Japanische Gitarren - User Thread

  • Ersteller vanDango
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Cool, Danke. Habe ich direkt mal ein Lesezeichen drauf gesetzt!
 
Die elektrischen Vorgs scheinen alle von Matsumoku zu stammen. Die früh-70er Jahre Pearls (die unausgereiften Kopien mit Nullbund etc.) kamen aus einer unidentifizierter japanischen Fabrik. Die späteren (Ende 70er/Beginn 80er) sind aber deutlich anders konstruiert, als japanische Kopien dieser Zeit. Die LPs haben z.B. keine separaten Decken, das fret Edge Binding ist anders ausgeführt, TBK Potis, die man sonst bei keiner anderen japanischen Gitarre findet und viele andere Details. Von daher denke ich, dass diese Modelle, inkl. deiner Strat, tatsächlich aus der Pearl-eigenen Fabrik in Taiwan stammen, wo auch die besagten Epis gebaut wurden.
 
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Heute geschossen.
Kann jemand was dazu sagen?
Offenbar gibt es die Mayas in verschiedenen Qualitäten.
Kommen die alle von unterschiedlichen Herstellern?

Diese hier hat einen Vollholz Esche-Korpus und Alnico-Pickups...

War ein Glückstreffer, es gibt auch welche mit Schichtholz und Keramik-Magneten.

DSCF3996.JPG


DSCF3985.JPG

DSCF3990.JPG
 
Kann jemand was dazu sagen?

Den Recherchen von dem bereits weiter oben genannten John aka 'Reborn Old' nach

http://www.mylespaul.com/forums/showpost.php?p=5540502&postcount=2

könnte Maya bei 'Chusin Gakki' gefertigt worden sein

Von Frank Meyers 'History of Japanese Electric Guitars' gibt es folgende Info:

Chusin Gakki (Chushin Gakki) this factory was originally a subcontractor of Matsumoku, making drawers for the sewing machine cabinets that Matsumoku was making for the Singer Sewing Machine Co.
Chusin began making electric guitars around the same time as Matsumoku. After the 1960s this factory had some involvement in the production of 'Fresher' and 'Jackson' guitars. Chusin closed at the end of 2011.
 
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Die meisten Mayas wurden (wie El Mayas) bei Chushin gebaut. Einige Modelle mit Effektlackierungen bei Suzuki, und gaaanz wenige (ich denke mal die letzten, bevor die Marke verschwand) bei Cort, in Korea. Deine hat die typische End-70er Chushin Fräsung. Du kannst dir ja mal den Schalter genau anschauen - die haben i.d.R. einen dreistellige Code eingeprägt bzw. aufgedruckt und ich vermute mittlerweile, dass die 2. Stelle das Baujahr ist. Müsste, wenn ich richtig liege, eine 8 oder 9 sein.
 
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Danke, werde ich beim nächsten Saitenwechsel machen. Ist auf jeden Fall noch ein 3-Weg-Schalter.
Wenn sie von '79 ist (so wie ich selbst) werde ich sie wohl behalten. ;)
 
Ich habe mal wieder was interessantes an Land gezogen:

Späte 70er/frühe 80er Strat, Handelsname "McCormic".
Laut Vorbesitzer von Matsumoku, ich habe aber im Netz auch Fujigen als Hersteller gefunden (oder gehörten die irgendwie zusammen?).

Bin für nähere Infos dankbar.
Der Vorbesitzer hat Fender USA Pickups und Schaller Tuner ein- bzw angebaut.

DSCF4194.JPG

DSCF4197.JPG

DSCF4198.JPG
 
Sie kommt, wie deine Maya ein paar Beiträge weiter oben, aus der gleichen Fabrik. Im Grunde die selbe Gitarre, in einer anderen Farbe :D
Glaube, alle McCormics, die ich bislang gesehen habe, wurden bei Chushin gebaut. Es ist sogar genau die selbe Fräsung, also stammt sie aus den gleichen Jahren, Ende der 70er. Chushin veränderte das Fräsmuster bei Strats mehrere Male in den 70ern, die charakteristische Form der einzelnen PU-Aussparungen blieb aber bis zu den 80ern.
 
Interessant. Danke für die schnelle Antwort.
Bei der Maya war das ärgerliche, dass der Hals wirklich mega fett war - also ein U für Leute mit Riesenhänden.
Die McCormic ist noch da noch im Rahmen - glücklicherweise.

Wieso haben manche Matsumokus, wie z.B. die Vorg by Pearl, die du gerade im Verkauf hast, Seriennummern und manche nicht?
 
Matsumokus ohne SN sind eigentlich ziemliche Ausnahmen. Der Eindruck entsteht natürlich nicht, wenn gefühlt jeder zweite, der eine japanische Gitarre verkauft, fälschlicherweise "aus dem legendären Motsumako Werk!!!111" in die Beschreibung klatscht. Auf den alten Sachen ist meist die "Steel Adjustable Neck" Platte drauf, mit einer fortlaufenden Nummer, die sich meines Wissens nach nicht datieren lässt, es sei denn der Auftraggeber hat eine Datierung vorgegeben. Kommt auf die Marke an. Ab 1976 kamen neue Platten mit der "Matsumoku" Inschrift und Datum, allerdings weiß ich nicht, ob sie die alten komplett abgelöst haben, oder beide Varianten parallel verbaut wurden.
 
Ich habe gerade mal nachgeschaut, auf der Strat, die ich heute gekauft habe steht nur "Made in Japan" auf der Neckplate,
bei der anderen von weiter oben auch.
Man müsste mal mit einem Gitarrenhändler von damals reden, was die Japaner für Optionen in Sachen Specs anboten.
Ich habe auch schon sehr unterschiedliche Mayas gesehen. Teils mit Schichtholzkorpus.
 
Dann möchte ich diesen von mir jetzt erst entdeckten Thread mal nützen um meine Sekova Strat offiziell vorzustellen (nachdem sie ja in dem ein oder anderen Thread schon mal kurz Thema war:

Ich bekam sie sehr sehr günstig als "Quasi-Erbstück" in diesem Zustand (Der kleine Italiener im Hintergrund mit BJ. 06/76 war übrigens auch mit dabei :D):

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Oberflächlich sieht sie noch relativ neu aus. Wurde von der Vorbesitzerin nicht viel gespielt und wenn dann nur im Wohnzimmer.
Auf dem Griffbrett gibt es ein paar kleine Stellen mit Lackabplatzern, die beim Spielen aber nicht weiter stören.

Seriennummer besitzt sie keine. Aber dank der hervorragenden Hilfe von @Vlad (nachzulesen auf dieser Seite, auch mit vielen Detailbildern: https://www.musiker-board.de/thread...enidentifikation.159440/page-554#post-8239630) weiß ich nun, dass es sich bei ihr um Bj. 1975 handeln müsste und sie aus dem Chushin Werk stammt.

Detailfotos:

An die große Kopfplatte und den vergleichsweise dünnen Hals habe ich mich schnell gewöhnt. Ich mag gerne eine flache Saitenlage. Bei ihr war sie ziemlich hoch. Ganz so weit wie ich es gerne hätte habe ich sie nicht runterbekommen, aber es ist nun ok so.
Ich habe mir ja kurz überlegt ob ich das Pickguard durch ein Tortoise ersetzte, da es mir optisch besser gefallen würde, mich dann aber dazu entschlossen, so viel wie möglich original zu lassen. ;)

Nach ordentlicher Wartung und Reinigung sieht sie nun auf jeden Fall so aus:

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Optisch identisch mit der Chushin Strat, die ich letztens an Land gezogen hatte:

DSCF3997.JPG




Scheinbar sind diese zeitgenössischen 70er Strat Kopien (also Kopien der damals aktuellen American Standard Strat) so gut wie
alle von Chushin hergestellt.
Vielleicht kann Vlad da ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.
Ich komme jedenfalls durcheinander.
So wie ich es verstanden habe, heißt die japanische Stadt 'Matsumotu', ein dort ansässiger holzverarbeitender Betrieb nannte sich ab den 50ern 'Matsumoku', was offenbar ein Wortspiel ist: Der Name der genannten Stadt, in Verbindung mit dem Wort 'moku', was 'Holz' bedeutet.
Also: Matsumotu + moku = Matsumoku
Zunächst wurden dort ab den 50ern Möbel und Nähmaschinen für Singer hergestellt.
Ab den 60ern kamen Gitarren hinzu, die im Laufe der Zeit immer besser und authentischer wurden, mit einem
Qualitäts-Peak bei ca. 1979.
Dann ging Singer pleite und nahm Matsumoku 1987 mit ins Grab, weil der
Betrieb ohne die Produktion der Nähmaschinen nicht überleben konnte.

Waren diese kleineren, in der selben Stadt angesiedelten, Manufakturen (wie Chushin) ein Teil von Matsumoku?
Ich habe gelesen, dass Matsumoku für diese Werkstätten den Vertrieb übernommen hat,
was eine Chushin-Strat dann irgendwie auch zu einer Matsumoku machen würde?
Oder standen die alle in Konkurrenz zueinander?
Und irgendwie gab's da ja auch noch Fujigen, ebenfalls in Matsumoto beheimatet.
Fragen über Fragen...
Es ist echt schwer über Google etwas gescheites herauszubekommen, weil überall
nur mit Halbwissen hantiert wird und praktisch jede japanische Gitarre dieser Zeit als
Matsumoku oder Fujigen betrachtet wird.
Allein Tokai ist wohl außen vor, da sich dieser Hersteller an einem anderen Ort in Japan befindet
 
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Das mit dem Wortspiel stimmt. Die Stadt heißt Matsumoto und "moku" sowas wie holzverarbeitende Fabrik. Man hat keine kompletten Nähmaschinen gebaut, sondern eben nur den Holzuntersatz/Schrank und das auch nur bis in die frühen 60er, wenn man diesem Buch glauben kann. Von der Produktion für Singer waren sie also längst nicht mehr abhängig und haben, soweit ich weiß, bis zum Ende Gewinn mit der Gitarrenproduktion gemacht, was jedoch nicht ausreichte, um sich aus der Verflechtung mit Singer und deren Bankrott "freizukaufen".
Der Qualitätspeak 1979 klingt sehr nach Mythos. Vielleicht, wenn man sich auf 1:1 Kopien beschränkt, weil Matsumoku im darauffolgenden Jahrzehnt keine 1:1 Kopien mehr baute, aber sonst... Die Produktionstechniken haben sich stetig verbessert, das Holz wurde mit mehr Erfahrung vorbehandelt. Jede Fabrik hat in den 80ern, zumindest technisch gesehen, bessere Instrumente gebaut, als in den 70ern.

Es scheint damals in Japan recht kollegial zugegangen zu sein, sodass "Konkurrenz" irgendwie zu feindselig klingt. Viele Fabriken haben untereinander zusammengearbeitet, wenn einer etwas besser konnte bzw. mehr Erfahrung hatte, als der andere. Das gilt vor allem für die 60er und frühen 70er. Matsumoku hat zeitweise Bodies für Fujigen gebaut. Chushin hat Schubläden für Nächmaschinenschränke, für Matsumoku, gebaut... Aber es waren voneinander unabhängige Betriebe, mit eigener Entstehungsgeschichte, meist als Holzmanufaktur.
Über einen Vertrieb über Matsumoku weiß ich nichts und das würde sie auch nicht zu einer machen. Gerade die Chushins unterscheiden sich in so gut wie allen Merkmalen und die Fabrik hat noch bis 2011 die japanischen Jacksons, sowie ihre Eigenmarke (Name fällt mir nicht mehr ein) hergestellt. Die Marken, also die Auftraggeber, hatten normalerweise ihre eigenen Vertriebswege, oder waren selbst Vertrieb, oder Musikladen.
Ich denke, Chushin konnte einfach günstiger produzieren, wenns drauf ankam (z.B. Schichtholzbodies, während die von MM & Fujigen immer massiv sind), und hatte trotzdem einen gewissen Qualitätsstandard. Deswegen kamen viele kleine Einsteigermarken von dort, aber auch die Cimar Reihe von Ibanez.
 
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Erstmal danke für die Infos.
Immer wieder interessant.
Insgesamt habe ich wohl mittlerweile schon mehrere "Inkarnationsstufen" der gleiche Chushin-Strat mitgemacht,
wobei mir meine aktuelle McCormic am besten gefällt.
Vor allem in Sachen Bespielbarkeit deutlich besser als z.B. die Maya, die ich vorher hatte.

Der Qualitätspeak 1979 klingt sehr nach Mythos. Vielleicht, wenn man sich auf 1:1 Kopien beschränkt, weil Matsumoku im darauffolgenden Jahrzehnt keine 1:1 Kopien mehr baute, aber sonst... Die Produktionstechniken haben sich stetig verbessert, das Holz wurde mit mehr Erfahrung vorbehandelt. Jede Fabrik hat in den 80ern, zumindest technisch gesehen, bessere Instrumente gebaut, als in den 70ern.

Diese Eigenkreationen der Japaner (z.B. El Maya) ab ca. 1980, meist in braunen Naturtönen mit durchgängigen Hälsen, scheinen wirklich absolut hochklassig zu sein.
Mal sehen, vielleicht teste ich so ein Teil bald mal an.
Der absolute Hammer ist auch die Westone L-5, die du zur Zeit im Angebot hast.
Das ist wirklich Custom Shop Niveau.
 
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Letztens ist mir bei Ebay-Kleinanzeigen eine Rickenbacker Kopie von Greco aus den späten 70ern untergekommen.
Ich spiele ja nun seit zwanzig Jahren eine Rickenbacker 330/12 von daher war sie prinzipiell interessant
für mich. Leider konnte der Verkäufer keine näheren Angaben machen, verführerisch war sie allerdings schon...

greco.jpg


Solche Kopien sind heutzutage undenkbar, weil sie einerseits aufwändig herzustellen sind (die gängigen OEM-Parts der Hersteller aus Fernost passen nicht) und die Firma Rickenbacker extrem hart gegen Kopisten vorgeht. Die befinden sich quasi dauerhaft in Lawsuit-Phase. ;)
 
Eben ;) Die Session Sachen kamen alle aus Korea und waren, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, Einsteigerinstrumente mit Schichtholzbodies, wie auch die Superstrat. Man findet ein ähnliches Modell in dem 93er Katalog:

Anhang anzeigen 344742 Anhang anzeigen 344743

Und auf der nächsten Seite die lustigen "Gession" Les Pauls, die immer wieder fälschlicherweise mit Tokai in Verbindung gebracht werden.

Anhang anzeigen 344744
Hallo Vlad. Ich habe mir eine Gession SG für 50€ gekauft. Klingt garnicht schlecht. Zu laut darf es nicht werden, da die Pickups pfeiffen Und die tuneomatic Brücke rasselt. Von wann ist das Bild aus dem Katalog, das du gepostet hast. Ich versuche mehr über die Gitarre zu erfahren. Danke
 
Auch wenn der letzte Beitrag schon ein paar Moante zurück liegt, will ich auch mal meine Japan-Gitarre posten.
Seit 2013 bin ich in Besitz einer Kasuga Les Paul Custom - den Usertrhead habe ich jetzt erst entdeckt, Asche auf mein Haupt.
Das angehängte Bild ist nicht mehr ganz so aktuell. Den Lack habe ich mittlerweile etwas mattiert, an der Bridge befindet sich jetzt ein Diarmzio Super Distortion und der Tonerider Rebel 90 am Hals ist geblieben.
Ich hab die Gitarre damals nicht im besten Zustand erhalten und hab dann, als Bastelprojekt einiges dran gemacht. Mit der Zeit hat sich dann irgendwie so eine Hass-Liebe entwickelt, weil immer irgendwas war, war neue Arbeit erforderte und ich dacht "sch**** drauf, dann kommt sie halt an die Wand." Ich hab irgendwie auch schon mehr Geld reingesteckt, als ich für die Gitarre an sich ausgegeben haben :-D Dann spiele ich sie wieder und find sie doch wieder klasse - und eine Gitarre die fast doppelt so alt ist wie ich, ist irgendwie - für mich - auch ziemlich cool.

Was hab ich gemacht: Neue Tuner, neue Bridge, neue Pickups, neue Elektronik, neuer Sattel. Erste Gehversuche im Bünde abrichten hab ich auch gemacht und die Bridge zugunsten der Intonations-Einstellung auf der "tiefe-Saiten-Seite" ein wenig versetzt.Man sieht auf dem Bild ziemlich gut, dass die Bridge sehr nach am Bridge-PU und auch eher gerade ist.

Durch diese Hass-Liebe war sie dann auch immer wieder mal ein Versuchsobjekt. Aktuell klingt sie irgendwie schnarrend/metallisch und ich weiß nicht, wo es her kommt, dass lässt mich, mal wieder, dazu tendieren, die Gitarre in Rente zu schicken und mir ne andere zu holen. Eigentlich wäre auch irgendwann eine Neubundierung dran ... da weiß ich aber noch nicht, ob es mir das wirklich wert ist. Hass-Liebe eben. Das kann morgen schon wieder anders aussehen.
Aktuelle Bilder der Guten reiche ich die Tage mal nach.

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