Kabel 1 : Pickups 0

Habs am Freitgag auch zufällig auf youtube entdeckt und angeschaut. Das meiste war für mich nix Neues, aber dass die Kapazitätsunterschiede einer SG und einer LP-Verdrahtung so untershiedlich ausfallen können hat mich doch überrascht.
 
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aber dass die Kapazitätsunterschiede einer SG und einer LP-Verdrahtung so untershiedlich ausfallen können hat mich doch überrascht.
...und ist doch so plausibel.
Mich hat es ebenfalls überrascht. Aaaaaber, ich habe auch schon tausend Mal gelesen (und empfinde es auch selbst so), dass 335er heller und offener klingen würden als Paulas (also etwas, das ja auch der SG nachgesagt wird).
Und sieh, wo ist der Toggle bei der 335? Genau. Da wo er auch in der SG sitzt....
 
Mich hat es nicht überrascht, weil ich die Gitarren schonmal auseinander genommen hatte und auch dazu Messungen gemacht habe. Hier mal das aus den Messungen abgeleitete (elektrische) Modell der Beiden im Vergleich. Die Gitarren haben die gleichen Tonabnehmer drinnen.

1734987934793.png


Passt also alles was dort gesagt wird.
 
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Im nachhinein finde ich es auch nachvollziehbar, mir war nur generell nicht klar, dass sich die Verkabelung von SG und LP in der Kabellänge so drastisch unterscheidet.

Tatsächlich hatte ich mal gleichzeitig ne Epihone 335 und Gibson SG zu Hause und war auch verwundert, wie ähnlich die doch klangen.

Imho gibts aber noch nen weiteren Unterschied und das sind die PU Positionen bei der SG, wird von Zollner glaube ich auch im Video angesprochen.
 
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Das ist richtig die Tonabnehmer Position sind auch bei beiden anders. Ich bin jedoch nur mal auf den Unterschied zwischen den Kabellängen im Vergleich eingegangen, weil sie das im Video und auch Zollner nicht gezeigt hatte.
 
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Im Übrigen sind gerade die massig verbauten billigen geschirmten Leitungen der günstigen und auch mittelpreisigen Gitarren oftmals hervorragende Kondensatoren mit entsprechendem Ergebnis - aber das predige ich ja schon länger. 😉
 
Man kann aber auch einfach, wenn man das haben will, einen einen Kondensator anstelle des billigen Kabels nutzen. Da muss jetzt keiner auf die Idee kommen billige Kabel als Ton-Formendes Spezialkabel zu verkaufen.
 
Ich meinte das eher gegenteilig, neige nur dazu mit Euphemismen zu formulieren...
Sprich: Raus mit den hochkapazitiven Billigleitungen aus den E-Fächern
 
Über die Charakteristik eines Tonabnehmers kann man bei Helmuth Lemme viel nachlesen: https://www.gitarrenelektronik.de/de/pickup-geheimnisse

Man kann aber auch einfach, wenn man das haben will, einen einen Kondensator anstelle des billigen Kabels nutzen.
Aus diesem Grund haben meine Gitarren einen sogenannten C-Switch eingebaut, mit dem man bis zu 9 verschiedene Werte von Kondensatoren wahlweise zuschalten kann. Damit kann man längere Kabel simulieren bzw. die Resonanz weit runter einstellen. Meist nutze ich eher kürzere Kabel, so um 3m Länge. Eine Stellung ist Bypass, da wird am Originalsound nichts verändert.
Gerade bei stärkerem Overdrive kommt eine niedrige Resonanzfrequenz sehr gut. Das gibt einen kräftigen und satten Sound und weniger kratzig.
Es entstehen ja Obertöne und gerade bei sehr vielen Obertönen im Grundsignal wird das Ergebnis nach der Zerre sehr schnell dünn und unangenehm kratzig.

Übrigens ist überliefert (kann das aber nicht nachprüfen), dass wohl Carlos Santana mit langen Kabeln (teuer) gearbeitet hat, um seinen Sound so zu formen (fetter Overdrive). Hätte er billiger haben können mit Kondensatoren.

Man könnte jetzt noch viel simulieren und diskutieren.

Ein paar HInweise:
Dreht man das Volumen Poti nur etwas zurück, dann wird die Resonanzhöhe durch den Serienwiderstand (des "oberen" Teils des Spannungsteilers) bedämpft. Die Grenzfrequenz bleibt erst mal gleich. Dadurch wird das Signal weniger schrill, bleibt aber doch noch höhenreich. Zunächst wird das Signal aber nicht richtig wahrnehmbar leiser. Das nutzen einige Gitarristen aus, um die Strat etwas weniger schrill zu machen.
Mit einer Treble Bleed Schaltung sieht das wieder anders aus.
Beim Tone Poti ist es zunächst so, dass das Signal vom Tone Kondensator nicht viel mitbekommt. Ganz zugedreht ist der Kondensator wieder direkt parallel und macht wieder eine höhere Resonanz. dazwischen ist der Serienwiderstand des Tone Poti dämpfend.
Könnte man alles simulieren, aber eigentlich arbeitet man ja mit den Potis und hört das Ergebnis. Wenn man so ein bisschen versteht, was wie wirkt, kann man sich gezielt an eine Einstellung ranmachen, aber letztendlich zählt der Sound, der hinten rauskommt. (Ja, ich könnte das durchaus simulieren)

Bei meiner Strat habe ich die Pull Funktion des letzten Tone Potis genutzt, um noch einen Widerstand prallel zum Ausgang zu schalten. Damit kann man die Resonanzhöhe verringern, wenn man will. Gerade bei größeren Parallelkapazitäten kann die nämlich auch mal eben zuviel des Guten sein und man kann die damit einbremsen. Das Poti mit Pullfunktion war ja schon drin, also habe ich es noch sinnvoll beschaltet, nachdem seine eigentliche Funktion durch den Freeway Switch nicht mehr nötig war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Herr Zollner hat halt für viele E-Gitarristen ein hohes Zündpotenzial, …

Was angesichts der vielen Meldungen hier bestens angeregt wurde. :great:

...Die starke Feuchtigkeitsabhängigkeit der Kapazität der internen LP-Verkabelung war mir so auch neu...

Ja. Irgendwo gab es mal eine Diskussion mit entsprechenden Messungen, weiß bloß nicht mehr, wo: Die abgeschirmten und teuren Vintätsch-Kabel ("Braided Shield Wire") in einer Gibson, um die es ging, waren sehr schlecht, weil das Isoliermaterial zwischen Schirmung und Seele hygroskopisch war und somit feuchtigkeitsabhängig leitend / hochohmig wurde. So dass es heftig ungewollt in die Tonformung eingriff. Hier kommt ja der Punkt hinzu, dass die Kabelisolierung wie ein Dielektrikum wirkt und wird sowas leitfähig, dann ist es mit der definierten Capacitance so eine Verdrahtung schlecht bestellt.


Das zum Inneren in so einer Gitarre, quasi als ungewollte Änderung der Wiedergabe.

Hinzu kommt das Äußere, also die Strippe zum Amp als eine der einfachen Möglichkeiten der gewollten Änderung in der Wiedergabe. Eine andere simple Möglichkeit ist die Stellung des Volumereglers (Strat z.B. je nach verbauten Pickups), die hier erwähnt wurde. Die ich z.B. sozusagen täglich praktiziere.
 
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Leute ... nochmal ... wenn der Kondensator keine Wirkung im Ton-Regelkreis hätte, solange das Tone-Poti seinen maximalen Widerstand hat, dann könnte man den Kondensator einseitig abknipsen und ihr würdet immer noch behaupten, dass alleine das Poti eine Dämpfung für die Resonanzspitze darstellt. Wie soll das gehen. Da fließt doch dann kein Strom.
 
Als letzte Nachfrage ... sind die Diagramme Ergebnisse echter Messungen oder von Simulationen?
 
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