Kaltbehandlung

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HarpRent
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Guten Tag!
Ich bin neu im Forum und habe mich registrieren lassen, um zunächst eine Frage stellen zu können, die sich aus dem Wunsch ergibt, eine gebrauchte Mundharmonika zu kaufen. Es geht um die Desinfektion einer chromatischen Mundharmonika. Da ich nicht gleich an's Zerlegen des guten Stücks denke und eine teure Serviceleistung vermeiden möchte, kam mir die Idee, die Mundharmonika einer Frostbehandlung zu unterziehen. Auf diese Weise sollte das gebrauchte Teil doch wieder bedenkenlos an den Mund genommen werden können. Aber irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob in meiner Überlegung nicht doch ein Fehler steckt. Man sollte meinen, daß andere Harper diese Idee auch schon hatten, aber im Netz habe ich nichts finden können, was darauf schließen ließe. Deshalb stelle ich also im Forum die Frage, ob eine chromatische Mundharmonika durch einen zeitlich begrenzten Aufenthalt im Gefrierschrank desinfiziert werden kann?
walter
 
Eigenschaft
 
Hmmmmmmmmmm :gruebel:
Also das würde ich nicht tun.
Könnte mir vorstellen, dass das aus physikalischen Gründen etwas anders aus geht, als Du es Dir erhoffst.

Gebrauchte Mundharmonikas auf Vordermann zu bringen, ist eine Menge Arbeit.
Entweder Du freundest Dich mit dem Gedanken an, sie auseinander zu nehmen und dann vom über die Jahre angesammelten Schmodder zu befreien oder kaufst Dir eine neue. Außerdem sind die guten chromatischen MH im Bereich der unteren Oktave ventiliert. Ventile sind Verschleißteile. Egal ob neue oder alte Mundharmonika ... früher oder später kommt der Zeitpunkt, an dem sie gewechselt werden müssen. Dann steht die Entscheidung aufschrauben und selber machen oder einschicken und machen lassen erneut an.

Wenn Du eine alte MH für wenig Geld ergattern kannst, hast Du ein prima Versuchskaninchen. ...

Gruß
Lisa
 
Danke, Lisa, für Deine schnelle Antwort.

Ja, ich teile Deine Skepsis hinsichtlich der Tiefkühlmethode. Aber da Skepsis letztendlich auf Unkenntnis beruht, bleibt die unterschwellige Hoffnung auf ein genehmes Ergebnis im Spiel. Die aber dürfte sich nur in Sicherheit wandeln, wenn eben objektive Kenntnisse an die Stelle diffuser Vorbehalte treten. Und genau diese objektiven Kenntnisse fehlen uns bislang offensichtlich.

Hast Du denn eine gezielte Vermutung, was sich an der Mundharmonika durch den Frost ändern könnte? Natürlich gehe ich davon aus, daß das Instrument sorgfältigst präpariert in das Experiment geschickt wird. Feuchtigkeit etwa müßte, wie auch immer, ausgeschlossen werden. Wo könnte die Kälte angreifen? Welches Material oder welche Materialkombination würde seinen bzw. ihren Zustand auf Dauer verändern?

Ich würde ja gern Deinem Vorschlag, eine gebrauchte Harp billig als Versuchsobjekt zu erwerben, folgen. Aber erstens sind geeignete Objekte rar und zweitens (und das ist viel, viel wichtiger) würde der Klang als Versuchsgröße ausscheiden. Denn zwecks Gewinnung eines diesbezüglichen Referenzwertes müßte ich die Mundharmonika vor dem Test ja spielen. Und das würde ich mir, aus verständlichen Gründen, verkneifen. Damit dürfte klar sein, daß eine gebrauchte Mundharmonika für den Test nicht in Frage kommen kann

Ich stecke in einem Dilemma, welches sich offensichtlich nur aus der Welt schaffen läßt, indem ich eine n e u e Harp als Versuchsobjekt einsetze. Um kostengünstig zu bleiben, würde ich mir keine teure chromatische Harp auswählen, sondern eine, die einfacher gestrickt ist, aber möglichst die gleichen Materialien und den gleichen konstruktiven Aufbau, wenn auch ohne Schieberpaket, besitzt. Kannst Du mir hier behilflich sein?

Gruß

HarpRent bzw. Walter
 
ich hab meine Mundharmonikas bisher meistens mit Utraschall gereinigt (sind allerdings Blues Harps, eine chromatische hab ich zwar auch, die war aber noch nicht im Ultraschallbad)
 
Vermutete Auswirkung der Froßstbehandlung
Große Temperaturwechsel lassen jedes Material arbeiten. (ausdehen/zusammenziehen) Deshalb würde ich meinem Instrument große Temperaturunterschiede nicht antun. Inwieweit das Material der Ventile frosttauglich ist, weiß ich auch nicht. Es gibt Material, das nach dem Frosten zerfällt, wenn man es auftaut. Ob derartige Materialien in der Mundharmonika enthalten sind, weiß ich nicht. Ich werde mich auch nicht weiter damit auseinander setzten, weil ich nicht die Absicht habe, mit Mundharmonika zum Nordkap zu reisen. ;)

Bogwards Vorschlag ist die gängige Methode.
In Videoportalen gibt es dazu einige deatillierte Anleitungen.

Der größere Aufwand beim Reinigen der chromatischen Mundharmonikas gegenüber den einfachen diatonischen Harps wird verursacht durch das Schieberpaket und die Ventile.

Um kostengünstig zu bleiben, würde ich mir keine teure chromatische Harp auswählen, sondern eine, die einfacher gestrickt ist, aber möglichst die gleichen Materialien und den gleichen konstruktiven Aufbau, wenn auch ohne Schieberpaket, besitzt.

Ich hab jetzt keine Idee, wie das funktionieren soll.
Eine chromatische Mundharmonika ohne Schieberpaket gibt es nicht.
:confused:

Gruß
Lisa
 
Hallo Walter,

eine einfache Frage auf die es viele Antworten gibt.

Der Gedanke was man mit einem Stück Fleisch machen kann lässt sich wohl kaum auf eine Mundharmonika oder wie hier auf eine gebrauchte Chromatische Mundharmonika übertragen.

Der Begriff „Gebraucht“ ist unglaublich relativ. Das gleiche gilt für Bakterien. Grundsätzlich würde ich schon sagen, bevor ich eine gebrauchte Mundharmonika in den Mund nehme diese doch vorher gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Ich denke dies ist für das eigene Gefühl auf ein sauberes Bedürfnis Voraussetzung. Es käme mir deshalb niemals in den Sinn einen anderen auf meiner Mundharmonika spielen zu lassen. Jeder spielt anders, der eine ziemlich trocken und der andere ziemlich feucht. Der andere isst vor dem Spielen noch ein Schnitzel mit Salat und der andere trinkt allenfalls ein „stilles Wasser“ um lediglich seinen Mundraum zu befeuchten. Und genau so sieht dann halt eine Mundharmonika aus. Ich würde mir eine gebrauchte schon sehr genau ansehen und auf keinen Fall blind kaufen.

Im übrigen, es gibt sehr unterschiedliche Bakterien, Keime und Viren die auch genau so unterschiedlich auf Kälte/Frost reagieren. Es gibt nicht wenige die diese überleben. Einzig Stickstoff würde sie absolut abtöten. Aber hier haben wir ja auch Frostunterschiede zwischen beispielsweise – 18° und – 160° . Ich denke diese werden eher durch Hitze, z.B. Mikrowelle abgetötet. Aber auch eine Mikrowelle ist für eine Chrom erst recht ungeeignet. Aber wie ich schon sagte, wir haben es hier nicht mit einem Stück Fleisch sondern mit Materialien ( Metall,Holz,Plastik/Kunststoff ) wie einer Chromatischen Mundharmonika zu tun. Was also Frost an diesen Materialien bewirkt, wird wie ich vermute keiner sagen können.

Ultraschallgeräte eignen sich meiner Meinung nach eher für Reinigung und weniger für Desinfektion.

Eine weitere sehr wichtige Frage ist wie hier schon angesprochen wurde ob die Ventile alle in Ordnung sind. Meist müssen diese ersetzt werden und dann kommst du um eine Öffnung ohnehin nicht drum rum.

Kommen wir zurück auf das Reinigen und Desinfizieren einer gebrauchten Chromatik. Oder diese als Dienstleistung zu bezahlen. Also wenn sich diese Frage stellt, dann stellt sich doch auch die Frage, warum nehme ich nicht dieses Geld und investiere dies in eine neue Chrom ?

Mit Mundharmonischen Grüßen
 
Guten Tag!
Ich bin neu im Forum und habe mich registrieren lassen, um zunächst eine Frage stellen zu können, die sich aus dem Wunsch ergibt, eine gebrauchte Mundharmonika zu kaufen. Es geht um die Desinfektion einer chromatischen Mundharmonika. Da ich nicht gleich an's Zerlegen des guten Stücks denke und eine teure Serviceleistung vermeiden möchte, kam mir die Idee, die Mundharmonika einer Frostbehandlung zu unterziehen. Auf diese Weise sollte das gebrauchte Teil doch wieder bedenkenlos an den Mund genommen werden können. Aber irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob in meiner Überlegung nicht doch ein Fehler steckt. Man sollte meinen, daß andere Harper diese Idee auch schon hatten, aber im Netz habe ich nichts finden können, was darauf schließen ließe. Deshalb stelle ich also im Forum die Frage, ob eine chromatische Mundharmonika durch einen zeitlich begrenzten Aufenthalt im Gefrierschrank desinfiziert werden kann?
walter

Hallo Walter

Die festen Bestandteile im Speichels bekommst du auch mit Kälte nicht weg. Sie setzen sich in Ecken fest und überall dort wo du Kontakt mir deinem Mund hast. Und was die Materialbelstung der Zungen sowie auch diefrt Ventiele angeht, hätte ich auch Bedenken, kann sie aber physikalisch nicht begründen.

Die Frage ist, wie thermo(in)stabil sind Viren und/oder Bakterien!?


Gruß Handi
 
Wenn es dir tatsächlich nur um das desinfizieren geht, kannst du doch entsprechende Mittel aus der Apotheke verwenden (z.B. Cutasept F: bakterizid, fungizid, begrenzt viruzid...)
Aber wie in den Vorposts schon deutlich wurde, steht ja bei einem Gebauchtkauf eigentlich deutlich mehr an.

Und wenn du dann selbst intensiv und regelmäßig spielen wirst, stehen ja eigentlich auch in gewissen Abständen entsprechende Reinigungen / Wartungen an. Von daher bleibt ja auch die langfristige Frage, wie du damit umgehen willst.
Ich würde mich eigentlich Lisa anschließen und dir empfehlen, dich mit dem auseinander nehmen anzufreuden.
Sicherlich braucht man dafür etwas Fingerspitzengefühl und das richtige Werkzeug (mit Schraubendrehern, die nicht passen, leiern die Schrauben aus!!), aber letztendlich brauchst du beim eigentlichen Spielen ja ebenso viel Gefühl und ich denke, das ist alles lernbar.

Eine Frostbehandlung kann ich ebenfalls nicht empfehlen, das stellt immer eine Materialbeanspruchung dar. Wie groß diese genau ist hängt vom Material und Form ab und lässt sich schwer sagen. Bei einem Kanzellenkörper aus Holz veränderst du beispielsweise die Holzstruktur durch die Holzfeuchtigkeit, welche dann kristallisiert.
 
Wenn es dir tatsächlich nur um das desinfizieren geht, kannst du doch entsprechende Mittel aus der Apotheke verwenden (z.B. Cutasept F: bakterizid, fungizid, begrenzt viruzid...)

Hallo Primut;

empfehlenswert wäre dann ein Q-Tip. Desinfektionsmittel an die Ventile sprühen könnte Ventilkleber lösen oder/und Deckblatt schaden.

Gruß Handi
 
Es ist für mich jetzt nicht einfach, die vielfältigen Argumente und Aspekte, die innerhalb der Diskussion deutlich werden, zu kommentieren. Aber zunächst: das Frosten einer Harp scheint einhellig abgelehnt zu werden. Doch nix Genaues weiß man nicht. Also muß man es einfach 'mal probieren. Klar, Ablagerungen jeglicher Art werden so nicht entfernt. Das wäre mir auch egal, denn keimfreier Schmutz, und solcher läge ja nach dem Gefriervorgang vor, kann mir in hygienischer Hinsicht nicht gefährlich werden. Und darum geht's! Bleibt als Problem die Ausdehnung bzw. das Schrumpfen von Kunststoff in temperaturbedingter Abhängigkeit. Bei Metall müßte es zu vernachlässigen sein (Annahme), bei Kunststoff möglicherweise auch (Frage). Wo ich skeptisch bleibe: Verbindungen könnten aufgrund der unterschiedlichen Thermostabilität der verbundenen Materialien leiden und Binder (Kleber) ihre Parameter ändern. Aber eben das müßte man exakt in Erfahrung bringen und nicht im Dunst der Vermutungen belassen.

Außerdem wäre der Verdacht (ich betone: Verdacht), daß diesbezügliche Aufklärung nicht erwünscht ist, durchaus berechtigt. Wäre das Frosten einer Mundharmonika d a s probate Mittel um Keimfreiheit zu erreichen - die Lebensdauer einer Mundharmonika müßte sich drastisch erhöhen, der Bedarf an neuen Instrumenten im gleichen Maße sinken Herstellung und Service könnten leiden. Das ginge an die Substanz.

Gut. Ich nähme ohne Bedauern hin, daß das Spinnerei ist. Exakte Daten würden das möglicherweise auch belegen. Doch dieser Beweis müßte eben erst noch erbracht werden.

Ich jedenfalls werde mich bemühen, das Frosten auszuprobieren. Vielleicht klappt's.

Walter
 
Außerdem wäre der Verdacht (ich betone: Verdacht), daß diesbezügliche Aufklärung nicht erwünscht ist, durchaus berechtigt. Wäre das Frosten einer Mundharmonika d a s probate Mittel um Keimfreiheit zu erreichen - die Lebensdauer einer Mundharmonika müßte sich drastisch erhöhen, der Bedarf an neuen Instrumenten im gleichen Maße sinken Herstellung und Service könnten leiden. Das ginge an die Substanz.

:confused:

Das ist doch absurd. Guck Dir Hohner an. Die haben gezielt Hilfestellungen und Informationen ins Web gestellt, um den Besitzern von Mundharmonikas bei der Pflege und Reparatur ihrer Instrumente zu helfen. Da kannst Du lernen, Dein Instrument zu stimmen, Ventile auszutauschen ...
Inwiefern keimfrei und Lebensdauer einer Mundharmonika zueinander in Bezug stehen sollen, ist mir ein Rätsel.
Und wenn Du den Dreck drin lässt, ist das ein idealer Nährboden für lauter unapetitliche Dinge.

Aufschrauben und sauber machen, daran führt auch mit Frostmethode irgendwann kein Weg dran vorbei.

Naja
Ich warte dann mal auf den Testbericht.

:popcorn2:
 
C01


C02


C02.1


C03


C04


C05
 
Aber zunächst: das Frosten einer Harp scheint einhellig abgelehnt zu werden.
Eine heimische TK-Frostbehandlung (ca. -18 Grad) wird auf viele Viren und Sporen keinen nennenswerten Einfluss haben und auch diverse Bakterien sowie Pilze haben da einen Trick: http://de.wikipedia.org/wiki/Anti-Frost-Protein

Aufschrauben und sauber machen,...
So ist es. Ubi pus, ibi evacua. :D

Während ich als Blechbläser die regelmäßige Reinigung von Mundstück und Trompete richtig und wichtig finde, ist mir in 25 Jahren Praxis noch nie in den Sinn gekommen, dafür etwas anderes als fließend Wasser zu verwenden, eventuell mit ein paar Tropfen Handspülmittel und einer Spiralbürste für die mechanische Reinigung.
Auch der gelegentliche und ungereinigt-direkte Tausch von Mundstücken mit Kollegen zum Ausprobieren während der Probe oder auf Workshops blieb noch immer folgenlos.

Die dünnen Kunststoffventile der Harp könnten auf Bestandteile moderner Desinfektionsmittel "allergisch" reagieren und unbrauchbar werden. Die regelmäßige Verwendung von solchen Mitteln ist im Haushalt überflüssig, weil ein halbwegs gesundes Immunsystem bestens auf die Beherrschung solcher Erreger eingestellt ist und die regelmäßige Desinfektion ist eher ungünstig, weil das Risiko resistenter Selektion mit der Zeit steigt.
Wenn es unbedingt eine einmalige Desinfektion (nach Durchspülen und mechanischer Reinigung) sein muss, kommt für den Einsatz zu Hause m.E. am ehesten Wasserstoffperoxidlösung infrage. Das ist billig und in jeder Apotheke erhältlich. Die Alternative Povidon-Jod leistet mehr, hat aber eine Färbewirkung aufs Holz und reagiert aufgrund der weiteren Bestandteile von z.B. Betaisodona vielleicht auch mit den Ventilen.

Übrigens, selbst Weltraum-Herpes ist mechanisch am leichtesten in den Griff zu bekommen:
 
Aber zunächst: das Frosten einer Harp scheint einhellig abgelehnt zu werden. Doch nix Genaues weiß man nicht. Also muß man es einfach 'mal probieren.

Ich jedenfalls werde mich bemühen, das Frosten auszuprobieren. Vielleicht klappt's.

Walter


Das ist jetzt nicht dein Ernst ? Mehrfach ist auf das nicht abtöten von Bakterien und anderen Keimen durch Frost hingewiesen worden. Es geht hier auch nicht um die Frage ob solche Bakterien in einer Mundharmonika für einen anderen durch Mundkontakt Schäden nach sich zieht oder nicht. In jedem Mundharmonikageschäft wird darauf hingewiesen, dass die Rücknahme einer Mundharmonika aus Hygienischen Gründen ausgeschlossen ist. Das jetzt wiederum im einzelnen zu begründen erspare ich mir wegen der Länge und dem dafür hier nicht ausreichenden Platz.

Ob Frost Bakterien abtötet muss hier nicht Wissenschaftlich für Dich nachgewiesen werden. Benutze einfach das Internet - Suchmaschine - und gib die Frage ein "Tötet Frost Bakterien ab" oder eine ähnliche Frage. Lese dir die unzähligen Antworten durch. Dort findest du auch Wissenschaftlich belegte Hinweise. Vielleicht hilft es Dir.
 
Diesmal habe ich mit meiner Antwort gezögert. Mich hat Deine erboste Reaktion auf meinen letzten Beitrag betroffen gemacht, Lisa. Ich wollte Dich nicht verstimmen (um 'mal in der einschlägigen Terminologie zu bleiben), und wenn das doch geschehen sein sollte, bitte ich vielmals um Entschuldigung Natürlich weiß ich, wie aufwendig Hohner um seine Kunden bemüht ist, und die Vielzahl der informativen Videos ist mir nicht entgangen. Es käme mir auch nicht in den Sinn, den Hohner-Service durch eigene Basteleien (und seien sie dank aufklärender Videos noch so geschult) ersetzen zu wollen. Mein Verdacht zielte auf kühles marktstrategisches Verhalten und ließ

emotionale Konsequenzen völlig außer acht. Das tut mir jetzt leid.

Zurück also zum Thema, das ich im übrigen absolut nicht überstrapazieren will. Wenn kein Bedarf mehr an einschlägiger Diskussion besteht, machen wir eben Schluß!

Aber zunächst noch folgendes Internet-Ergebnis:

steril = keimfrei

hygienisch= keimarm

Sterilität anzustreben ist bei einer Mundharmonika Nonsens. Es sei denn, man packt sie in ein Behältnis, steckt das Ganze in einen Sterilisator und öffnet die Verpackung in Zukunft nicht mehr.

Dagegen ist im Falle der Hygiene das Ziel, die Anzahl der Keime so weit als möglich zu senken. Es geht also ausschließlich darum, die Mundharmonika durch einen Vorgang zu schicken, von dem man weiß, daß er, gegenüber dem Ausgangszustand, die Menge der vorhandenen relevanten Keime reduziert, ohne dem Instrument selbst zu schaden. Keimfreiheit kann nicht erwartet werden. Frosten kann durchaus ein Verfahren sein, das den ersten Teil der Bedingung erfüllt. Aber ich denke, er ist praktisch untauglich, weil Eingangs- und Ausgangsbedingungen nicht eindeutig erfaßt werden können. Bei privater Handhabung schon gar nicht. Ganz zu schweigen davon, daß der zweite Teil der Forderung, nämlich die Unversehrtheit des Instrumentes zu erhalten, noch in Frage steht.

Ich lasse es also sein und danke abschließend allen, die zur Aufhellung des Problems beigetragen haben.

Gruß

Walter
 
... erboste Reaktion ...

:confused: = jetzt weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll.

Erbost wäre was anderes.

Es freut mich, dass Du die Hilfestellungen der Mundharmonikabauer kennst. Zwischenzeitlich war ich da etwas im Zweifel.
Nun muss man bei so einer Diskussion immer bedenken, dass auch andere Ratsuchende hier still mitlesen. Damit die nicht lange herumsuchen müssen, habe ich einfach mal die ganze (besonders ausführliche) Sammlung an Informationen von Hohner (von Seydel gibt es auch welche) zusammengestellt.

Auf weiteren positiven Erfahrungsaustausch!

Lisa :)
 
Hallo Walter,

die Crux ist, dass in deinem Mund auch keine Keimfreiheit, selbst keine Keimarmut besteht. Unser aller Mundraum ist GsD mit viiiiilen Keimen behaftet - diese Mundflora ist auch notwendig. Wichtig ist für unsere Gesundheit, dass diese Mundflora ausgewogen existiert, und es kein Ungleichgewicht gibt. Auch die Zunge ist ein Microbenträger. All' das brauchen wir für unsere Gesundheit.

Gruß Handi
 
...Es geht also ausschließlich darum, die Mundharmonika durch einen Vorgang zu schicken, von dem man weiß, daß er, gegenüber dem Ausgangszustand, die Menge der vorhandenen relevanten Keime reduziert, ohne dem Instrument selbst zu schaden. Keimfreiheit kann nicht erwartet werden. Frosten kann durchaus ein Verfahren sein, das den ersten Teil der Bedingung erfüllt. Aber ich denke, er ist praktisch untauglich, weil Eingangs- und Ausgangsbedingungen nicht eindeutig erfaßt werden können. Bei privater Handhabung schon gar nicht. Ganz zu schweigen davon, daß der zweite Teil der Forderung, nämlich die Unversehrtheit des Instrumentes zu erhalten, noch in Frage steht...

Um es mal ergebnisorientiert zusammenzufassen:

- Man sollte seine Harp regelmäßig (mechanisch) reinigen, sie dafür auch gelegentlich teilzerlegen und kann sie gegebenenfalls ab und zu mal durch ein Ultraschallbad jagen.

- Frosten ist ein Verfahren, dessen Wirkung auf Viren/Bakterien irgendwo zwischen zweifelhaft und nutzlos liegen dürfte, die Materialien des Instruments aber mit großer Sicherheit stresst und damit nicht unwahrscheinlich schädigt.

Also: Wer seine Harp liebt, der macht sie ab und zu voooorsichtig sauber...;):great:
 
Danke Lisa, für Dein versöhnliches Angebot, weiter im Gespräch zu bleiben.

Der Gedanke mit dem Frosten entstand vor dem Hintergrund, sich die Reinigung bzw. Desinfektion einer Harp so einfach wie möglich zu machen. Anders gesagt: ich wollte mich vor dem Zerlegen einer Mundharmonika drücken. Jetzt aber bin ich entschlossen, mich in die Pflege und Wartung einer Mundharmonika einzuarbeiten. Es leuchtet ja auch ein, daß man diese Arbeiten beherrschen sollte, will man an seinem Instrument lange Freude haben.

Die Überlegung, die ersten Trainingseinheiten mit einer gebrauchten Harp zu absolvieren, liegt dabei nahe. Es muß ja, wie ich hoffe, nicht gleich eine chromatische sein. Denn diese Instrumente sind, auch gebraucht, nicht gerade billig. Aber vielleicht gibt es Ventil-Mundharmonikas mit ähnlichem Aufbau, nur eben ohne Schieber. Da ich mich im Hohner-Programm nicht ausreichend auskenne, aber vermute, daß Du es bist, frage ich Dich, ob Du mir einen entsprechenden Tip geben kannst. Welche ventilierte Mundharmonika von Hohner in der unteren Preiskategorie wäre geeignet?

Wenn es nicht anders gehen sollte, muß eben eine chromatische her. Was soll's.

Gruß

wama
 

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