Ich wollte den Thread mal wieder aus der Versenkung holen, weil ich nun endlich mal wissen möchte, wo und wann man den Film schauen kann???
Man hätte ihn bei der Berlinale sehen können (er lief heute soviel ich weiß das letzte mal) und da ich heute da war, könnte ich hier jetzt auch einfach eine kleine Filmkritik für alle die es interessiert schreiben:
Es fängt an mit Jack White auf einem Bauernhof, der sich eine Gitarre aus einem Stück Draht, einem Tonabnehmer, einer Colaflasche und ein paar Stücken Holz zusammenbastelt und so gut es eben geht mit einem Slide ein kleines Riff spielt. Dann sieht man nur den Hals einer Les Paul und eine Hand mit einem Slide. Jimmy Page übernimmt das Riff.
Das ist ein vielversprechender Beginn und ich nehm's vorweg: Er hält was er verspricht.
Die Handlung des Filmes, der im Grunde eine Doku ist, ist schnell erklärt: Jimmy Page, Jack White und The Edge fahren zu einem Treffen, wo sie gemeinsam übers Gitarre spielen reden und natürlich etwas jammen wollen. Man zeigt die Musiker sowohl bei dem Treffen als auch privat bei Interviews und beim Musizieren.
Im Verlauf des Film beschäftigt sich mit den wichtigen Fragen zu den drei Gitarristen:
Wo sie herkommen, wie sie sich entwickelt haben, wie sie arbeiten, wer sie inspiriert hat, warum sie Gitarre spielen, warum sie Musik machen.
Man erfährt und sieht jede Menge z. B. die Begeisterung Jimmy Pages als er eine Link Wray Schallplatte auflegt oder wie The Edge durch die geschickte Verwendung von Effekten ein simples (eigentlich langweiliges) Riff zu etwas Besonderem macht und wie Jack White eine Gitarre modifiziert. Die drei erzählen außerdem über die ersten Gitarren, die sie gekauft haben.
Letztenendes erfährt man eine ganze Menge über die drei Musiker (die eine wirklich gute Besetzung sind) und man spürt, dass die drei Gitarristen ihren Job wirklich lieben und warum Gitarre spielen/musizieren im allgemeinen eine faszienierende Sache ist. Der Film erklärt sogar warum das so ist (und das ist beileibe nicht so leicht, oder?).
Ach ja, bevor ich das Wichtigste vergesse: Es gibt in dem Film natürlich jede Menge tolle Musik unter anderem eine tolle Version des Zep-Titels "In My Time Of Dying" wo sich die drei mit Slides bewaffnet haben und sich ihre verschiedenen Stile hervorragend ergänzen.
Mein Fazit: It Might Get Loud ist auf jeden Fall ein Film für Gitarristen und eigentlich auch für jeden anderen, der sich für Musik interessiert. Der Film ist kein Mainstreamprodukt, weshalb er wohl auch kein Kassenschlager wird, aber vielleicht irre ich mich ja, schön wär's. Der Film gehört in jeden Fall zu den besten Musikfilmen, die ich je gesehen habe, absolut sehenswert.
Kleiner Nachtrag: Ich hab den Film auf Englisch gesehen und er ist gut zu verstehen auch wenn man keine überragenden Englischkenntnisse hat.