drüber nachdenke, und mir dann Sachen klar werden. Am Morgen nach dem ersten Tag z.B. ist mir aufgefallen, dass mir innerlich nicht einmal der Gedanke gekommen ist, hm, die 1x12 klingt zu "boxig", das ist das erste Erkenntnis, die ich rausziehen konnte (und ich bin normal echt der typische gerade 4x12 Mensch klanglich).
Am Morgen des zweiten Tages (also heute) hab ich erstmal verarbeiten können wie toll das oben erwähnte Spielen von
@krysh s und
@hack_meck s Cabinets wirklich gewesen ist.
Den Aha-Effekt hat sich dann heute Nachmittag eingestellt als ich den Boogie an meine Marshall 4x12 eingestöpselt hab, da hab ich erstmal gemerkt, wie viel eindimensionaler das Cab klingt, und wieviel richtungsabhängiger die Klangqualität des Cabs ist (die normalerweise ziemlich schrägen raumakustischen Eigenschaften von Räumen ignorieren wir jetzt mal).
Nach der gesammelten Erfahrung ist der Klang der Kammler Cabs direkt auf Null grad etwas schrill, was auch nicht verwunderlich ist, weil man da den üblichen Voicecoil Sound hört, von dem ich eh kein Fan bin, das macht aber jedes andere Cab auch. Als ich 90 grad rechts oder links neben dem Cab gestanden/gesessen habe, hab ichs etwas dumpf empfunden.
Aber bei allen anderen Winkeln/Position, auch hinter dem Cab und direkt über dem Cab ist der Sound sowas von gleichmäßig gewesen, das hab ich persönlich noch nicht erfahren dürfen.
Den zweiten Wow-Effekt konnte ich erfahren, als
@professor_fate seinen British Purist in den Plexi Modus geschaltet hat (kein Master Volume!) und dann mal den Attenuator deaktiviert hat, und der Putz fast von der Wand gebröckelt ist. Die Cabs sind selbst bei einer Höllen-Lautstärke super kontrolliert und der Klang bleibt quasi da, da zerfällt nix.
Long Story Short (Fazit in vier Worten, das letzte Wort ist variabel):
Ich bin total überzeugt/begeistert/Fan!
Vielen Dank auch nochmal an
@hack_meck für die Einladung, wenn die Möglichkeit da ist, würde ich gerne auch an anderen Events dieser Art mitmachen dürfen, das hat mir echt alles super viel Spaß gemacht.
Thanks for Having me
Jerri
PS: irgendwie hab ich das Gefühl, das mit den "Höhen" gibt noch ein Running Gag
PPS:
@hack_meck sag bitte deinen amerikanischen Nachbarn, die Brownies, die Sie zum BBQ beigesteuert haben waren a-f*ing-mazing, und der Talk mit Ihnen war auch echt cool.